Wie ein unerschütterlicher Löwe, majestätisch und trotz dessen aufmerksam, stand Jae in der Mitte von seinen Jungs, die um ihn herum der Choreo zusahen und sich von der Acapella Version Pulses 'I Need U' mitnehmen ließen. Wenn der Leader es nicht besser gewusst hätte, spürte er Haechan in seinem Rücken aufgeweckt grinsen, auch Johnny und Sangeul jammten in leichten, kaum merklichen Bewegungen zu ihrer Performance mit. Ab und zu lip syncten sie mit, wie der Rest von NCT, der das, was Pulse ihnen gerade auf dem Silbertablett servierte, sehr bemerkenswert fand.
Alle schienen es zu genießen, bis auf Jae. Es war nicht so, dass er aussah, als würde es ihn nerven - nein, ganz und gar nicht. Er nahm die Pulse Member prüfend und konzentriert in Augenschein, seinem sensibilisierten Gehör war es zu verdanken, dass er Binnen von Sekunden sämtliche Harmonien und Motive der dominierenden Tonleiter ermitteln und ausmachen konnte. Der Vorteil als begnadeter, ehemaliger Profigeiger.
Und eins musste er ihnen lassen: Ihre Stimmen harmonierten nahezu perfekt. Etwas, was er so niemals von sich geben, oder gar zugeben würde. Aber, die Gedanken dazu waren unausweichlich. Er hatte sich bei Pulse, was ihr musikalisches Singtalent anbelangte, defintiv getäuscht.
Und bei Minho, den er zuvor noch nie live singen gehört hatte.
Seine Gesichtszüge waren nicht mehr hart, sondern fokussiert. Die sanfte und gefühlvolle Vielschichtigkeit in ihren Stimmen entglitt ihm nicht, besonders nicht bei dem Leader, den Highnotes seines Besten, den Umschwüngen der Anderen, die Rap Stellen.. sie waren alle so verschieden, vereinten ihre Einzigartigkeit jedoch in einem einzigen Song. Und Jaehun Lee war dafür ein viel zu großes, musikalisches Genie, als dass er das hätte ignorieren können.
Er bemühte sich, und das ohne Schwierigkeiten, seinen Blick zwischen den Membern gleiten zu lassen - doch an bestimmten Stellen, an denen er den Blick des Jüngeren auf sich spüren.. brennen fühlen konnte, erwiderte er diesen. Eine leichte Gänsehaut kroch ihm in den Nacken, glücklicherweise nichts, was man hätte sehen können; insbesondere, weil er sich gegen dieses Gefühl gerne gesträubt hätte.
Jae hatte nicht erwartet, dass ihn Minhos reine und klare Singstimme innerlich so aus dem Konzept bringen würde.
Am Ende der Performance lag sein Blick nur noch auf Minho, ehe die letzte Harmonie im Raum verklang und er sich mächtig viel Zeit ließ, Minho mit seinem Blick abzuscannen. Während um ihn herum die NCTs in die Hände klatschten und anerkennend nickten, zeigte Jae keinerlei Regung. Er sah den Jüngeren die ganze Zeit an, als müsse er stark überlegen, was er jetzt davon halten sollte.
Ob es ihm gefallen, oder ihn verabscheut hatte.
Letzteres wäre jedoch absolut gelogen gewesen, selbst wenn er es nicht wahr haben wollte. Die Stimmen in Pulse waren gut, und besonders Minhos Stimme hatte etwas an sich, die Jae nach dieser Acapella Vorführung nicht ganz loslassen wollte.
Irgendwann löste er die Spannung und seine Arme vor der Brust, auch seine Gesichtszüge veränderten sich; sie wurden lockerer. Fast schon neutral und entspannt. "Okay. Wir machen es, wie es", kurz schien es so, als wäre ein dunkles, feines Lächeln über sein Gesicht gehuscht, "mein Partner vorgeschlagen hat." Diese Worte müssten für ihn, sowie für Pulse ein riesen Erfolg darstellen.
Zum ersten Mal hatte er Minho angehört und seinen Vorschlag sogar angenommen.

