Der Moment danach schien so friedlich, so vollkommen, ja einfach nur vollkommen zu sein, dass Gabe ihn außerordentlich zu genießen schien. Nur Kate und er, Arm in Arm; und niemand sonst. So, wie sie in seinen Armen lag, und sie ihn festhielt, mit ihren Armen umarmte und eng an sich schmiegte, war es, als würden sie sich niemals, jemals trennen. Und das wollte er auch nicht, wenn er ehrlich zu sich selbst war. Er wollte keine andere als Kate, was schon echt verrückt war. Dass er sich bereits so sicher in dieser Feststellung war, grenzte an Voreiligkeit; für ihn jedoch keineswegs. Aber das musste sie nicht wissen. Noch nicht. Dafür hatten sie noch eine ganze Beziehung vor sich.
Die Weile, in der sie sich geküsst hatte, schöpfte Gabe zärtlich aus, bis sie sich aufrichtete, alles entsorgte, was es zum entsorgen gab, sie sich halbwegs wieder anzogen - Boxer und Slip, natürlich - und Kate sich direkt wieder an ihn kuschelte. Völlig automatisch legte er einen Arm um sie, zog sie näher an sich und hob seine Hand, um sie, nach ihrer kleinen Partie an Kreisbewegungen auf seiner Brust, auf ihre zu legen. Sanft streichelte er diese und sah auf seine Freundin runter, das breiteste, zufriedenste Lächeln im Gesicht, dass man jemals an ihm gesehen hatte. Und die Liebe, die in seinen Augen funkelte, sprach für sich. "...unterschreibe ich.", entgegnete Gabe nach einem warmen Auflachen und küsste ihre Nasenspitze. Liebevoll strich er der Turner über den nackten Rücken; er war vollends zufrieden mit der Welt, mit seinem Leben, und dem, was es ihm gerade zu bieten hatte. Eine wunderbare Frau an seiner Seite.

Absolut zufrieden kuschelte Kate sich noch enger an ihren Freund als dieser jetzt seinen Arm um sie herum legte. Grinsend sah sie nach oben, als sich seine Hand auf ihre legte und darüber strich. Kurz ließ sie das einfach zu, bevor sie sanft ihre Finger mit seinen verschränkte und mit dem Daumen über seine Hand strich. Einen Moment lang war sie komplett fasziniert davon, wie er sie anscheinend ansehen konnte und gleichzeitig... machte es ihr doch wieder Angst. Sie hatte ja eigentlich auch schon vorher gewusst, wie unfair sie zu ihm war und dass sie das hier eigentlich gar nicht ganz so einfach machen sollte, aber sie konnte nicht anders. Stattdessen fing sie auch jetzt wieder leise an zu lachen und kniff die Augen zu, als er sie so auf die Nasenspitze küsste. "Gut. Du hast sowieso keine andere Wahl.", meinte sie lachend und schob ein Bein jetzt zwischen seine Beine, so dass sie ihm noch näher war. "Du darfst nicht gehen.", murmelte sie jetzt grinsend und küsste ihn kurz auf den Hals, bevor sie sich mit der Wange an seine Schulter schmiegte. "Gabe... Denk.. bitte niemals, dass ich nur mit dir zusammen gekommen wär um das hier zu haben.. Also.. ich genieße das, sonst hätte ich das hier ja nicht jetzt so mit dir gemacht und alles, aber.. das ist einfach nicht alles... Keine Ahnung.", murmelte sie schnell vor sich hin und verstummte dann wieder.

