Wer: JAENHOE again.
Datum: ein paar Monate nach dem ganzen komplizierten Zeug lmao
Ort/Raum: Südkorea
Was soll etwa passieren: SIE SIND ENDLICH BOYFRIENDS, means happy bf moments 'n stuff
Raiting: hahahahahhahahaha.

Minho war sich sicher, dass das hier der längste Tag in seinem ganzen Leben war. Auch wenn er seine Prüfungen alle schon hinter sich hatte und unter den Schülern eine fast gelassene, entspannte Stimmung herrschte, war Minho bereits den ganzen Tag total abwesend und mit den Gedanken woanders. Er hatte natürlich ein paar Freunde auf der High School, Leute mit denen er sich gut verstand, doch auch sie schienen ihn heute lieber in Ruhe lassen zu wollen, wofür Minho auch mehr als dankbar war.
Der gestrige Streit mit Jae war auf eine Weise ausgeartet, die in Minho noch immer ein schmerzliches Ziehen verursachte. Er kannte Jae mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass er es vermutlich nicht so gemeint hatte, doch ein kleiner Teil in ihm war trotzdem verletzt. Er verstand es nicht.
Wollte Jae ihn nur vor der ganzen Aufmerksamkeit schützen, die sie auf sich ziehen würden?
Resigniert fuhr Minho sich durch die mittlerweile dunkellila gefärbten Strähnen und ließ seinen Blick aus dem Fenster gleiten, beobachtete wie der laue Wind durch die Bäume fuhr, während sein Professor vorne über irgendetwas Belangloses redete.
Er hatte genug von dieser Geheimniskrämerei. Man zerriss sich sowieso schon seit Monaten das Maul über sie, nicht nur Fans, die wilde Theorien über sie beide aufstellten, auch die Medien, vor allem die Klatschsparte hatte ihre Aufmerksamkeit ihnen beiden zugewendet.
Die Behauptung, Minho hätte sich hochgeschlafen, um bei NCT Seven mehr Fame für Pulse abzugreifen, hatte viel zu lang kursiert und würden sie sich nun offiziell outen, würden vermutlich noch mehr hässliche Gerüchte entstehen.
Und trotzdem...Minho war bereit, es mit all dem aufzunehmen. Er wollte sich nicht länger verstellen, seine Gefühle für Jae leugnen und überspielen müssen.
Doch Jae davon zu überzeugen, würde wohl noch ein hartes Stück Arbeit werden.

Erleichtert erhob Minho sich von seinem Platz als die Glocke das Ende der Stunde verkündete und warf sich seine Tasche über die Schultern, schob sich seine Kopfhörer über die Ohren und skippte solange durch seine Playlist, bis er das Album gefunden hatte.
Er wusste nicht, ob Jae sich dessen gewahr war, dass Minho nahezu immer, wenn er nervös oder aufgebracht oder niedergeschlagen war, seine Songs hörte. Dass es ihm ein bisschen von der Last dieser düsteren Gedanken abnahm, wenn er die Stimme seines Freundes singen hörte.
Er schenkte seinen Freunden nur ein kurzes entschuldigendes Lächeln, bevor er den Gang betrat, um ... ja, wohin eigentlich zu gehen? Es war für Minho fast zur Routine geworden, nach der Schule bei Jae vorbeizuschauen, soweit es ihre beiden Zeitpläne eben zuließen. Jedoch...ob das heute so eine gute Idee war? Außerdem war Jae sicher noch im Studio um den neuen Song aufzunehmen.
Entschlossen festigte Minho den Griff um den Gurt seiner Tasche und mischte sich unter die Schülermassen, die lachend und plappernd das Hauptgebäude verließen. Sogar hier folgten ihm noch einige Blicke, obwohl Minho bereits seit Jahren hier zur High School ging, hatte er in den letzten Monaten mehr Aufmerksamkeit von der Schülerschaft bekommen, als ihm lieb war.
Er war zwar von Natur aus sehr offen und eigentlich machte es ihm nichts aus, doch heute wünschte er sich fast, einfach unsichtbar zu sein.
Gerade hatte er den Haupteingang hinter sich gelassen, als sich vor ihm eine Traube aus Schülern bildete und trotz der Musik konnte Minho das laute Getuschel seiner Mitschüler wahrnehmen.
Langsam nahm er einen Kopfhörer raus und versuchte, einen Blick über die Menge zu erhaschen, als er neben sich eine große Gruppe Mädchen tuscheln hörte.
