Minho war blind, absolut blind dafür wie der Typ unter ihm würgte, nach Atem rang, Blut hochhustete, er sah das alles nicht, seine Fäuste zitterten, ballten sich immer und immer wieder zusammen, der Faden um seinen Arm stand buchstäblich in Flammen und Minho schrie weiter, brüllte auf das Schwein unter ihm ein, bis sich drei Paar Hände um seine Schultern und Arme legten und man ihn nach hinten riss.
Er wehrte sich, er wehrte sich, auch wenn er schon gewonnen hatte, wenn der Typ halb ohnmächtig auf dem Fußboden lag, auch wenn Luca versuchte, auf ihn einzureden und er normalerweise unter Lucas Stimme immer kleinbei gab, sich irgendwann beruhigte.
Doch nicht heute, nicht jetzt, wo es dieser Wichser so sehr verdient hatte, totgeprügelt zu werden, wo Minho ihn aus dem fucking Fenster schmeißen wollte, aus dem 8. Stock, es war ihm egal. Er hatte es verdient.
Er hatte es verdient und das war was zählte und Minho brüllte immer noch, keifte seine Freunde an, zischte, dass sie ihn loslassen sollten, denn - „FUCK, ER HAT TAE K.O TROPFEN GEGEBEN, DER SCHEISS BASTARD HAT IHN VERGWALTIGT, ICH BRING IHN UM!“
Stille trat ein und Minho spürte wie die Griffe um seine Arme ein wenig lockerer wurden, wie sich sämtliche Augenpaare auf den Kerl am Boden richteten, doch sie hielten ihn immer noch fest, ließen ihn nicht mehr zu ihm und Minho keuchte, atmete tief und unregelmäßig, als hätte er gerade einen Triathlon hinter sich und die Aggression und Wut tanzte noch immer in seinen zu Schlitzen verengten Augen.
Nichts ließ mehr auf den sorglosen, unbeschwerten Typen schließen, der er sonst immer war, seine ganze Haltung entsprach der eines Raubtiers, das gleich bereit war, sich auf seine Beute zu stürzen und zu zerfleischen.
Schließlich ließ er den Kopf hängen, versuchte nach Luft zu ringen, weil sein Herz wild in seinem Hals pochte und schmerzte und es tat so weh, es tat so scheiße weh, er hatte ihn nicht beschützt, er hatte nicht auf ihn aufgepasst.
Tae. Tae.
Er stand immer noch neben ihnen, Jin hatte ihn zurückgehalten und Minho warf ihm einen Blick zu, die Zähne zusammengebissen und als ihre Augen einander trafen, wich sämtliche Spannung aus seinen Knochen und sämtliches Adrenalin verzog sich aus seinem Körper, ließ ihn seltsam leer und hohl zurück.
Nur nebenbei nahm er wahr, dass Namjoon sie zurück in ihre Wohnung schickte und er sich um die Angelegenheit hier kümmern würde, hörte ohne zu protestieren einfach darauf, was der Älteste ihrer Clique sagte und er schüttelte ihre Hände von sich, durchquerte mit zwei Schritten das Zimmer und zog Tae in seine Arme, hielt ihn so fest und nah bei sich, dass kein Blatt Papier mehr zwischen sie gepasst hätte.
Kurz verfingen seine Finger sich in seinen Haaren und Minho vergrub seine Nase in den weichen Strähnen, schloss zitternd die Augen während die letzte Welle Wut über ihn wusch und dann Platz für eine betäubende Leere in ihm machte, eine Enttäuschung, die er auf niemand anderen projizieren konnte, als auf sich selbst.
Er hatte nicht auf ihn aufgepasst.
Es waren Luca und Hoseok, die sie persönlich zurück in ihre Wohnung brachten und Minho sagte kein Wort, als er auf der Couch niedersank, auf seine blutigen und aufgerissenen Knöchel starrte und irgendwie fing es unter seinem rechten Auge unangenehm an zu pochen.
Er hatte nicht mal gemerkt, dass der andere auch zugeschlagen hatte, sich in den ersten Sekunden gegen ihn gewehrt hatte, bevor Minho ihn komplett außer Gefecht gesetzt hatte.
Langsam hob er den Kopf, sah zu Tae, der wie verloren in dem Zimmer stand, streckte dann eine Hand nach ihm aus.
Komm her. Komm zu mir.

Da war es. Der Grund, warum Minho so ausgerastet, in seiner brutalen Aggression kaum aufzuhalten gewesen war, sogar nur schwer von drei Jungs in Schach gehalten werden konnte. Der Grund, warum Tae sich nicht an die vergangene Nacht zu erinnern vermochte, er vor weniger als fünfzehn Minuten von diesem Ort geflüchtet und völlig verzweifelt auf der Couch gesessen war, sich leer und.. benutzt fühlte. Der Grund, warum er nun das Gesicht in den Händen vergrub, jetzt, wo es draußen war, ausgesprochen und ihm, sowie vermutlich jedem Anderen aus ihrer Clique den Magen umdrehte.
Zwei Arme legten sich um ihn, zogen ihn in eine Umarmung, niemand anderes als Jin hatte es sich mit sofortiger Wirkung zur Aufgabe gemacht, dem leise schluchzenden Farbenblinden Trost zu spenden, ihn zu halten, ihm über den Kopf zu streicheln - doch war es nicht genug, es würde nie genug sein, niemals, es sorgte dafür, dass Taes Schultern noch mehr bebten, seine Handinnenflächen nass von den Tränen wurden, die über seine Wangen strömten.
Er hatte nicht weinen wollen, wirklich nicht; doch war er viel zu sensibel, und das.. das war ein Grund zum Heulen. Ein massiver, triftiger und folgenschwerer Grund, dem er nicht die Oberhand lassen wollte, eigentlich. Doch konnte niemand, ausnahmslos niemand von ihm erwarten, nicht an der Erkenntnis dieses schrecklichen Vorfalles zu zerschellen wie eine Porzelanvase.
Und auch wenn er Jins Umarmung schätzte, das tat er wirklich, war es Minhos Umarmung, die er am meisten brauchte, mehr als alles andere auf dieser gottverdammten Welt, denn er hatte ihn erst seit ein paar Wochen zurück und sie standen sich so nahe wie noch nie zuvor. Er brauchte seine Nähe, seine Wärme, nur er konnte ihm gut tun und kaum dass er seinen Kopf gehoben und ihn angesehen hatte, befreite er sich aus Jins Armen und lief ihm, genau so wie Minho, entgegen, und im Bruchteil einer Sekunde lag er ihm in den Armen.

"Du bist verletzt..", flüsterte Tae zerbrechlich, setzte sich zu Minho, der eine Hand nach ihm gestreckt hatte, legte jedoch seine weiche, feingliedrige Hand sanft auf seine Wange. Seine Daumenspitze strich vorsichtig über die Stelle unter seinem Auge, er spürte das heiße Pulsieren darunter und ließ die Schultern hängen, traurig, niedergeschlagen. Ingesamt wirkte Tae wie ein verlorener, kraftloser Welpe, der nichts anderes übrig hatte als die aufrichtige, warme, bedingungslose Liebe zu seinem Soulmate, seinem Held, seinem besten Freund, sein.. Alles.
Erneut brannten Tränen in seinen Augen, seine Unterlippe zitterte und er versuchte ruhig durchzuatmen, lehnte sich vor und hauchte ein Küsschen auf die pulsierende Stelle, streichelte nochmal drüber. Er fühlte sich.. so schlecht, so unsagbar schlecht und er wollte nicht weinen, nicht schon wieder, er hasste es, dass er von dem ekelhaften Typen angefasst, geküsst, gefickt wurde.. und gemarkt. Als wäre es nicht schon schlimm genug gewesen.
Seine freie Hand glitt an seinen Hals, tastete ihn ab, bevor er daran kratzte. Immer und immer wieder. "Ich will.. das nicht.. das muss doch irgendwie..", weg gehen? Nein. Knutschflecken gingen nicht so einfach weg.. und das, was er damit hatte durchleiden müssen, würde ihn auch nicht mehr in Ruhe lassen.