Langsam hob Minho den Blick, atmete tief aus, nachdem Pulse sich nach einem kurzen Moment in ihrer Schlusspose auflöste und die Jungs sich wieder zusammensammelten. Leicht grinsend schlug Minho bei JHope ein, fuhr sich dann mit dem Saum von Jaes Shirt einfach über die Stirn und blieb dann umringt von seinen Membern stehen, um Jaes Urteil abzuwarten.
NCT applaudierte ihnen anerkennend und das Grinsen des Schwarzhaarigen vertiefte sich ein wenig, bevor er eine spöttische Verbeugung andeutete, dann lachend seine tätowierten Arme hinter dem Kopf verschränkte.
Sein Blick huschte wieder zurück zu Jaehun und jeder andere hätte unter diesem Blick vermutlich den Kopf gesenkt. Keine einzige Regung war in seinem Gesicht erkennbar und gestern noch hätte Minho sich davon einschüchtern lassen, doch stattdessen reckte er nur das Kinn ein wenig und erwiderte den Blick des Schwarzhaarigen eindringlich.
Eine schiere Ewigkeit schien zu vergehen und das Prickeln in Minhos Nacken wurde stärker, holy shit, verursachte er ihm gerade eine Gänsehaut?
Minho spannte den Kiefer leicht an, versuchte das kribbelnde Gefühl zu vertreiben, doch es funktionierte nicht. Jae ließ ihn nicht los und dazu brauchte er Minho nur diesem unbarmherzigen Blick aussetzen.
Schließlich löste der Leader sich jedoch aus seiner Position und erhob die Stimme und als er Minhos Vorschlag annahm, ihn nicht wie er erwartet hatte, in Grund und Boden stampfte, in den Dreck schleifte oder sonst wie erniedrigte, konnte Minho um sich herum einmal kollektives Aufatmen hören. Keiner von ihnen hätte auch nur einen Schokoriegel darauf gesetzt, dass Jae sich tatsächlich teamfähig zeigte.
Luca neben ihm stieß schon fast ungläubig die Luft aus, doch Minho reagierte gar nicht, seine Augen hingen waren wie festgetackert auf den definierten Gesichtszügen seines Gegenübers, denn er hatte das kleine, anzügliche Grinsen bemerkt, das seine Lippen umspielt hatte.
Eine Sekunde lang dachte er, er hätte es sich eingebildet, doch dem war nicht so, ganz und gar nicht und Minho wurde gleichzeitig heiß und kalt.
Während Jae vorne erklärte, dass er den Remix in Auftrag geben würde, sodass sie so schnell wie möglich mit der gemeinsamen Choreo beginnen könnten, warf Minho einen kurzen Blick zu Luca, der ihn jedoch nur aus großen Augen anstarrte. Gewinnend grinsend wippte Minho mit den Augenbrauen und verschränkte seine Hände hinter dem Rücken, in dem Moment ziemlich zufrieden mit sich selbst.
Auch der restliche Tag war nicht ganz so schlimm, wie es sich Pulse wohl ausgemalt hatte. Jae war natürlich immer noch er selbst, gab schnippische und stichelnde Bemerkungen, doch Minho fand, dass er seinen Job trotzdem gut machte...er war aufmerksam, bemerkte Fehler sofort und gab - auf seine eigene Art und Weise - Tipps, stachelte sie durch seine ständigen Provokationen an, sich mehr anzustrengen.
Er war ein hartnäckiger Lehrer und entzündete in Minho nur den Drang, sich immer und immer vor ihm beweisen zu wollen.

Lachend trat Minho nach dem Training neben Sangeul nach draußen, hielt dem Rest der Jungs dann noch die Tür auf und reichte dem Älteren eine Hand, damit er zum Abschied einschlagen konnte. „Gute Arbeit heute.“, meinte dieser zu ihm und schenkte ihm ein hübsches Lächeln, das Minho auf Anhieb erwiderte, dann fast erleichtert lachte und seine Sporttasche, die Luca ihm aus der WG mitgebracht hatte, schulterte.
„Bis morgen!“, verabschiedete er sich dann grinsend von den NCT Member und ging rückwärts zu den Wagen, die sie heimfahren würden, blieb dann jedoch auf halbem Weg stehen und sah ein wenig irritiert auf seine Sportschuhe runter. „Ahhhhh fuck. Gebt mir ne Minute, ich hab was Wichtiges vergessen.“
Was Wichtiges aka seine Santoni Designer Schuhe, die er gestern auf der Einweihungsfeier getragen und bei der Tür im Trainingsraum abgestellt hatte. Wenn er die teuren Scheißdinger irgendwo rumstehen ließ, würde er maßig Ärger kriegen.