Langsam senkte Gabe den Blick auf ihre verschränkten Hände, betrachtete sie liebevoll. Alles war schon wieder so perfekt; der Abend hatte perfekt angefangen und lief immer noch weiter. Und er zog keine einzige Konsequenz aus den Taten; ganz im Gegenteil, er sah den bedeutsamen Sinn dahinter. Je länger er Kate in seinem Arm an sich gezogen hielt, sie ansah, streichelte, ihre Hand hielt - da war ihm bewusst, dass er sich gerne daran gewöhnen wollte. Und auch könnte. Das leise Lachen ihrerseits quittierte er mit einem breiten Grinsen und zuckte kurz mit den Achseln. "Eine andere Wahl würde ich auch nicht in Betracht ziehen, also von dem her." Es war verrückt, wie gut sich die Zwei eigentlich verstehen. Kate war für Gabe nicht nur seine feste Freundin, sondern ebenso eine beste Freundin. Ein weiteres Auflachen konnte er sich bei ihrer nächsten Aktion allerdings nicht verkneifen, hörte ihre Worte und lehnte seinen Kopf anschließend gegen ihren. "Ich werde nicht gehen.", entgegnete er ehrlich, auch obwohl er dabei noch breit gegrinst hatte. Erst im Nachhinein wurde ihm klar, durch die Ergänzung ihrerseits, dass sie es tatsächlich noch um einiges ernster gemeint hatte. Nach einer kurzen Minute des Schweigens, des Nachdenkens, drehte er sich mit ihr, nur eine halbe Drehung, damit er über ihr war und ihr tiefer in die Augen sehen konnte. "Ich weiß, Kate.. sowas würde ich dir niemals zumuten." Seine Hand an ihrer Taille wanderte sanft zu ihrer Hüfte, und als er ihr näher kam, schien die Welt für einen Augenblick stehen zu bleiben. "Ich liebe dich, Kate." Und diese Worte besiegelte er mit einem Kuss, der die pure Intensität seiner Gefühle widerspiegelte.

Kate begann sich in Gabes Armen, so wie sie jetzt war, immer wohler zu fühlen, immer sicherer und sie fragte sich immer mehr, warum sie es ihm nicht sagen konnte, aber da war eine Blockade in ihr, eine Stimme, die ihr sagte, dass wenn sie ihm dieses Geheimnis verraten würde, dass er dann gehen würde. Wer wollte schon so eine Last auf seinen Schultern haben? Wer wollte schon mit so etwas leben müssen? Mit so etwas, dass keine Wahl mehr ließ? So etwas endgültigem. Es war schon verrückt, dass sie irgendwie damit klar kommen musste, da wollte sie nicht, dass er es auch musste und so lange, wie es nicht zum Thema wurde, wollte sie auch nicht darüber nachdenken müssen. Stattdessen genoss sie jetzt gerade die Zeit einfach und begann bei seinen Worten zu grinsen. "Sehr gut. Ich hatte schon fast Angst.", neckte sie ihn lachend und sah dann schmunzelnd zu ihm, weil er so grinste, aber ihre Augen waren noch immer ernster und ihre Worte die folgten schienen ihm dann wirklich zu zeigen, was sie eigentlich meinte. Sie konnte es sehen, weil er selber ernster wurde, bevor er sich plötzlich drehte, so dass er wieder über ihr war. Ganz automatisch legte sie ihre Hände an seine Brust, während sie den Blick tief erwiderte und ihr Atem schneller ging. "Okay... okay.. gut.. ich hatte nur.. Angst.", murmelte sie stockend, bis sie nichts mehr sagen konnte, weil seine Hand an ihre Hüfte wanderte und weil er ihr näher kam und weil für einen Moment die Zeit stehen blieb, weil sie in seine Augen sah und nichts anderes mehr wahrnehmen konnte als ihn. Und dann sagte er diese drei Worte, zusammen mit ihrem Namen und küsste sie, ohne erstmal eine Antwort zu erwarten und vielleicht sogar ohne zu bemerken, wie ihr Herz schneller schlug, wie ihr Bauch verrückt spielte, wie sie anfing zu zittern, als sie ihre Arme um ihn herum schlang und ihn ganz dicht zu sich zog. Eine halbe Ewigkeit schienen sie sich einfach nur zu küssen, bis Kate sich mit roten Wangen, einer Gänsehaut und leicht geschwollenen Lippen wieder löste. "Ich liebe dich auch Gabe.", antwortete sie ihm jetzt endlich, bevor sie ihn schon wieder runterzog und weiter küsste und nichts dagegen tun konnte, dass sie anfing zu kichern, weil sie so glücklich war. So verdammt glücklich. Weil da jemand war, der sie liebte und den sie zurück lieben konnte. sie konnte es trotz ihres Geheimnisses für jetzt reichte das.