Und unter all dem "Ich glaubs nicht, dass das gerade wirklich passiert." und "Ist das süüüüß!" hörte er plötzlich Jaes Namen heraus.

Binnen Sekunden verdrei-, nein vervierfachte sich sein Herzschlag und Minho drehte den Kopf langsam nach vorne. Er war hier. Jae war wirklich hier und Minho spürte, wie ihm ein wenig Wärme in die Wangen kroch. Verdammt.
Sofort schob er sein Handy samt Kopfhörer in die Tasche seines dunkelroten Sakkos und begann, sich durch die Leute zu bewegen, bis man ihn bemerkte und die Schülerschaft ihm von selbst Platz zu machen schien.
Das erste, was Minho sah, waren die Luftballons. Eine ganze Handvoll bunter, heliumgefüllter Luftballons in Jaes Hand.
Er wusste nicht, was er in diesem Moment überhaupt fühlte, wie sich dieses warme, wohlige Gefühl in seinem Magen am besten beschreiben ließ, doch das leichte Grinsen, das sich auf seinem Gesicht zu formen begann, war vor allem eins: voller Freude, Jae hier zu sehen.
Denn das er wegen ihm hierher gekommen war, war so offensichtlich, dass es sich wie ein Lauffeuer unter den Schülern ausbreitete. Nur am Rande konnte er hören, wie die Mädchen um ihn herum aufquietschten, als er sich aus der Menge löste und auf Jae zuhielt, dabei kurz und fast verlegen den Blick senkte.
Als er vor ihm stand, klopfte sein Herz seltsam ruhig und alle düsteren Gedanken, die ihn den ganzen Tag über bedrückt hatten, waren wie fortgeweht. Minho hatte es nicht gewagt, an Jaes Gefühlen für ihn zu zweifeln, doch das er sich so vehement gegen die ganze Outing Sache gewehrt hatte, hatte ihm schon einen Stich versetzt. Und dass das alles...unbegründet gewesen war, konnte er nun hier vor sich sehen. Selbst wenn Jae - aus welchen Gründen auch immer - es nicht hatte tun wollen, er tat es in diesem Moment für ihn. Weil er wusste, wie schwer es Minho fiel, der Öffentlichkeit etwas zu verheimlichen, was ihm so unglaublich wichtig war.
"Hey...", fing er an und konnte nur schwer das leise Lachen unterdrücken, während seine dunklen Augen von den Luftballons zu Jae glitten. Am liebsten wäre er dem Pinkhaarigen in diesem Moment um den Hals gesprungen, doch noch hielt er sich zurück, sah Jae nur schief lächelnd an.
"Subtil zu sein, war schon immer dein Problem, weißt du."

Noch immer glitten Jaes Augen suchend durch die Reihen, irgendwann machten sich Zweifel in seinem Brustkorb breit. Was, wenn er schon früher gegangen war? Was, wenn er ihn nicht sehen wollte? Jae war schon viel zu oft ein rücksichtsloses Arsch gewesen, ihn würde es nicht wundern, wenn Minho irgendwann genug davon hätte. Vor allem, weil er es sich nicht immer abgewöhnen konnte - auch wenn er mittlerweile wahnsinnig große Fortschritte gemacht hatte. Sobald es um Minho ging, wurde ihm anders zumute.. positiv anders. Er wurde durch ihn ausgeglichener, er hatte jemanden in Minho gefunden, der zu ihm stand, und noch viel wichtiger: Ihm beistand. Sie hätten sich den steinigen Weg bis hierher echt sparen können, wenn Jae auch nur ein Einziges Mal auf sein dummes Herz gehört hätte.
Aber, wäre das alles nicht passiert, würde er jetzt nicht hier stehen. Die Schülermassen schlossen auf, mittlerweile standen sie alle wie versammelt vor der Schule, tuschelten, versuchten Augenkontakt zu dem Pinkhaarigen herzustellen. Sie waren sich alle samt unsicher, ob sie mit ihm reden durften; aber so konzentriert und suchend, wie er sich umsah, konnten sie sich anscheinend selbst erklären, was er vor der High School zu suchen hatte. Im Anbetracht dessen, dass Minho diese Schule besuchte, war es ihnen beinahe sofort klar geworden: Er war wegen Minho gekommen. Wiedermal; diesmal deutlicher.
