Mit einem Lächeln registrierte ich, dass Liam die Decke über uns zog. So war es eindeutig noch ein Stück.. kuscheliger. Und ich war gerade voll auf dem Kuschel Trip - passierte äußerst schnell, wenn ich sehr müde war. Seine Antwort auf meine Frage gefiel mir fast schon zu gut; nur wir Beide, in den Einkaufsstraßen Italiens... was für geile Sachen sich da eigentlich auch bestimmt finden ließen. Und natürlich, der eigentliche Grund, die Ringe... wow, ich hätte nie gedacht, dass es so ablaufen würde. Aber das Leben überraschte einen öfters - und schenkte mir meinen besten Freund als Mann. Das schwirrte mir durch den Kopf, als Liam mich zeitgleich dazu an der Wange küsste, mit den warmen Worten, die er davor geflüstert hatte. Automatisch drehte ich mein Gesicht nach dem Kuss leicht zu ihm, spürte seinen Atem auf meinen Lippen, den Hauch seines Flüsterns. "Ich dich auch", flüsterte ich zurück, bevor ich den winzigen Abstand zwischen unseren Lippen überbrückte und ihn küsste. Sanft schmiegten meine Lippen sich an die Seinen, zärtlich und scheinbar endlos, wenn ich nicht so müde gewesen wäre. Aber hey, eigentlich konnte ich das wie im Schlaf - so sehr, wie ich ihn liebte. "Ich glaub.. ich schlaf dir gleich ein..", murmelte ich, die Augen von Beginn an geschlossen, doch jetzt öffnete ich sie einen kleinen Spalt, damit ich ihn wenigstens kurz ansehen konnte. Ich war echt schrecklich, wenn ich müde war - einerseits mega auf Kuscheln aus, andererseits könnte man mich auch gut in die Tonne kloppen, weil ich halb schlief.

Ein quengelartiges Seufzen verließ meine Lippen, und ich schloss demonstrativ meine Augen wieder. Ich wollte jetzt nicht aufstehen... oh man... das war grad viel zu schön. Aber da ließ sich anscheinend nichts machen, denn so, wie er gesagt hatte, schloss das Ding hier bald. Also konnte ich hier nicht einfach nach Lust und Laune einschlafen. Das war echt böse. Liam brauchte etwas, um mich auf die Beine zu zwingen. "Okay warte, ich hab's gleich...", murmelte ich unverständlich, da ich gerade dabei gewesen war, über meine Augen zu reiben. Ich war definitiv müde, ja. Doch gerade, als ich mich dazu zwingen wollte, noch für die paar Meter und Treppen und sonst was wach zu bleiben - aber allein wenn ich nur dran dachte wurde ich wieder müde... - hob Liam mich hoch. Einfach so. Wie, als wäre ich nichts. Das überraschte mich jedes Mal auf's Neue - wie konnte er nur so verdammt stark sein?! Erschöpft hob ich den Blick, als sich meine Arme automatisch um seinen Hals gelegt hatte, sah ihn kurz an, bevor ich müde lächelnd meinen Kopf an ihm vergrub. "Willst du dir das nicht für die Hochzeit aufheben?", flüsterte ich, was beinahe herausfordernd geklungen hätte, und ein Teil davon schwang auch in meinem Geflüster mit. Doch die Vorstellung daran, die ich durch meine Schläfrigkeit in besseren Bildern vor meinem inneren Auge bekam, machte mich schon wieder so... unfassbar glücklich... Mit einem leichten Drehen meines Kopfes kuschelte ich mich den Weg an ihn, hauchte ein "Das ist mein Daddy..", das nur seinen Ohren bestimmt gewesen war, bis wir beim Haus waren.
Schnell streifte ich mir die Klamotten ab, ließ sie für diese Nacht unbekümmert auf dem Boden liegen und huschte ins Bett. Altbewährte Tradition: An heißen Tagen schliefen wir Beide vorzugsweise nur in Boxern. Eigentlich taten wir das eh oft. Und dort, wohin ich gehörte, nämlich in Liams Armen, konnte ich noch ein paar Stunden schlafen, bis die Morgensonne in seiner vollen Größe ihre Strahlen durch die Gardinen in mein Gesicht warf. Mir kam es vor wie drei Stunden, die wir geschlafen hatten, aber vermutlich waren es bisschen mehr. Ich als ultimativer Langschläfer würde jetzt aber ziemlich schwer aus dem Bett zu bekommen sein.. faul drehte ich mich in Liams Armen weg von den Sonnenstrahlen und schlief seelenruhig weiter.

