Wer: Liam Silvo & Zayn Grantham #ZIAM
Wann und Wo: London, Mitte März 2016
Was: Z i a m #enoughsaid

"Mhhh, nur'n Sixpack? Mehr trainieren, Lima, du schwächelst.", kommentierte ich seinen halbnackten Körper kurz, stichelnd scherzend, und ließ mich zu einem selbstgefälligen, frechen Lächeln hinreißen, bevor er sein Shirt übergezogen hatte und mir somit weitere Einblicke verbat. Sein Körper war schon echt ziemlich ansehnlich, und ich hatte kein Problem damit, sowas zu denken - oder von mir zu geben. Oder anzuspielen. Ich stellte meine Sexualität nicht in Frage, ich war... relativ ungeklärt, aber offen für alles. Was hieß, dass im Endeffekt fast alles möglich war, solange ich nichts explizit bestimmte und/oder festsetzte. Wie auch immer.
"Einkaufeeeen", stimmte ich langgezogen zu, nachdem ich mich neben ihn fallen gelassen hatte, was deshalb nur minder enthusiastisch klang, weil ich zu faul war, um das deutlicher zu zeigen. Leicht hob ich die geöffnete Bierflasche an, ehe ich zu Liam rüber sah und auf seine Worte hin mit ihm anstieß. "Auf die Ruhe. Und auf zwei DuoBroWochen.", stimmte ich ergänzend zu und trank im Anschluss einen großen Schluck. "Film ab!", befehligte ich in den Raum hinein und zeigte auf den Bildschirm des Fernsehers, als hätte ich telekinetische Fähigkeiten, die den Film dazu verleiten würden, genau jetzt anzufangen. Und das tat er auch. Dass das nur aus dem Grund war, weil Liam die Fernbedienung betätigt hatte, ignorierte ich gekonnt weg. Während der Film lief, fischte ich nach den Chipstüten über Liams Bauch hinweg und touchte ihn zwischendurch immer mal wieder suchend ab. "Alter, so weit hab ich die Chips nich geschmissen", beschwerte ich mich, bevor ich es aufgab und meine Hand, ohne den Blick vom Fernsehbildschirm zu nehmen, gegen Liams Gesicht klatschte. "Yo Daddy. Chips." Selbst mit 18 Jahren kam ich nicht über den Daddy-Joke in unserer Gruppe hinweg. Besonders jetzt, wo Liam wirklich nach einem "Daddy" aussah.

Frech lachend legte ich das T-Shirt, das mir ins Gesicht geschmissen wurde und schließlich in meinen Händen gelandet war, über die Rückenlehne seines Schreibtischstuhls. Spielerisch ergebend hob ich die Hände und winkte jeglichen Trotz von mir ab. "Gegen die Tatsache kann ich leider nich viel sagen ...", gab ich zu und verzog das Gesicht schmerzlicher Bestätigung dafür, dass ich ihm Recht geben musste. "Solange du mich weiterhin rumtragen kannst, nehm' ich's hin.", fügte ich hinzu und wippte einmal herausfordernd mit den Augenbrauen, bevor ich halb neben ihm lag. Seine Verasche quittierte ich mit einem gespielt verärgerten Ausdruck, untermalt von einem einstimmenden Lachen, und einem Ellbogen-in-die-Seite-ramm-Manöver, der ziemlich harmlos ausfiel. "Hör auf mich zu veraschen man. Nicht jeder kann so fancy sein wie ich, deal with it.", entgegnete ich und lachte nach einem spielerisch eitlem Blick in seine Richtung wieder darüber. Es war befreiend, so offen zu lachen, wenn dir keiner mehr vorlaberte, dass es falsch sei.
