Da Kate sich dachte, dass er einfach weiter laufen würde, trotz des breiten Grinsen, hörte auch sie nicht damit auf selber zu grinsen. Auch noch nicht, als er stehen blieb. Erst, als er sich zu ihr runterbeugte, redete und dann einfach weiter lief, klappte ihr wirklich der Mund auf. Hatte er gerade, mehr oder weniger wirklich zugegeben, dass es ihm gefiel, dass sie so rumlief? "Was? Warte! warte, warte, warte, warte!", sprudelte aus der quirligen Turner hervor, während sie ihm hinter her rannte und dann neben ihm ihr Tempo wieder verringerte. "Hast du gerade wirklich, alos so wirklich, zugegeben, dass ich dir so gefalle???", fragte sie grinsend und stupste ihn dann fröhlich mit Schulter und Hüfte an. "Das wäre echt mal ein riesen Fortschritt!! Und vor allem was ganz neues!", plapperte sie lachend weiter, bevor sie, nach dem kurzen Fußmarsch, schon an einer Eisdiele ankamen. Fröhlich, ohne die Blicke der Umstehenden zu beachten, hüpfte Kate auf die Auslage zu und biss sich voller Vorfreude schon jetzt genüsslich auf die Unterlippe. "Was nimmst du?", fragte sie in Richtung ihres Begleiters, wobei ihre Augen ein wenig funkelten. Das "Kompliment" von vorhin sorgte immer noch für perfekte Stimmung bei der Tänzerin und am liebsten hätte sie darum gebettelt noch mehr Komplimente oder insgesamt mehr von ihm zu bekommen. Aber das würde wohl fürs erste nur ein Traum bleiben. Eigentlich war es ein bisschen wie Katz und Maus spielen, nur, dass nicht ganz sicher war, wer jetzt wer war. Sie kamen sich nur immer mal wieder näher, dann folgte der einem dem anderen, dann waren sie doch wieder reservierter. Während Gabriel letzteres hauptsächlich bei ihren direkteren Flirtversuchen war, war Kate es beim tanzen, was ja der eigentliche Grund für diese Pause war. Nur wollte Kate da gerade gar nicht drüber nachdenken, weil es bedeuten würde, dass sie sich ihre gute Laune und die Zeit außerhalb der Uni mit Gabriel zusammen versauen würde.

Entzückt in sich hineinlachend ging Gabe einfach unberührt weiter. Er fand Kates Reaktion viel zu niedlich, viel zu goldwert, aber darauf eingehen tat er abgesehen von seinem Lachen nicht - wie bereits erwähnt, typisch für ihn. Es gab einen Moment, indem er deutlicher war als in anderen, und doch gab er im nächsten nicht mehr davon von sich. So tickte Gabriel Dupoint, und so verrückt machte es die Frauen. Doch die einzige, bei der es ihm tatsächlich wichtiger und angenehmer war, war Kathrin Turner.
In der Eisdiele angekommen richtete er sich zunächst nach ihren Wünschen, bevor er auf seine zu sprechen käme. "Such du dir zuerst was aus", meinte er noch von der Partie vorhin warmherzig amüsiert lächelnd, bevor er sich eine Kugel Mango-Citruseis in der Waffel bestellte - so wie immer, wenn er hier ein Eis gegessen hatte -, bezahlte und mit seiner Tanzpartnerin einen Spaziergang machte. Dabei lag der Fokus ihres Gesprächsthemas auf den besten Eissorten, die die beiden jemals gegessen hatten. Zum Schluss kam nach einer scherzhaften und unterhaltsamen Debatte heraus, dass Italien wohl die besseren Eissorten zu bieten hatte. Daraufhin bestand Gabe darauf, dass sie ihm das noch beweisen müsste. Und was hieß das wohl für die Beiden?
"Ich hoffe du hast heute Abend noch nichts vor", leitete der Franzose sein nächstes Vorhaben ein und erhaschte ein Seitenblick zu Kate, ein Grinsen lag auf seinen Lippen. "Ich würde dir nämlich gerne was zeigen." Er stand direkt vor ihr, da sie nach seiner Ansprache erstmal stehen geblieben waren. "Du wirst sehen, was es ist, wenn es soweit ist." Das Grinsen wurde charmanter, dass man sich glatt darin zu verlieren wissen würde. "Ich hol dich so.. gegen 8 ab. Bis dahin hast du alle Zeit der Welt", war das letzte, was er ihr mitteilte, während er bereits rückwärts zurückging und sich langsam von ihr entfernte, den Blick dabei allerdings nicht von ihr nahm, bis er sich schließlich umdrehte und den Weg nach Hause antrat.

Gabriel machte sie wirklich kirre, weil er jetzt schon wieder gar nichts von ich preisgab und sie somit mit all ihren Gedanken und Gefühlen und dem Wirrwarr, das alles bildete, komplett alleine stehen ließ. Sie wusste ja mittlerweile, dass er eben so drauf war, aber das bedeutete einfach nicht, dass es deswegen leichter wurde.
Deswegen konzentrierte sie sich dann auch lieber auf die Eissorten und bestellte sich am Ende eine Kugel BananaChip in der Waffel, obwohl sie normalerweise Becher lieber mochte, aber die Waffeln mit den bunten Streuseln hatte sie einfach so angemacht. Gabe zahlte, obwohl natürlich auch sie bezahlt hätte, aber sie ließ sich eben gerne von Männern einladen. Bestimmt nicht immer, gerade nicht von Gabe, weil sie ihn ja nicht ausnutzen wollte, aber heute war es okay. Vor allem bei nur einer Kugel. Über dies Kugeln kamen sie auch direkt auf eine Diskussion über Eissorten, wobei Kate am Ende vor allem mit dem Rosenblüten Eis punkten konnte. So gewann Italien und sie machten mehr oder weniger ab, irgendwann mal zusammen hinzugehen, weil Kate natürlich sofort zustimmte und es ihm sowieso unbedingt zeigen wollte. Sie liebte ihr Heimatland eben.
Kurz danach, als Kate ihr Eis schon weg geleckt hatte, wechselte Gabe aber ganz plötzlich das Thema und ließ Kate nicht mal wirklich die Möglichkeit zu widersprechen oder ähnliches. Zum zweiten Mal an diesem Tag klappte ihr der Mund auf und sie versank richtig in seinem Grinsen und seinen Augen und seinem Tonfall und allem. Erst, als er schon fast weg war, schaffte sie es, den Mund wieder wirklich dazu zu bekommen Worte zu formen. "Öhm ja kay!!", sagte sie schnell und starrte ihm hinter her, bis er weg war, bevor sie nicht anders konnte, als sie einmal quitschend im Kreis zu drehen und dann so schnell wie möglich nach Hause zu rennen. Den ganzen restlichen Nachmittag verbrachte Kate damit Sache nanzuziehen und wieder auf den boden zu werfen, sich zu duschen und fertig zu machen und zu schminken und doch wieder was anders zu machen, bis sie ganz am Ende mit ihrem normalen, natürlichen, everyday Make Up, lässigen Shorts und einem hochgeknotetem Band Shirt vor dem Spiegel stand. Es war jetzt auch wirklich schon kurz vor 8 und Kate starb fast vor Aufregung und überlegte noch 20 Mal, ob sie sich nochmal umziehen sollte, obwohl Gemma es als gut befunden hatte.