Schnell witschte Minho also wieder in das Gebäude und die Treppen hoch, kam vor dem Saal an und öffnete die Tür, bückte sich ohne seine Umgebung wirklich wahrzunehmen nach seinen Schuhen, die tatsächlich noch da standen und richtete sich auf.
Erst jetzt bemerkte er, dass er nicht alleine war und Minhos Herz machte einen kleinen Satz.
Jae.

"Na siehste.. wenn du dich auch etwas drauf einlässt, liegen sie dir ganz anders zu Füßen", wisperte Sangeul im Vorbeigehen in Jaes Ohr, dieser schubste ihn nur augenverdrehend von sich und stierte ihn mit einer herablassenden Miene an, allerdings flackerte ein belustigtes Funkeln durch seine Augen. Wenn er nur wüsste, wer ihm letzte Nacht zu Füßen gelegen war.. aber das würde er ihm nicht erzählen. Nicht heute, und auch nicht die nächsten Tage. Mit dem Älteren war das immer so eine Sache; entweder, Jae wollte ihm für seine Worte und sein reines Gewissen eine reinhauen, oder es sich mit einer Flasche Reiswein in einer Bar mit ihm gemütlich machen und über alles und jeden lästern. There's no in between.
Nachdem alle aus dem Raum verschwunden waren, zog der Schwarzhaarige sein Smartphone heraus und tippte eine E-Mail an das Management ein. Alles, was darin stand, war, welche Lieder sie performten und welchen Remix sie für den Übergang brauchten. Theoretisch hätte er es auch seinem Vater sagen können.. aber dem ging er mit jeder Möglichkeit, die sich nur irgendwie ergab, aus dem Weg.
Er schob sich das Handy wieder in die Hosentasche, fuhr sich durch die leicht zerstrubbelten, schwarzgefärbten Haare und ließ seine Hände in den Nacken gleiten, betrachtete sein Spiegelbild. Ein Remix zwischen I Need U und Limitless.. tatsächlich war sich die Taktart der beiden Songs sehr ähnlich, besonders, was den Refrain anging. In seinem Kopf spielte die Instrumentalmusik von Limitless, während der Text mehrere Kombinationen, Beatdrops oder Vermischungen aus I Need U ergab, jedenfalls von dem, was er sich gemerkt hatte. Entspannt neigte er den Kopf leicht zur Seite, visualisierte vor seinem inneren Auge ein paar der Schritte, die er sich gemerkt hatte. Dass er überhaupt jemals sowas machen würde, hatte er nie erwartet; doch aus irgendeinem Grund fing er an, die Choreo von Limitless eher grob zu tanzen, und ein paar Schritte des Co-Leaders miteinzubinden.
Manchmal machte die Abfolge, die er eigentlich umsetzen wollte, keinen Sinn, jedenfalls nicht so wie er sich es vorstellte, weswegen er wieder aufhörte, nur um im Kopf erneut einzuzählen und was anderes auszuprobieren. Zunehmend improvisierte er neue Schritte dazu, komibinierte sie mit bereits bekannten Moves, probierte hier und dort was aus, setzte nochmal von Neu ein. Als Leader musste man sich eben schon von vorneherein überlegen, welche Schritte wie in Frage kämen, um nicht direkt ins offene Messer zu laufen.
Das rechtfertigte aber nicht, wieso Minho plötzlich ein Inspirationsansatz in seiner Impro darstellte. Etwas, was er schlichtweg ignorierte.
Irgendwann ließ er von seiner Impro ab, dachte sich 'mh, mal sehen.' und bückte sich gerade nach seiner Wasserflasche, als jemand im Türrahmen auftauchte. Sein belangloser Blick glitt zu dem Yoon, der noch immer in seinen Klamotten steckte. Nebensächlich fischte er einen Kaugummi aus seiner Hosentasche, entfernte das Papierchen und warf es sich in den Mund, kaute lasziv vor sich hin und ließ Minho nicht aus den Augen. "Hat dir niemand beigebracht, fremde Kleiderschränke nicht anzufassen?", gab er fast schon provokant tadelnd von sich, ehe er ihn eine Zeit lang einfach nur ansah. Musterte. Ins Visier nahm. Den Kopf leicht neigte, als müsse er abschätzen, wie er ihn am besten für seine ungezogene Frechheit bestrafen sollte.