Gechillt sah ich zu meinem Kollegen und warf die Arme halb in die Luft bei seiner Aussage. "Ich komm grad nich klar, das is' ja das Problem, man!", meinte ich und nahm einen weiteren Schluck vom Bier, bis er mir die Chipstüte auf meine Daddy-Forderung hin reichte. Zufrieden nahm ich sie entgegen und stellte die Flasche in meiner Hand auf den kleinen Tisch vor uns. "Thaaanks, mate.", gab ich von mir, lehnte mich wieder zurück und diesmal halb gegen ihn. Ich machte es mir immer gemütlich in seinem Bett, das war nichts Neues. Und mit ihm machte ich es mir auch gemütlich, er war wie so'n riesen Kissen in Lebensgröße. Die Chips fressend folgte ich dem Plot des Filmes, lachte mit Liam oft laut auf, und verlor manche meiner Chips trottelig aus der Hand. "Fuck.", fluchte ich unberührt, stand mal kurz auf, um meinen Chip zu suchen, den ich grad verloren hatte, und fand ihn auch wieder. Ein vorhabendes Lächeln schlich sich auf meine Miene, als ich den Kartoffelchip in der Hand hielt und Liam so chillig auf dem Bett sitzen sah. Ich deutete an, ihm das Ding gleich in den Mund zu werfen, was ich bei dem ersten ausgezeichnet hinlegte. Siegesreich jubelte ich auf, als hätte ich einen Touchdown hingelegt. Selbst-anerkennend klopfte ich mir gegen die Brust und sah ihn abwartend an. "Wo is' mein Preis? Ich sollte jetzt zwischen einer.. Medaille, einem Pokal, oder .. einem Kuss von so 'ner Cheerleadertante wählen dürfen.", merkte ich an und legte mich wieder neben Liam. Bedeutungskräftig tippte ich ihm mit dem Zeigefinger gegen die Brust. "Die Cheerleadertante übernimmst du, nur damit das klar ist." Ein feines, spielerisch vielsagendes Lächeln legte sich auf meine Lippen. "Oder muss ich's mir selbst holen?" Die Flirtanspielungen, die wir ständig miteinander teilten, blieben heute ebenso wenig aus dem Spiel wie sonst auch immer. Mit leicht hochgezogenen Augenbrauen kreuzte sich der anzüglich abwartende Blick meinerseits mit dem von Liam. Einen Unterschied gab es im Vergleich zu anderen Malen, wo wir solche Sprüche rissen wie sonst was. Diesmal hatte ich wirklich Bock, ihn zu küssen - um die Neugier zu befriedigen, wie es wäre, ihn zu küssen. Auf rein platonischer Ebene. Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass er das nicht fehlinterpretieren würde, wenn ich es tat. Scheiß drauf. Nach einer Weile unseres allgegenwärtigen Flirtens hatte ich mich ohne zu zögern zu ihm gebeugt und unsere Lippen vereint. Ich hatte mir das Recht rausgenommen, meinen Kumpel zu küssen. Wie gesagt, hatte Bock drauf. Ein kurz andauernder, reizender Kuss, aus dem er so viel rausholen könnte, wenn er es zulassen würde. Aber das lag im Bereich seiner Entscheidung, und ich befürchtete, dass das nicht der Fall sein würde. War mir auch egal; das, wozu ich gerade Lust bekommen hatte, hatte ich getan. "Sorry mate, hatte grad voll das Bedürfnis danach.", rechtfertigte ich mein Handeln lasch, als ich mich wieder von ihm gelöst hatte, und sah ihn mit einem schiefen Lächeln an. "Bin 'n bisschen untervögelt." Passiert.