Gerade, als er den Blick zur Seite schweifen ließ, löste sich die Horde an Schülern relativ mittig aus ihrer Starre. Sie wichen zu beiden Seiten aus, um einer gewissen Person den Durchgang frei zu machen: Minho. Allein aus dieser Distanz konnte Jae ausmachen, wie sich die Röte auf seine Wangen geschlichen hatte. Süß. Ein feines Lächeln zupfte an seinem rechten Mundwinkel, während seine gebannte Aufmerksamkeit auf dem Jüngeren lag, der auf ihn zukam. Nichts auf dieser Welt hätte ihm diesen Moment, oder gar seine Aufmerksamkeit nehmen können; er hatte nur Augen für Minho. Seinen Minho, und das würde er die gesamte Schülerschaft gleich wissen lassen.
Ein leises Schmunzeln entwich seinen Lippen und er neigte den Kopf leicht. "Ich würd das nicht als 'Problem' bezeichnen. Ich steh auf große Auftritte.", erwiderte er, bevor er sich vom Auto abstieß und die letzten ein, zwei Schritte zu ihm auf ein Minimum reduzierte. Auch wenn er ihm gerade, so wie er ihn mit seinen Rehaugen ansah, und dieses Lächeln auf den Lippen trug, irgendeinen emotionalen Bullshit vor die Füße hätte kotzen wollen, hob er sich das für später auf. An emotionaleren Angelegenheiten wollte er die Außenwelt nicht teilnehmen lassen, das war nichts, was einen Dritten auch nur im Geringsten was anzugehen hatte. Eine Sache hatte sie diesmal allerdings sehr wohl anzugehen.
Tausende Augenpaare lagen auf ihnen, warteten offensichtlich auf irgendetwas eindeutiges. Etwas, das ihre 'Theorien' endlich befürwortete; jedoch ging es Jae nicht darum, dass er etwas 'befürwortete', irgendjemandem etwas bewies. Über diese Phase war er hinweg; stattdessen lag es ihm eher auf dem Herzen, der Welt endlich zu zeigen, dass Minho zu ihm gehörte. Ein gewaltiger Schritt, dessen Konsequenzen er sich zwar bewusst war, und welche auch der Grund des gestrigen Streits gewesen waren - ein Rückzug kam allerdings nicht in Frage. Alles oder nichts.
Er nahm die Hand des soon-to-be Highschool Absolventen in seine, zog ihn zu sich und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. "Ich bin hier um dich abzuholen.", flüsterte er ihm ins Ohr, lehnte sich wieder zurück und blickte seinem Freund in die Augen. Ein warmes Funkeln lag in seinen Eigenen, gepaart mit einer ordentlichen Portion an Selbstbewusstsein. Sein Blick schweifte kurz an den Ballons hoch, Minhos Hand noch immer in der Seinen haltend, ehe er den Anderen wieder direkt ansah. "Ich hoffe du magst Luftballons.. es ist kein Umtausch möglich.", scherzte er - wobei das sogar der Wahrheit entsprach - und ein leises Lachen vibrierte über seine Lippen.

Minho konnte praktisch spüren, wie die Menge um ihn herum die Luft anhielt als Jae sich von seiner angelehnten Position aufrichtete und auf ihn zutrat, dicht vor ihm stehen blieb. So etwas wie ein Kichern bahnte sich den Weg aus seiner Kehle und Minho neigte den Kopf beiseite. Ohja, er wusste definitiv, dass Jae auf große Auftritte stand.
Lange Finger verschränkten sich mit seinen und in der nächsten Sekunde hatte Jae ihn ein wenig enger an sich gezogen, drückte ihm einen leichten Kuss auf die Wange und Minho kroch eine Gänsehaut in den Rücken, als er seine geflüsterten Worte vernahm.
"Ach...ich dachte du wärst hier, um für eine Massenohnmacht bei meinen Mitschülern zu sorgen.", grinste er und drehte den Kopf ein wenig, um Jae von der Seite anzusehen, bevor dieser sich wieder aufrichtete.
Kurz schweifte sein Blick wieder zu den Ballons in Jaes Hand und dieses Mal musste er wirklich lachen, bevor er mit seiner freien Hand die Luftballons entgegen nahm und dem Älteren dann einfach kurzerhand in die Arme fiel. "Ich bin so froh, dass du da bist, Jae.", murmelte er leise und schloss kurz die Augen.