Schließlich kam er langsam auf ihn zu geschlendert, drängte ihn mit seinen Schritten so weit zurück, dass er die Wand in seinem Rücken hatte. Unter den schwarzen Fransen seines Haarsträhnen durchbohrte das dunkle Augenpaar des NCT Leaders die seines Gegenüber, seinen Arm stemmte er dicht neben dessen Kopf an der Wand, beugte sich etwas vor. Und ein einziges, raues Klirren in seiner Stimme brach die Stille.
"Ausziehen."

Sofort hatte Jae ihn mit seinem Blick eingefangen, hielt ihn an Ort und Stelle fest, als hätte er ihn hypnotisiert und Minho starrte einfach nur zurück, beobachtete wie er sich den Kaugummi zwischen die Lippen schob und als hätte er alle Zeit der Welt darauf rumkaute.
Sogar das sah einfach so gut aus und Minhos Augen glitten zu seinem scharfen Kiefer, der Haut, die darüber spannte und der Schwarzhaarige schluckte leicht. Die Frage, ob er sich dessen bewusst war, dass er immer wie ein junger Gott aussah, erübrigte sich, denn Jae war sich 200% sicher dessen bewusst, sonst würde er nicht so mit ihm spielen.
Seine Worte machten Minho seltsam mundtot, ein feines Lächeln umspielte jedoch seine Mundwinkel, doch er brach die Stille zwischen ihnen nicht, richtete seine schwarzen Augen wieder auf den Leader, wartete, dass er etwas von sich gab, denn das Unausgesprochene schwebte über ihnen wie das Damoklesschwert.
Wobei...vielleicht gab es auch eigentlich nichts zu besprechen. Vielleicht war es eben nur ein Fick gewesen. Und nicht mehr. Und er bedeutete Jae genauso wenig wie am Anfang.
Der Griff von Minhos Fingern, die noch immer am Gurt seiner Sporttasche lagen, wurde ein wenig fester, ehe er bei Jaes leichtem Kopfneigen sofort wieder den Blick auf ihn richtete, den Rücken ein wenig begradigte, als der Ältere auf ihn zukam.
Automatisch machte Minho zwei Schritte zurück, bis er die Wand im Rücken spürte, seine Tasche glitt mit einem leisen Geräusch auf den Boden und Minho schob seinen Kopf über die Tapete, reckte leicht das Kinn, um seinem Gegenüber auf Augenhöhe zu begegnen.
Er wusste nicht, was er erwartet hatte, doch bei Jaes kommandierendem „Ausziehen" teilten sich seine Lippen in einem heißen Atemzug und er sah ihn einen Moment einfach nur sprachlos an, bevor ein hämisches Grinsen an seinen Lippen zupfte.
„Sorry, ich hab grad...extreme Throwbacks zu gestern Nacht.“, meinte er schließlich und zog großspurig eine Augenbraue hoch, versuchte sich von dieser Nähe, von der Hand neben seinem Kopf nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, was überraschenderweise sogar ganz gut funktionierte.
„Diesmal zu einem von meinen Songs?“, fragte er dann unschuldig, spielte damit natürlich auf den Striptease an, den er dem Älteren gestern zu 7th Sense gegeben hatte.
„Mhh...aber ich glaub ich muss mich weigern, betrachte es als Gegenleistung hierfür.“ Minho neigte den Hals leicht beiseite, offenbarte den allzu offensichtlich präsenten lilastichigen Fleck auf seiner Haut, seine dunklen Augen funkelten vielsagend, verbargen, dass Minho sich eigentlich am liebsten alle Kleider vom Körper gerissen hätte.
Er hatte wirklich überhaupt keine Selbstkontrolle über diese...Triebe, wenn es um Jae ging.
Deswegen bewegte er sich auch nicht von Ort und Stelle, ließ sich breitwillig von ihm einkesseln, atmete flach und ließ sich von diesem intensiven, brennenden Blick erdolchen.