Ich hatte während meiner zweiten Schlafpartie komplett das Zeitgefühl verloren, nicht mal was geträumt hatte ich - ein Zeichen, dass ich ziemlich schnell wieder verdammt tief eingeschlafen war. An Liams Seite ging das aber auch so gut... es gab kaum Tage, an denen ich wirklich schlecht schlafen konnte. Liam hatte das an sich, er beeinflusste mit seiner Anwesenheit meinen Schlafrhythmus; auch wenn ich vermutlich, für meinen Geschmack, immer länger als er schlafen könnte. Das ging bei mir sowieso wirklich immer. Bei Liam war das jedoch nicht der Fall, irgendwann ging es bei ihm nicht mehr; und dann weckte er mich auf, auf seine ganz eigene, liebevolle Art, die mich noch niemals in meinem Leben enttäuscht hatte. Schon bevor wir zusammen gewesen waren. Er hatte es sich nie nehmen lassen, sanft mit mir umzugehen - nie. Nicht so wie Niall, der schreiend in mein Zimmer lief, oder Louis, der mich aus dem Schlaf rüttelte. Harry war da definitiv gnädiger, weil er von den anderen Jungs noch eher dazu neigte, ein Langschläfer-Morgenmuffel zu sein.
Liams Küsse schafften es mich nach einer gewissen Zeit aus meiner Seelenruhe in die Realität zurückzuholen. Zum Glück, ich konnte Wecker nicht leiden. Die machten mich aggressiv..... und dann war mein Morgen gelaufen, wenn ich schon schlecht aufwachen müsste. Das tat ich mit Liam eben nie. Die Augen noch immer geschlossen, breitete sich ein feines Lächeln auf meinem Gesicht aus und ich atmete tief ein, bevor ich sie einen Spalt öffnete. Ein paar Mal blinzeln, und dann konnte ich sie schon eine längere Weile offen lassen - halb, jedenfalls. Neben Liam aufzuwachen war sowieso ein Geschenk - er sah immer so verboten heiß aus. "Guten Morgen..", gab ich von mir, was ziemlich rau ausfiel - typischer, kratziger Morgenstimmen-Effekt. Ich räusperte mich leicht, bevor ich mich minimal zu ihm nach vorne beugte und seine Lippen für mich beanspruchen wollte. Wenn er so heiß war, konnte ich mich meistens selbst nicht halten. Besonders, weil es dann immer so schön warm zwischen uns war und ich seinen freien Oberkörper immer ganz für mich haben konnte - für mich und meine Hände, die faul über seine Muskeln tanzten.

Babe. Diesen Spitznamen konnte ich immer und immer wieder hören, und jedes Mal würde ich das Selbe darüber denken: Ich mochte es total, wenn er mich so nannte. Es hatte etwas.. zugehöriges an sich, wenn er mich sein Babe nannte, und das mochte ich wahnsinnig sehr an ihm. Nicht umsonst verfiel ich ihm wie ein kleines Schoßhündchen, wenn er besitzergreifend wurde. Ich stand einfach zu sehr darauf; und ihm war das bewusst. Ein leises, kaum vernehmbares und auch nur kurz anhaltendes Lachen kam über meine Lippen, ehe ich ihn bereits in einen Guten-Morgen-Kuss verwickelt hatte, der nochmal deutlich machen sollte, wie sehr ich es liebte, neben ihm aufzuwachen - und von ihm aufgeweckt zu werden.
Eine Weile lang fuhren meine Finger über seine Muskeln, bevor meine Hände an seinem Hals zur Ruhe kamen und ich seine Worte vernahm. Ein feines Lächeln legte sich auf meine Lippen, die bisweilen in einer zweiten Runde des Kusses beschäftigt wurden. "Mit dem 'noch zwei Minuten' Flehen komm ich bei dir nich durch, oder?", fragte ich in den Kuss hinein und lachte leise; auch wenn ich es diesmal war, der es ihm nicht einfach machen wollte, so schnell aus dem Bett zu verschwinden. Lag größtenteils daran, weil ich manchmal so sau faul sein konnte, dass mich selbst die größte Überraschung der Welt nicht rauslocken könnte. Meine Mom konnte Lieder davon singen - ohne sie hätte ich an dem Tag, an dem unsere Band gegründet wurde, sogar ohne zu zögern verschlafen. Konnte gut möglich sein, dass Liam in Zukunft sogar regelmäßig zu spät kommen würde wegen mir - wenn wir verheiratet wären, eine Weile unser eigenes Ding durchziehen würden. Und dann läge es an mir, dass er seinen Zeitplan nach hinten verschieben müsste. Leider konnte ich meine Finger weder von ihm, noch davon lassen - ich meine, ich könnte, aber wieso würde ich das wollen?