Es bedeutete ihm so unglaublich viel, dass er hier war, sich mit ihm zusammen zeigte und wäre nicht ungefähr jeder um ihn herum gerade entweder am Ausrasten oder Tuscheln, hätte er ihn hier und jetzt einfach geküsst.
Doch so schnell durften sie es auch nicht angehen lassen, diese Sache hier würde schon für genug Gerede sorgen. Würde Minho jetzt sein Handy checken würde er vermutlich eine halbe Millionen Twitter Mitteilungen darauf finden.
Kurz festigte er seinen Griff um den Körper seines Freundes, atmete seinen Geruch, den er so sehr liebte, ein und löste sich dann langsam. Ein lautes anzügliches Pfeifen schrillte aus der Menge als sie sich ansahen, sich dabei eigentlich viel zu nah waren und Minho begann erneut zu grinsen, bevor er wieder nach Jaes Hand tastete.
Noch immer konnte er es nicht wirklich fassen, was hier gerade passierte und auch wenn er nicht geglaubt hatte, dass es überhaupt möglich gewesen wäre, verliebte er sich in diesem Moment sogar noch ein wenig mehr in den Älteren, in die Art wie er ihn ansah, wie er lachte.
Er war so verdammt froh, dass sie die letzten Monate zusammen durchgestanden hatten und auch wenn einiges Hässliches passiert war...was dabei herausgekommen war, würde er niemals für etwas anderes eintauschen wollen.
Mittlerweile hatte sich die Traube Mädchen aus den vorderen Reihen zusammengeschlossen und das auffordernde "KÜS-SEN! KÜS-SEN!" kombiniert mit lautem Klatschen ließ Minho verlegen lächeln. "Wir gehen besser...", meinte er dann und warf noch einen Blick zurück zu seinen Mitschülern, bevor Jae ihm die Autotür öffnete.
Süß lächelnd hob Minho die Hand und wank seinen Leuten zu, bevor er mitsamt den Luftballons einstieg, was sich zwar ein wenig kompliziert herausstellte, doch als Jae auf der anderen Seite eingestiegen war, war Minho direkt über ihm, kniete sich aufrecht über seinen Schoß und nahm sein Gesicht in seine Hände, hob es leicht an, damit er auf ihn herunterschauen konnte.
Kurz betrachtete er diese scharfen Gesichtszüge, diese wunderbaren dunklen Augen, die ihm entgegensahen, bevor er Jae - abgeschirmt von allen neugierigen Augen - einfach küsste.
Er bekam gar nicht mehr mit, wie sie losfuhren, Jaes Lippen versetzten ihn binnen zwei Herzschlägen in einen Rausch, der ihn intensiver fühlen ließ als alles andere.
Gott, er liebte ihn so sehr. So verdammt sehr.

"Das krieg ich auch so hin.", versprach er dem Jüngeren und zwinkerte ihm zu, bevor er ihm die Luftballons in die Hand drückte und im nächsten Augenblick seine Arme um dessen Körper schlang. Ein Kreischen ging durch die Mädchenreihen, die meisten mussten fast heulen, jedenfalls sah es so aus, und Andere wiederum fächelten sich Luft zum Atmen zu. Oder sprangen herum. Aber das interessierte Jae in diesem Moment überhaupt nicht, vielmehr vergrub er seine Nasenspitze in den dunklen Haaren seines Freundes. "Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte.", murmelte er zurück und drückte ihn etwas enger an sich. Wie gut es sich anfühlte, ihn in der Öffentlichkeit in die Arme nehmen zu können. So seltsam das auch klingen mochte, seit dem Streit gestern Abend hatte er ihn verdammt vermisst. Er hatte kaum schlafen, geschweige denn sich im Tonstudio konzentrieren können.
Das zählte alles nicht mehr. Minho war bei ihm, und selbst wenn er sich noch nicht wortgemäß für sein Verhalten entschuldigt hatte - was in der Regel, im Übrigen, selten vorkam; er war nicht gut mit Entschuldigungen - fühlte er sich schon viel besser. Automatisch verschränkten sich ihre Finger ineinander, als sie sich lösten, dafür allerdings dem jeweils anderen ziemlich nahe waren. Wenn jetzt jemand pfeift- und wie auf's Stichwort, als hätte eine höhere Macht seinen Gedanken Gehör geschenkt und in die Tat umsetzen lassen, schrillte aus der Menge ein Pfeifen. Er beachtete diejenigen, die sie anstarrten und anhimmelten als wären sie das 8. Weltwunder, nicht - konnte sich bei dem Pfeifen jedoch das leise, verschmitzte Lachen nicht verkneifen.