Gabe konnte sich ziemlich gut vorstellen, dass er es deutlich durchscheinen hatte lassen, dass es sich hierbei um ein Date handelte. Denn das war es auch, das war seine vollkommene Absicht dahinter. Er interessierte sich für Kate, für die junge, bezaubernde Frau, hinter dessen Fassade noch so viel mehr steckte, als dass, was sie jeden sehen ließ. Er wollte hinter diesen Vorhang blicken, wollte die Frau kennenlernen, auf die er sich mehr einließ als auf jede andere in seinem Leben. Sie war die erste, die sein Interesse Stück für Stück geweckt hatte, aber nicht in der Art und Weise, dass er sie sofort ins Bett haben wollte - als ob, das wusste sie selbst am besten. Und durch diesen Funken, diesen besonderen Funken an Interesse, lag es ihm in Kombination zu ihrem Vertrauensproblem am Herzen, sie näher kennen zu lernen.
Pünktlich um 20:00 parkte er den silbernen Audi vor der Tür des Gebäudes, in welchem Kate und ihre Cousine lebten. Geniert stieg er aus, schaute die Fassade hoch und ging die Stufen, die zum Loft führten, schließlich in lockeren, zügigen Schritten nach oben. Er selbst war auch relativ locker angezogen, mit den kaki farbenen, langen Männershorts und dem weißen T-Shirt, dass sich nicht zu locker, aber auch nicht zu eng an seinen trainierten Körper schmiegte. Darüber trug er noch eine graue Sweatshirtjacke, die allerdings vorne offen war - natürlich. Der feine Geruch eines betörenden Aftershaves lag in der Luft, als er an der Tür klingelte und darauf wartete, dass die Brünette ihm die Tür aufmachen würde, bis sie es auch schon tat. Mit einem freundlichen, warmen Lächeln sah er auf sie herab und zog sie ganz leicht und ohne Hektik in eine Begrüsungsumarmung, achtete dabei jedoch gentlemanlike darauf, nicht den nackten Streifen zwischen T-Shirt und Hose zu berühren. "Guten Abend, Miss. Schon neugierig?"

Schon als Kate unten das Auto hörte hippelte sie auf und ab und als sie dann Gabe auf der Treppe hörte, war es ganz um sie geschehen. Sich selbst fest auf die Lippe beißend stand sie schon hinter der Türe, bevor er überhaupt geklingelt hatte und hätte sie am liebsten einfach direkt aufgerissen. Erst im letzten Moment besann sie sich ein bisschen, damit es nicht ganz so merkwürdig wirkte, wie sie sich fühlte. Denn egal, wie schlecht sie darin war ihre Gefühle wirklich einordnen zu können, in ein paar Dingen war sie sich ganz sicher: Erstens: Gabriel machte sie mit seiner Art kirre. Zweitens: Sie wollte mit ihm schlafen. Unbedingt sogar. Drittens: das war nicht alles, was sie von ihm wollte, weil sie eigentlich viel mehr wollte, weil er so viel interessanter war und Viertens: Sie vertraute ihm von Sekunde zu Sekunde mehr. Als es klingelte zuckte sie ganz kurz zusammen, bevor sie ein paar Mal tief durchatmete und es schließlich schaffte zwar strahlend, mit roten Wangen und funkelnden Augen, aber zumindest nicht quitschend und kichernd die Türe aufzumachen. "hey!", war das erste, was sie hervor brachte, während ihr Kopf eher folgendes formulierte: Oh mein Gott ich sterbe. Er sah heiß aus. Viel zu heiß. Und er roch so gut, dass sie sich am liebsten komplett in seine Arme geflüchtet und ihn nie wieder los gelassen hätte. Deswegen fiel ihre Umarmung dieses Mal vermutlich auch sanfter aus als sonst. "Wahnsinnig neugierig!! Können wir bitte los?", fragte sie fröhlich und fast wieder ein bisschen drängelig, bevor sie sich einfach an ihm vorbei schob und mit ihm nach unten lief. "ich hoffe übrigens das passt so!", meinte sie und zeigte kurz auf ihr Outfit, bevor sie ihn musterte. Zumindest hatte sie einen ähnlichen Stil gewählt. "Und du siehst übrigens wahnsinnig gut aus. Wie immer, aber es ist wirklich erwähnenswert.", sagte sie ihm dann grinsend und lief dann mit ihm zu seinem Auto, wo sie sich auf den Beifahrersitzt fallen ließ und die Hände unter die Beine schob um nicht herum zu zappeln. "Aaalllssoooo nur, um das nochmal klar zu haben... Ist das jetzt ein eigentlich wirklich ein Date?", fragte sie breit grinsend und direkt wie immer. Es hatte sich ja eigentlich so angehört aber irgendwie konnte sie es nicht so richtig glauben.

