Als Zayn sich enger an Liam kuschelte musste dieser sofort noch etwas mehr Lächeln und drehte jetzt auch den Kopf, so dass seine Lippen leicht Zayns Stirn streiften. Er brauchte diesen Kontakt gerade selber so dringend. Brauchte die Küsse, die Berührungen, Zayns Stimme in seinem Ohr und seinen Geruch in seiner Nase. Er brauchte das alles, um sich daran festhalten zu können. Um selber wirklich damit klar zu kommen, dass es gerade besser für Zayn war und das er diesen im Moment eben einfach nicht die ganze Nacht in den Armen halten konnte. Aber bald wieder. Hoffentlich bald wieder. Sein Bett fühlte sich mittlerweile leer an, wenn Zayn nicht neben ihm lag und er war sich sicher, dass das auch nie aufhören oder weniger schlimm werden würde. Es würde sich immer schrecklich anfühlen und es musste Zayn sein, der da neben ihm lag. Niemand anderes könnte diesen Platz jetzt noch einnehmen. Das wurde Liam Stück für Stück immer klarer.
Jetzt riss er sich aber erst mal selber aus diesen Gedanken, weil Zayn anfing zu reden und Liam abwartend zu ihm runter sah, bis er anfangen musste zu Grinsen. "Oh ja das find ich genial!!", meinte er sofort breit grinsend und fuhr selber über Zayns Haarspitzen, bevor er den Kopf schief legte und zu ihm runter sah. "Welche Farbe?", fragte er sofort nach und legte den Kopf schief. "Ich kann bestimmt morgen oder übermorgen Haarfarbe mitbringen.", stellte er breit grinsend fest und fuhr dann nochmal durch Zayns Haare, bevor er wieder seine Hand nahm und verschränkt auf seinem Bauch ablegte. Er fand die Idee wirklich super, weil er sich gut vorstellen konnte, dass so etwas Zayn einfach stand, so lange es einfach nur heller war oder sowas, aber Tatsache war, dass er es auch gemacht hätte, wenn er es sich nicht vorstellen könnte einfach, weil er Zayn keinen Wunsch abschlagen konnte und jetzt im Moment sowieso noch weniger als sonst. Er würde einfach alles für ihn tun.
"Jah heißt es!!! Ich erwarte das wirklich von dir! Da stehen sogar Erklärungen mit dabei und alles, also ist es gar nicht so schwer.", neckte er den Pakistaner etwas, bevor er ihn auf die Nasenspitze küsste und dann selber lachen musste, einfach, weil Zayn lachte.
Liam redete einfach, auch wenn Zayn sein Gesicht gerade eben an seiner Brust vergrub, weil er einfach wusste, dass er trotzdem zuhörte und es einfach im Moment genoss. Deswegen hielt er ihn ja auch noch fester, gab ihm den ganzen Halt, den er gerade brauchte oder auch suchte und den Liam ihm einfach viel zu gerne gab. Jedes seiner Worte war deshalb auch komplett wahr und als Zayn ihn dann ansah und seine Augen so funkelten, musste er einfach noch mehr lächeln. Er liebte diesen Mann, seinen besten Freund, einfach so sehr, dass er es nicht aushalten könnte, wenn er leiden würde. Und wenn es nur wegen so einem Band war. Liam würde immer alles dafür tun, dass es Zayn gut ging. Dieses Versprechen legte er jetzt auch in den längeren, intensiveren Kuss, den er sofort erwiderte, wobei er jetzt beide Arme eng um Zayn herum legte, so dass er ihn dicht an sich ziehen konnte. Er lockerte seinen Griff auch nicht, als sie sich schließlich ein wenig lösten und Zayn redete, weshalb Liam anfing zu Lächeln. "Ich liebe dich auch.", murmelte er sanft zurück, bevor er ihn einfach wieder zurück an sich zog und wieder weiter küsste