Ihre Aussage über sein Verhalten, dass er den Abend als einziger Kerl den sie kannte mit einem Cocktail begann, quittierte er mit einem leisen Lachen. Das lag lediglich daran, dass Gabe einfach an andere Standards gewöhnt war. So als Sohn des Bürgermeisters, dem reichsten Mann auf dieser Insel, war das auch nicht sonderlich absehbar. Aber das wusste Kate schließlich nicht, und Gabe hatte nicht vor, sie das wissen zu lassen. Noch nicht, jedenfalls. Der Dupoint wusste, dass er sie irgendwann seinen Eltern vorstellen würde.
Bis dahin machte er sich jedoch keine Gedanken darüber, genoss nur die Zeit mit der Turner und ließ sich, wie es gerade der Fall war, von zu ihr ziehen. Dabei beugte er sich kurz zu ihr herunter und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen, grinste sie zufrieden an, was sie auch erwiderte - bis er merkte, dass ihr Grinsen ein wenig verblasste und nicht mehr so echt schien. Der Grund bewegte sich geradewegs auf die Beiden zu, und als dieser vor ihm zum Stehen kam, ließ der Franzose sein höfliches Lächeln spielen, dass er aus dem Hause Dupoint aus dem Stegreif beherrschte. Reden ließ er seine bezaubernde Freundin, der er ein sanftes Lächeln schenkte, als sie zu ihm sah, ehe er die Worte seines Gegenübers vernahm, was ihm nach dem exotischen Mango auf der Zunge ein bitteren Nachgeschmack gab. Gabriel wäre jedoch nicht Gabe, wenn er sich von so einer derartigen Kleinigkeit aus dem Konzept bringen würde. Gabes schmales, höfliches Lächeln blieb noch bestehen, selbst nach den Worten des sogenannten Mikes, und als Kate ihre beiden Gläser mitnahm um was anderes zu holen, sah er ihr noch eine Weile hinterher, bevor er sich lässig gegen die Tischkante lehnte und Mike ihn ein letztes Mal musterte. "Kaum zu fassen, mit was für Schwachköpfen sie sich abgibt.", richtete der Dunkelhaarige an den Größeren, ehe er ebenfalls nach drinnen verschwand. Eigentlich war Gabe irgendwie klar gewesen, dass das nichts Gutes heißen konnte. Das sagte ihm sein Bauchgefühl, und für gewöhnlich hatte es immer Recht.

Schon alleine dieser Moment, in dem sie Mike gerade eben gesehen hatte, hatte ihr eigentlich schon wieder gereicht. Die Tatsache, dass sie sich hier tatsächlich auf ihn eingelassen hatte, war wirklich ein riesiger Fehler gewesen. Sie hätte wissen müssen, dass er mehr von ihr verlangen würde, als das, was sie ihm zugestanden hatte. Er war eben einfach einer von diesen Kerlen, die sich selber nehmen wollten, was sie gerne hätte und denen es nicht passte, wenn Frauen wie Kate schließlich den Ton angaben und bestimmten, ab wann eben Schluss war. Und das war eigentlich schon gewesen, nachdem sie so sehr an Gabe hatte denken müssen und spätestens ab dem Zeitpunkt, als sie zusammen gewürfelt worden waren. Ihr war allerdings auch klar gewesen, dass sie ihn irgendwann irgendwo wieder treffen würde und sie war heilfroh, dass Gabe das nicht eine Sekunde aus der Ruhe gebracht hatte.