Insbesondere, als es noch zu einem Aufruf kam. Jae warf den Kopf leicht in den Nacken, zog Minho das kleine Stück enger an sich, und gab ihm schnell einen zweiten Kuss auf die Wange. "Damit müssen sie sich zufrieden geben."
Gentleman like, wie Jae zu seinem Freund sein konnte, öffnete er diesem die Tür und nahm ihm davor noch seine Schultasche ab. Etwas schwierig wurde es mit den Ballons, aber nachdem er dem letzten Roten erfolgreich hineindrückte, umrundete er die Limo und stieg auf der anderen Seite ein. Kaum, dass er sich hineingesetzt und die Ballons sowohl ihn, als auch Minho umgaben, schwebte dessen Gesicht direkt über seinem. Ein schmales, verschmitztes Lächeln umspielte seine Lippen, liebevoll "badboy-smirk" genannt, ehe er Minhos Lippen empfing und seine Hände instinktiv um seine Taille legte. Seinen Hinterkopf konnte er so entspannt zurück lehnen, dass er den intensiven Kuss sanft, und im selben Moment ziemlich feurig erwidern konnte. Er liebte es, den Jüngeren zu küssen; der Einzige, dessen Lippen er jemals berühren wollte.
"Überraschung gelungen, würd ich mal sagen.", raunte er in den Kuss hinein und schob den Dunkelhaarigen etwas tiefer auf seinen Schoß, ein zufriedenes Schnurren vibrierte gegen Minhos Lippen. Die Limo hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, doch weder der Fahrer, noch die Menschen draußen konnten auch nur ansatzweise erkennen, was im Inneren vor sich ging. Eine Hand tastete sich zu Minhos, nahm sie wieder zu sich. Kurz ließ er seine Lippen über seinen Handrücken, seine Finger wandern, gab ihnen tausend, kleine Küsschen. "Der Streit gestern..... ich.. du weißt, dass ich nicht einfach bin." Er schaute wieder auf. "Aber ich will's, okay? Ich will, dass die Leute wissen, dass wir zusammen sind."

Ein leises Lachen entwich Minhos Lippen, in den paar Sekunden, in denen sie sich voneinander trennten, um Luft zu holen. "Das sollten wir unbedingt wieder tun.", wiederholte er einen der ersten Sätze, die er damals zu Jae gesagt hatte, als sie sich kennengelernt hatten und grinste dabei breit gegen die Lippen seines Freundes.
Wieder verschränkten sich ihre Finger ineinander und Minho grub seine Zähne ein wenig in seine Unterlippe, als Jae begann seine Hand mit Küssen zu übersähen. Er konnte so liebevoll und zärtlich sein, wenn er wollte und es war so ein gutes Gefühl zu wissen, dass er es nur bei ihm wollte. Dass er diese Seite von sich sonst niemandem zeigte.
Weil niemand so sehr darum gekämpft hatte, sie offenzulegen, wie Minho.
"Wenn du einfach wärst, wärs ja langweilig.", entgegnete er und beugte sich wieder nach unten, um Jaes Lippen in einem kurzen Kuss einzufangen, ehe dieser fortfahren konnte.
Einen Moment verharrte Minho dicht über seinen Lippen, bevor er sich aufsetzte und seine Hände in Jaes Nacken verschränkte, leicht durch seine pinkfarbenen Haare fuhr.
"Ich weiß...ich weiß, dass du nur daran denkst, wie sich alle das Maul zerreißen werden." Minhos Lächeln wurde ein wenig sanfter, Jae gehörte zu der Sorte an Mensch, die nicht sahen, wie ... gut sie eigentlich waren.
Und wie selbstlos und uneigennützig sie handelten. Früher hatte Jae das unter einer Maske von Gleichgültigkeit und Arroganz mit sich getragen, doch auch heute noch schien er sich manchmal als schlechter Mensch zu sehen, was Minho unglaublich störte und ihn nur noch mehr dazu trieb, Jae vom Gegenteil zu überzeugen. Dass er das Beste war, dass Minho hatte passieren können.
"Aber weißt du...mir ist das egal. Sollen sie doch sagen, was sie wollen. Ich hab ein dickes Fell...sonst würde ich es mit dir ja auch nicht aushalten.", grinste er fast bösartig, lachte dann und machte mit Jae den Eskimokuss, bevor er seine Hände zurückzog und sich seitlich gegen seine Schulter lehnte.