Es brach Minhos Herz, stampfte ihn in Grund und Boden, dieser zerbrochene, verletzte Blick, dieses zarte Tasten an seiner Haut, der kleine Kuss, den Tae ihm auf die Stelle setzte, die im Laufe des Tages sicher noch blau und gelb anschwellen würde. Es hätte Minho nicht gleichgültiger sein können, doch was es nicht war, waren die Tränenspuren auf Taes Gesicht, die Art wie seine Lippen zitterten, als würde er jede Sekunde wieder dem Drang nachgeben, sich den Kummer, diese ganze Scheiße von der Seele zu weinen.
Es machte ihn krank und Minho konnte nichts dagegen tun, musste mit der Realisation klarkommen, dass er nicht die Zeit zurückdrehen und das Ganze ungeschehen machen konnte.
Und dass er es selbst gewesen war, der Tae zu ihm zurückgeschickt hatte, der nur betrunken gelacht hatte als Tae mit großen Augen zu ihm gestolpert war und ihm von dem Kerl berichtet hatte, mit dem er rumgemacht hatte. „Schnapp ihn dir, Cowboy!“, hatte er getönt und Tae mit ein paar scheuchenden Handbewegungen in sein absolutes Verderben geschickt.
Die Erkenntnis schnürte Minho die Seele zu und er presste die Lippen aufeinander, spannte die Hände an, bis seine Knöchel schmerzten und sich weiß von seiner Haut abhoben.
Sein Blick glitt zurück zu Tae, tastete sein Gesicht ab, bis seine Augen an den dunklen Flecken auf seiner sonnengebräunten Haut hängen blieben, über die er immer und immer wieder kratzte, als würde er sie so verblassen lassen können, als würden sie so von seiner Haut verschwinden, als würde er es so ungeschehen machen können.
„Komm her..."
Minho wusste nicht ganz, was er da tat, doch er wollte seinen Teil dazu beitragen, wollte irgendetwas tun, dass die drückende Schuld auf seinen Schultern ein wenig erleichterte und er zog Tae kurzerhand seitlich in seinen Schoß, vergrub sein Gesicht einen Moment an seinem Hals, seine Augenbrauen zogen sich zusammen als er diesen fremden Geruch auf ihm wahrnahm.
Er hätte ihm nicht von der Seite weichen sollen. Das hier, das hier war auch seine Schuld und Minho hätte heulen können, weil es nichts in seinem Leben gab, was er mehr beschützen wollte als seinen Soulmate. Vorsichtig griff er nach seiner Hand, verschränkte ihre von den blauen Fäden geschmückten Finger miteinander, bevor seine Lippen leicht die geschundene Haut berührten, über die dunkle Färbung fuhren, sich vorantasteten.
Minho wusste, die Male würden unter seinen Lippen nicht einfach von Zauberhand verschwinden, doch er wollte etwas dagegen tun, dass sie Tae an dieses widerliche Arschloch erinnerten, er wollte, dass er, wenn er sie im Spiegel ansah, daran dachte, wie Minho seinen Hals geküsst hatte, wie ihre Fäden dabei leicht gekribbelt hatten, ihre Herzen im absoluten Einklang schlugen.
Er wollte ihn heilen und jeder einzelne kleine Kuss war tröstend und warm, der Griff um Taes Hüfte sanft und liebevoll.
Er würde ihn nicht loslassen, er würde ihn nie wieder loslassen und erlauben, dass ihn jemand verletzte, dass ihn irgendjemand beschmutzt oder wertlos fühlen ließ.

Langsam hörte er damit auf, seinen Hals und sich im Notfall diesen Wund zu kratzen, nur um die Flecken nicht sehen oder gar spüren müssen. Es widerte ihn an und er wollte nicht dran denken, was er sonst noch mit ihm getan hatte, wie krank ein Mensch nur sein konnte, einen komplett wehr- und damit eigentlich reglosen Menschen so.. auszunutzen, gegen seinen Willen zu benutzen.
Er lenkte seine Aufmerksamkeit auf Minho, der ihn zu sich auf den Schoß zu, sofort breitete sich tiefe, sehnsüchtige, aber nun bekümmerte Geborgenheit in seinem Inneren aus, der Atem des knapp Jüngeren in seinem Nacken tat ihm gut, spendete ihm Trost und zeigte, dass er hier war. Dass er ihn hielt, dass er ihn nicht losließ und für ihn da war, dass er nicht in Japan ohne ihn, sondern hier mit ihm saß. So nah, dass er seine Wärme durch das Shirt, sowie seinen beruhigenden Herzschlag spüren konnte, als er seine Hand an seine Brust legte.
Die Nähe zu Minho war alles, was ihm blieb, alles, woran er festhielt, schon immer festgehalten hatte, und als er anfing, seinen Hals zu küssen, fühlte es sich fast so an, als würde seine treuherzige, warme Seele die geschundenen Überbleibsel seiner eigenen berühren, ihn umarmen, tröstend, heilsam, liebevoll. Hingebungsvoll lehnte sich Tae in seine sanften, kleinen Küsse, schloss die Augen, seine Finger an Minhos Brust kribbelten angenehm, und er fühlte.. er fühlte sich nicht mehr so schlecht.
Er fühlte sich nicht mehr so wertlos, benutzt. Seine Atmung ging ruhiger, sein Herzschlag war in sync mit Minhos, schlugen gemeinsam wie eins allein, seine andere Hand, die ineinanderverschränkt in Minhos lag, hielt sich sanft an ihm fest. Er wollte nicht, dass er aufhörte, dass er jemals wieder aufhörte, seinen Hals zu küssen, solange bis die Flecken weg waren. In einem leisen, tiefen Atemzug teilten sich seine Lippen, die warme Gänsehaut an seinem Rücken zeugte von der Entspannung, die er empfand, der.. Liebe, der einzigartigen Liebe zwischen ihnen, die Hand auf der Brust rutschte zärtlich an Minhos Hals.
Nicht aufhören..