Dafür war Kate im Moment nicht ganz so ruhig wie sonst, weil es sie einfach so nervte, dass er auch gerade hier war und das er Gabe so angesehen hatte. Er sollte einfach damit klar kommen. Mit einem aufgesetzten Grinsen beugte Kate sich über den Tresen und bestellte zwei Flaschen Corona, um die sich der Barkeeper sofort kümmerte, da er sie immerhin kannte, bevor sich Kate umdrehte und ausnahmsweise mal wirklich erschreckte. Wegen dem Gedränge hier drin hatte sie gar nicht bemerkt, wie Mike sich hinter sie gestellt hatte und sie jetzt angrinste. "Heiß wie immer. Schade, dass das alles an dieses Weichei dahinten verschwendet wird. Ich meine Cocktails? Echt jetzt? Komm schon.. darauf hast du vorher doch auch nicht gestanden. Oh nein ich kann mich eher daran erinnern, dass du immer gleich zur Sache gekommen bist, wenn wir uns gesehen haben.", sagte er schmierig, während sein Blick ziemlich eindeutig an Kate auf und ab wanderte. "Halt die Fresse und lass mich durch.", fauchte die Tänzerin darauf hin nur und wollte sich mit den Bierflaschen in der Hand schon an ihm vorbei schieben, als er plötzlich ihre Hüfte packte und sie wieder zurück gegen die Bar drückte, wobei er sich an sie presste. "Ach komm schon Kate... willst du nicht endlich mal wieder was richtiges zwischen die Beine? Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Schwächling dahinten es noch nicht geschafft hat dich wirklich in den Himmel zu vögeln hm?", knurrte der Streetdancer, während seine Hand schon an ihrem Oberschenkel hochwanderte. "Lass mich los du Dreckssack!"

Gabe ließ sich von keines der Worte dieses schmierigen Typens beirren. Lediglich die Art, wie er seine Freundin gemustert hatte, hatte dem Franzosen nicht gefallen. Kein. Bisschen. Das war auch der einzige Grund, warum Gabe eher vorsichtiger war, und deshalb auf Nummer sicher ging, indem er dem Typen hinterher sah. Nicht lange, nur kurz. Zuerst wandte er den Blick wieder nach vorne, sah sich ein bisschen um, beobachtete da ein Pärchen, wie sie mit ihren Bierflaschen anstießen, dort wie zwei Mädls mit zwei Kerlen anzüglich tanzten. Dann glitt Gabes Blick wieder zurück zur Theke drinnen, und was er sah, stimmte ihn innerhalb von vielleicht mal drei Sekunden komplett anders. Mike, wie er hieß, belästigte seine Freundin. Seine. Freundin. Kate. Er musste nicht mal mehr gesehen haben, oder gar gehört, da war es am Ende mit seiner Höflichkeit. Und zwar komplett. Nicht ein Funken war noch vorhanden, als Gabe schnurstracks nach drinnen ging, zielstrebig schob er sich durch die Menschen, ohne jemanden zu berühren - bei dem ernsten Blick, den der Dupoint drauf hatte, ging ihm eh jeder freiwillig aus dem Weg. Seine Kiefermuskulatur war angespannt, zeichnete sich deutlich an seinen Wangen ab, und mit einem Mal packte er die Schulter des Protzes, auf welchen er durch den Größenunterschied herab blicken musste. Heftig zog er den Kleineren von ihr, und ohne überhaupt den Hauch eines Zögermomentes vergehen zu lassen, schmetterte Gabriels Faust kommentarlos in sein Gesicht. Der Kerl verlor durch die außerordentlich krasse Wucht seines Schlages mit sofortiger Wirkung das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Totenstille kehrte ein, um ihn herum wagte keiner mehr, einen Mucks von sich zu geben. Gabe spürte vor lauter Zorn, den er mit voller Kraft in den Schlag gelegt hatte, gar nicht, wie sich der Schmerz des Aufpralles durch seine Fingerknöchel die gesamte Hand durchzog. Wenn jemand sein Mädchen anfasste, war Schluss mit Zurückhaltung, Höflichkeit und Anstand. Und das ließ der tot ernste Blick des Franzosen, der auf dem Kerl lag, auch nur allzu deutlich erkennen.