Dass ich die ganzen Chips so feierlich auf mir und in seinem Bett verteilte war wirklich nicht meine Absicht, und eigentlich ging es auch relativ gut aus, weil ich darauf geachtet hatte, dass nichts von den Krümeln übrig sein würde. Doch seine Worte ließen mich inne halten, kurz starrte ich ihn unberührt an, bevor ich mit den Schultern zuckte und einmal grinsend durch sein Haar fuhr. "Hätte kein Problem damit, Brooo. Bei mir is' immer Platz für Zwei." Ihm spielerisch flirty zuzwinkernd, daraufhin belustigt lachend, ließ ich mich wieder gegen ihn sinken und richtete meine Aufmerksamkeit dem Film - jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, in dem ich entschlossen hatte, mein Potatotouchdown bei ihm abzulegen. Und dass ich mir dafür einen Kuss von ihm gestohlen hatte, ließ ihn nicht kalt - das sah ich. Und das war auch klar gewesen, aber für diesen Blick hätte ich es echt nochmal gemacht. Dieser Gesichtsausdruck war goldwert. Kurz bevor ich gepresst lachen angefangen hätte, kam es im nächsten Moment von seiner Seite aus, mich zu überraschen. Äußerst positiv, wenn ich das anmerken durfte. Zuerst war ich, ebenso wie er am Anfang, für wenige Sekunden perplex darüber, dass er auf den Kuss einging. Von sich aus. Einfach random, einfach.. I don't fucking care haft, wie ich es immer gerne tat. Deshalb nahm ich es mir bei der Gelegenheit natürlich nicht, diesen.. zugegeben verdammt herausfordernd heißen Kuss zu erwidern. Binnen weniger Sekunden zupfte ein verschmitztes Lächeln an meinen Mundwinkeln, was Liam sicherlich spüren musste. Ich konnte nicht anders, ich war gerade echt beeindruckt davon. Fordernd erkundeten meine Lippen jeden weichen Winkel der seinen, fügten sich den geschmeidigen, verlangenden Bewegungen, als ob wir das schon immer tun würden. Der Gedanke daran schreckte mich kein bisschen ab. Spielerisch reizend schob ich meine Hand an seinen Hals, während seine in meinem Nacken ruhte und mir somit auch jegliche potentielle Möglichkeit nahm, den Kopf einfach zur Seite zu drehen. Das hatte echt was. Und ich kostete jede Sekunde aus, in der mein Kumpel mir seine Kussfertigkeiten zügellos präsentierte. Bis der Spaß sein Ende fand, und er sich von meinen Lippen löste. Damn. Dieser Kuss war nice gewesen. Und das zufriedene, verschmitzte Lächeln ließ es erahnen. "Gar nicht so schlecht, Lima. Ich wusste, WENN, dann würdest du mich nich enttäuschen.", gab ich frech schmunzelnd von mir, lachte im nächsten Augenblick über seine Worte und lehnte mich, wieder auf den Bildschirm schauend, an ihn. Oder besser gesagt konnte ich mich jetzt schön an ihn schmiegen, da seine Umarmung um mich rum das zu verlockend machte. "Kein Ding, mate. Das üben wir noch.", scherzte ich anzüglichen Tonfalles und grinste fein. Eigentlich waren meine Worte nicht wirklich ernst gemeint gewesen - ein Teil in mir war davon jedoch nicht abgeneigt. Wie groß dieser Teil war konnte ich nicht sagen, gerade war es mir auch relativ gleich. Den Gedanken, dass der Kuss von meiner Seite auch hätte ...länger dauern können, schob ich erstmal zur Seite.

Ich hatte eigentlich echt keine Ahnung, warum es mir so leicht fiel, mir keine Gedanken über "Konsequenzen" zu machen, die aus dem Rummachen mit meinem Besten herausgehen könnten. Aber, eben genau deswegen hatte ich nicht mal im Geringsten ein schlechtes Gewissen oder fühlte mich seltsam; weil er mein Bester war und ich in Kombination mit diesem Umstand keine Befürchtungen haben musste, dass das irgendwie komisch sein könnte. Oder angespannt. Oder .. wie auch immer andere es noch beschreiben würden, wäre ihr high level an friendship goals nicht an dem wie bei Liam und mir. Oder, es lag wirklich daran, dass ich sehr untervögelt war und .. Liam erging es vielleicht genau so? Also klar, ich wollte damit jetzt nicht drauf hinaus, dass er mit mir schlief. Das war nur ein .. Kuss um meine Neugier zu befriedigen und ein bisschen mehr, also allgemein, Befriedigung zu bekommen.. Egal wie falsch das klang, die Intensität eines Kusses konnte in gewisser Hinsicht schon viel ausmachen.