Minho wusste nicht, wieso sein ganzer Kopf plötzlich wie leergefegt war, wieso er ohne einen zweiten Gedanken daran zu verschwenden, diese sanften, zarten Küsse auf Taes Hals verteilte, sein Kinn leicht beiseite drehte, damit er auch an die entlegensten Stellen rankam.
Die ganze Geste war so liebevoll und warm und Minho kannte sich eigentlich selbst so nicht, so war er nicht mit seinen Freundinnen, war er noch nie gewesen, das hier war eine Seite die nur Tae von ihm kannte, eine so vorsichtige, tröstende, intime Seite, die nur bei ihm zum Vorschein trat. Vergessen war der puckernde Schmerz in seinem Gesicht und das Brennen seiner Fingerknöchel, langsam nahm Minho die Hand, die Tae an seine Brust gelegt hatte, ließ eine Sekunde von seinem Hals ab und hauchte einen schmetterlingsgleichen Kuss auf sein Handgelenk, dorthin wo sein Puls schlug, bevor er seine Lippen zurück in die Kuhle senkte, wo Taes Hals in seine Schulter mündete. Auch hier waren verschieden große Flecken verteilt und Minho ließ keinen einzigen aus und er wusste nicht wieviel Zeit verging, wollte gar nicht damit aufhören, weil er Tae hier in seinem Schoß hatte, wo ihm nichts passieren konnte, weil er ihn hier so nah bei sich beschützen konnte und sein himmelblauer Faden bei jedem Kontakt seiner Lippen auf Taes Haut ein wenig mehr zu kribbeln schien.
Schließlich war der Schwarzhaarige an der Stelle unter Taes Ohr angekommen und in seiner Stimme war das leichte Grinsen deutlich hörbar, als er mit der übertriebensten raunenden Dirty Talk Stimme: „Captain America und Popcorn?“ hineinhauchte.

~ * ~

Minho Yoon fühlte sich als hätte er den Mount Everest bestiegen, Luca ihn mit seinem Oldtimer mehrmals überfahren und er seit mindestens 73 Jahren nicht mehr geschlafen. Jeder Muskel in seinem Körper brannte und das erste Mal, seit er in diesem Block mit den anderen wohnte, nahm er nicht die Treppen, sondern schleppte sich in den Aufzug, nickte die paar Sekunden, die er brauchte um in den 9. Stock zu kommen, fast ein und tappte mit schon geschlossenen Augen durch ihre Wohnung, stieß sich irgendwo den Zeh an, aber da sowieso alles weh tat, merkte er den Schmerz nicht mal wirklich.
Er wusste gar nicht, wieso er seine Schritte automatisch in Taes Zimmer lenkte, zog sich auf dem Weg sein Shirt über den Kopf und ließ es fallen, fuhr sich durch die dunklen, durch die Dusche noch ein wenig feuchten Haare, öffnete seine Augen dann einen winzigen Spaltbreit. Taehyung würde ihn sicher schon gehört haben, immerhin hatte Minho seine fette Sporttasche ziemlich laut im Flur fallen gelassen, seine Schuhe irgendwo in der Wohnung verteilt und als er in Taes Zimmer stand, war für Begrüßungsworte gar keine Zeit, er krabbelte einfach wie ein Baby über sein Bett und ließ sich wie ein nasser Sack auf ihm fallen. Widerstand zwecklos.
Irgendein geschafftes Ächzen von sich gebend vergrub er sein Gesicht in Taes Hals, atmete seinen vertrauten Geruch ein und murmelte ein müdes, fast jämmerlich klingendes „ich sterbe“.
Dass das Training ihn so ficken würde, hatte er irgendwie nicht gedacht. War aber auch seine eigene Schuld, er hatte es mit dem Football-Saisonstart natürlich gleich übertreiben müssen und war nach dem regulären Training noch länger in der Gym geblieben. Verflucht seien seine Ambitionen, sein Körper strafte ihn bei jeder winzigen Bewegung und für Minho stand schon fest, dass er sich die nächsten drei Jahre nicht von Tae runterbewegen würde, was er dem knapp Älteren in seine Schulter nuschelnd schließlich auch mitteilte und die Augen schloss. Es war nicht mal 8 Uhr Abends und er war so scheiße müde und alles was er brauchte war gerade die Wärme eines anderen Körpers unter sich und Taes Finger in seinen Haaren.
Und ganz sicher nicht das überdeutliche Vibrieren seines Handys in der Tasche seiner Jogginghose.

Captain America und Popcorn?, hallte es in Taes Ohren wider, als seine Augen auf dem dunkelgrauen Symbol des heroischen Marvel Soldaten in seinem Comic lagen. Es waren jetzt knapp sechs Wochen her, und trotzdem erinnerte er sich daran, als wäre es erst gestern gewesen. Nicht die schrecklichen Sachen, sondern die schönen, die in den Wochen darauf gefolgt waren. Non-stop Kuscheleinheiten mit Minho, Filmeabende, noch mehr Kuscheleinheiten unter flauschigen Decken, und auch sonst hockten sie irgendwie 24/7 aufeinander rum - außer wenn sie ihre Seminare hatten - und es störte Tae kein bisschen.
Er konnte sich seine Tage auch gar nicht mehr anders vorstellen als auf diese Art und Weise, selbst obwohl er mittlerweile wusste, dass Minho eine feste Freundin hatte. Klar, er würde nicht absichtlich dazwischen funken wollen, er hatte sich mit diesem Gedanken sogar "angefreundet"; seltsam für jemanden, der früher immer dafür hatte sorgen wollen, dass sein Soulmate keine feste Freundin mehr hatte. Aber er hatte sich schon von vorneherein vorgenommen, Minho in Sachen Mädchen nichts einzureden, was ihn unglücklich machen oder seltsam fühlen lassen könnte. Er musste für sich entscheiden, was ihm gut tat und was er an seinen Freundinnen hatte; Tae hatte da nichts zu sagen. Solange er ihn bei sich hatte und nicht missen musste, war es ihm egal. Jedenfalls war es das, wovon er ausging.
Ohne vom Comic aufblicken zu müssen vernahm er die Rückkehr seines Soulmates, lautstark, und keine fünf Sekunden später kam niemand Geringeres als er lustlos und komplett fertig auf ihn zugetorkelt. Automatisch legte Tae seinen Comic zur Seite, breitete seine Arme rechtzeitig genug für ihn aus und empfing den halbnackten Dunkelhaarigen mit seinem gesamten Gewicht auf ihm.
"Ohw, hartes Training?", fragte er bedauernd, schlang seine Arme sanft um seine nackten Schultern und seine Finger rutschten an ihren gewohnten Platz - an seinem Hinterkopf, in seinen Haaren, an seinem Nacken. Seinen geschafften Soulmate kraulend lehnte er seine Wange gegen seinen Schopf, massierte mit seiner anderen Hand seine nackte Schulter und spürte die harte Anspannung seiner Muskeln.
"Gönn dir jetzt Mal Ruhe.. Ich kümmer mich um dich", kicherte er angenehmen, beruhigenden Tonfalles und kraulte ihn weiter. Er konnte gar nicht beschreiben, wie wohl er sich dabei fühlte, Minho auf ihm liegen zu haben, dieses vertraute Gewicht auf seinem eher schmaleren Körper zu spüren, seinen warmen Atem an seinem Hals, sein Geruch in seiner Nase, die leicht feuchten Haare an seinen Fingern. Feels like home.
"Hast du Hunger? Soll ich dir was machen?", fragte er vorsichtshalber mal nach, auch wenn er sich sicher war, dass Minho sich nicht einen Millimeter vom Fleck bewegen wollen würde. Die Vibration seines Handys quittierte Tae mit einem kleinen, fragenden Blick, doch schien sein Soulmate nicht darauf anspringen zu wollen. Er konnte sich auch fast vorstellen, um wen es sich dabei handeln könnte.