Ich ließ einen spielerisch enttäuschten, allerdings nachgebenden Laut von mir hören, der jedoch bei der gewollten Intensität von Liams Kuss sofort verging. Er versuchte mich mit dem Kuss und dem Brummen seiner Worte dazu zu bewegen, kein fauler Sack zu sein. Und allmählich, auch wenn es schwierig war, schien es zu klappen. Aufgeben wollte ich trotzdem noch nicht ganz; das erklärte auch, wieso ich meine Beine leicht um ihn schlang, in den Kuss hineingrinste und - Liam durchkreuzte meine Pläne nur leider ebenso gerne. Da meine zweitrangig waren, und er ganz und gar auf unsere Verlobung fokussiert war. Verständlich, und das wäre ich auch, wenn ich.... ganz einfach, wenn ich nicht so faul wäre. Jedenfalls wurde mir diese Tatsache weitgehend bewusst; spätestens, als ich mich auf seinem Schoß wiederfand. "Und du bist dir ganz sicher?", raunte ich dunkel gegen seine Lippen und ließ meinen Blick spielen, stahl mir weitere Küsse, bis mir seine Drohung eindeutig klar machte, dass er das auch durchziehen würde. Sofort weiteten sich meine Augen, und mit einem Seufzen als Zeichen meiner Kapitulation gab ich nach - dabei grinsen musste ich trotzdem. "Gut, diese Runde hast du gewonnen", entgegnete ich, kam ihm jedoch wieder nahe und vereinte unsere Lippen zu einem letzten Kuss, "aber beim nächsten Mal wird's defintiv nicht so leicht...", wagte ich ihm etwas frecher, jedoch scheinheilig unschuldiger Klangfarbe in der Stimme zu drohen. Wie ein Wildkätzchen biss ich ihm zum Abschluss leicht auf die Unterlippe, bevor ich mich von seinem Schoß aufrichtete und ihn direkt, ohne viel Aufwand betreiben zu müssen, ebenfalls auf seine Beine zog, da er ohnehin parallel zu mir aufgestanden war.
Nach einer relativ schnellen Morgendusche zum wach werden, gingen wir Richtung Küche. Eine Weile lang knabberte ich mir unentschlossen auf der Unterlippe rum, ehe ich ihn davon abhielt, zum Kühlschrank zu gehen. Einerseits wollte ich seiner Mom und seiner Schwester ausnahmsweise, wirklich nur ausnahmsweise aus dem Weg gehen, weil ich mir vorstellen konnte, dass sie uns heute drauf ansprechen würden, und dafür war ich im Moment noch nicht ganz so..... "locker" genug. "Können wir.. können wir vielleicht heute draußen essen? So... keine Ahnung, irgendein kleiner Bäcker oder so... das liegt bestimmt auf unserem Weg und wir.. wären heute mal den ganzen Tag wirklich nur zu Zweit..", schlug ich vor und grinste niedlich.

Es war echt der Wahnsinn. Wenn ich Liam einen kleinen Wunsch äußerte, nur einen kleinen, schaffte er es, mich zu überraschen und diesen ohne Weiteres perfekt umzusetzen. Er wusste, was ich mochte, was mir gefallen könnte, was ich gerne sehen würde - und schon zauberte mir das in wenigen Sekunden ein breites, glückliches Lächeln ins Gesicht. Während wir beim Bäcker standen und er seine Bestellung orderte, blickte ich mich interessiert um, betrachtete die Menschen draußen, das Wetter. Heute schien ein echt.. verdammt guter Tag zu sein. Und noch war niemandem aufgefallen, wer hier gerade in den Straßen Italiens unterwegs war. Zum Glück.. Als wir schließlich draußen saßen und unseren Frühstückssnack genossen, redeten wir über dies und das, überlegten, wie's den Jungs wohl grad ging und wie gut Nialls Liebeslied für Beccs eigentlich angekommen war. Vor ein paar Wochen, war jetzt auch eine Weile her, hatte er ihr was geschrieben und uns alle nach unserer Meinung gefragt - Niall war ein talentierter Kerl, viele unterschätzten ihn einfach maßlos. Dabei hatte er eine wahnsinnig ausdrucksstarke Singstimme und den Kopf eines geborenen Songwriters - nicht zuletzt, weil er Co-Schreiber von "no control" gewesen war.