Bei seiner Nachfrage hätte ich beinahe das Gesicht zu einer "ich-bitte-dich." Grimasse verzogen. Stattdessen sah ich den Film unberührt weiter, nachdem ich es mir wieder außerordentlich chillig und breit bei ihm gemacht hatte, und gab als Antwort: "So von Kumpel zu Kumpel: Mich hat's schon echt interessiert, wie gut du küssen kannst. Eigentlich interessiert es mich bei den Jungs auch, einfach weil..", ich zuckte abwinkend mit den Schultern, als würde ich mich locker lässig über das Wetter unterhalten, "keine Ahnung, Bock halt. Aber I guesss, bei Harry würd ich Stress mit Louis kriegen und bei Louis Stress mit Harry. Und, alter, das tu ich mir of course nicht an. Außerdem sind sie zu nice zusammen, ich funk bei nichts dazwischen." Ich neigte den Kopf ein wenig. "Und Niall ist.... Niall." Begründung genug, würd' ich mal sagen. "Alles in einem: Gesunde Neugierde. Oder so."
Als der Film endete ließ ich meinen Kopf grinsend in den Nacken fallen und drehte ihn ein wenig zu Liam, um ihn ansehen zu können. "Marvelfilme haben's einfach drauf." Und damit schubste mich Mister Daddy of the universe von sich, sodass ich gut unbeholfen aufstehen musste. Ein unzufriedenes, faules Seufzen kroch über meine Lippen - ich hasste es, aufzuräumen. Nur legte Liam viel wert drauf, also musste ich mich ihm anpassen, wenn ich bei ihm chillte. Kurz ließ ich meinen Nackenwiebel knacken und bückte mich nach Müll oder sonstigem, was ich wegräumen konnte, bewegte mich allerdings wie jedes Mal beim Aufräumen sehr .. lahm und unmotiviert, um nicht viel machen zu müssen. Bis ich den Laptop auf Liams Tisch entdeckte und mir was einfiel. "Ahh, Bro! Ich wollt dir noch was zeigen heut morgen, hab's aber end verpeilt." Geleitet durch diese Worte schnappte ich mir seinen Latop, watschelte wie ein Pinguin - was erstens gewollt war und zweitens, weil meine Hosen weiter runter gerutscht waren als sie eh schon gewesen waren - zum Bett rüber und ließ mich drauf fallen. "Unsere Fans sind so süß, man. Sie haben irgendein Projekt gestartet um zu zeigen, dass sie uns bei unserer Pause nicht vergessen und immer supporten." In der Suchleiste gab ich die Stichworte ein, die ich brauchte, um den Link zu finden, wobei meine Augen kurz an einem der zahlreichen Artikel festhingen. Zayn Grantham - Katherine ist immer noch zutiefst verletzt. Einen Moment verrutschte das feine Lächeln auf meinen Lippen, hinterließ eine starre Miene, bevor ich mich davon losriss und schnell den nächsten Link anklickte. Keinen Bock mir meine Laune mit so 'nem Müll zu vermiesen, leider ging das bei mir ziemlich schnell, sodass ich wirklich eine ganze Weile damit kämpfen musste, die Motivation für das Video, das ich finden wollte, aufzubringen.

Bei seinen Worten verließ ein leises, verschmitztes Lachen meine Kehle und da ich mich bereits schon aus dem Bett bewegt hatte, drehte ich mich lässig zu Liam und hob den Arm leicht, um mit dem Zeigefinger auf ihn zu deuten. "Du bist der Daddy. Schlussendlich hätte ich mich sowieso zuerst für dich entschieden, wenn wir ehrlich sind. Und auch wenn ich sie nich mehr alle hab, hat's dir doch gefallen, or nah?" Herausfordernd frech streckte ich meine Zunge ein wenig raus, denn nach einer richtigen Antwort suchte ich natürlich nicht, bevor ich den Blick von ihm abgewendet und mich daran gemacht hatte, mehr oder weniger beim Aufräumen mitzuhelfen. Eher weniger, aber bisschen was hatte ich schon getan! Ich war grundlos aufgestanden und hatte mich grundlos nach kleinen Dingen gebückt - Success.
Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken nahm ich halb in Kenntnis, wie die Matratze unter mir kurz abrupt einsank und unter dem Gewicht von Liam und mir ein leises Geräusch von sich gab, hatte allerdings den Blick nicht vom Laptopbildschirm gehoben. Perfektes Timing, denn genau dann lief das Video ab und auf meine Gesichtszüge legte sich - zum Glück - wieder ein feines Grinsen. Schon krass, was die Fans alles für uns taten. Darauf musste Liam natürlich auch wieder ein Kommentar schreiben, weshalb seine Arme ziemlich gelegen vor meinem Gesicht schwebten. Während er schrieb, senkte ich meinen Kopf langsam zu einem seiner Unterarme und deutete an, reinbeißen zu wollen, was ich im Nachhinein auch tat - nur leicht. In mich hineinlachend lehnte ich mich wieder zurück und wartete darauf, dass er mir ein anderes Video zeigte. Und prompt erhellte sich mein Gesicht bei den Bildern und Szenen, die von Louis und Harry erneut zusammengeschnitten und von den Fans analysiert wurden. "Alter, dieser Blick von Harry. Er's son Sugar Baby wenn Louis ihn anschaut, pack ich nich", lachte ich und amüsierte mich auch blendend darüber, dass die Fans reihenweise, oftmals sogar ziemlich korrekte Theorien aufstellten, ohne dabei zu wissen, dass sie damit eben so richtig lagen. Die Musik, die dieses Video untermalte, machte es aber einfach nur geil. Entertainment pur. "LOUIS HAT SEINEN ARSCH BEGRABSCHT der Junge geht raaaaan!", rief ich aus und lachte laut auf, dass ich das bei dem Konzert in Malta gar nicht mitgekriegt hatte, was das ganze umso belustigender machte. Bis das Video vorbei war und ich mir imaginäre Lachtränen aus den Augenwinkeln wischte. "Diese Girls. Sie liegen mit ihren komischen Sachen so oft einfach auch noch richtig, woher kriegen sie das überhaupt", fragte ich kopfschüttelnd in die Runde rein, bevor durch das Zufallsprinzip von Youtube ein anderes Video startete. Ziam. Fragend neigte ich den Kopf ein wenig und zog die Augenbrauen grüblerisch zusammen. "Warte... ist das jetzt-" Ja, war es. Der Anfang des Videos machte es klar. Ein Fanvideo über Liam und mich. "...ohhh mate, hab ich dir echt so auf den Arsch geglotzt?", brach ich die Stille irritiert über mich selbst, konnte allerdings nicht anders als ein breites, ebenso irritiertes, schiefes Grinsen im Gesicht zu haben. Abgesehen von solchen Szenen kamen jedoch noch viele andere, die unsere Einstimmigkeit, unsere Bromance Momente präsentierten, die wir die letzte Tour miteinander geteilt hatten. Wie er mich manchmal von hinten umarmte, wie wir Beide mal auf die Fresse geflogen waren, wie ich ihn davor bewahrt hatte, von einem BH abgeworfen zu werden.. alles mögliche. Und das stimmte nicht jetzt irgendwie tatsächlich positiv melancholisch und ... friedlich, sodass ich gar nicht bemerkte, wie ich meinen Kopf leicht gegen Liams Schulter lehnte.

Die Schlagfertigkeit lag auf Seiten meines Kumpels und verleitete mich dazu, ihn mit einem belustigten, grüblerischen Gesichtsausdruck anzustarren, nach einem abschätzend Hin- und Hernickens meines Kopfes nachzugeben, aber seinem Blick dennoch mit Trotz zu begegnen. "Beim nächsten Mal zeig ich dir wie's mir noch besser gefallen würde, Lima. Keine Sorge." Alles in einem konnte ich selbst nicht mal wirklich ausmachen, inwiefern und inwieweit ernst ich meine Aussagen nach unserem Kuss meinte. Allerdings war mir so oder so klar, dass mich nichts davon abhalten oder abschrecken würde, also.. je nach dem, wie es sich ergeben würde, ... ich wollte es austesten. Ganz ehrlich, ich wollte es wirklich austesten. Und diesen Gedanken hatte ich in ein paar Sekunden festgehalten. Entscheidungen dieser Art traf ich für gewöhnlich ziemlich schnell, wenn's drauf ankam.