Minho gab zunächst nur irgendein undeutliches Grummeln von sich, drehte den Kopf dann ein wenig und seufzte genießerisch auf, als Tae seine Finger in seine Haare wandern ließ, mit dem genau richtigen Druck die Muskeln in seinen Schultern entspannte.
„Ich fühl mich, wie...wie Loki nachdem Hulk ihn im Stark Tower rumgeschleudert hat...“, nuschelte er schließlich gegen seinen Hals und machte sogar Anstalten, dieses gequälte hohe Geräusch nachzumachen, das Tom Hiddleston im ersten Avengers Movie so gemeistert hatte.
Matt kichernd schloss er wieder seine Augen, Taes Versprechen, sich um ihn zu kümmern, klang wie so ziemlich das Beste, was man je in seinem Leben zu ihm gesagt hatte. Normalerweise stand er gar nicht auf Verhätschelt werden, hatte sich schon als Kind den Attacken seiner Mutter relativ schnell entzogen, weil er lieber auf seinen eigenen Beinen stehen wollte und er ganz sicher nicht gebabysittet werden wollte, doch Taes Fürsorge ließ sein Herz schon fast ein wenig schneller schlagen und wäre Minho nicht so am Arsch gewesen, hätte er es vielleicht gemerkt.
Auf seine Frage schüttelte er jedoch nur den Kopf, so gut es in seiner Position eben ging, Essen hätte er jetzt vermutlich binnen Bruchteilen von Sekunden wieder hochgekotzt. Vielleicht später. Er brauchte Schlaf.
„I’m good, Mom.", grinste er dann aber doch noch und schob sich ein wenig höher auf Tae, presste sein Gesicht in wieder in seine Halsbeuge und snuggelte seinen warmen Körper gegen den des Brünetten.
Lange Ruhe war ihm jedoch nicht vergönnt, Minho hatte während er langsam wieder eingenickt war, das Vibrieren seines Handys gegen seinen Oberschenkel ein paar Mal gemerkt, es jedoch wie seit Stunden - oder waren es Tagen? - ignoriert.
Als es jedoch anfing zu klingeln und NCTs Firetruck durchs Zimmer hallte, verließ ein tiefes, genervtes Stöhnen seine Lippen und seine Finger tasteten nach seiner Hosentasche, schalteten das klingelnde Scheißteil auf stumm und schmissen es schließlich in irgendeine Ecke.
„Meine Fresse...", murmelte er und schlang seinen Arm wieder um Taes Hüfte, rutschte halb von ihm runter und zog ihn einfach seitlich in seine Arme, sein Gesicht weiterhin in seinen Hals gepresst, seufzte leise.
Kimmy war in den letzten Tagen wirklich eine verdammte Nervensäge gewesen und Minho hatte nicht mal gelogen, als er gemeint hatte, er hätte wegen dem ganzen Training momentan einfach keine Zeit, noch die Kondition, um jede Nacht bei ihr zu crashen und dann erstmal die ganze Nacht nichts weiteres als Sex zu haben. Klar war er auch nur ein Kerl mit Bedürfnissen, doch er konnte bei dem Stress gerade nicht wirklich an Sex denken, tat es seltsamerweise auch nicht, wenn Kimmy ihn nicht daran erinnerte.
Und wenn er Zeit hatte...verbrachte er die mit Tae, machte Popcorn und fraß mit ihm den ganzen Vorrat Chips auf. Seinen Diätplan hatte er schon lange über den Haufen geworfen, aber es war ihm egal, er lebte quasi für diese paar Stunden, die er mit seinem Soulmate verbringen würde, so wie diese hier.
Und Kimmy würde ihm die sicher nicht versauen.
Jedenfalls schlief er mit diesem Gedanken schon fast wieder ein, bevor ein energisches, hartes Klopfen von der Eingangstür durch ihr Apartment schallte. „Minho Yoon, ich weiß, dass du da bist!"
Oh. Mein. Gott.
„Tae...“, wisperte er und sein Atem schlug direkt gegen Taes warme Haut, doch Minho würde den Teufel tun und sich einen Zentimeter von der Stelle bewegen, machte nicht mal Anstalten die Augen zu öffnen. Verdammt, wie konnte ihm dieses Mädchen nur so auf den Zeiger gehen?
„Ich hasse Weiber..."

"....o h s h i t, dann war das Training ja richtig hart", verlieh Tae seiner Aussage nach Minhos Erläuterung kräftigeren Ausdruck und verzog das Gesicht zu einer schmerzlichen Grimasse. "Mindestens 'n Rippenbruch muss drin sein." Seine Hand hörte kurz einen Augenblick auf, die Schulter seines Soulmates zu massieren, und verzog sich stattdessen zu seinen Rippen, um probeweise dagegen zu drücken. "Tut das weh? Und das hier? Und das? ...und das?", nervte er ihn für ein paar Sekunden, kicherte schließlich und tat ihm den Gefallen, ihm weitere Kraul- und Massageeinheiten zu geben.
Selbst so hätte er Minho nicht vertrieben, er war völlig geschafft und der Zustand, in welchen er bei solchen Anlässen verfiel, erweckte in dem Farbenblinden den süßen Drang, sich um ihn zu kümmern. Nicht bemutternd, eher.. gut tuend, einfach zur Entspannung, und da er ihn ohnehin so gerne kraulte, gehörte das zum Paket mit dazu. Liebevoll vor sich hin grinsend streichelte er ihn einfach seelenruhig weiter, fand sich mit dem Gedanken ab, dass Minho ruhig auf ihm einschlafen konnte - dagegen hatte er nichts, vermutlich würde er dadurch selbst in Nap-Laune kommen und ebenfalls irgendwann einschlafen, mit seinem warmen, beruhigendem Atem im Nacken und dem vertrauten Gewicht um sich herum, diesem beschützenden Gefühl, das Minho ihm gab.
Lange waren ihnen diese Minuten nicht gegönnt, Taes Blick wanderte zurück auf Minhos Hosentasche und er schmunzelte leise. "Schlaf einfach", riet er ihm flüsternd, kuschelte sich in seine Umarmung, als er zur Seite gerollt und ihn mit sich gezogen hatte, schmiegte sich enger an diesen wandelnden Heizkörper der Minho Yoon hieß. Seine Freundin schien nicht gerade die Geduldigste zu sein, das hatte er schon mitgekriegt, und auch obwohl Tae sie im Normalfall nicht hätte leiden können, war er nett zu ihr. Zu der Cheerleadertusse, die ihn damals nicht einmal mit dem Arsch angeguckt hätte.
Heute war sein Arsch wesentlich bemerkenswerter als ihrer. Das mal so am Rande.
Wenn man vom Teufel sprach, tatsächlich stand sie innerhalb weniger Minuten vor ihrer Tür und störte Minhos Halbschlaf im Handumdrehen. Ein leises Lachen vibrierte in seiner Kehle bei den Worten seines Soulmates. "Die Probleme hab ich nicht, ich bin schwul", merkte er, wie zu erwarten war, an und hörte langsam auf, ihn zu kraulen. Kimmy besaß nicht wirklich Anstand, was das anging, und hörte demnach nicht auf, an ihre Tür zu hämmern.
"Ich kann ihr sagen, dass du nicht.. da bist, oder duschen oder so", schlug er ihm vor; das Letzte, was er wollte, wäre, dass sich Minho aus dem Bett heraus zwingen müsste, jetzt, wo er komplett ausgelaugt war.