Während er mit Jaes Hand und den Ringen daran spielte, schloss er kurz die Augen, machte sich dann jedoch daran, sein Gesicht in Jaes Halsbeuge zu vergraben und mit seinen Lippen leicht über die freigelegte Haut zu fahren, bis er eine Stelle gefunden hatte, in die er leicht hineinbiss.
"Was ist mit dem neuen Song? Hast du die Jungs einfach stehen gelassen?", wollte er fast beiläufig dabei wissen, trieb sein kleines Spielchen dabei jedoch immer weiter, bis er Jaes Kiefer erreicht hatte und eine Reihe von provokanten Küssen darauf setzte.

Das sollten wir unbedingt wieder tun. Bei diesem Satz musste Jae das Grinsen des Jüngeren erwidern und knuffte ihm mit den Fingern, die an seiner Taille ruhten, in die Seite. "Throwback Thursdays. Glaub nicht ich hätte es vergessen.", sagte er dazu und wippte einmal kurz anzüglich mit den Augenbrauen. Wenn er sich an ihre erste Konversation, nein, ihr erstes Tanzbattle zurückerinnerte, fragte er sich manchmal, wie es überhaupt sein konnte, dass sie sich zu dem Zeitpunkt nicht gleich die Kleider vom Leib gerissen hatten.
Auf seine Worte hin, dass es doch langweilig gewesen wäre, wenn es sich bei Jae um einen der einfacheren Sorte handeln würde, verdrehte er leicht lachend die Augen. Auch wenn es ihm innerlich verdammt Leid tat. Er verdrängte so gut wie es ging, wie oft er Minho bereits mit seinem Verhalten verletzt hatte, von den schwierigen Anfangsphasen mal abgesehen. Und noch immer wollte ihm nicht in den Kopf, wie es sein konnte, das Minho ihm seine Liebe so derartig.. in die Hände legen konnte. Nicht selten erwischte er sich dabei, wie er erneut daran denken musste, dass er Minho und vor allem seine Liebe einfach nicht verdient hatte.
Eine leichter, wohltuender Schauer kroch über seinen Nacken, als Minho seine Hände dorthin schickte. Aufmerksam hörte er seinem Freund zu, blickte ihm in die Augen, konnte sich an dem warmen, sanften Ausdruck in ihnen nicht satt sehen, in den weichen Strukturen seines Gesichts. Man, wie hatte er ihn nochmal verdient?
Doch ab dem nächsten Moment verwarf er spielerisch diesen Gedanken und schmunzelte rau. "Ach, du musst es mit mir aushalten", wiederholte er und zog ihn mit der anderen, freien Hand fester an sich, lächelte schelmisch und vergrub seine Fingerspitzen in dem weinroten Stoff seiner Uniform. Der Eskimokuss hielt ihn jedoch davon ab, ihn für seine Worte zur Strecke zu bringen. Ein leises Lachen entwich seinen Lippen. Wie unbeschwert er sich mit Minho fühlen konnte.. als würde keine Art von Druck mehr auf seinen Schultern lasten, als würde er mit kleinen, simplen Gesten dafür sorgen, dass Jae das Wort 'Druck' nicht einmal mehr kannte.
Er entspannte sich automatisch mehr und legte seinen Kopf weiterhin in den Nacken, als Minho seine Lippen leicht über seine Haut am Hals hinaufschickte. "Als ob sie es nicht schon gewöhnt sind. Klar, sie wissen nicht, warum ich sie genaue hab stehen lassen, aber das können sie mittlerweile bestimm auf Twitter nachlesen." Er strich mit seinem Daumen über den Handrücken des Jüngeren, genoss sein kleines Spielchen an seinem Kiefer und lächelte leicht, genüsslich. "Ich konnte mich nicht konzentrieren, wegen.. gestern. Ich saß die meiste Zeit abwesend rum und hab irgend'nen Bullshit zusammengereimt." Er öffnete seine Augen einen kleinen, schmalen Spalt und streichelte mit der Hand an Minhos Taille nun über seinen Rücken. "Ich musste dich sehen. Anders hätte ich das nicht mehr ausgehalten."

„Wie könntest du auch. Ich hab damals meine besten Moves vor dir ausgepackt.“, grinste Minho dunkel und ließ seine Zähne kurz an Jaes Lippen zupfen, während er seine langen Finger in die Haare seines Freundes grub.