Es war einfach zu süß, wie Zayn direkt so anfing zu Grinsen und wie er sich freute, weil Liam seine Idee feierte und auch direkt unterstützte, weshalb Liam selber nicht anders konnte als zu Grinsen. Und noch etwas mehr, als er den Schauer bemerkte, der durch Zayns Körper zog kaum, dass er durch seine Haare fuhr. Liam wusste immerhin nur zu gut, wie gerne Zayn seine Hände in seinen Haaren hatte. Besonders bei besonderen Gelegenheiten. Gerade deswegen zwinkerte Liam ihm jetzt auch kurz zu, bevor er leise lachte und ihn wieder auf die Lippen küsste schon einfach, weil er es gerade konnte. "Okay find ich gut! Ich schau mal, was ich so finde! Aber erst müssen wir sie dann blond machen! Also das können wir bestimmt am gleichen Tag machen, aber trotzdem.", meinte Liam überlegend, aber mit einem Schmunzeln, bevor er Zayn wieder direkt in die Augen sah und anfing zu lächeln. Er sah irgendwie so.. glücklich aus im Moment und das machte Liam ganz automatisch glücklich. Vielleicht würde es hier doch nicht so schlimm für Zayn werden, wie Liam insgeheim befürchtete. Die Klinik war immerhin gut, hatte ein riesiges Angebot und super Ärzte.. Nur wusste Liam eben, dass das nicht alles war und so war er mehr als froh, dass er hier sein konnte. Nicht ständig, aber wenigstens täglich.
"Schau nachher mal rein, wenn ich weg bin.", meinte Liam grinsend, weil er genau wusste, was das irgendwann in Zayns Satz zu bedeuten hatte: Nie. Zumindest niemals freiwillig und hier konnte Liam ihn nicht wirklich dazu zwingen einfach mit ihm zu lernen. Er wollte eben die wenige Zeit, die sie miteinander hatten, auch nicht fürs lernen rausschmeißen. Da gab es eben viel wichtigeres. Zum Beispiel ihn einfach nur festzuhalten und zu knuddeln und zu küssen und mit ihm über all das hier zu reden. "Ich glaube Niall schreibt an nem Liebeslied für Beccs und uns vier.", erzählte er irgendwann mit einem leisen lachen, dass schnell zu einem fröhlichen Lächeln wurde. "Ich hoffe er gibt sich ausnahmsweise mal mehr Solo als sonst. Er hätte es echt verdient und Beccs auch! Die zieht übrigens demnächst auch noch bei uns ein.. Niall wollte dich noch fragen, ob das für dich okay geht." Kurz musste Liam etwas mehr lachen, weil es so süß war, dass Niall mal jemand kennen gelernt hatte, der ihn nahm, wie er war und der auch noch so perfekt dazu passte. Nicht, dass sie Niall nicht auch so nehmen würden wie er eben war, aber mit Beccs war das eben doch nochmal was anderes. "Die Fans denken übrigens immer noch, dass Beccs ein Kerl ist.", fügte er jetzt noch lachend hinzu und schüttelte den Kopf. Klar am Anfang war es echt schwer zu erkennen, dass sie ein Mädchen war, war den Jungs ja auch so ergangen, aber wenn man es einmal wusste, dann war es so offensichtlich!!! Viel zu offensichtlich! Sie bewegte sich ja immerhin auch echt wie ein Mädchen!
Langsam sah Liam wieder runter zu Zayn und musste sofort anfangen zu lächeln, weil der gerade so.. nachdenklich und gleichzeitig liebevoll und ruhig aussah. Da konnte Liam auch nicht anders als mit der Hand sanft über seinen Rücken zu fahren. "Woran denkst du?", fragte er leise nach und beobachtete ihn weiter lächelnd, wollte wissen, was dafür sorgte, dass Zayn genau so kuckte, wie er es gerade eben tat. So friedlich.