Kate machte sich gerade schon dazu bereit Mike mit Kraft eine runter zu hauen, weil er sie so betatschte und weil er offensichtlich nicht vor hatte sie einfach los zu lassen, sondern nur noch weiter nach oben rutschte, als sie erst nur einen Schatten sah und dann spürte, wie Mike mit Kraft von ihr weg gerissen wurde. In dem Moment, in dem sie Gabe erkannte tat dieser dann auch schon etwas, womit nicht einmal Kate gerechnet hätte. Er haute Mike mit solcher Wucht eine runter, dass es diesen direkt auf den Boden schickte, wo er eindeutig benommen liegen ließ. Ganz kurz starrte Kate ihren Freund nur an, dann sprang sie ihm einfach in die Arme, schlang die Arme um seinen Nacken und küsste ihn kurz, aber hingebungsvoll, bevor sie sich zu Mike drehte und ihn wütend anstarrte. "Von wegen Weichei und Schwächling!! Fass mich nie wieder an und wage es bloß nicht, ihn nochmal auch nur schief anzusehen!!", fauchte sie in seine Richtung, ehe sie Gabe schnappte und nach hinten im Bad für die Angestellten verschwand, wo sie erst mal direkt die Türe abschloss und Gabes Hand, der sie sofort angesehen hatte, dass sie etwas abbekommen hatte, in ihre Hände nahm. Kurz fuhren ihre Finger sanft an seiner Handfläche entlang, bevor sie nach oben in seine Augen sah und dann nicht anders konnte als breit zu Grinsen und zu kichern. "Das war.. so hot!! Im Ernst! Ich weiß ich sollte voll geschockt sein, aber.. es war so unglaublich heiß, wie du mich verteidigt hast und wie du ihn so direkt auf den Boden geschickt hast! Oh Gott!!!", brachte sie seufzend heraus.

Der gebürtige Franzose verlor kein einziges Wort, ließ keine einzige Silbe über seine Lippen kommen nach seiner Aktion, dem schmierigen Typen mit voller Wucht eine reingehauen zu haben. Ehrlicherweise musste er für sich selbst zugeben, dass sich das verdammt gut angefühlt hatte, diesem Dreckskerl seine geballte Faust in die Fresse zu schmettern. Anders hatte er es schließlich nichts verdient. Nur auf diese Art und Weise, und sonst nichts weiter. Kurze Zeit später bekam er auch dafür ein Zeichen der Begeisterung von seiner Freundin, dass sie es von Anfang bis Ende unterstützt hatte. Sofort schlang Gabe seine Arme um Kates Taille und erwiderte den kurz anhaltenden, hingebungsvollen Kuss intensiv, ehe sie ihren Kopf wieder zu dem Schwachkopf auf dem Boden drehte und ein paar Worte an ihn richtete, fauchend, äußerst scharf für Gabriel. Und wenig später fanden sie sich mit schnellen Schritten im Bad der Angestellten wieder, wohin Kate ihn hingeführt hatte. Dort unterband sie nicht die Chance, seine Hand in ihre zu nehmen und sie zu mustern. Durch den wuchtigen Schlag, den er dem Kerl verpasst hatte, waren seine Fingerknöchel wund geworden und wiesen Blutergüsse vom Feinsten auf. Jetzt, da auch Gabe erstmals richtig realisierte, dass dies doch eigentlich ziemlich schmerzhaft aussah, spürte er den Schmerz durch seine Hand pulsieren. Aber das war ihm herzlich egal; so sehr wie es dem anderen weh tat, tat es ganz sicher nicht. Zweihundertprozentig. Über ihre Reaktion musste er sich jedoch ziemlich einen weggrinsen; und ebenso leise lachen. Genau deshalb liebte er sie so. "Ich liebe es, dich zu entertainen.", scherzte er, zog sie mit der unverwundeten Hand leicht zu sich und verschloss ihre Lippen miteinander. "Es ist mir egal, wer dieser Kerl war, und ich muss auch nicht wissen, woher du ihn kennst. Das wichtigste ist, dass er dich nie wieder anfassen wird." Dafür hatte Gabe ausreichend gesorgt.