Bei dem Satz 'throwbacks zur letzten Nacht' regte sich nichts in Jaes Miene, auch wenn Minho das bestimmt hatte provozieren wollen. Mit unumstrittener Sicherheit hatte er dem Älteren eine Reaktion entlocken wollen.. doch entglitten ihm seine Züge nicht, absolut nichts gab Anzeichen darauf, dass ihn die gestrigen Erlebnisse tangierten. Jedenfalls äußerlich; Jae war ein begnadeter Schauspieler und würde sich von so kleinen, teasenden Worten so mir nichts dir nichts nicht einfach aus dem Konzept bringen lassen. Dafür lagen ihm die Zügel viel zu vertraut in den Händen.
Lediglich seine Augen verengten sich eine winzige Spur, so frech, wie der Jüngere drauf war. Oh, Jaehun hätte sich mit links einen weiteren Striptease von ihm holen können, und abgeneigt wäre er davon nicht. Die Bruchstücke, die er noch im Kopf hatte, schienen vielversprechend gewesen zu sein. Allerdings tat das nichts zur Sache, minimal, in einem schmalen Winkel, kippte sein Kopf zur Seite und er nagelte Minho an Ort und Stelle fest. Mit nichts weiter als seinen Augen, welche abrupt von einem dunklen Flackern durchzogen wurden.
Als Gegenleistung hierfür. Kurz rutschte sein Blick zu dem Knutschfleck, den er ihm offensichtlich verpasst hatte - woran er sich nicht mehr erinnerte - ließ sich davon jedoch nicht beirren, ganz im Gegenteil. "Schienst kein Problem damit gehabt zu haben. Dein süßer Freund konnte seine Augen gar nicht mehr davon ablassen.", raunte er kühler Herablassung. Natürlich war ihm nicht entgangen, dass Luca etwas zwischen ihnen verdächtigte - ob und inwiefern es stimmte, hing zwar von Minho ab, allerdings konnte es Jae nicht weniger jucken. Er schätzte seinen Besten nicht als jemanden ein, der dieses 'Gerücht' gerne weiter verbreitete. Am liebsten hätte er ihn wahrscheinlich dafür aufgespießt, und wenn Jae nicht so darauf fixieirt wäre, diese.. fragwürdige Sache zwischen Minho und ihm geheim zu halten, hätte er ihm quer durch den Tanzraum zugerufen, dass er seinen Besten fickte. Hart und unnachgiebig.
Stichwort unnachgiebig, da Minho sich seinem Wort offensichtlich widersetzte und keine Anstalten machte, seine Sachen auszuziehen, würde Jae mit anderen Mitteln vorgehen. Oder ihn zumindest spüren lassen, was es hieß, sich NCTs Leader zu schnappen ohne danach gefragt zu haben. Sie waren doch kein scheiß Pärchen. Abrupt teilte er Minhos Beine mit seinem eigenen Bein, stellte seinen Fuß direkt zwischen seine und zog sein Knie hoch, direkt in seinen Schritt. Allerdings nur so weit, dass er sein Bein.. quälend starr an sich spüren konnte.
"Denk bloß nicht, dass ich dich so einfach davonlaufen lasse, Yoon.", raunte er drohend, schob sein Bein folternd langsam höher, rieb gegen sein empfindlichstes Körperteil. Und er wiederholte, tiefer und hauchender "Ausziehen." Oder, er würde ihn durch den Stoff seiner Hose verdammt übel bestrafen.

Oh, sorry, du Model. Es war bemerkenswert, wie wenig Jae auf seine Worte gab...wenn er nüchtern war. Im betrunkenen Zustand war es weitaus einfacher, dem Älteren eine Emotion zu entlocken, auch wenn er selbst dann schon echt zuviel gesunde Selbstkontrolle hatte. Nunja, zumindest bis Minho vor ihm auf die Knie gegangen war.
Ein böses Lächeln schlich sich auf Minhos Züge als Jae Luca erwähnte und er zuckte in perfekter „oops“ Manier die Schultern, hob dabei eine Augenbraue an. „Er hält dich für ’n Arschloch...“, fing er dann an und lachte dabei auf, ein kurzes, rauchiges Geräusch, das über seine halbgeöffneten Lippen schnellte. „Und...ab und an muss ich ihm Recht geben.“, setzte er hinzu und kippte den Kopf lächelnd auf die Seite, sah dabei so unschuldig und liebenswert aus, dass es schon fast lachhaft war, wenn man mal bedachte, wie er den Älteren gestern noch angebettelt hatte, dass er ihn fickte.