Nach dem Kuss hielt er Zayn immer noch über sich fest und musste dann leise lachen. "Oh ja könnte es...", antwortete er leise murmelnd und erwiderte dann schon den nächsten Kuss genauso intensiv, wie Zayn ihn begann, ließ seine Hände jetzt sogar wandern und fuhr mit ihnen unter sein Shirt. Genau hier stoppte er dann aber auch, als Zayn wieder redete und dafür sorgte, dass Liam schon nur bei der Vorstellung schief grinsen musste. "Du meinst also du willst hier mit mir Sex, wo dein Zimmernachbar quasi jeden Moment reinkommen könnte ja?", fragte er ein wenig neckend nach, weil er sich das nicht unbedingt so vorstellen konnte. Vielleicht, wenn sie doch irgendwie einen Platz fänden, wo sie ungestört wären.... So vielleicht dann.. Okay vermutlich ziemlich sicher dann, weil Liam eigentlich jetzt schon wusste, dass er ganz ohne nicht klar kommen würde. Nicht, wenn Zayn ihn dann wieder so küsste.
"Mach das und zeigs mir dann!", antwortete Liam leise lachend, bevor er ihn einfach wieder küsste.

Lachend erwiderte Liam jeden einzelnen der schnellen, kleinen Küsse, die Zayn ihm gab, nur um dann noch etwas mehr zu lachen, weil er genauso lachte und ihn direkt nochmal zu küssen, weil das einfach zu süß war und ihn viel zu glücklich machte, als dass er es hätte ignorieren können. Er musste ihn einfach so küssen.
"Ouh yeah. Steht dir bestimmt.", meinte Liam komplett zuversichtlich und fuhr einfach direkt nochmal durch Zayns Haare, was ihn gleich wieder zum lachen brachte. Er konnte eben auch das einfach nicht lassen. Es war viel zu verlockend durch seine weichen Haare zu fahren und ihn zu küssen und zu umarmen und zu knuddeln und endlich wieder fest zu halten. Irgendwie war es fast seltsam. klar sie konnten auch so nicht die Finger voneinander lassen und gemeinsame Kuschelstunden am Nachmittag waren einfach Pflicht, genauso wie das schlafen im gleichen Bett, aber jetzt, da sie sich nur ein paar Stunden nicht gesehen und nur noch begrenzte Zeit miteinander hatten, war es fast noch schlimmer geworden. Es war, als wären sie jetzt für diese bestimmte Zeit aneinander festgeklebt und kämen deshalb nicht mehr voneinander los. Es fühlte sich auch wirklich fast so an. Vor allem, während Liam ihn ansah, ehe er zu reden anfing und dann wegen Zayns Erwiderung erst verwirrt die Stirn runzelte und dann anfangen musste zu lachen. "Klar! Bei dir schon!", antwortete er fast neckend und grinste dann super breit, während er weiter erzählte. "Schon oder? Die beiden sind echt super süß.", stimmte Liam zu und musste dann schief, fast ein wenig melancholisch wegen der Erinnerung, lächeln. "Na ja.. du konntest es ja auch irgendwie nicht mitbekommen.. Okay vielleicht auf der Bühne, aber schätze da hab ich dich ziemlich gut abgelenkt hm?", meinte Liam breit grinsend und lachte dann leise, während er ihn anstupste. So schnell konnte man von traurig wieder zu fröhlich wechseln, wenn man neben der Liebe seines Lebens lag. "Naaa jjaaaa sie ist halt schon sehr Tomboi meisten. Ich denke das ist es einfach. Die sehen nur die kurzen Haare und den Kleidungsstil und dann ist irgendwie jeder bei uns mittlerweile schwul, also muss Niall das irgendwie auch sein.", meinte Liam und konnte am Ende einfach nicht anders als zu lachen, weil das echt.. na ja... irgendwie wars halt echt so. Sogar er hatte sich ja geoutet mit Zayn. Nur für Zayn. Verrückt