Kate sah natürlich die aufgerissenen Stellen an Gabes Knöcheln und die blauen Flecken, die sich schon jetzt in rasender Geschwindigkeit ausbreiteten, aber das musste sie dann doch einfach los werden und sie wurde direkt dafür belohnt, als Gabe seinen Arm um sie legte, zu sich zog und seine Lippen auf ihre legte. Kichernd erwiderte Kate diesen Kuss, wobei sie ihre Hände an seinen Hals legte, wo sie auch noch liegen blieben, als sie sich wieder lösten. Sofort wurde Kate ein bisschen ernster und sah ihm in seine wunderschönen Augen. "Da bin ich mir mehr als sicher.", stellte sie grinsend fest und küsste ihren Freund dann nochmal hingebungsvoll. "Danke.", murmelte sie absolut ehrlich und küsste ihn nochmal, bevor sie sich auf die Waschmaschine setzte, die hier für die Klamotten der Mitarbeiter stand und Gabes Hand auf ihren Schoß nahm. "Nur damit das aber klar ist: Er war Geschichte, als ich dich getroffen habe. Mehr gibt es ihn auch nicht zu erzählen. Er ist komplett unwichtig. Trotzdem.. auch danke dafür.", sagte sie lächelnd und zog ihn enger zu sich, bevor sie sich zur Seite beugte und schnell eine Salbe und einen Verband aus dem Kasten holte, der hier immer rumstand. Sanft verteilte sie erst die kühlende Salbe auf der geschundenen Hand, ehe sie den Verband nahm und vorsichtig, wenn auch fest genug, um seine Hand wickelte. "Hmm.. zumindest scheint es nicht gebrochen zu sein.. Oder?", fragte sie, wobei ihre Augen wieder so funkelten, weil sie es immer noch eigentlich so heiß fand, dass er sich für sie so die Hand verletzt hatte. Sanft fuhren ihre Finger über den Verband, über seine Finger, seinen Unterarm entlang und dann über seinen Oberarm bis an seine Schulter, von wo sie wieder weiter an seinen Hals wanderte, was sie auch an seinem anderen Arm wiederholte.

Die Erwiderung des Kusses war Belohnung genug für den Franzosen; außerdem hatte er das ja keineswegs aus dem Grund getan, um dafür belohnt zu werden. Nein, man nannte es ganz einfach: Revierverteidigung. Kate gehörte zu ihm, und wenn es noch zehnmal so viele Fäuste brauchen würde, um das für jeden einzelnen deutlich zu machen, dann würde er es tun. Sanft, jedoch eine leichte, unscheinbare Spur besitzergreifend bewegte Gabe seine Lippen gegen Kates, musste bei ihrem ehrlichen Danke warm lächeln. Einen kurzen Kuss später saß sie bereits auf der Waschmaschine hinter ihr und suchte die passenden Hilfsmittel an Verbandszeug, um die verwundete Hand zu versorgen. Auch obwohl Gabe das nicht für sonderlich nötig empfand, sagte er nicht nein dazu. Schlichtweg, weil seine Freundin viel zu hübsch und heiß dabei aussah, wie sie es tat. Bei ihrer Nachfrage neigte er den Kopf leicht und Musterte seine Hand, um im Nächten Moment schief grinsend mit den Schultern zu zucken. "Ein Handbruch wäre es mir definitiv wert gewesen, aber nein. Ich denke, das legt sich die nächsten Tage wieder." Ein Schmunzeln verließ seine Lippen. "Was man von dem Typen sicherlich nicht sagen kann." Dafür hatte Gabe gesorgt. Ein Schlag, nicht irgendwohin, sondern direkt, knapp unterhalb vom Auge, damit das Teilchen für die darauffolgenden Tage auch schön bestehen bleiben würde.