Als wir es uns wieder auf dem Bett gemütlich gemacht hatten, ignorierte ich seine Warnung und biss folglich in seinen Arm - nur um als Gegenleistung einen Biss in die Schulter zu bekommen. Aus Reflex gab ich ein gespielt schmerzvolles, lachendes "Ahh man!" von mir, bevor er sich anstatt auf mich neben mich legte. Pünktlich zu den glorreichen Szenen aus dem Fanmade Louis und Harry Video, das bereits gestartet hatte, und zu welchem ich schon meine Kommentare abgegeben hatte. "Ich hab's nich gesehen! Alter, ich hätt' Louis zu angepfiffen dafür", meinte ich, mir noch immer den Arsch darüber ablachend, dazu und schüttelte den Kopf. Wieso bekam ich sowas nie mit. Oder, dass ich Liam auf den Arsch gestarrt hatte. Das sah im Video von Liam und mir für ein paar Sekunden so krass offensichtlich aus, dass ich's echt nicht mehr packte. Noch immer ziemlich irritiert und blöd drein lächelnd, schüttelte ich den Kopf schnell und sah mit einem äußerst geniertem, frechen Ausdruck in den Augen zu Liam. "Ich musste nur mein Revier abchecken, mate. Dein booty ist schon nich schlecht." Doch länger "ernst" bleiben konnte ich mit dieser flirty Aussage nicht, da musste ich schon mördermäßig laut auflachen. Einfach, weil das gerade eine zu awkward situation war. Ohne darüber nachzudenken, dass es sich dabei um ein Ship-Video handelte - beziehungsweise merkte ich das überhaupt nicht. - betrachtete ich die Szene, in der Liam mich so verträumt ansah. Ich gab mir wirklich aller größte Mühe, mein Lachen zu unterdrücken, musste sogar die Wangen aufplustern dafür, doch konnte ich es nicht wirklich aufhalten, sodass ein ordentlich gepresstes Lachen an die Oberfläche drang und ich drauf loslachen musste. "Jajaja", tadelte ich, sah zu ihm und schob meine Hand unter sein Kinn, um ihm spielerischen Verführens in die Augen zu sehen. "Spüre, wie meine Augen dich fesseln.", hauchte ich diabolischer Genugtuung, zwinkerte ihm frech zu und ließ meine Hand von seinem Kinn zu seiner Seite wandern, um ihn zu pieksen. "Du kannst dich nicht dagegen wehren, bro!", lachte ich am Ende meiner Ansprache und sah wieder, äußerst amüsiert, nach vorne auf den Bildschirm. Die Momente, die gezeigt wurden, hatten was an sich, das mir ... irgendwie gefiel. Ziemlich, sogar. Auch wenn ich die Aussage dahinter nicht wirklich begriff. Selbst dann nicht, als die Musik leiser, ruhiger wurde, und in eine Art.... I don't even know, Liebeslied? umschlug. Ich wusste nur, dass ich langsam immer müder wurde, was meine Sitzposition gut unterstützte. Ich hätte mir doch noch ein paar Energydrinks holen sollen. Mittlerweile war es bestimmt schon ein Uhr morgens, was an sich nichts dagegen ist, was wir auf Tour schon alles hinter uns hatten bringen müssen - trotzdem war ich einfach verdammt müde grade, dass es nicht lange dauerte, bis ich ein wenig eingenickt war. An Liams Schulter. Und irgendwie in seinen Armen.