Der strahlende Ausdruck auf Kates Gesicht machte den Franzosen irgendwie... ziemlich glücklich. Er konnte es nicht beschreiben, dieses Gefühl, dass sich alles in ihm so schwerelos, zufrieden, und doch wieder ausgefüllt anfühlte, wenn sie lächelte. Schon am ersten Tag, an dem sie sich kennengelernt hatten, war ihr Lächeln etwas gewesen, das sich in seinem Kopf festgesetzt hatte - aber diesmal war es so ehrlich, ehrlich erfreulich, ehrlich vorfreudig. Und das gefiel ihm unsagbar sehr, was das schleichend breite, warme Grinsen signalisierte. Er freute sich auch, sie wieder zu sehen. Das stand fest.
Lachend drehte er sich zu der Turner und folgte ihr runter, während sie ihm kurz ihr Outfit nochmal präsentierte. "Besser hättest du's gar nicht treffen können", erwiderte er grinsend, bis ihre nächsten Worte ihm ein raues, typisch warmes Auflachen entlockte. "Du siehst auch sehr gut aus. Wie immer. Ebenfalls erwähnenswert.", ging der Dupoint darauf ein, und sogar sein Lächeln wurde eine Spur flirtiger, bevor er ihr die Tür zum Wagen aufhielt und sich danach auf die Fahrerseite schlug. Direkt, nachdem er ein Fuß auf's Gaspedal gesetzt hatte und losgefahren war, suchte Kate die Bestätigung danach, dass es sich hierbei wirklich um ein Date handelte. Ein zufriedenes, breites Grinsen zupfte an seinem Mundwinkeln, während sein Blick auf der Straße lag, die vom orangeroten Licht des Sonnenuntergang verschluckt wurde. Diesmal beschloss er, ihre Direktheit zu erwidern. "Ja. Das ist ein Date. Zumindest hab ich es so geplant." Er drehte seinen Kopf zu ihr, schenkte ihr ein andauerndes, charismatisches Lächeln, ehe er seinen Blick wieder nach vorne richtete. Oder, besser gesagt, um die Auffahrt nicht zu verpassen, die von der Straße abzweigt und Richtung Meer mündete. Allerdings nicht direkt darauf zu, sondern zu den Buchten, die meistens stillgelegt waren und an denen sich vor allem zu der Uhrzeit niemand aufhalten sollte. Mit geschickten Fahrkünsten parkte er den Audi seines Vaters an die Seite, blickte kurz zu Kate rüber und ließ sie eines wissen: "Wir sind da." Kein Restaurant, keine Bar, keine Menschen. Und genau das wollte er als erstes Date. Genau so.
Er stieg aus dem Auto aus, ebenso wie Kate, und ging zu ihr rüber, um an ihrer Seite den Weg zu gehen, an den er sie führen wollte. "Ich habe mir nichts extravagantes wie.. ein teures Restaurant oder sonst etwas überlegt, weil ich finde, dass es nichts... persönliches hat.", erklärte und spazierte den Weg an der Gruft entlang nach oben, was gut zu besteigen war, da es nicht steil ausfiel. "Ich bin damals immer hergekommen, wenn ich Zeit zum Nachdenken gebraucht hab. Weg vom stressigen Alltag, weg von den Problemen, weg vom Hier und Jetzt." Und schlussendlich war er dort angekommen, wo er sie hinbringen wollte: Die Klippe, direkt über einem Winkel des Meeres, direkt Richtung Sonnenuntergang. Der Anblick war atemberaubend schön, dass Fotografen wohl dafür gestorben wären, ein Foto davon machen zu können.

Oh ja Kate freute sich wahnsinnig auf Gabriel und auf die Zeit mit ihm! Normalerweise war das nicht so. Zeit mit Männern hatte eigentlich immer nur ein Ziel aber ganz ausnahmsweise, war Kate nicht darauf aus. Sie würde sicher nie nein sagen, aber sie hatte gar nicht das verlangen dazu ihn wirklich anzumachen. Ihrer Direktheit entkam man aber natürlich trotzdem genauso wenig wie Gabes typischem Auflachen. "Danke schön.", meinte sie kichernd und machte sogar einen kurzen Knicks, als er ihr dann sogar noch die Türe aufhielt. Er war so schrecklich aufmerksam. Einer der Gründe, warum sie ihn so sehr mochte. Und, weil ganz ab und zu doch klare Antworten von ihm kamen. So wie jetzt wegen dem Date. Sofort fing sie an zu ihm rüber zu Lächeln. "Okay gut. Darauf hab ich mich auch vorbereitet.", meinte sie leise lachend, aber lange nicht so überdreht wie man es erwarten könnte. Klar war Katie manchmal kindlich, manchmal super laut und überdreht und konnte ganz oft einfach nicht still sitzen, aber sie war eben auch mädchenhaft und süß und manchmal mochte sie es ruhiger. So redete sie auch jetzt nicht zu viel, vor allem, weil es gar nicht so lange dauerte, bis sie am Meer waren und Gabriel parkte. Neugierig sah sie sich überall um, um einen Hinweis auf das zu bekommen, wohin sie tatsächlich gehen würden, aber es wirkte eher so, als wäre ihr gar nichts. Was ihre Laune nicht trübte. Im Gegenteil. Fröhlich stieg sie aus, als auch Gabe ausstieg und sah sich noch mal lächelnd um, ehe sie sich neben ihm auf den Weg nach oben machte. Ganz langsam wurde ihr auch klar, was er vor hatte und irgendwie stimmte sie das melancholisch. Auf eine schöne Art und Weise. Sie schätzte es so sehr, dass er ihr so etwas zeigte. So etwas ganz persönliches. Sie hatte sich sowas immer von einem Jungen gewünscht, aber wenn einer sie gefragt hatte, ob sie mit ihm ausgehen wollte und sie gefragt hatte, was er sich denn vorgestellt hatte, waren immer die gleichen Sachen gekommen: Auf eine Party, in ein Restaurant, ins Kino. Und Gabe brachte sie direkt hier her. Ohne zu wissen, warum sie es eigentlich machte, schob Kate ihre Hand in Gabriels, als sie letzten Meter nach oben liefen und Kate von einem Ausblick begrüßt wurde, der dafür sorgte, dass ihre Augen brannten und ihr Magen einen Satz machte, genauso wie ihr Herz. "Oh Gott ist das schön.", hauchte sie fast schon, während sie Gabes Hand etwas fester hielt, was sie gar nicht bewusst bemerkte. "Ich kann verstehen, dass du hier her gekommen hast.", murmelte sie und sah jetzt doch lächelnd zu ihm hoch. Und ihr Herz stolperte fast wieder. In diesem Licht sah er so... sie konnte es gar nicht beschreiben, aber es machte sie fertig, weil er so gut aussah hier. Nur war es nicht einfach das, was ihr Herz dazu gebracht hatte zu hüpfen. Es lag an Gabriel selber. "Solche Dates hab ich mir immer gewünscht. Sowas wirklich persönliches, schönes, ruhiges. Ohne andere drum rum.", gab sie lächelnd zu, wobei sie wieder nach vorne in den Sonnenuntergang sah und sich fragte, wie Gabriel das hatte merken können. Oder war es nur wieder so etwas, bei dem sie irgendwie gleich tickten?