„Do u want a divorce, Martha?", zischte Minho - hin und hergerissen zwischen Lachen und zu-müde-zum-Lachen, während Tae auf verschiedenen Stellen an seinem Körper rumdrückte. Weil ja, ihm tat so gut wie alles weh und er hätte die Mütze Schlaf eigentlich echt gebrauchen können, wäre nicht die personifizierte Anhänglichkeit namens Kimmy Choi vor ihrer Tür und würde dagegen hämmern.
Auf Taes Kommentar entwich ihm ein trockenes „Danke für dein Mitgefühl“ bevor er sich auf den Rücken drehte und sich mit den Fingern durch die Augen fuhr. „Oh Gott, bloß nicht, am Ende kommt sie noch zu mir in die Dusche gekrochen...“, redete er Tae seinen Vorschlag schnell aus und seine Stimme klang noch viel zu schwer und verpennt, als dass sie wirklich deutlich gewesen wäre, doch Minho fand es gerade sogar schwer, die Augen richtig aufzumachen.
Er wollte Tae nicht vorschicken, gerade weil er wusste wie fies Kimmy sein konnte, wenn sie gereizt war und dass sie es war, konnte er an diesem hämmernden Klopfen nur zu gut festmachen.
Ein Gähnen unterdrückend richtete er sich schließlich in eine aufrecht sitzende Position auf und fuhr sich durch seine - durch Taes Streicheleinheiten - ziemlich verwuschelten schwarzen Haare, blinzelte ein paar Mal und erhob sich mit einem tiefen, genervten Seufzen.
Er war sogar zu faul sein Shirt vom Boden aufzulesen, erinnerte sich eh nicht mal daran, wo er es hatte fallen lassen, er hatte gerade noch den Anstand sich seine Jogginhose wieder einigermaßen hoch zu ziehen, sodass sie ihm nicht schon fast in den Kniekehlen hing, doch das wars.
Er musste aussehen als hätte er gerade einen Sexmarathon hinter sich und als er Kimmy mit einem Ruck die Tür öffnete und sich eine Hand in den Rahmen gestützt, hineinlehnte, sah er Kimmys Gesichtsausdruck nach wohl auch genauso aus.
„...ich hab dir gesagt, ich hab Training.“, begrüßte er die Blonde und sein Tonfall sowie sein genervter Blick sprach eigentlich Bände, jedenfalls hätte Minho das gedacht, denn er sah echt scary aus, wenn er diesen desinteressierten Arschlochblick drauf hatte, doch Kimmy war vermutlich schlimmeres von ihren Typen vor Minho gewöhnt und zeigte sich unbeeindruckt, warf ihren blonden Pferdeschwanz zurück und hob ihre perfekten Augenbrauen.
Innerlich seufzte Minho schon auf, machte sich auf eine Predigt gefasst - manchmal wünschte er sich, er könnte der allzu heißen Kimmy Choi einfach den Mund zukleben. Weiber.
„Und deswegen antwortest du nicht auf meine Nachrichten? Ich hab dich angerufen, Minho. Übermorgen ist -"
„Ich weiß.“, schnitt Minho ihr das Wort ab und unterdrückte nur schwer den Drang, die Augen zu rollen. Die Party. Nein schlimmer, die Kostümparty und dass Kimmy mit ihm da im Partnerlook aufkreuzen wollte, hatte sie ihm schon Wochen vorher klar gemacht.
„Hör zu, ich bin echt geschafft und brauch Schlaf und...“, fing er an, doch die Blonde fiel ihm dieses Mal ins Wort und setzte ein fürsorgliches, jedoch vollkommen falsches Lächeln auf: „Wir können zu mir gehen, meine Mitbewohnerin ist nicht da.“
Einen Moment herrschte Stille und Minho ließ seinen Blick an ihr runtergleiten, an dem zerrissenen weißen Crop Top, ihrem Bauchnabelpiercing, den schwarzen engen Hotpants und den ellenlangen Beinen, die in Overknees und Sneakern steckten.
Und dann unterdrückte er ein Gähnen.
...fuck, ich ruf dich morgen an, ok?“ Er war zu müde für eine Diskussion über was auch immer, lehnte den Kopf seitlich gegen den Türrahmen und zog die Augenbrauen zusammen, als Kimmy an ihm vorbei in die Wohnung schielte.
„Ah und jetzt gehst du wieder zurück zu ihm, richtig? Bin ich deine Freundin oder er?"
Sofort verdüsterte sich Minhos Miene ein wenig, dieser abfällige, geringschätzige Tonfall in ihrer Stimme trieb ein pissiges Funkeln in seine Augen und er richtete sich kurzerhand auf und schloss die Tür vor seiner protestierenden Freundin mit einem trockenen „Bis morgen, Kimmy.“
Dumpf hörte er sie meckern, warf aber kurzerhand dann die Tür hinter sich, als er zurück in Taes Zimmer tappte und kroch einfach wieder in sein Bett und seine Arme, schloss genervt die Augen und versuchte das dumpfe Pochen in seiner Schädeldecke zu ignorieren. Dieses Weib bereitete ihm buchstäblich Kopfschmerzen.
„Frag einfach nicht.“, nuschelte er noch, bevor die Müdigkeit ihn binnen Sekunden ausknockte und er in den Armen seines Soulmates einnickte.