Ich konnte nicht anders, als verboten breit, allerdings mysteriös schmal zu lächeln und meine Augenbrauen leicht, fast schon unschuldig, in die Höhe wandern zu lassen. Dass er so direkt nachgefragt hatte, ließ mich nicht unberührt, und wenn ich nicht so einer wäre, der es am liebsten spannend hielt, hätte ich ihn eins wissen lassen. Ein einziges Wort. Ja. Stattdessen grinste ich einfach nur vor mich hin, nachdem ich den scheinheiligen Blick von ihm abgewandt hatte, und zuckte mit den Schultern."Ich lass es dich schon irgendwann wissen, Kumpel." Austesten. Es reizte mich zu sehr, irgendwie. Und mir fiel grad mal auf, dass ich in den letzten 30 Minuten nach dem Kuss keinen Gedanken mehr ohne irgendwie formen konnte, wenn es im Bezug auf meine Neugierde zu Liam stand. Passiert. Er war mein Bester, wieso sollte ich dann nicht mit ihm auch andere Erfahrungen machen können. Zwischen uns würde sich nie was stellen, warum dann nicht so.
Schmall presste ich meine Lippen aufeinander; das, was das Management abgezogen hatte, hatte ich doch mitbekommen. Aber nur so halbwegs. Wenn man auf der Bühne stand, wurde man von viel zu viel Dingen gleichzeitig abgelenkt - da fiel einem nicht mehr das ein oder andere auf, was im Nachhinein so offensichtlich gewesen war. So wie beispielsweise die Szenen aus dem Ziam Video. Gerade, als ich diese Wirkung mit meinen Augen auf ihn austesten wollte, bekam ich allerdings nur eine un-hypnotisierte Antwort zurück. Natürlich. Aber genau das machte es so lustig. " 'n Versuch war's wert.", erwiderte ich und stimmte in sein Lachen mit ein, ehe mein Pieksmanöver ins Schwarze traf und er zusammenzuckte. Successsss. "Das sagen sie alle. Und dann küssen sie mich." Für diese Antwort gab ich mir innerlich selbst ein Highfive, was man anhand des lässigen, spielerisch selbstgefälligen Lächelns erkennen könnte. Um meinem frechen Auflachen daraufhin Einhalt zu gebieten, biss ich mir auf die Unterlippe und sah wieder auf den Bildschirm.
Keine fünf Minuten nach unserer Flirterei und ich war tatsächlich weggepennt. Nicht mal mehr eingenickt, sondern wirklich am pennen. Nur war das in dem Moment so verlockend gewesen, und mega gemütlich wegen Liam, dass es für mich nicht mehr viel zu verlieren gab. Ich war immerhin schon oft neben ihm eingeschlafen; diesmal war es halt auf ihm, halb, so irgendwie. Also eher in seinen Armen. Aber, das war ja nichts anderes, im Endeffekt. Zumindest empfand ich das so.
Der Gedanke daran, dass wir eigentlich noch ein Video angeschaut hatten, riss mich leicht aus meinem undefinierbaren Traum. Ich hatte 'ne gefühlte Ewigkeit gepennt, in Wirklichkeit entsprach das wahrscheinlich so um die... zwei Stunden. Egal wie lange ich eingedöst war, durch irgendein Gewissensruf in mir wurde ich kurz wach - halbwegs. Müde blinzelte ich gegen die Dunkelheit im Zimmer, die jedoch vom Standby Modus-Lämpchen am Laptop noch ein wenig gestört wurde. Zwar lag es nicht mehr auf meinem Schoß, aber neben mir. Vorsichtig hob ich den Kopf, noch komplett im Halbschlaf versunken, und realisierte fade, dass Liam auch im Halbschlaf sein musste. Nur lag mein Fokus nicht mal wirklich auf der Tatsache, dass wir eng gekuschelt nebeneinander eingepennt waren, sondern darauf, dass ich weiterschlafen wollte. Nur bequemer. Und ohne das nervige Licht. Verpeilter Koordination beugte ich mich bisschen zu dem Laptop und legte es auf den Boden, allerdings so, dass später am Morgen keiner von uns draufsteigen oder drüberstolpern könnte. Ehrlich gesagt wollte ich nicht in mein Zimmer abhauen, ich war viel zu müde.