Als Gabriel spürte, wie Kate ihre Hand in seine schob, unternahm er weder den Versuch, es zu unterbinden, noch auszuweichen oder gar zurückzuschauen. Nein, für ihn war das gerade so natürlich, so perfekt, als ob es immer so gewesen wäre, dass er einfach nur nach vorne blickend lächelte und ihre Hand sanft drückte, sanft festhielt, mit sich zog. Viel sagen tat er nicht, das war auch auf dem Weg zur Klippe nicht nötig gewesen. Insbesondere, da sie schon angekommen waren. Trotzdem besann er sich kein bisschen danach, ihre Hand loszulassen.
Dass der Ausblick sie ebenso mit sich riss wie es den Franzosen immer tat, brachte ihn noch eine sanfte Spur weicher zum Lächeln. Er würde sich nie an dieses Szenario gewöhnen, es erinnerte ihn immer daran, wie wohl er es in seiner Heimat fühlte. Wie schön, wie ruhig die kleinen, stillten Momente im Leben sein konnten, wenn man sich die Zeit dafür nahm. Und das tat er, mit der Turner an seiner Seite. Die erste, mit welcher er diesen Eindruck des Lebens zu teilen wusste.
Ein warmes Schmunzeln kroch über seine Lippen und er blickte auf die Weiten des Meeres zurück, welche von den langen, orangenen Ranken der Abendsonne umarmt wurden. Es erfreute ihn, dass er mit seiner Art, ein Date zu führen, ihr.. Herz berührt hatte. Jedenfalls wirkte es so, und das Funkeln in ihren Augen hatte das nur bestätigt. "Ich wollte es dir zeigen. Nur dir. Niemand sonst interessiert sich für den Ort hier, weil er von unten so unscheinbar wirkt", fing er an, leise zu erzählen, während er seinen Arm, in dessen Hand noch ihre lag, langsam über ihren Körper zu ihrer Taille führte, sodass sie sich quasi selbst umarmte, nur mit dem kleinen Feature, dass er der Halt war, der sie in diese Umarmung trieb. Noch dazu legte er seinen anderen Arm ebenso um ihre Taille, um sein Kinn unbeschwert auf ihrer Schulter abzusetzen. "Die meisten Menschen wissen es gar nicht, wenn etwas besonderes direkt vor ihren Füßen liegt. Aber du.. du gehörst nicht zu diesen Menschen." Sanft strich Gabe mit seiner freien Hand über die Ihre, nahm diese ebenfalls und verschränkte ihre Finger ineinander. "Schließ die Augen.", sprach er leise, wartete einen friedlichen Moment, und fuhr fort. "Du hörst das Rauschen des Meeres. Das Meerwasser, das sanfte Wellen schlägt, die sich vor der Abendsonne verneigen. Die Vögel, die sich von einem langen Tag erholen und ihre Melodien des Ausklanges zwitschern." Er hatte die Turner tief und doch sanft in seinen Armen, beschützend, und doch so, dass sie sich von ihn lösen konnte, wenn sie es wollte. Dass sie den Platz an Freiraum noch hatte, den sie vielleicht auch wollen könnte. Und so wollte er ihr Vertrauensproblem beseitigen - mit Vertrauensgewinnung, die so rein, so klar, so pur war, dass es zum Schmelzen schön war. "Und du hörst meine Stimme. Nur meine, und sonst keine andere. Du lässt dich von ihr leiten.. du lässt dich von mir leiten, weil du langsam merkst, dass es im Einklang mit der Natur liegt." Sanft strich er über ihre Handrücken und drehte seinen Kopf so, dass er ihr die letzten Worte zuflüstern konnte. "Weil ich im Einklang mit dir bin."

Kate bemerkte sofort, dass Gabriel wirklich nicht eine Sekunde vor ihrer Hand zurück zu schrecken schien. Eher im Gegenteil. Es schien für ihn genauso normal zu sein, wie für sie. Als hätten sie das jetzt schon so oft gemacht, dass es fast nichts besonderes mehr war. Obwohl es natürlich immer etwas besonderes sein würde. Gerade hatte Kate das Gefühl, als würde ihr Kopf endgültig durchdrehen bei den Gedanken an Gabe, als der Ausblick sie einfach ganz ruhig werden ließ. Sie lehnte sich sogar ein bisschen gegen den Mann, der sie hier her gebracht hatte. "Ich verstehe nicht warum. Gerade das, macht es doch so besonders.", murmelte sie leise und seufzte ein wenig. "Aber irgendwie bin ich auch froh... Sonst wäre es hier bestimmt nicht so ruhig.", stellte sie fest, bevor sie bemerkte, was Gabe tat. Und sie ließ ihn einfach machen. Ohne, dass sie sich dagegen wehren wollte, folgte ihre Hand seiner Bewegung, bis sie, immer noch in seiner Hand liegend, an ihrer Taille ankam und Gabriel auch seinen anderen Arm um sie herum legte. Sie konnte seine Wärme in ihrem Rücken spüren, seine starken Arme um sich herum, hatte seinen Geruch in der Nase und fühlte seinen Atem an ihrem Hals, weil er sein Kinn auf ihre Schulter gelegt hatte und obwohl ihr Herz schneller schlug als jemals zuvor in ihrem Leben, war sie irgendwie ganz ruhig. Ein leichtes Lächeln legte sich bei seinen Worten auf ihre Lippen, während sie zuließ, dass er auch ihre andere Hand nahm und mit seinem Streichen eine Gänsehaut auslöste. Als würde sie noch mehr halt suchen, zog sie seine Arme nach und nach fester um sich herum, wobei sie wirklich die Augen geschlossen hielt und seiner Stimme folgte. Es war eine so neue Erfahrung für sie, dass sie garn icht wusste, wie sie wirklich damit umgehen sollte und hätte er sie nicht umarmt hätte sie ganz schnell die Augen wieder aufgerissen. Aber so.. so wollte sie den Moment nicht stören und außerdem war er ja da. Er war hinter ihr. Hielt sie fest. Ihr passierte nichts. Ihr würde nie etwas passieren. Das war nichts, was er ihr erzählte. Er erzählte nur davon, was es hier gab, was sie alles hörte und sie konnte sich tatsächlich deswegen einfinden. Hätte er ihr gesagt, dass sie ihm vertrauen konnte, vertrauen musste, hätte sie einen Beweis gefordert. Aber so legte er ihr etwas handfestes zu Füßen und Kate nahm es, als sie sich, ohne es wirklich bewusst zu tun, gegen seine Brust sinken ließ, seine Arme so eng um sich gezogen, wie es ging. Sie konnte sich im Moment nicht mal fragen, warum er das alles machte und was es für sie bedeutet. Es war einfach nur gut, dass er da war. Eine ganze Weile sagte sie gar nichts, sondern genoss das alles einfach nur, während sie langsam die Augen wieder etwas öffnete. "Mein erster und einziger wirklicher Freund hat mein Vertrauen in die Tonne getreten und die, die danach gekommen sind, sind alle auf meine Masche angesprungen. Deswegen kann ich nicht vertrauen und weil Tanzen für mich so viel mit Gefühlen zu tun hat, ist es da am Schlimmsten.", erklärte sie ganz leise, ohne ihn loszulassen. Sie konnte ihm jetzt sicher nicht alles von ihr ausschütten oder jetzt einfach mit ihm tanzen, als gäbe es diese Angst nicht, aber.. im Moment fühlte es sich nicht mehr so schlimm, nicht mehr so schwer, nicht mehr so unmöglich an. Es war möglich. Mit Gabriel war es möglich, weil er so war, wie er war und weil er sie jetzt festhielt und nicht losließ und weil er das auch sonst nicht machen würde. Er hörte ihr zu und er zeigte ihr lieber, was möglich war, anstatt es ihr in langen Worten zu erklären. Kate versank so in allem, was ise dank ihm jetzt wieder beschäftigte und in der Ruhe, die er ihr dabei schenkte, dass sie gar nicht merkte, wie es langsam frischer wurde und sie sogar eine Gänsehaut bekam.