Zu ihrer Konversation stieß auch sogleich, wie konnte es anders sein, ein Insiderjoke in Form eines Memes dazu und Tae konnte nicht anders, als kurz etwas lauter aufzulachen als beabsichtigt.
"We have to be married first, George.", erinnerte er ihn - beziehungsweise die Meme-Figur, die er verkörperte - daran; doch selbst ihr Ausweichmannöver auf eine Meme-Konvo konnte nichts an dem Umstand ändern, dass Minhos anhängliche Freundin vor der Tür stand und nach ihm verlangte. Wie konnte jemand nu so störrisch sein.. Bei der Aussage, dass sie am Ende noch zu seinem Soulmate in die Dusche gekrochen kommen würde, verzog Tae abrupt das Gesicht zu einer angewiderten Grimasse. Das wär's ja noch gewesen, da überlegte es sich der Braunhaarige zweimal, ob er das riskieren, mitansehen oder -hören wollte, und die Antwort war definitiv klar. Klar wie Vodka, um genau zu sein.
"Kein hetero nonsense in unserer Dusche, da hab ich 'n Veto-Recht", erwiderte er, bevor er seine Finger nur ungern aus Minhos Nacken zog und sich nach dem aufgeschlagenen Comic auf seinem Nachttisch streckte. Bei dem Anblick eines geschafften, verpennten Minhos, der ihm den Rücken zuwandte und sich in Richtung Ausgangstür bewegte, hingen seine Augen eine Spur zu lange an den nackten, breiten Schultern, den Rückenmuskeln und der Jogginghose, und als wäre das nicht genug stellte sich Tae im Bruchteil einer Sekunde vor, wie es aussehen, wie sich seine Muskeln wohl regen müssten, wenn er über jemandem gebeugt war und-
Hui, der Hetero Nonsense hat dir jetzt komische Gedanken gegeben, huh? Nein, eigentlich war es einfache Psychologie: Tae war ein Sucker für muskulöse Rücken und konnte sich bei ausgenommen keinem jemals nicht vorstellen, wie sich die Muskeln beim Sex regen würden.
Selbst wenn Sex das Letzte war, woran er die letzten Wochen gedacht hatte, aus gutem Grund; doch mittlerweile störte ihn diese Hemmung, diese Angst, dass er nicht mehr intim werden könnte, ohne das Schlimmste befürchten zu müssen.
Mit halbem Ohr hörte er dem Gespräch des Pärchens zu, verstand allerdings nicht halb so viel wie er gewollt hätte, und versank stattdessen in den nächsten fünf Sprechblasen seines Comics, bis Minho die Türe schloss und wieder zurückkam. Den fragenden Blick quittierte sein Soulmate mit einer abwinkenden Antwort, was ihm vielleicht auch ganz Recht war, und er ließ seinen großen Teddybären schließlich seelenruhig mit dem Kopf auf seiner Burst und in seine Arme gekuschelt einschlafen.
Müde blinzelte der Farbenblinde gegen die Dunkelheit, die sich in seinem Zimmer vollständig ausgebreitet hatte, gähnte leise vor sich hin und streckte sich, so gut, wie es mit einem riesen Baby auf seinem Bauch eben ging. Er war selbst eingeschlafen und das für gute.. sechs Stunden, sagte ihm die leuchtende Anzeige auf seinem Wecker. Zwei Uhr morgens, Minho hatte ihn tatsächlich in seinen Nap-Bann gezogen gehabt und dafür gesorgt, dass er sich sechs Stunden lang kaum bis relativ wenig unter ihm regte. Und dass Minhos Kopf runter zu seinem Bauch gerutscht war, hatte Tae im Schlaf absolut nicht gestört.
Vorsichtig versuchte er sich aus Minhos Armen um seine Hüfte zu befreien, schob sich unter ihm aus dem Bett raus und schob die Gardine an seinem Fenster für das kleine Bisschen Mondlicht, damit er sein eigenes nicht anschalten musste, ein wenig zur Seite. Kurzerhand entschied er sich, was bequemeres anzuziehen, stieg aus seinen Jeanshosen raus und sammelte dabei gleich Minhos Shirt, das er liegen gelassen hatte, vom Boden auf.
Sofort stieg ihm sein Geruch in die Nase und Tae konnte sich ein Lächeln nicht ganz verkneifen, bevor er sich seines eigenen Shirtes entledigte und stattdessen Minhos überzog. In grauen CK Boxershorts - ja, er hatte sich in Japan mal was gegönnt - und Minhos größerem, weißen Shirt legte er sich, diesmal mit dem Kopf zum Fußende, auf seinen Bauch zurück ins Bett und scrollte durch seinen Instafeed.
Solange Minho nicht von selbst aufwachte, würde er ihn nicht stören - außer, er würde weitere Infinity War Informationen finden.

Minho hatte sich beim Schlafen fast keinen Millimeter bewegt, war irgendwann nur ein wenig tiefer gerutscht, schlief so tief und seelenruhig wie ein Baby und dachte auch gar nicht daran, Taes Körper aus seinem Griff zu befreien. Auch wenn er nicht mehr wach war, schien ihn die vertraute Wärme seines Körpers im Schlaf irgendwie zu begleiten, weshalb Minho auch irgendwann unterbewusst merkte, dass Tae aufstand und sein Bewusstsein sich an die Oberfläche drängte, sein Faden leicht kribbelte.
Er merkte sofort, dass der Ältere nicht mehr bei ihm war, doch als Minho gegen das fahle Mondlicht, das durch die Vorhänge ins Zimmer fiel, blinzelte, konnte er Taes Silhouette direkt neben sich ausmachen und schloss leise im Halbschlaf seufzend wieder seine Augen.
Er wusste nicht wie spät es war, aber höchstwahrscheinlich mitten in der Nacht, gesunder Schlafrythmus für'n Arsch.
Faul drehte er sich ein wenig, gab ein verpenntes „Mhmm~“ von sich und robbte dann zwei Zentimeter nach links, um seinen Kopf da zu platzieren, wo sein schlafverhangener Blick zuerst hingefallen war. Auf Taes Arsch in Calvin Klein Shorts.
„Hey...“, nuschelte er und schloss die Augen schon wieder halb, bevor er seine Hände unter seinen Kopf zog und sein Kinn auf seine Finger stützte, leicht auf Taes Hintern trommelte.
So langsam wurde er ein wenig wacher, schenkte Tae ein müdes Grinsen und bemerkte dann, dass er sein Shirt, das er vor wenigen Stunden irgendwo hatte fallen lassen, trug.
Diese Tatsache trieb eine undefinierbare Wärme in Minhos Knochen und sein Grinsen wurde ein wenig breiter, bevor er leise seufzte und es sich in seiner ziemlich seltsam über das Bett ausgestreckten Position bequemer machte.
„Dein Arsch ist perfekt, Taehyung Cheong.“, machte er und versank irgendwie ganz darin mit seinen Fingern die Calvin Klein Schrift auf den Boxern nachzufahren, bevor er unter das weiße Shirt fuhr und seine Fingerspitzen über Taes gebräunte Haut streifen ließ, tastend seine Wirbelsäule nach oben fuhr. Minho hatte es schon als kleines Kind geliebt, diese feinen schmetterlingsartigen Berührungen auf seinem Rücken zu spüren und sein schlaftrunkenes Gehirn erinnerte sich daran, dass Tae ihn - wahrscheinlich stundenlang - gekrault und massiert hatte.
In feinen, sachten Berührungen seinen Rücken auf und ab zu fahren war jetzt eine Art liebevolles Payback. Und nebenbei halb auf Taes Arsch zu liegen, gefiel dem Schwarzhaarigen viel zu sehr.
Die Augen in der fahlen Dunkelheit weit geöffnet beobachtete er sein eigenes Tun, ließ seinen Blick dann zu dem schweifen, was er von Taes Gesicht sehen konnte, beobachtete das Spiel von Licht und Schatten, das sich in seinen helleren Haaren fing und auf seiner Haut tanzte.
Perfekt. Atemberaubend perfekt.

In seiner Konzentration, durch sämtliche Marvel Fanpages zu scrollen, bemerkte er kaum, dass sich Minhos Kopf auf seinen Arsch geschoben hatte - besser gesagt fühlte es sich so vertraut an, dass ihn nicht aus der Ruhe brachte. Sein Herz stolperte bei dem Nuscheln, dieser Morgenstimme, und dem, was sie sagte, ein wenig und ein feines Lächeln zupfte an seinem Mundwinkel, als er den Kopf zu seinem Besten nach hinten drehte, ihm über seine Schulter einen Blick zuwarf.
"Mh.. perfekter als die meisten Mädels ihn je haben könnten.. oder Cheerleader.", warf er etwas Shade in die Richtung einer bestimmten Person, bevor er leise kicherte, seine Aufmerksamkeit wieder seinem Handy widmete und seine Fußknöchel in der Luft überkreuzte. "Bet I'd be a better girl ", witzelte er rein hypothetisch und zuckte gelassen mit den Schultern. Mädchenärsche waren fun and games, aber so einen knackigen Arsch wie er selbst zu haben... klang das selbstverliebt? Vielleicht ein bisschen.
Augenblicklich breitete sich eine wohlige Gänsehaut auf seinem Körper aus, als er Minhos warme Finger unter dem Shirt spürte, automatisch ließ er seine Schultern kreisen, seine Schulterblätter spielen, und ein leises, spielerisches Schnurren verlauten. "Mhh.." Er genoss Minhos Streicheleinheiten viel zu sehr, seine Lider wurden fast schon wieder schwerer, und sein Kopf fiel ein wenig nach vorne.
Er musste zugeben, dass dieser Moment gerade eindeutig.. perfekt war. Langsam rollte er sich auf seinen Rücken, streckte seine Beine, anmutig übereinander geschlagen, aus, das Shirt war ihm bis zu den Hüftknochen hochgerutscht und Minhos Kopf lag nun wieder auf seinem Bauch, knapp unterhalb. "Was meinst du.. ich als Mädchen für die Motto Party? Hm?", ein freches Grinsen stahl sich in seine Gesichtszüge.
"Wirst du mich dann auch so manhandlen ", zog er das Wort extra in die Länge, "wie du's bei deinen Girls immer machst?" Herausfordernd glitten seine Finger unter das Kinn des knapp Jüngeren, streichelten ihn dort, wie ein Kätzchen, bevor er sich ins Bettlaken zurückfallen ließ und das Handy über sein Gesicht hielt und nach ein bisschen Inspo für Kostüme suchte. "Oh, ein quietschgelbes Kleid wär's doch", zog er seine eigene Idee schallend lachend in den Dreck, denn.. dass er tatsächlich eine viel größere Nummer parat hielt, müsste keiner wissen.