wie das leben manchmal spielte. "Yoo läuft soweit.. Sie bekomemn manchmal echt auch Druck von Fans, wenn auch meistens nur positives Feedback. Sie stehen jetzt halt voll im Mittelpunkt, aber zumindest daheim läuft alles super rund.", erzählte er nach einem kurzen Moment, in dem er nur an Zayn gedacht hatte und lächelte dann auch schon wieder zu eben diesem runter. Weshalb es kein Wunder war, dass ihm der verträumte Blick auffiel. Deshalb ging er nicht auf die erste Antwort ein, sondern wartete ab und tatsächlich kam dann auch die ehrlichere Meinung und Liam konnte einfach nicht anders als immer und immer mehr zu lächeln, besonders bei diesem letzten Satz der ihn so glücklich machte in dem Moment, dass er nicht anders konnte als Zayn direkt zu sich zu ziehen und fast schon übermütig zu küssen. Er war gerne Zayns zu Hause. Er war gerne der Mann, der dafür sorgte, dass Zayn sich wohlfühlte. Er war gerne derjenige, in den Zayn sich verkuckt hatte. Kurz atmete er nach dem Kuss tiefer, grinste breiter, aber dann wurde das Grinsen langsam zu einem Lächeln, seine Wangen wurden etwas rosaner und für einen Moment senkte er sogar kurz ein wenig den Blick. "Nachdem du weg bis damals.. also direkt danach.. bin ich wieder heim und in mein Zimmer und hab mich ins Bett geschmissen.. Du hattest deinen Pulli da vergessen. Ich glaube spätestens in dem Moment wars mir klar. Da war mir klar, dass sich alles immer leer und falsch anfühlen würde, wenn du nicht neben mir bist.", murmelte Liam als leise, ehrliche, warme Antwort, wobei er ihn sogar wieder ansah und dann wieder fester hielt.
Kurz darauf konnte er auch schon nicht mehr anders als zu lachen und tatsächlich die Hände etwas weiter nach oben fahren zu lassen. "Du weißt, dass wir das eigentlich nicht tun dürfen stimmts?", fragte er grinsend und musste dann leise lachen. "Ja.. ja für dich...", murmelte er, aber es war schon nicht mehr so überzeugt wie kurz davor noch. Zayn würde ihn wohl zu so ziemlich allem bringen können. Eben auch dazu.

So richtig realisiert hatte Liam noch nicht, wie er eigentlich hier her gekommen war. Warum er jetzt gerade an der Information der Klinik stand, die er doch eigentlich erst vor wenigen Stunden verlassen hatte. Vor weniger Stunden als normal, denn es war immer noch Nacht. Tiefste Nach um ganz genau zu sein, auch wenn Liam es gar nicht genau wusste, weil er nicht auf die Uhr gesehen hatte. Also doch hatte er, aber er hatte es sofort wieder vergessen, weil es im Moment wichtigeres in seinem Kopf gab. Zayn. Zayn, der ja sowieso immer wichtiger war als alles andere, aber im Moment einfach noch viel mehr, weil er der Grund war, aus dem Liam jetzt gerade hier war. Vor einer Viertelstunde hatte er den Anruf bekommen. "Zayn steckt in großen Schwierigkeiten. Ich fürchte wir brauchen Sie hier Mr. Silvo." Die Stimme des Arztes war so ernst gewesen, dass Liam sich nicht einmal die Mühe gemacht hatte, in mehr als Jogginghose und Hoodie zu kommen. In Zayns Hoodie, wie ihm später erst irgendwann auffiel. Eine Nebensächlichkeit eigentlich, aber das Gehirn konzentrierte sich in solchen Momenten wohl eher auf so etwas, als auf vieles anderes. Deswegen konnte er sicher seinen Weg auch nicht mehr nachvollziehen. Und deswegen realisierte er erst nicht, wohin sie gingen, als der Arzt ihn mitnahm. "Zayn hatte wohl einen Wutausbruch, als er auf