Der Franzose konnte spüren, wie selbst sein Herz kräftiger gegen seine Brust schlug - allerdings ruhig, besänftigend, und doch anders, als jemals zuvor. Und ihm war bewusst, dass das an der Frau lag, um die er seine Arme geschlungen hatte. Die er sanft festhielt, bei sich hielt. Ihre Nähe genoss, den Moment einer vollkommen erfüllenden, perfekten Stille, in der lediglich das Rauschen des Meeres unter ihren Füßen zu hören war. Noch nie hatte Gabe sich so wohl gefühlt; mit Kate in seinen Armen vergaß er fast alles um sich herum, bis auf die langen, dunkelorangenen Sonnenstreifen, die sich über das ozeanblauen Wasser erstreckten. Seine Augen lagen eine Weile in der Ferne, während er Kate beschützend in seinen Armen hielt und zufrieden, sanft lächelnd feststellte, wie sie sich der Geste hingab. Auch seine Worte hatten anscheinend die Wirkung auf sie, die erzielen wollte. Es gab nichts Größeres was er sich gerade wünschte, als die Gewissheit, dass sie ihm langsam vertrauen würde; dass er ihr die Sicherheit zusprechen konnte, die sie womöglich brauchte. Das Vertrauen, das Gabe sich erkämpfen wollte, da ihm allmählich klar wurde, dass er sich auf sie einlassen wollte. Aber nicht auf die oberflächliche Art und Weise, von welcher in diesem perfekten Augenblick keine Spur zu erkennen war. Nein, er wollte sich auf die bezaubernde, junge Frau einlassen, mit der er sich etwas vorstellen konnte. Und das tat er bei ihr, genau hier, genau jetzt. Und er zweifelte daran, dass er das wieder aus deinem Kopf herausbekommen würde. Oder gar aus seinem Herzen.
Sein Atem ging ruhig, sein Brustkorb hob und senkte sich in regelmäßigen Abständen; Gabe strahlte in keinem anderen als diesen Moment die pure Sanftheit aus, die man sich nur vorstellen konnte; und das änderte sich auch nicht, als Kate das Wort ergriff. Der Klang ihrer wundervollen Stimme hallte durch seinen Kopf, und die Bedeutung ihrer Aussage ließ ihn alles andere als unberührt. Das Vertrauensproblem basierte auf Vertrauensmissbrauch, das hätte er sich denken können. Das machte die Sache schwerer - für andere jedenfalls, oder für diejenigen, die sich ab dem Zeitpunkt damit konfrontiert sahen die Sache aufzugeben. Aber nicht er, nicht Gabriel Dupoint. Und insbesondere nicht bei jemanden, den er ins Herz geschlossen hatte. Er wollte sie verstehen, kennen lernen, alles über sie wissen, und ihr dabei die Zeit geben, die sie brauchte, da er in Binnen weniger Sekunden merkte, dass er bereit wäre, ihr alle Zeit der Welt zu geben - und so lange auf sie zu warten. Verrückt, was seine Gedanken, Emotionen, seine Gefühle gerade mit ihm anstellten. "Vertrauen muss verdient sein..", gab er nachdenklich von sich. Es half nichts, wenn er ihr sagen würde, dass er besser wäre als die anderen. Dass er niemals leichtsinnig mit ihrem Vertrauen umgehen würde, obwohl das genau der Wahrheit entsprach. Doch musste sie das selbst sehen, selbst erkennen, selbst spüren. Langsam drehte er die Turner in seinen Armen zu sich, damit er sie ansehen konnte. "Ich habe es dir schon einmal gesagt, und ich sage es so oft wie du es hören willst: Du hast alle Zeit der Welt. Ich gebe sie dir und hoffe, dass ich dir das Gefühl geben kann, dass du in meinen Händen sicher bist." Das warme, fesselnde Leuchten in den abgründigen Tiefen seiner blauen Augen untermalten die Ernsthaftig- und Ehrlichkeit, die er in diese Worte gelegt hatte.
Zeitgleich fiel ihm auf, dass sie ein wenig fröstelte. Und wer wäre Gabriel Dupoint, wenn er nicht das täte, was er jetzt vorhatte: Er zog seine Arme zu sich, zog den grauen Stoff seiner Sweatshirtjacke aus und legte ihr diesen in einer fließenden Bewegung über die Schultern - dabei sah er kein einziges Mal weg. "Hier, damit wird dir wieder wärmer. Die Meeresbrise kann selbst bei den wärmsten Temperaturen verdammt kalt sein", meinte er dazu und lächelte sie sanft an.