„Nhh, I know you’d be.", gab Minho von sich und fing an ein paar Kreise auf Taes Haut zu ziehen, ließ seine Finger auf der weichen Haut weiter hoch tanzen, bevor Tae sich unter ihm regte. Das leise, wohlige Geräusch das er gemacht hatte, hatte Minho mit einem seichten Lächeln quittiert, hob dann gezwungenermaßen den Kopf ein wenig als sein Soulmate sich auf den Rücken drehte.
Der Positionswechsel hielt den Schwarzhaarigen jedoch nicht davon ab, seine Finger nicht wieder Taes Haut hochzuschicken, fuhr über den Saum seiner Shorts und dann ein wenig höher, tastete die sanfte Hebung seiner Hüftknochen ab, bevor in seine Augen ein gewitztes Funkeln trat als er Taes Vorschlag hörte.
„Keine Garantie, dass ich dich dann nicht abschleppe.“, grinste er und wippte mit den Augenbrauen, faltete seine Hände dann auf Taes Bauch und setzte sein Kinn darauf, blickte Tae aus treuen, immer noch ein wenig müden Rehaugen an, die so gar nicht zu dem fast bösartigen Lachen passten, das aus ihm herausblubberte, als der Ältere ihn unter dem Kinn kitzelte.
„Ahhh, ist es das, wovon du träumst, Taehyung Cheong? Du willst gemanhandled werden?“ Kichernd streckte Minho seinen einen Arm aus und spannte die Muskeln darin wie ein Preisboxer an, bevor er sein Gesicht mit einem geschlagenen Seufzen wieder an Taes Bauch vergrub, seine Wangen aufplusterte und die Luft blubbernd über seine Lippen schießen ließ, wie man es bei Babys tat um sie zum Lachen zu bringen.
„Du könntest vermutlich ne Mülltüte anziehen und würdest immer noch fuckable aussehen, TaeTae.“, seufzte er dann dramatisch und setzte sich auf, wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht wie Recht er behalten sollte.

~ * ~

Minho liebte Partys, liebte die Musik, die ausgelassene Stimmung, den schlechten Alk und den Zigaretten- und Weedgeruch, der sich am stärksten in der Küche des ausladenden Apartments, in dem sie sich heute befanden, zu vernehmen war. Natürlich steckte Jin vor allem dahinter und Minho drückte gerade die Überreste eines Joints in einem Pflanzentopf aus, als ihm ein verdammt betrunkener Hoseok in die Arme fiel und Minho seinen Kumpel lachend an sich drückte.
„Hey, Seok...hast du - oh Mann, du hast Lippenstift an deinem Ohr, wie zum Fick, egal - hast du Tae gesehen?“, fragte er, die Stimme über die laute Musik ein wenig erhoben, doch der Ältere schien ihn trotzdem zu verstehen, schüttelte nur verneinend den Kopf, bevor er Minho seinen noch halb vollen Becher in die Hand drückte und verschwand. Hoffentlich nicht um sich zu übergeben.
Grinsend sah Minho ihm nach, bevor er von dem ominösen Getränk aus Hoseoks rotem Partybecher probierte, die Augenbrauen kurz zusammenzog. Er war auch sicher nicht mehr nüchtern und die paar Züge von Jins magischen Joints hatten ihm doch mehr zugesetzt als er gedacht hätte. Sein Coach würde ihm den Hals umdrehen, wenn er wüsste, dass Minho noch vor hatte sich heute richtig die Kante zu geben.
Es jedoch ohne seinen Gegenpart, ohne Tae zu tun, schien irgendwie nicht richtig, doch Minho hatte schon die ganze Party abgesucht. Das hatte er davon, dass er mit Kimmy hier aufgekreuzt war und vorher nicht mehr bei ihm hatte reinschneien können, weil seine Freundin ihn so für sich beschlagnahmt hatte. Ihr Partneroutfit hatte sie natürlich doch durchgesetzt, weshalb Minho in voller dunkelblau/schwarzer Police Uniform samt Handschellen und Knarre aufgetaucht war. Kimmy hatte ihm sogar die Augen ein wenig geschminkt und Minho hatte sich zuerst gewehrt, aber im Endeffekt...sah es gar nicht so schlecht aus. Im Gegenteil, Kimmy hatte ihm sogar mehrmals versichert, er würde wie ein Kpop Idol aussehen. Na gut.
Wohin die Blondine jetzt verschwunden war, war Minho zwar ein Rätsel, aber eigentlich war es ihm egal. Sie würde schon früher als es ihm lieb war wieder auftauchen.
An den Lederriemen, die sich über seinen Körper spannten, zupfend, ließ er seinen Blick über die abfeiernde Menge schweifen, nahm dann abwesend noch einen Schluck und wollte gerade seinen Plan, Tae eine Nachricht zu schicken, in die Tat umsetzen als sein Blick an der Eingangstür hängen blieb und er den Alk fast wieder ausgespuckt hätte.
Fuck, nein. Das war nicht sein Ernst.