einen anderen Patienten traf. Bei diesem Patienten ist das nicht unbedingt etwas ungewöhnliches und normalerweise würden wir sie einfach trennen, aber auf irgendeine Weise ist Zayn an ein Taschenmesser gekommen. Ich möchte auf keinen Fall riskieren, dass jemandem jetzt etwas passiert. Besonders nicht Zayn.", erklärte der Arzt ernst, während er schnell durch die Gänge lief. Jetzt wusste Liam auch, dass sie zu en Gemeinschaftstoiletten liefen. Zumindest realisierte Liam das bevor die Worte in sein Hirn drangen und er geschockt nach drüben sah. "Bitte was?", platzte es gerade zu aus ihm heraus. Besorgt, aufgewühlt, voll mit Fragen und irgendetwas, dass den Arzt aufhorchen ließ. "Hören Sie Mr. Silvo... Es ist wichtig, dass Sie ruhig bleiben. Er ist im Moment..." - "Ich weiß, wie er ist!", unterbrach Liam den Arzt gepresst und ganz kurz war er selbst wütend geworden, weil dieser Mann es sich heraus nahm so über Zayn zu reden, was ihm nicht zustand. Nicht jetzt und niemals, egal wie viele Sitzungen er mit Zayn hatte. Für so etwas hatte Liam im Moment auch gar keine Zeit, weil er da schon auf die Türe zustürzte vor der einige Pfleger standen, zwischen ihnen hindurch lief, die Tür öffnete und... Zayn gegenüberstand. Seinem Zayn. Seinem festen Freund, seiner großen Liebe, die gerade eben schrecklich verletzt aussah. Nicht nur, wegen all den Wunden die er hatte, wegen dem Blut, wegen den blauen Flecken oder wegen dem Messer in der Hand, sondern wegen seinem Gesichtsausdruck. Weil er so unsicher aussah, so fertig, als würde er aufgeben wollen, als hätte ihn irgendetwas dazu bewegt sich eher selbst in Frage zu stellen als alles andere. "Zayn." In dem Moment in dem dieser eine so wichtige Name aus Liams Mund gekommen war, hatte irgendein Pfleger den anderen Jungen geschnappt und weg gezogen. So schnell, dass Liam nur einen kurzen Blick auf ihn hatte werfen können, aber der hatte gereicht um zu realisieren, wer der Junge war und wer in diesem Raum der Schuldige war. Nicht Zayn. Auf keinen Fall Zayn.
Kurz bemerkte Liam, wie hinter ihm die Türe wieder zufiel, aber noch immer war Zayn wichtiger. Wichtiger als sowieso schon und eigentlich hätte er sich einfach auf ihn gestürzt und ihn in seine Arme gezogen, aber Zayn schien immer noch so weit weg von ihm zu sein und er hatte noch immer das Messer in der Hand. Nicht, dass Liam Angst hätte, dass Zayn ihn verletzten könnte... Davor würde er niemals Angst haben müssen, das war ihm so klar wie nichts anderes, er hatte Angst, dass Zayn sich verletzen könnte oder dass Liam ihn verletzte, wenn er jetzt einfach auf ihn zu stürmte. Deswegen lief er langsam auf ihn zu, besorgt, zutiefst besorgt. "Zayn. Hey... Hey Zayn.", sagte er leise, eindringlich, voller Sorge, während er auf ihn zu lief, die ersten Schritte in seine Richtung machte, die Hände schon erhoben um ihn gleich in seine Arme zu ziehen. Um ihn dahin zu ziehen, wo er sicher war und wo er hin gehörte. Wo er immer hingehören würde. "Zayn bitte... mach.. mach das nicht.. Ich liebe dich, das weißt du.. Leg das Messer weg..." Diesmal war seine Stimme fast brüchig gewesen, auch wenn er immer noch keine Angst hatte. Zumindest nicht um sich selbst oder direkt vor Zayn. Er hatte sowieso nie Angst vor Zayn gehabt. Bei keinem einzigen Ausraster. Auch nicht bei dem letzten und er hätte sicher auch jetzt keine Angst gehabt.