Kate hatte sich so völlig auf Gabriel und seine Worte eingelassen, dass sie tatsächlich spürte, wie sein Herz ruhiger, aber kräftiger schlug, wie sein Atem tiefer ging, sie hatte sogar das Gefühl, dass er lächelte, während er sie einfach weiter festhielt. Als wäre nichts dabei. Als wäre es ganz normal. Als hätten sie das schon so oft gemacht. Nur hatten sie das nicht und das lag vor allem daran, dass er sie immer nur kurz an sich heran ließ und dass Kate ihn immer wieder mit ihrem Verlangen nach ihm konfrontierte. Aber war das so falsch von ihr? Irgendwie gehörte es doch zu ihr oder nicht? Klar sie provozierte damit auch, weil sie sehen wollte, wie die Männer damit umgingen um sie einzuteilen und um Sex zu bekommen, damit sie vergaß, dass sie niemanden an sich heran ließ, aber es kam immerhin ganz instinktiv. Sie musste sich nicht darauf konzentrieren so etwas zu sagen oder in einer bestimmten Stimmung dafür sein. Sie tat es, weil es zu ihrem Wesen gehört. Aber zu ihrem Wesen gehörte auch diese junge, verletzliche Frau, die sich jemanden wünschte, der sie so festhielt, wie Gabriel es gerade tat. Der so für sie da war. Der tatsächlich versuchte, hinter den ersten Eindruck zu sehen. Das alles sorgte dafür, dass auch Kate sich irgendwie die Mühe machte, hinter seinen heißen Körper zu sehen und was sie da fand sorgte dafür, dass sie ihm Stück für Stück weiter vertraute. Noch nicht völlig. Sie konnte ihm noch nicht alles sagen und sie glaubte nicht, dass sie das jemals könnte. Dieses eine Geheimnis, dass wirklich dafür sorgte, dass sie sich nicht komplett öffnen konnte und Angst bekam, wenn ihr jemand näher kam. Aber trotzdem vertraute sie ihm. Da war nur eines, was sie an ihm nicht verstand: Mal war er so wie gerade eben. Kam ihr nahe, war verständnisvoll. Dann war er kurz so flirty wie heute auf dem Weg zur Eisdiele. Und dann war er einfach nur ihr Tanzpartner mit dem sie reden konnte. Er verwirrte sie und er sorgte dafür, dass sie weder ihn, noch ihre Gefühle einordnen konnte.
Hätte sie das nämlich gekonnt, dann hätte sie ihn nach seiner Ansprache bestimmt geküsst. Nicht überfallend, so wirklich.. dankbar vermutlich. Nur war es genau das: eine Vermutung, denn obwohl sie begann ihm zu vertrauen, hatte sie zu viel Angst vor seiner Reaktion und davor am Ende zu erfahren, dass er das hier nur als Freund gemacht hatte und einfach nur ihr Tanzpartner sein würde. "Danke.", sagte sie stattdessen mit einem ehrlichen, glücklichen Lächeln, dass diesmal gar nicht so cheeky war wie sonst. "Und.. ja.. in solchen Momenten auf jeden Fall.", sagte sie noch, weil sie wollte, dass er wusste, dass ihr so etwas wirklich gut tat und dass es keine verlorene Mühe war. Sie wusste nur nicht, ob das langsame Vertrauen auch bedeuten würde, dass sie sich von ihm leiten lassen konnte. Nicht komplett jedenfalls, aber beim Tanzen würde sie es ausprobieren. Das versprach sie sich selbst. "Lass uns.. lass uns beim nächsten Mal was probieren. Du könntest mir ja ein paar Schritte von irgendeinem klassischen Tanz zeigen.", schlug sie einfach mal vorsichtig vor, wobei sie erst gar nicht darauf achtete, dass Gabe seine Jacke auszog, bis er diese um ihre Schultern legte und Kate damit zum Grinsen brachte, während ihre Augen anfingen zu strahlen. Schnell schlüpfte sie richtig in die Ärmel, legte ihre Arme um Gabriels Bauch und umarmte ihn ganz fest. Fast schon wieder ein bisschen kindlich, wie vorhin noch, als er sie abgeholt hatte. Kate konnte eben nie lange traurig oder melancholisch oder ernst sein. Etwas, dass sie aber an sich selbst sehr schätzte. "Danke! Im Ernst! Einfach danke!", lachte sie, während sie zu ihm nach oben sah. Mittlerweile war es dunkel geworden hier oben, aber man sah noch genug, weshalb sie auch seine Augen immer noch sehen und sich in ihnen verlieren könnte, wenn sie es zulassen würde.

Das ehrliche, glückliche Danke, das Kate an ihn richtete, hörte sich an wie das Hauchen eines Engels - und es war wirklich verrückt, dass er an sowas denken musste. Was allerdings noch wesentlich bedeutsamer war, das Lächeln, das er sofort sanft zu erwidern wusste. Und auch bei ihren nächsten Worten war er beruhigter; er konnte sehen, dass sie sich vor ihm nicht mehr so sehr verschloss, oder besser gesagt, ihm kleine Einblicke in ihr Inneres gewährt hatte. Das hatte für ihn schon gereicht, um zu wissen, ja dran festzuhalten und auf jeden Fall weiterzumachen, um ihr näher kommen zu können - was ihre Persönlichkeit anbelangte, ihre Ängste, und ihre Vorlieben. Er wollte sie... glücklich sehen. Dieses glückliche Lächeln wollte er so oft sehen, wie es möglich war. Es war schlichtweg viel zu bezaubernd.
"Ich werde mir was einfallen lassen.", gab er verständnisvoller Beruhigung von sich und lächelte bestätigend, nur wollte er mit dieser Aussage auch gleichzeitig das Thema wieder abschließen. Er wollte auf keinen Fall, dass sie glaubte, dass ihm hier gerade das Tanzen mehr am Herzen lag, als der Umstand, ihr vollstes Vertrauen gewinnen zu wollen. Natürlich hung das besonders mit dem Tanzen zusammen, die Basis bildet trotz dessen die Persönlichkeiten, die sich zu nähern versuchten.
Somit war es wohl das Mindeste, dass der Franzose ihr seine Jacke überließ. Und er sah sie gerne darin, wie er zu keinem geringeren Zeitpunkt als diesem feststellen musste. Ein zufriedenes Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln, das eine gehörige Spur breiter wurde und schlussendlich zu einem breiten Grinsen wurde, als sie sich so energiegeladen an ihn kuschelte. "Ich tu was ich kann, Miss Turner", scherzte er charmant wie immer und lachte ebenfalls. Seine Arme lagen fester Sanftmut um sie und in dem fahlen Sonnenuntergang, der langsam am Horizont des Meeres untertauchte, sah es perfekt aus. Das perfekte Bild, der perfekte Augenblick, ein perfektes Paar. Was ausnahmslos jeder Augenzeuge behauptet hätte. "Wie wär's, Spaziergang am Strand?", schlug er vor und sah aus leuchtend blauen Augen auf sie hinab; Spaziergänge am Meer, und das am Abend, waren ein wundervoller Abschluss eines ersten Dates. Und danach würde er sie auch nach Hause bringen.