Hätte ihm jemand vor ein paar Monaten noch gesagt, dass er irgendwann mit Jaehun Lee auf dem Rücksitz einer Limousine umgeben von Luftballons rumknutschen würde, hätte er gelacht. Es hatte sich schon unglaublich viel zwischen ihnen verändert.
Doch schon von Anfang an hatte Minho tief in sich drin gewusst, dass er Jae niemals aufgeben würde, dass ihn seine Gefühle immer zu ihm zurück ziehen würden. Kurz wurde sein Grinsen breiter, als er an die kleine Überraschungsbombe dachte, die er in der nächsten Woche vor Jae, vor laufenden Kameras und vor tausenden Zuschauern platzen lassen würde.
Die Mnet Asian Music Awards war die größte und erfolgreichste Kpop Award Show in ganz Asien und dass Pulse es tatsächlich geschafft hatte, unter den Nominierungen für verschiedene Kategorien, unter anderem Artist of the year zu landen, hatte Minho und die Hälfte seiner Jungs als sie davon erfahren hatten, erstmal in Freudestränen ausbrechen lassen.
Der etwas festere Druck um seine Taille fegte die Aufregung in Minho beiseite und er lachte kurz auf. Er konnte sich vorstellen, wie Jae einfach wortlos das Studio verlassen hatte, ohne irgendwem den Grund seines Verschwindens zu erläutern.
„Mhm wie kam ich auch auf den absurden Gedanken, dass du ihnen eine Erklärung schuldest...“ Etwas länger verharrte er an der weichen Stelle unter Jaes Ohr und summte leise gegen seine Haut, bevor er sich bei den folgenden Worten des Pinkhaarigen leicht aufsetzte und Jae ansah.
„Ahwww.“, machte er zuerst und wippte mit den Augenbrauen, bevor er ein wenig ernster wurde und leise Jaes Namen seufzte, mit seinem Daumen über die scharfen Züge seines definierten Gesichts fuhr. „Ich wollte dich auch nicht so unter Druck setzen, es tut mir Leid...“, fing er an und verzog schuldbewusst den Mund. Es entsprach der Wahrheit, das Letzte was Minho wollte, war Jae irgendwie zu belasten oder belämmern, doch er wollte genau so wenig seine Gefühle und Gedanken zu diesem Thema zurückhalten.
Dafür war ihm ihre Beziehung zu wichtig, dafür war ihm Jae zu wichtig.
„Aber mach dir keine Gedanken mehr. Es wird jetzt alles gut.“ Er lächelte, kniff Jae dabei neckend in die Wange und kicherte.
„Am Freitag hab ich die High School geschafft, die Woche drauf fliegen wir nach Hongkong und räumen da natürlich alle Preise ab. Was soll noch groß schief gehen?“ Minhos Lächeln wurde ein wenig tiefer. Jae wusste nicht, was noch auf ihn zukam, Pulse und das ganze Management samt Produzent hielt ihren neuen Song so geheim wie es ging.
Und wenn Minho ehrlich war konnte er es gar nicht mehr abwarten.

Automatisch entspannte sich Jae unter den Kuss- als auch den Streicheleinheiten seines Freundes. Der Gedanke daran, was sie schon alles gemeinsam überstanden hatten, jagte ihm einerseits eine unangenehme Gänsehaut ein - andererseits gab es ihm zu spüren, dass ihre Liebe zueinander viel durchgestanden hatte. Außerdem wusste Jae, dass er Minho für nichts auf der Welt aufgeben konnte; zwar hatte er das versucht, und ihn zu oft aufgegeben, aber im Endeffekt hatte er dadurch am eigenen Leib erfahren müssen, dass er sich nicht von ihm fernhalten konnte. Weder psychisch, noch physisch.
Was er nicht ganz draus gelernt hatte: Seinen Sturkopf in den Griff zu kriegen. Ihm fiel es immer noch schwer, sich für sein Verhalten zu entschuldigen.. weswegen er lieber Taten sprechen ließ. Wie aufs Stichwort verirrte sich ein grüner Luftballon fast zwischen ihren Köpfen, hätte Jae sie nicht noch rechtzeitig weggepustet.