Anfangs hatte Liam irgendwie die Hoffnung, dass er direkt zu ihm durch drang, dass er irgendetwas erreichen konnte, aber.. da hatte er sich getäuscht. Er sah es schon in Zayns Augen, wusste es, an der Art, wie er das Messer hielt, sah das alles noch bevor Zayn den Mund aufmachte und ihn anschrie. Erst nur so, dass Liam nur dachte, dass es an der Situation gerade lag, dass es war wie immer eben, aber dann.. dann bemerkte er, dass er ihn nicht erreichen konnte und dann kommen noch mehr Worte und immer mehr, die Liam fast schon überfluteten, die so schnell kamen, dass er nicht reagieren konnte, dass er absolut keine Zeit hatte um irgendetwas zu sagen, weil einfach alles gleichzeitig kam und weil Liam sah, dass Zayn das wirklich glaubte. Dass er wirklich dachte, dass er ihn unglücklich machen und versagen könnte. "Zayn.." Erst war der Name nur leise, prallte nur gegen die Wand aus Worten, die Zayn ihm zusandte und die ihn im Moment so komplett fertig machten, die dafür sorgten, dass jedes schlimme Erlebnis, dass er sich ausmalen könnte, vor seinem inneren Auge eintraf. "Zayn!" Diesmal war es lauter, bestimmter und Liam machte noch weitere Schritte auf ihn zu. "Weißt du, was mich wirklich unglücklich machen würde? Ein Leben ohne dich. Ein Leben, in dem ich auf dich verzichten müsste! Weil du der wundervollste Mensch bist, den ich kenne, weil ich dich liebe, weil ich weiß, dass alles, was du gerade denkst das Produkt eines Typen ist, der dich eingelullt hat, weil er ein Psychopath ist. Aber du bist kein Psychopath! Das warst du auch nie und das wirst du nie werden!!! Hörst du?? Ich kann es dir ansehen! Du willst das nicht und du wolltest es eigentlich auch nie und ich bin mir absolut sicher, dass du es nie wirklich wollen wirst!" Liam sagte jedes Wort mit so einer Bestimmtheit, mit so einem unglaublichen Vertrauen, mit einfach allem, dass er selber in sich trug, mit dem Wissen, dass er über Zayn hatte und er wusste, dass es stimmte. Er wusste es einfach. Deshalb lief er immer weiter auf ihn zu. So lange, bis er nur zwei Schritte von ihm entfernt war, bis er ihn eigentlich schon fast berühren konnte. "Zen... Bitte. Ich weiß, dass du es kannst. Ich vertraue dir. Ich liebe dich. Ich will dich bei mir haben. Bitte mach keinen Mist.. das hast du mir versprochen." Die letzten Worte waren fast schon zerbröckelt, lösten sich fast direkt hinter seinen Lippen auf, weil auch Liam Angst hatte. Angst um Zayn. Und gleichzeitig waren seine Muskeln bis zum zerreißen angespannt, als würde er nur auf irgendetwas warten. Er wusste, auf was er wartete. Wenn Zayn das Messer heben würde, um sich selbst umzubringen, dann würde Liam dazwischen springen.

Immer wieder wich Zayn vor ihm zurück, machte ihm klar, dass er besser verschwinden sollte, dass er das alles nicht haben wollte, dass er keine Hoffnung mehr in all dem sah, aber Liam.. obwohl es ihm so schrecklich weh tat, dass es sich jetzt schon anfühlte, als hätte jemand das Messer in sein Herz getrieben, konnte er einfach nicht weg. Er musste hier stehen bleiben, musste mit Zayn reden, musste ihn davon überzeugen, dass es nicht so war, wie er es darstellte. Liam wusste, dass es Hoffnung gab, er wusste auch, dass irgendwo auch immer noch Zayn war. Sein Zayn. Sein Freund, sein Seelenverwandter, sein eigenes zu Hause, weil es sich für Liam genauso anfühlte wie für Zayn.