Kate nickte einfach nur auf seine Worte hin, weil sie nicht wusste, was sie sonst noch dazu sagen sollte. Er würde sich sicher etwas einfallen lassen und sie war sich auch sicher, dass er auf sie eingehen würde. Vor allem jetzt, nachdem sie ihm das alles erklärt hatte. Irgendwie hatte sie das im Gefühl. Was sie dagegen nicht so wirklich im Gefühl hatte, aber gerne glauben wollte, war, dass es bei dem Date eben nicht einfach nur darum ging, dass sie zusammen tanzten. Sie zumindest versank immer mehr in ihrem Wirbelsturm aus Gefühlen, der sich nur um den braunhaarigen Franzosen drehte. Sie wollte sich auch irgendwie nicht dagegen wehren. Nicht bei ihm. Es war zu schön. Aber eigentlich war es auch zu schön um wahr zu sein und sie hatte noch immer angst, dass sich am Ende heraus stellen würde, dass er eigentlich nicht so war, wie er jetzt erschien. Jeder Mensch konnte tief in seinem Innern ein Arsch sein, aber Gabriel wirkte so, als wäre er einfach perfekt. Liebevoll, geduldig, verständnisvoll, witzig, ernst, ruhig.. Ihr fielen so viele Sachen ein, mit denen sie ihn beschreiben könnte, aber dann würde sie ewig hier sitzen und am Ende doch noch Angst haben, dass es etwas gab, dass sie ncht sah und dass sie am Ende aus der Bahn werfen würde. Wieder einmal.
Nicht aber jetzt. Jetzt wollte sie einfach nur glücklich sein. Genau hier, zu genau diesem Zeitpunkt, weil es so perfekt war, dass sie manchmal kaum atmen konnte. "Ich merks.", stellte sie mit einem leichten Grinsen fest. dass er nicht sehen konnte, weil sie ihr Gesicht an seiner Brust vergraben hatte. Es fühlte sich so gut an, wie er sie festhielt und wie sie dabei sein Lachen spürte und sogar sein Herz schlagen hören konnte. Am liebsten würde sie ihn nie wieder los lassen. Nie wieder. Genau so war es nämlich perfekt. Nur musste alles irgendwann ein Ende haben.. Dann aber am liebsten so eins, wie Gabe es jetzt vorschlug, weshalb sie breit grinsend zu ihm hochsah und dann schnell nickte. "Klingt mehr als super!", stellte sie fröhlich fest und löste sich dann tatsächlich schon ein kleines bisschen von ihm, auch wenn sie ja eigentlich immer noch nicht wollte. Aber sie musste eben. Sonst konnten sie schließlich nicht laufen. Dafür nahm sie jetzt aber einfach wieder seine Hand und verschränkte diesmal sogar ihre Finger mit seinen. Wenigstens diesen Kontakt wollte sie haben, während sie zum Strand runter liefen. Schnell zog Kate aber noch ihre Schuhe aus, denn wenn sie etwas nicht leiden konnte, dann war es Sand in den Schuhen. Es gab nichts schlimmeres. Sie lief auch lieber barfuß vom Strand heim als mit sandigen Füßen zurück in die Schuhe zu schlüpfen. "Ich liebe das Meer hier. Es ist fast wie daheim... Das beruhigt irgendwie.", murmelte sie mit einem Lächeln an Gabe gewandt, sah dabei aber aufs Meer hinaus und stellte sich vor, wie es wäre, mit Gabriel am Strand in Italien herum zu laufen.

Gabriel ließ es mehr als gerne zu, dass sich Kates Finger in seinen verschränkten, sodass sie wie ein perfektes, unbeschwertes Liebespärchen am Strand entlang spazieren konnten - obwohl sie das nicht waren. Noch nicht. Denn dazu fehlte noch eine Kleinigkeit, eine winzige Sache, die alles ausmachen, und alles zu ihrem Anfang bringen konnte. Bevor Gabe sich dazu entschied, Kate nach dem entspannten Spaziergang am Abend nach Hause zu bringen, war ihm nicht ganz so klar gewesen, ob er bereit war, diesen einen, bedeutsamen Schritt zu machen, den er bis jetzt bei keinem Mädchen, bei keiner Frau getan hatte. Für ihn war diese Geste nach einem Date etwas ganz besonderes. Sie hieß nicht nur, dass er die Brünette wiedersehen wollen würde - sondern, dass er sich dazu bereit fühlte, tatsächlich auf sie einzugehen. Und das, indem es in den Anfang einer Beziehung mündete.
Nur hatte der Franzose diesen reinen, klaren Gedanken noch gar nicht gefasst gehabt, bis er Kate nach oben zu ihrer Wohnungstür begleitet hatte und dabei keine einzige Sekunde lang das zufriedene, glückliche, kleine Lächeln aus dem Gesicht verloren zu haben. "Das war echt ein schöner Abend, Kate. Ich hoffe er hat dir so gefallen wie mir.", meinte er und musste gegen Ende hin sogar niedlichen Charmes schmunzeln. Natürlich hatte es ihr gefallen, das sagte der Ausdruck in ihren leuchtend schönen Augen ziemlich gut aus. Gabe zog sie mit einer sanften Bewegung zu sich und umarmte sie, eines bescheidenen Abschiedes, lächelte zu ihr herab. "Wir sehen uns morgen.", richtete er liebevoller Wärme an sie, hatte sich schon zum Gehen zu den Treppen gewandt und war bereits ein paar Schritte gegangen - da hielt ihn eine Frage ihrerseits auf. Und wie, als würden tausend Gedanken gleichzeitig zu einem einzigen verschmelzen, formte sich ein feines Lächeln aus seinen Lippen, ehe er sich nochmal zu ihr drehte, auf sie zukam, seine Hände an ihre Wangen legte. Und sich zu ihr herunterbeugte, um das Startsignal einer Zulassung ihrer gemeinsamen Zeit zu geben - ein Kuss. Von Gabriel Dupoint. Es war beinahe schon unschuldig, und gleichzeitig so verlockend reizend, für wie viele Sekunden er ihre Lippen vereint behielt. Nicht zu kurz, und nicht zu lange, sodass er sich nach dem Gefühl eines komplett aufrichtigen Herzens und einer komplett richtigen Entscheidung von ihr löste, ihr noch ein "Gute Nacht." gegen die Lippen flüsterte, bevor er - ohne sie daran zu erinnern, ihm seine Sweatshirtjacke noch geben zu müssen - die Treppen runter ging.