Gemeinsam in Erinnerung schwelgend glitt mein Blick gedankenverloren zur Seite, gerade, als ich den letzten Schluck meines Kaffees getrunken hatte - doch fror ich in meiner Bewegung, den Becher sinken zu lassen, halb ein. Noch relativ weit weg von uns standen ein paar Photographen auf der Suche nach ihren Opfern für ihr Blitzlichtgewitter, und auf der anderen Seite spazierten ebenfalls ein paar die Straße entlang. Kaum war man aus der ruhigen Dorfgegend draußen, schon lag einem die Publicity wieder im Nacken. Ich war aus der Band derjenige, der am wenigsten damit zurecht kam - selbst nach all den Jahren. Auch wenn die Fans behaupteten, ich sah immer so aus, als würde ich unbewusst ein Fotoshooting geben, wenn sie mich mit ihren Kameras erwischten - ich sah das als Kompliment, nur machte es die Sache trotzdem nicht einfacher. Gerade, als Liam unseren Müll in den Korb neben uns geschmissen hatte, lenkte ich seine Aufmerksamkeit mit einem unauffälligem "Liam..", auf mich, ohne den Blick von der Paparazzi abzuwenden, die uns noch nicht gesichtet hatte, und blickte schließlich direkt in die Augen meines Verlobten. "...lauf." Zu mehr hatte ich ehrlich gesagt keine Zeit gehabt, weil einer von ihnen uns gerade, als er um die Ecke gebogen und eigentlich aus unserem Sichtfeld verschwunden war, gesichtet hatte.
Da ich mich immer und überall auf Liam verlassen konnte, und er ohne zu zögern alles für mich stehen ließ egal in welcher Situation, meisterte er auch diese und lief mit mir an der Hand weg. Dadurch, dass er sich hier so gut auskannte, wählte er den eher schwierigeren Weg durch Gassen und engen Kreuzungen, die nicht einfach zu verfolgen waren, wenn man nicht mindestens die Hälfte seines Lebens hier verbracht hatte. Ich konnte nicht anders, als zwischendurch zu lachen oder schief zu grinsen, weil wir ab und zu echt knapp an Leuten vorbeirauschten, die uns ungläubig hinterher starrten oder plötzlich grinsen anfingen. Oder, jubelten. Und obwohl ich das echt süß fand, wünschte ich mir echt, sie würden die Klappe halten.

Vermutlich wäre ich nur halb so außer Atem gewesen, wenn ich mich an Liams Training halten würde. Ausgerechnet fiel mir das zu keinem anderen Zeitpunkt als diesem auf; wenn es drauf ankam, kamen mir solche Dinge immer in den Sinn. Selbst der Adrenalinschub in meinem Körper, der vor wenigen Sekunden noch in vollen Monturen durch meine Venen pulsiert war, konnte das Seitenstechen und das Keuchen nicht verhindern. Ordentlich geschaffen nach diesem Marathon sah ich flehend auf den Verkäufer vor uns herab; mein Blick implizierte bereits, dass ich mich ihm verbunden fühlen würde, wenn er uns Beistand erwies. Wahrscheinlich lag es zu 80% an Liam, dass er uns reinließ, aber ganz unberührt hatte ihn das bittende Leuchten meiner Rehaugen sicherlich nicht gelassen. Ein Seitenblick zu Liam, der grinsend den Finger gegen seine Lippen hielt, und ich musste automatisch ebenfalls grinsen. Gott, war das süß und.. heiß. Seine freche Ader gefiel mir besonders gut, da er sie nicht sonderlich oft zeigte.
