Ein tonloser Fluch glitt über Minhos wundgeküsste Lippen, als er in einem kurzen Moment die Augen schloss, während Jae sich wie ein Tiger über ihn beugte und als er den Älteren so über sich lauern sah, kostete es ihn alles, sich nicht seinen Bewegungen entgegenzurecken, sich nicht in diesen Laken aufzubäumen, nur um seinen Berührungen entgegen zu kommen.
Es brachte ihn fast um, dass Jae ihn so hinhielt, ihn mit diesen provozierenden Liebkosungen an seinem Hals in den Wahnsinn trieb. Und gleichzeitig gab er Minho den wohl schlimmsten, aber besten Handjob, den er je bekommen hatte.
Schlimm, weil er so unendlich qualvoll und langsam war, ihn jedesmal von 0 auf 100 springen ließ und alle Sicherungen in ihm durchbrennen ließ, bis Minho sich fühlte, als würde er unter Strom stehen und jedes Streichen seiner Finger, jede Bewegung wäre ein Schlag, der durch ihn hindurchzuckte wie ein Gewitterblitz.
"Jae...nhh~"
Er versuchte nicht mal mehr, seinen Namen ordentlich auszusprechen, er war nur ein lustvolles Stöhnen, das dem Älteren darum anflehte, ihn endlich, endlich aus dieser süßen Folter zu erlösen. Denn ja, es war scheiße nochmal verdammt unbequem.
Langsam drückte Minho den Rücken durch, versuchte sich gegen Jaes Finger zu schmiegen, er war so unglaublich notgeil in diesem Moment und Jae schien es so sehr zu genießen, ihn so bedürftig unter sich zu haben.
Doch im Gegensatz zu Jae war Minho nicht mit einer Engelsgeduld gesegnet..., das hieß, er konnte sich zurückhalten. Wenn er musste. Doch er hielt es nicht mehr aus, alle seine Sinne liefen auf Hochtouren und in als Jae seine Hand in seine Boxer wandern ließ, seine Erektion halb umfasste, bevor er ihn in demselben qualvollen Rhythmus zu pumpen begann, war es sowieso komplett vorbei.
Minho biss die Zähne zusammen, bis sein Kiefer schmerzte, jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an und ein scharfes Zischen glitt über seine Lippen.
In der nächsten Sekunde hatte er sich bewegte, Jae mit einem einzigen Ruck dazu gebracht, den Halt über ihm zu verlieren und seine starken Beine um seine Hüfte geschwungen, diesen provozierenden Abstand, den sein Partner von ihm gehalten hatte, auf Null verringert. Blieben nur noch seine Hände, die so fest und unbarmherzig von Jae an den Gelenken gehalten wurden.
Minho war an diesem Punkt nun alles egal, er hätte wohl alles getan, um dieses pulsierende Gefühl in seinem Unterleib irgendwie zu befriedigen und so hob er das Becken an, drängte seinen Schoß gegen den des Älteren und schaffte es in einem kurzen Moment eine Hand aus seinem Klammergriff zu befreien, obwohl ihn diese einzelne Bewegung, der Moment, in dem ihre Körper aufeinander trafen, selbst total aus der Bahn warf. Er schaffte es trotzdem, sich wenigstens für einen kurzen Moment Jae zu widersetzen. Denn Minho war körperlich ziemlich stark und gerade jetzt, wo das Adrenalin durch ihn raste wie Rauschgift, kam ihm das unglaublich gelegen. Ohne wirklich hinzusehen tastete er nach dem teuren Shirt, das noch immer irgendwo neben ihm lag und schmiss es außer Reichweite, bevor er sich anzüglich grinsend wieder Jae zuwandte, im Kontrast dazu dabei unschuldig mit den Augen aufschlug.
"Komm schon Jae...", flüsterte er an seinen Lippen und zog seine dunklen Augenbrauen dabei leicht zusammen. Eigentlich hatte er nicht so weit gehen wollen, doch der Pinkhaarige ließ ihm keine Wahl:
"Bitte."