Kate hatte die ganze Zeit eigentlich nicht mehr über all das nachgedacht. Nicht über die verschränkten Finger, seine Warme, seinen Geruch. Das alles brachte ihr Herz zwar zum rasen, aber es fühlte sich auch so natürlich an, dass es nicht mehr in ihren Gedanken festhing. Dafür bemerkte sie jede andere Regung an ihm, beobachtete seinen Fahrstil, als sie wieder ihm Auto waren und die Art, wie er lief und wie er lächelte. Sie kam zu einem Schluss, denn sie bei einem Mann noch nie gezogen hatte, aber er passte bei Gabriel: Er war nicht nur heiß, er war schön. Es war die Sanftheit, die ihn schön machte, aber genau das zeigte Kate auch, dass er es nicht spielte, um ihr Vertrauen zu bekommen und es dann wieder weg zu werfen. Er war tatsächlich so. Bei dieser Feststellung flatterte Kates Herz einen Moment und ein strahlendes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, was er zum Glück nicht hinterfragen konnte, weil sie da schon von ihrer Wohnung ankamen. Natürlich begleitete der Tänzer sie auch nach oben, wo sie ihn strahlend ansah, bei seiner Frage aber den Kopf schüttelte. "Nein. Bestimmt noch mehr.", sagte sie leise lachend. Leugnen könnte sie es sowieso nicht. Als er sie in seine Arme zog, schlang sie wieder die Hänge um seinen Bauch und drückte ihn kurz an sich, bevor sie nach oben sah und lächelte. "Ja.", meinte sie nur und ließ ihn dann los. Einen Moment sah sie ihm auch tatsächlich nur hinter her, bevor die Worte aus ihr heraus sprudelten, wie sie es oft taten. "Endet so ein Date nicht normalerweise mit einem Kuss?", fragte sie fast neckend und ein wenig herausfordernd und eigentlich rechnete sie nur mit einem leisen Lachen und einem kurzen Blick, so wie es oft passierte. Wahrscheinlich wurden ihre Augen deswegen auch so groß und vermutlich erstarrte sie auch genau wegen dieser Erwartung für einen Moment, als Gabriel tatsächlich zu ihr lief, ihr Gesicht in seine Hände nahm und.. sie tatsächlich küsste. Völlig automatisch hatten sich Kates Hände auf seine Brust gelegt, wie sie es schon oft gemacht hatten, aber dieser Kuss war nicht wie jeder andere. Er war kürzer und dabei so viel sanfter als jeder vorherige, dass Kates Bauch sich zusammen zog, ihr Herz einen Hüpfer machte, ihre Lungen keinen Atem mehr zogen und ihre Lippen nicht anders konnten, als ihn so kurz zu erwidern. Deswegen brachte sie auch gar nichts mehr heraus, als sein Atme bei den geflüsterten Worten gegen ihre Lippen schlug. Sie konnte ihm nur hinter her starren und nicht begreifen, was er gerade mit ihr anstellte. Es dauerte einen kurzen Augenblick, bis ein Gefühl in ihrem Magen empor stieg, das noch viel unerträglicher war: Glück. Und dieses Glück wollte Luft bekommen, weshalb sie blitzschnell in die Wohnung huschte, die Türe hinter sich zu machte, sich dagegen lehnte und ein kicherndes Quitschen von sich hab, bevor sie bemerkte, dass sie noch seine Jacke trug, sich darin einkuschelte und nochmal kicherte. Das rief jetzt auch eine sehr verwirrte Gemma auf den Plan, die den Kopf oben aus dem Zimmer streckte und sich dann über die Galerie beugte. "Dir istklar, dass die Fenster überall offen sind oder Kate?", fragte sie mit diesem frechen, neckenden Grinsen, das dafür sorgte, das Kate kurz stockte, bevor sie direkt wieder anfing zu lachen, diesmal aber vor Verlegenheit und zu Gemma rannte, der sie alles haarklein erzählte.
Trotzdem lag sie noch eine ganze Weile wach in Gabriel Jacke gewickelte und konnte nicht genug von seinem Geruch bekommen. Dieser Kuss machte sie nur noch verrückte und verwirrte sie noch mehr, besonders im Hinblick auf alles, was er an diesem Abend noch getan hatte. Er war so perfekt und ihr herz sehnte sich genau nach ihm, was sie langsam begriffen hatte, aber einerseits war da diese Geheimnis von ihr, andererseits wusste sie nicht, ob er genauso empfand oder ob dieser Kuss nur eine dieser kleinen Neckereien gewesen war. Hätte sie gewusst ,dass Gabriel absolut keine Erfahrungen hatte, die in diese Richtung gingen, hätte sie sich das nicht gefragt, aber so konnte sie nicht anders.

Es ging ihr sogar auch noch durch den Kopf, als sie am nächsten Tag nach dem Mittagessen zu ihrer letzten Stunde ging. Privatstunde mit Gabriel Dupoint, in der sie ihren Tanz weiter führen wollten und Kate war in mehrfacher Hinsicht aufgeregt. Einerseits würde sie ihn wiedersehen, andererseits würde sie heute zulassen, dass er sie führte. Natürlich ließ sie sich das aber nicht anmerken und lief, nur in engem Top und kurzer Shorts, in das Studio, wo sie sich die Haare zu einem Zopf band und schon mal anfing sich zu dehnen, bis ihr Tanzpartner auftauchte, was sie eigentlich kaum erwarten konnte.