"Wir haben schon alles geschafft Zayn! Alles! Wir schaffen auch das!! Du kannst das!! Bitte! Verdammte scheiße du kannst das! Und ich weiß das, weil ich dich kenne und weil ich weiß, dass du so nicht bist!", antwortete Liam jetzt fast schon flehend, weil er immer deutlicher sah, dass Zayn im Moment keine Hoffnung hatte, dass er im Moment komplett zerbrochen war und eigentlich hätte Liam sich gerne einfach wieder auf ihn gestürtzt um ihn in seine Arme zu ziehen so wie sonst auch immer, weil er wusste, dass das so viel mehr brachte als alles, was er sagen könnte, aber er wusste nicht, was Zayn dann instinktiv mit dem Messer tun würde, immerhin wehrte er sich anfangs jedes Mal. Liam kannte das mittlerweile schon so genau, wusste, wie es ablaufen würde und er wollte nicht, dass Zayn dann verletzt wurde. Bei ihm selbst wäre es ihm fast egal, aber er wusste eben auch, dass Zayn nicht damit leben könnte, wenn er ihn verletzte. Weil es Zayn war. Weil Zayn eigentlich keiner Fliege was zu Leide tun konnte. Langsam machte er noch einen Schritt, streckte sogar fast schon die Hand aus, als genau das passierte, wovor Liam Angst gehabt hatte. Es war nicht der Moment, in dem Zayn ihn anschrie, nicht der Moment, in dem er das Messer in Liams Richtung hob, es war der Moment, in dem er das Messer in seine eigene Richtung drehte die dafür sorgte, dass Liam fast übel wurde, dass er fast schon geschrien hätte, dass er fast dabei gewesen wäre nach vorne zu sprinten, das Messer einfach zu packen und von Zayn wegzureißen. Fast. Den genau in dem Moment schien bei Zayn die Verteidigung einzustürzen, die Mauer, die ihn gefangen gehalten hatte zerbrach und endlich ließ er das Messer fallen. Aus Schock mehr, so wie Liam es vorhin noch gedacht hatte, aber der ließ sich gerade keine Zeit um über die Gründe nachzudenken. Er machte nur einen Satz auf seinen Freund zu, packte ihn so wie immer, zog ihn an sich, stützte ihn, hielt ihn fest. "Hey.. hey ich bin da. Ich hab dich. Es ist nichts passiert. Es ist nichts passiert. Wir schaffen das. Ich schwöre dir wir schaffen das." Seine Worte waren gerade laut genug, dass Zayn es hören konnte, seine Arme gerade fest genug, dass Zayn nicht fiel, nicht weg lief, ihn nicht von sich stieß, falls er das überhaupt gewollt hätte. "Was auch immer er dir gesagt hat war völliger Bullshit okay? Du bist nicht so jemand, du warst auch nie so jemand und du wirst niemals so jemand werden. Niemals. " Liam wusste das es stimmte. Er hatte es die ganz Zeit gewusst, wie er es gesagt hatte. Zayn könnte niemandem etwas antun. Nicht so. Unter gar keinen Umständen. Und jetzt war er erst mal einfach nur so unendlich froh, dass Zayn nichts schlimmeres passiert war als die Kampfwunden. Die würden heilen. Und Liam würde alles daran setzen, dass auch seine Seele endlich heilen konnte. Alles.

Liam konnte nicht wirklich verhindern, dass jetzt auch ihm ein bisschen die Tränen kamen, obwohl er sich vor Ewigkeiten mal geschworen hatte nicht mehr zu weinen, aber im Moment war das praktisch unmöglich... Auch, weil die Tränen, Tränen der Erleichterung waren. Liam war so erleichtert, dass Zayn jetzt in seinen Armen lag, dass er nicht mal versuchte sich zu wehren. "Du hast es nicht getan. Du hast es nicht getan. Du hättest es auch nicht gekonnt." Auch wenn Zayns Worte so abgehackt gewesen waren, wusste Liam trotzdem ganz genau, was er hatte sagen wollen, weshalb er sofort darauf reagierte und ihn jetzt nur noch fester an sich drückte. "Du hast nicht getan Zayn. Gar nichts.", flüsterte er sanft in sein Ohr, bevor er den Kopf ein wenig zurück zog, aber nur, um seine Lippen auf eine unverletzte Stelle an seiner Wange zu drücken. Noch nahm er sich allerdings nicht die Zeit um wirklich alle Verletzungen anzusehen, weil es im Moment einfach noch wichtiger war, dass er ihn einfach festhielt und bei sich haben konnte.
Deswegen beachtete er auch nicht, wie die Türe jetzt vorsichtig hinter ihm aufging, wie ein Pfleger zu ihnen trat und das Messer einsammelte und kurz überlegte, ob er gleich etwas sagen sollte, dann aber doch auf irgendein Zeichen hin wieder ging. Das im Moment einfach noch so völlig egal... Liam würde sich erst wieder um alles andere kümmern, wenn er spürte, dass Zayn sich langsam ein bisschen beruhigen konnte, sich selbst nicht mehr so sehr die Schuld an allem gab. "Ich liebe dich Zen. Ich liebe dich so sehr.", flüsterte er sanft, warm, voller ehrlicher, aufrichtiger, tiefer Liebe. "Und das wird immer so bleiben. Immer."