"Du hast mich nicht-", er unterbrach seinen Satz und seufzte leise. Nein, es wäre gelogen, wenn er behaupten würde, dass er sich bei dem gestrigen Streit irgendwie doch unter Druck gesetzt gefühlt hatte. "...ich versteh es. Ich will mich auch nicht mehr verstellen, wenn wir zusammen in der Öffentlichkeit sind", erwiderte er leise, während die Finger an Minhos Hüfte gedankenverloren über den roten Stoff strichen. Der Tonfall am Ende hatte nach einem 'aber' geklungen, das er nicht aussprach. Zumindest senkte er stumm den Blick auf die Schulkrawatte und schluckte seinen Einwand, warum er in der Öffentlichkeit immer so eine gewisse Distanz zu Minho aufgebaut hatte, herunter. Vermutlich konnte er sich das selbst vorstellen.
Allerdings redete der Dunkelhaarige auf seinem Schoss ihm die Sorgen aus, Jae guckte wieder auf und lächelte. Sanft. Ein starker Kontrast, den nur, ausschließlich nur Minho jemals an ihm sehen durfte - mit Ausnahme seiner Fans und kleinen Kindern. Jae liebte Kinder, und wenn er kein gefeierter Idol geworden wäre, dann wahrscheinlich Kinderarzt.
"Du hast Recht." Er hob ihre ineinander verschränkten Hände wieder an seine Lippen und drückte Minhos Handrücken einen Kuss auf. "Dein Abschluss und die Music Awards..", wiederholte er und sein Lächeln wurde breiter. "Sind du und deine Jungs auch fleißig am Proben? Ich seh dich so selten schwitzen..", stachelte er verschmitzt und beugte sich vor, um ihm einen Kuss zu stehlen.

"Hey..." Minhos Stimme wurde in diesem Moment ganz sanft und er legte einen Finger unter Jaes Kinn und hob seinen Kopf wieder an, sodass er ihm in diese tiefen dunklen Augen schauen konnte.
"Das will ich auch nicht. Lange hätte ich es eh nicht mehr ausgehalten.", grinste der Jüngere und ein unheilvolles Glänzen schob sich hinter seine Augen, bevor er sich wieder vorlehnte und Jae einen kurzen Kuss auf die Lippen hauchte. Er war so abhängig davon, ihn zu berühren, immer und zu jeder Sekunde. Es hatte ihn soviel gekostet, bei jedem Event, überall wo sie zusammen wegen des Features aufgekreuzt waren, seine Hände bei sich zu halten, sie nicht unbewusst und aus Gewohnheit um Jaes Hüfte zu legen, ihm nicht irgendetwas ins Ohr zu flüstern.
Es war anstrengend gewesen und hatte seine Laune jedes Mal ein bisschen mehr gesenkt, was ihn dann im Endeffekt noch mehr geärgert hatte, da er eigentlich Wert darauf legte, in der Öffentlichkeit immer eine positive Stimmung zu verbreiten.
Aber das war jetzt alles Vergangenheit. Es würde jetzt soviel besser für sie werden. Besser, aber nicht unbedingt einfacher.
Minhos Lächeln wurde ein wenig tiefer als Jae wieder seine Hand küsste.
"Ich glaub vor den Music Awards hab ich mehr Angst...ist das erste Mal, dass wir wirklich ne Chance haben..." Keine Frage, ein Grund wieso Pulse mehr Bekannt- und Beliebtheit erlangt hatte, war die Zusammenarbeit mit NCT gewesen, noch vor einem Jahr hätte sich keiner der Pulse Members nur zu träumen gewagt, jemals für die Mnet Awards nominiert zu werden.
"...ehm...entschuldigung?" Empört zog Minho die Luft durch die Zähne und wich ein wenig nach hinten aus als Jae sich vorlehnte um ihn zu küssen. Grinsend hielt er ein wenig Distanz zwischen sich und seinem Freund, ehe er dann doch weich wurde und ihre Lippen miteinander vereinte. Zurückhalten war nicht mehr. "Eigentlich...ackern wir uns echt ziemlich ab. Ich treff mich heute Abend noch mit Luca, wir müssen unseren Part der neuen Choreo noch üben." Jae wusste mittlerweile, dass heute Abend bei Minho und Luca eigentlich heute Nacht hieß und keiner der beiden vor vier Uhr ins Bett gehen würde. Wenn sie trainierten und probten vergaßen sie oft die Zeit und gerade weil sie beide so leidenschaftliche Tänzer waren, wurden sie dessen auch nie müde.
"Aber davor..." Seine Lippen schwebten ein paar Milimeter über Jaes und er grinste den Älteren schief an. "...überlass ich es dir, mich zum Schwitzen zu bringen, wie wärs?"