Jae schien es jedoch gar nicht zu gefallen, wie Minho sich gerade benahm und dem Schwarzhaarigen entwich ein leises Geräusch, als der Ältere vorrückte, sein Bein zwischen seine drängte und sein Knie hochzog.
Automatisch drückte Minho seinen Rücken gegen die Wand, doch er konnte dem Druck gegen seinen Unterleib nicht ausweichen, selbst wenn er gewollt hätte. Wollte er überhaupt?
Ein tonloses Lachen entglitt seinen Lippen und Minho verdrehte den Kopf in den Nacken, während Jae ihn mit jeder leichten Bewegung mit zuckenden Blitzen durch seinen Körper bestrafte.
Die anderen warteten unten auf ihn...Gott, wenn sie wüssten - wenn Luca wüsste, was hier gerade vor sich ging. Minho war sich nicht mal sicher, ob er das nicht gerade irgendwie träumte, denn als Jae ihm ein zweites Mal befahl, sich auszuziehen, fühlte er sich wie in einem verdammten Porno.
„Fick dich, Jae...“, stieß er aus, sah den Älteren dann unter seinen dichten Wimpern an, doch er grinste noch immer, auch wenn die Zähne, die sich langsam in seine Unterlippe gruben, ihn verrieten. Er war definitiv nicht so standhaft, wie er es gerne gewesen wäre.
Seine Selbstbeherrschung war ein Kartenhaus und Jae fegte nicht nur die obersten Karten beiseite, er brachte sein ganzes Fundament zum Einstürzen.
„Machs doch selbst."
Seine Stimme war nur ein raues Zischen und Minho zog die Augenbrauen zusammen, als Jaes Knie höher wanderte, er widerstand gerade noch so dem Drang, leise zu stöhnen. Gottverdammt, er konnte nicht gerade wirklich...von einem Kneejob hart werden? Wie alt war er...14?
Das penetrante Klingeln seines Handys nahm Minho diese Frage ab, abrupt riss er die Augen auf, drückte eine Hand gegen Jaes Brustkorb und versuchte, ihn von sich wegzuschieben, während er nach seinem iPhone tastete.
Sejin. Das...konnte nur wichtig sein.
Und ohne wirklich darüber nachzudenken, hob er einfach ab.

Jaes Absicht hinter seiner plötzlichen Bewegung war es, um jeden Preis, den Jüngeren hart werden zu lassen - schlichtweg, da er sich damit rumschlagen müsste. Ja, er war ein Arschloch.. und er war noch besser darin, wenn er jemanden geil machte, um ihn mit seinen eigenen Fantasien zurückzulassen. Vor allem jetzt, wo Minho doch eigentlich hätte gehen müssen; blöd gelaufen. "Gestern hieß es noch fick mich.", korrigierte er seine Aussage scharf hauchend, dicht an seinem Ohr, zog seinen Kopf wieder zurück und neigte diesen leicht, nahm den Jüngeren so fest in Augenschein, dass er sich nicht einmal hätte rühren können. Und mit seinem Knie im Schritt, schon dreimal nicht.
"Was ist..", fügte er langsam bei, kaute in einer widerlichen, aber viel zu anturnenden Arroganz seinen Kaugummi weiter und scannte seine Lippen ab. "Willst du dich mir noch weiter widersetzen, oder tust du das, was ich sage?" Doch wusste Minho darauf eine ganz andere Antwort; eine, die er Binnen Sekunden bereuen würde. Und wie. Nicht nur, weil es Jaes Rachsucht antrieb, als sein Handy klingelte, sondern.. weil er es gerne wortwörtlich genommen hätte. Allerdings schwebte ihm bei dem Anruf, den Minho bekam, was anderes vor.
Seinen Lippen entwich sogar ein raues, leises Lachen, als er versuchte ihn wegzudrücken, das hämische, feine Lächeln, das seinen rechten Mundwinkel in die Höhe trieb, sprach Bände. Soll ich dich an die Spielregeln erinnern? Dummer, dummer Yoon.. Jae hatte ein Faible für verrückte Dinge, wie.. Sexaufnahmen vor der Kamera, oder.. Vorspiele während eines Telefonates.