Als Zayn jetzt so sein Gesicht an Liams Brust vergrub hielt dieser ihn einfach weiter an sich gepresst, stützte ihn noch immer, gab ihm den Halt, den er offensichtlich im Moment suchte und brauchte und den Liam ihm so gerne gab, weil er ihn geben konnte, und weil er auch einfach so glücklich war, dass er ihn ihm geben konnte, dass er hier sein konnte, wo er gerade offenbar so dringend gebraucht wurde wie sonst noch nie und auch wenn Liam immer gehofft hatte, dass Zayn ihn nie so brauchen würde, weil er nie gewollt hatte, dass es so weit kam, war er jetzt mit seiner ganzen Stärke, seiner ganzen Kraft, mit allem, was er hatte genau hier und wusste, dass er niemals, unter keinen Umständen, jemals weggehen würde. Es klang so verrückt, aber Liam wusste das einfach so genau, dass es fast.. gruselig war sich das so vorzustellen, diese Gewissheit so tief in sich zu tragen wo er doch.. wo er doch vor allem, was passiert war, vor eigentlich bald einem Jahr sich nicht mal hatte vorstellen können, überhaupt jemals etwas mit einem Jungen anzufangen. Als all das für ihn nicht mal irgendwie present gewesen war. Und jetzt.. jetzt stand er hier in einer der schlimmsten Situationen seines Lebens, die sich nur ganz langsam wieder entspannte und wusste.. wusste einfach mit einer solchen Genauigkeit, dass er genau das wollte. Immer. In jeder Sekunde seines Lebens, wollte er diesen Mann in seinen Armen halten, wollte in diese Augen schauen, wollte mit ihm lachen und weinen und kämpfen und friedlich einschlafen. Wollte ihn mit jeder Faser seines Körpers und seines Herzens und wusste, dass er niemals mehr einen Menschen so würde lieben können.
All das lief durch seinen Kopf als sie sich kurz ansahen, ehe Liams Lippen schon seine Wange trafen und Zayn sich kurz danach auch schon wieder an seiner Brust versteckte, was Liam einfach zu ließ, weil er ihn sogar vor solchen einfachen Blicken immer beschützen würde. So wie vor allem anderem. Selbst wenn "alles andere" ab und zu er selbst sein sollte würde Liam ihn beschützen und fest halten und zurück holen. Immer und immer wieder, bis es aufhörte oder besser wurde, weil das alles war, was er wollte.. Er wollte einen glücklichen, unbeschwerten Zayn. Er wollte genau seinen Zayn. Diesen Zayn, der die meisten Zeit auch bei ihm.
Als Zayn schließlich sprach, endlich wieder reden konnte, atmete Liam im ersten Moment einfach nur durch, ehe er sich dazu brachte ihm in die Augen zu sehen und ganz, ganz leicht, eigentlich kaum merklich, zu lächeln, während er sein Gesicht zwischen die Finger nahm. "Du musst nicht mehr ohne mich leben Zayn. Ich lasse dich nicht alleine. Ich habs dir versprochen.", flüsterte Liam leise zurück und dann.. dann konnte er nicht anders, als sich vorzubeugen und ihn ganz sanft, ganz vorsichtig, weil er ihm nicht weh tun wollte, auf die Lippen küsste, sogar kurz mit der Zunge das Blut weg leckte, ehe er seine Stirn sanft gegen die von Zayn lehnte. "Ich gehe auch heute nicht weg Zayn. Ich bleibe heute Nacht und morgen bei dir. Die ganze Zeit. Versprochen.", flüsterte er dann aus einem Impuls heraus, weil er wusste, dass niemand es ihm verwehren würde. Nicht nachdem, was heute passiert war. Nicht nach alle dem. "Lass uns gehen. Lass uns ins Bett gehen."