Gestern hatte er noch bei ihrer Clique groß heraus posaunt, wie witzig es wäre, wenn er sich als Mädchen verkleiden und so zur Motto Party erscheinen würde. Sämtliche Witze waren dabei gefallen, und Tae hatte nicht den Eindruck gemacht, als hätte er es wirklich auf ein akkurates Ebenbild eines Schulmädchens abgesehen, und als er sich selbst so im Spiegel musterte, die schulterlange, braune Perücke auf dem Kopf, einen Pony in der Stirn, wirklich ziemlich treffend in Schale geworfen, grinste er in sich hinein. Wenn man ihn nicht kennen und seine Stimme ihn nicht sofort verraten würde, könnte er glatt als Mädchen durchgehen. Es war eine Mottoparty, richtig? Wer hatte gesagt, dass man nicht auch einen Geschlechtertausch durchziehen durfte?
Vermutlich hatten die meisten damit gerechnet, dass er es nicht so ernst nehmen würde, wie er im Endeffekt tatsächlich getan hatte. Er fand sich hübsch darin und dass ihm diese Mottoparty die Möglichkeit gegeben hatte, seinen Körper für einen Tag neu zu erfinden und zu erkunden, und zugegeben, den Jungs das Wasser im Mund zusammelaufen zu lassen, kam ihm gelegen. Seine langen, schlanken Beine, die in Overknees und flachen, schwarzen Lackschuhen steckten, trugen ihn in das Apartment, schon bis zur Türschwelle hatten ihm sämtliche Jungs hinterher gepfiffen und seinem Arsch hinterher geguckt. Lustigerweise genoss es Tae, den Leuten hier jetzt mal so ordentlich den Verstand zu verdrehen, hatte den pfeifenden Leuten schon lachend gesteckt, dass er Tae und kein Mädl war.
Daran schienenn sich die Jungs aber, zwar nicht im ersten, jedoch im zweiten Moment nicht zu stören, sämtliche Komplimente boosteten sein Ego in die Höhe und er warf seine Haare anmutig kichernd zurück, bevor er einen Fuß in das Apartment setzte. Wie passend begleitete Red Velvet's 'Bad Boy' seinen Auftritt, das Lied mochte er sehr gerne, und sämtliche Kinnladen schienen aufzukippen - was ihm ein charmantes Kichern entlockte.
Ja, er wusste dass er aussah wie aus einem Roleplay Porno entsprungen, und es wäre gelogen gewesen, wenn er behauptete, er hätte nicht genau das provoziert. In der Ferne erkannte er schließlich auch Minho, in einer Policeman Uniform und schaffte es, mehr schlecht als Recht, durch die Menge zu ihm zu schieben. Dabei musste er ab und zu anhalten, denn "hey, ja ich bin's" und "die Gay Agenda hat übernommen" mit ein Bisschen "ohw, du willst, dass ich dir einen Tanz reserviere? Süß", bis er lachend - endlich - bei Minho ankam.
Der Weed Geruch kitztelte augenblick in seiner Nase und er warf dem, wahrscheinlich schon angetrunkenen, Officer einen schauspielerisch unschlagbaren, unschuldigen Blick zu. "Guten Abend Officer, sind Sie schon lange auf Streife? Haben Sie mich vermisst?" Grinsend streckte er ihm die Zunge aus und drehte sich einmal im Kreis. "Wie seh ich aus?"

Minho hatte nicht mal gemerkt, dass sein Mund leicht offen stand, während sein Blick auf der Gestalt haftete, die gerade durch den Türrahmen getreten war. Zuviele Leute versperrten ihm die Sicht, als dass er das komplette Bild, das sich ihm da bot, ganz in sich hätte aufnehmen können, doch er wusste, konnte es an dem Kribbeln seines Fadens spüren, dass das da Taehyung war.
In einer Schuluniform. In einer kurzen Schuluniform.
Die Party war immer noch in vollem Gange und normalerweise hätte Minho sich sofort seinen Weg durch die Masse gebahnt, um zu Tae zu kommen, doch er stand nur wie festgewachsen da, den roten Becher noch an seine Lippen gehoben und konnte einfach nicht fassen was er da sah. Und was es in ihm auslöste.
Als Tae vor ihm stand, wanderte sein Blick erst einmal an ihm runter, blieb an seinen Beinen in den Overknees hängen, dann an der gebräunten Haut, die unter seinem Oberteil hevorlugte und schließlich an dieser Unverschämtheit von Rocks, der gerade mal so viel bedeckte, dass Minho easy einen Blick darunter hätte werfen können als Tae sich vor ihm drehte.
„Scheiße, Tae...“, machte er schließlich und - wow, klang seine Stimme irgendwie heiser? Lag sicher am Weed. Er hätte Jin davon abhalten sollen, ihm einen Joint anzudrehen. Das erklärte sicher auch das flaue, vernebelte Gefühl in seinem Kopf und die seltsame Wärme unter seiner Haut.
„Wie straight aus dem Porno, den ich letzte Woche geschaut hab.“, schaffte er es dann doch zu sagen und trank seinen Becher aus, stellte ihn dann irgendwo ab und hob immer noch ein wenig hin und her gerissen zwischen Fassungslosigkeit und Irritation die Augenbrauen.
Er verwirrte ihn, sein ganzer Auftritt verwirrte ihn und Minho wusste nicht, was es war, was ihm da unter die Haut ging, wieso ihn Taes Anblick so aus der Bahn warf.
Trotzdem legte sich ein leichtes, schmutziges Grinsen auf seine Züge und er ließ die Handschellen, die er bei sich trug einmal um seinen Zeigefinger schwingen.
„Du erhältst hiermit eine Verwarnung wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.“ Erregung. Gutes Stichwort. Oh Gott, er war so fucked, royally fucked.

Sechs weitere Drinks und Minho wusste, er konnte das nicht mehr länger mit ansehen. Tae hatte sich natürlich nicht nehmen lassen, die Tanzfläche zu stürmen und Minho hatte versucht, hatte wirklich versucht, ihn nicht dabei zu beobachten, hatte Luca und Namjoon aufgestöbert und hatte getrunken, getrunken und getrunken. Doch es half alles nichts, verstärkte das eifersüchtige Brennen in seinem Hals nur um so mehr und ein bitteres Funkeln glänzte in seinen Augen, während sein Blick wieder in die tanzende Menge glitt, er dabei zusehen musste, wie Tae so eng mit zwei Typen tanzte, dass er sich gerne aus dem nächsten Fenster erbrochen hätte.
Der Anblick störte ihn so ungemein und Minhos Griff um den roten Plastikbecher in seiner Hand wurde ein wenig fester, bevor er ihn exte und bei dem nächsten Songwechsel, bei dem Tae sich kurz von der Fläche entschuldigte, zu ihm aufschloss, ihn einen Moment fast grimmig ansah, bevor er ihn einfach um die Knie packte und über seine Schulter abtransportierte, ihm dabei einmal hart und gezielt auf den Arsch schlug.
Genug davon. Das war nicht richtig, Tae mit anderen Kerlen zu sehen war nicht richtig und Minho war es egal, dass andere Leute sie sehen konnten, dass ihnen sogar ein paar Blicke folgten während er mit dem kichernden Älteren in den Flur verschwand und ihn dort in eine abgelegene Ecke schob, ihn rücklings gegen die Wand presste und seine Hände rechts und links von seinem Kopf abstützte, sein Gesicht schwebte dicht vor seinem.
Er war betrunken und das mehr als nur ein wenig und sein Kopf rauschte und sein Blut kochte in seinen Adern und Tae sah ihn an als wäre er Minhos dreckigster Sex Fantasie entsprungen und wüsste es ganz genau und Minho zog seine dunklen Augenbrauen ein wenig zusammen, murmelte ein fast anklagend klingendes „You’re confusing me., während sein Blick Taes Gesicht abscannte, an ihm herunterglitt, er leicht schluckte.
Er verwirrte ihn, er verwirrte ihn so sehr und Minho befeuchtete seine Lippen, weil shit seine Gedanken gingen mit ihm durch und alles was er wollte, war Tae umzudrehen und gegen die Wand zu vögeln und holy shit, was?
„Fuck...“, fluchte er leise und sein Atem stieß heiß und flach gegen Taes Lippen, bevor er den Kopf leicht senkte, seine Lippen seinen Kiefer streiften, weiter zu seinem Hals wanderten, Minho anfing, seinen Hals zu küssen, genüsslich gegen seine warme Haut seufzte, seine eine Hand um Taes Hüfte legte, als ihre Körper einander streiften.
Er konnte sich nicht zurückhalten, er wollte sich nicht zurückhalten.