Er kam den Jüngeren näher, so nahe, dass seine Nase seine Wange streifte, während er versuchte zu telefonieren und ihn mit seiner freien Hand wegzudrücken. Schlagartig griff er mit der Seinen nach dessen Handgelenk, pinnte sie ihm fest und erbarmungslos neben die Hüfte, bevor er sein Knie in leichten, kreisenden Bewegungen weiter höher schob, wieder runter, dann wieder höher.. seine Rache. Und er setzte noch einen drauf.
An seinem anderen Ohr legte er seine Lippen an, atmete immer wieder hörbar aus, wollte ihn dafür büßen lassen, sich ihm widersetzt zu haben, heizte ihm mit seinem Knie und seiner keuchenden Atmung ein, flüsterte Dinge, die ihn an ihren Fick erinnern sollten.
Alles, ohne dass es sein Manager hören könnte - aber genug, um Minho um den Verstand zu bringen.

Minho schaffte es gerade noch sich bei Sejin zu melden und ihm zu erklären, dass sie gerade auf dem Weg nachhause waren - beziehungsweise sein sollten, da spürte er den Druck gegen seine Hand, Jaes Körper, der sich gegen ihn bewegte. Hätte Minho beide Hände frei gehabt, hätte er Jae sicher auf Abstand halten können, doch in seiner Position gerade war es unmöglich und Minho konnte nichts dagegen tun, als Jae zu ihm aufrückte, ihm so nahe kam, dass sein Atem seine Wange streifte.
An sich reißend lehnte der Schwarzhaarige den Kopf gegen die Wand, versuchte den Worten von Pulse' Manager zu folgen, der sie anscheinend dringend wegen irgendwas sprechen musste. „Ich...“, fing Minho an, wurde jedoch abrupt von Jae, oder vielmehr seinem Knie unterbrochen und zog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein.
„...was für eine Show?“, sagte er dann und seine Stimme klang deutlich angestrengter, rauer, als würde er durch zusammengebissene Zähne reden, mit allen Mitteln versuchen, jeden Laut, der sich seinen Hals hinaufquälte, zu ersticken. Und dem war auch so, denn in Minhos Körper hatte sich binnen Sekunden eine unerträgliche Hitze gesammelt und als Jae noch einen drauf setzte, ihm quälend heiß ins Ohr atmete, leise keuchte, ihm zuflüsterte, was sie gestern Nacht getrieben hatten, glitt ihm fast das Handy aus den Fingern.
„Hhah...okay...“, stieß er aus, ließ seinen Kopf nach vorne fallen, lehnte seine Stirn gegen Jaes Schulter, weil sein Körper und die Wand hinter ihm das einzige waren, was ihm grad Halt gab. Er hatte noch immer nicht richtig kapiert, was Sejin ihm da erzählte, doch anscheinend würde Pulse relativ kurzfristig morgen Abend einen Fernsehauftritt bekommen, weil irgendjemand ausgefallen war.
„Mhm...“ Minho drehte den Kopf weg vom Sprecher, schnappte nach Luft, die Finger seiner freien Hand, die Jae in seinem unbarmherzigen Griff hielt, ballten sich zu einer Faust, die Muskeln in seinen Armen spannten, ließen die einzelnen Stränge hervortreten. Wie...wie konnte er das bloß tun, wie konnte er so...pervers, so verdammt versaut sein und wieso...wieso genoss er es auch noch so?
Jae schob sein Knie höher und Minhos Kopf schlug fast gegen die Wand hinter ihm, als er aufruckte, sein Oberkörper den des Leaders streifte, weil zwischen sie kein Blatt Papier mehr gepasst hatte. Sein Unterleib puckerte, pochte und Minho verfluchte Jae innerlich auf jeder Sprache, derer er mächtig war, während er sich alle Mühe gab, nicht in den Telefonhörer zu stöhnen.
„Ja-ahh...verstanden...bis gleich...“, brachte er raus, schloss die Augen, seine Augenbrauen zogen sich zusammen, betete dass Sejin es dabei belassen und einfach auflegen würde.