Langsam pendelte sich meine Atmung wieder ein und normalisierte sich, während ich einen flüchtigen Blick durch das Schaufenster riskierte, vor welchen jedoch wenige Sekunden später ein Vorhang gezogen wurde. Wow.. nicht schlecht.., dachte ich mir, was auch das beeindruckte Anheben meiner Augenbrauen verdeutlichte, ehe ich mich etwas unbeholfen und zurückhaltend, wie ich Fremden gegenüber war, der Begrüßung hingab. Ein feines, schüchternes Lächeln umspielte meine Lippen. Dem Gespräch der Beiden lauschend dachte ich darüber nach, wer in dieser Stadt Liam eigentlich nicht alles kannte, oder zumindest seine Familie - scheiterte aber daran, mir eine einzige Person rauszupicken. Der Bäcker von vorhin hatte immerhin auch schon angemerkt gehabt, dass Liam doch der Sohn von Mr. Silvo war. Das kannte ich jedoch von mir Zuhause, in Pakistan... und man fragte sich als Sohn immer, wer diese ganzen Personen eigentlich waren, die einen selbst anscheinend so lange nicht mehr gesehen haben und einen kannten, als sie noch ganz klein waren. Gedankenverloren wanderten meine Augen kurz zu dem ganzen Schmuck, ehe Liam sich wieder mir zuwandte. "Ich liebe eure Gastfreundschaft..", kommentierte ich auf seine Erklärung hin und grinste niedlich schief. Der kleinere Bereich, zu dem Liam mich zog, sah echt .. cool aus. Neugierig huschten meine Augen über die Vielzahl an Ringen, während ich ihm parallel zuhörte, was der Ladenbesitzer noch erzählt hatte. Bei dem Stichwort Mann geheiratet, blickte ich wieder zu Liam und lächelte überrascht. "Das ist ja süß von ihm.. und gut für uns..", meinte ich leise und lächelte fröhlich, ehe mein Blick wieder nach vorne glitt. Es gab irgendwie echt viel, was mir gefiel, aber.. ich konnte schlecht alle mitnehmen. Und irgendwie wollte ich, dass welche dabei waren, die in mir diesen Das sind UNSERE Ringe Effekt auslösten, was nicht auf dem Nichts einfach so auftauchen konnte - natürlich nicht. Dafür musste man rausziehen, anschauen, probieren, und weiterschauen.

Anscheinend fiel es Liam auf, dass ich.. die Schönheit der Ringe schätzte, aber nicht das fand, was mich ansprang. Und ich wollte eigentlich nicht wählerisch sein, wirklich nicht.. deshalb sagte ich ja auch nichts, sondern betrachtete die Ringe lange, interessiert - nur unentschlossen. Und das komplett. Deswegen konnte ich mich nicht dazu hinreißen lassen, einen rauszuholen.. Liams "Warte kurz", unterbrach meine Gedankengänge. Ich beobachtete ihn dabei, wie er eine neue Palette herauszog und sie auf die anderen legte. Sofort weiteten sich meine Augen eine Spur, als ich erkannte, wie besonders diese Ringe waren.. nicht nur schienen. "...w..wow..", stammelte ich erstaunt und konnte meinen Blick kaum von ihnen abwenden, ehe ich spürte, wie er seine Arme von hinten um mich legte. "Die.. die sind doch bestimmt verdammt teuer.." Ausgerechnet ich dachte darüber nach, wie der Preis für sie sein könnte. Obwohl wir durch unseren Status und glorreichen Errungenschaften ordentlich viel Geld hatten, und ich mich eigentlich nicht drum scheren müsste - aber das war trotzdem wieder etwas anderes... sobald ich an einem Ort war, an dem ich vergaß, dass wir eigentlich berühmt waren, tauchten solche Gedanken automatisch auf. Bodenständigkeit, die wir nicht verloren hatten.
Das änderte jedoch nichts an der unschlagbaren Besonderheit der Ringe. Schlicht, und doch mit ihrem gewissen Extra, das sie zu etwas besonderem machten. Zaghaft, vorsichtig fuhr ich mit meinen Fingern über die Schmuckstücke, betrachtete jeden einzelnen von ihnen eindringlich - gewohnte Macht eines Beobachters, die sich besonders in meiner stillen Zeit vertieft hatte. Und dann blieb mein Finger an einem Paar stehen. Da war es, das Gefühl, das ich bekommen wollte, wenn ich es sah.. unsere Ringe. "...die. Die sind wunderschön", gab ich beinahe flüsternd von mir. Mit funkelnden, leuchtenden Augen zog ich meinen Fang behutsam aus der weichen Vorkehrung heraus. Käme jetzt nur noch darauf an, ob sie mit sofortiger Wirkung an meinen Finger passen würden - würde uns einiges an Stress sparen. "Oder? Was sagst du?", fragte ich Liam und drehte sie leicht zu ihm, sodass er sie ebenfalls genauer betrachten konnte.