Bei Gabes Antwort seufzte Kate erst, konnte gleichzeitig aber auch nicht anders als zu Grinsen. "Weißt du.. jetzt hast du wirklich keine andere Wahl mehr als mit mir zu tanzen, weil ich dich sonst nämlich nach Hause schleife, in mein Bett werfe und dich nicht gehen lasse, bis ich dir komplett gezeigt habe, wie heiß ich das alles eigentlich finde.", antwortete sie breit grinsend, wobei sie ihm so zuzwinkerte, dass sicher auch dem letzten klar gewesen wäre, was genau sie mit ihren Worten im Moment meinte. "Oh nein bestimmt nicht! Und ganz nebenbei wird er auch nicht von mir gepflegt, so wie du.", stellte sie grinsend fest und zog Gabe jetzt komplett zwischen ihre Beine, die sie hinter seinem Rücken überkreuzte, während sie ihn hingebungsvoll küsste. "Mich darfst sowieso nur noch du anfassen.", murmelte sie und küsste ihn wieder, bevor sie leise lachen musste. "Er hat gemeint, dass du mich sicher noch nicht in den Himmel gevögelt hast.. Irgendwie süß, dass er das als Wert nimmt, immerhin kannst du mich bis ins Paradies vögeln.", meinte sie mit einem verdammt hotten, sexy Grinsen und funkelnden Augen. Es war aber wirklich so. Mit Gabe hatte sie den Himmel, den sie mit Mike auf keinen Fall überhaupt berührt hatte, direkt ausgelassen und war sofort ins Paradies gesprungen. Wer brauchte schon Zwischenstopps?

Leise lachend senkte Gabe seinen Blick auf Kates Lippen, sah wieder zurück in ihre Augen und bedachte sie mit einem vielsagendem Blick. "Wenn du mir keine andere Wahl lässt, werde ich natürlich mit dir tanzen.", entgegnete er, lächelte extra charmant und strich ihr, während sie noch den letzten, kleinen Streifen Verband um seine Hand wickelte, mit der heilen Hand eine ihrer Strähnen zurück. Nachdem sie fertig war, zog sie ihn zwischen ihre Beine und ließ ihn schmunzelnd zurück. "Das stimmt. Du versorgt mich am besten." Und damit verschlossen sich ihre Lippen zu einem intensiven Kuss, in welchen er kurz hineinlachen musste. "Nur ich, ganz richtig.", stimme er flüsternd zu, küsste sie immer und immer wieder, genau so, wie sie es tat. Er konnte es auch nicht lassen, er war ständig dazu gewillt, ihre Lippen an seinen spüren zu wollen. Er bekam davon nicht genug, besonders nach so einer Aktion.
"Ins Paradies? Dazu gehören immer Zwei, und ich kann mir das Paradies nicht besser vorstellen, als mit dir zusammen.", entgegnete Gabe breit grinsend, zog die Brünette enger an sich und küsste sie noch ein letztes Mal, ehe er sich von ihr löste und in Richtung Tür nickte. "Bevor das eskaliert, sollten wir echt tanzen.", sagte er schnell und lachte ertappt. Er würde es sich und ihr zutrauen, deshalb ließ er sie das wissen. Somit bot er ihr eine Hand an, um ihr gentlemanlike, wie er war, von der Waschmaschine runter zu helfen, und mit ihr an der Hand wieder zurück zu gehen.