Minhos Stöhnen durchzog den alkoholisierten Verstand des Pinkhaarigen und erreichte die Synapsen seiner Nervenzellen wie pures Rauschgift, die Signale schickten mehrere, elektrisierende Impulse durch seine Gliedmaßen, ein wohliger Schauer ließ ihn gegen den Hals des Jüngeren keuchen. Das Lächeln, das sich parallel dazu auf seinen Lippen ausbreitete, glich einem fiesen, verführerischen Mienenspiel. Er hörte es gerne, viel zu gerne, wenn ihm sein Gegenspieler so hilflos ausgeliefert war, dass er sich seiner folternden Verzögerung einfach hingeben musste. Keine Frage, ihm selbst heizte das auch ziemlich ein.. aber, selbst wenn er seine Beherrschung vorhin verloren hatte, fand er sie im Spielen wieder. Sobald es darum ging, jemanden an den Abgrund des Wahnsinns zu treiben, zögerte er die Erlösung, sowohl bei seinem Spieler, als auch bei sich selbst wahnsinnig in die Länge. Für ihn hatte es den selben, unausstehlichen Reiz wie für denjenigen unter ihm - allerdings hatte er nicht erwartet, dass Minho derart ungeduldig war.
Die Überraschung lag aufgrund dessen völlig bei ihm, als Minho dafür sorgte, dass er seine qualvolle Positon verlor und in wenigen Sekunden in die Selbe gebracht wurde. Augenblicklich durchzog ein irritierter Ausdruck die verschleierten Augen des Älteren, welcher sich jedoch umgehend verdunkelte vor Lust. Sein Gesicht schwebte dicht über Minhos Lippen, kurz senkte er den Blick und vergewisserte sich, dass er seine Beine um seine Hüfte geschlungen hatte. Ziemlich fest, sogar.. und ziemlich eng. Langsam glitten Jaes Augen zurück, er erkannte die durchtrieben lustvolle Ungeduld in Minhos geweiteten, glasigen Pupillen. Ein viel zu eindeutiger, mühsamer Atemzug entwich seiner Kehle, Minhos Hüfte an seiner Errektion hatte ihn verdammt nochmal abgelenkt. Und jetzt bestand nicht einmal mehr die Möglichkeit, ihn für seine Frechheit, für seinen Regelverstoß zu bestrafen. "Du gerissener Wichser..", hauchte er lüstern, dabei ein schmales Lächeln auf den Lippen.
Spätestens nach dem Bitte waren seine Sicherungen definitiv durchgebrannt. Genüsslich seufzend verdrehte er die Augen, fast so etwas wie ein Lachen, was jedoch eher nach einem triumphierendem Keuchen geklungen hatte, entwich seiner Kehle. Jede Faser seines Körpers versteifte sich auf dieses Flehen... und wollte ihm umgehend nachgehen. Seine Hand löste sich von Minhos Handgelenk, fahrig wanderten sie an seinen Seiten entlang und griffen sich an seiner Hose fest. "Du willst es unbedingt, hm?", raunte er, "hart.. dreckig..", mit einem Ruck zog er ihm sowohl die Boxer, als auch die engen Lederhosen runter. Er richtete sich auf, ihm die beiden engen Stoffe von den Beinen zu ziehen - bis der Dunkelhaarige splitterfasernackt vor ihm lag. An diesem Anblick konnte Jae sich nicht satt sehen, automatisch leckte er sich über die Lippen, lächelte, blickte Minho schließlich tief in die Augen und schob seine eigenen Hände hinter seinem Rücken in den Stoff. "Du hast darum gebettelt.. braver Junge."
Seine Hose landete ebenso auf dem Boden, seine Hand glitt zu seinen Lippen - und er leckte sich quer über die Handinnenfläche, befeuchtete sie, ließ sie an sich heruntergleiten. Ganz unvorbereitet würde er sich nicht ins Gefecht stürzen.. und bei dem Anblick konnte er sowieso nicht anders, als sich vor Minho, oder besser gesagt direkt zwischen Minhos Beinen anzufassen. Ein gedehntes, lustvolles Keuchen entglitt seinen Lippen - natürlich extra, und ohne den Jüngeren aus den Augen zu lassen.
Und damit er nicht komplett an seiner Ungeduld erstickte, befeuchtete sich Jae noch seinen Zeige- und Mittelfinger, um auch Minho selbst einen Gefallen zutun. So viel zur Vorbereitung.
Seine Hände packten die Oberschenkel des Dunkelhaarigen, zogen ihn unnachgiebig gegen sein Unterleib, in einer fließenden Bewegung drängte er sich zwischen seine Beine und minimierte ihren Körperabstand schließlich auf ein Minimum. Ein gepresstes Stöhnen kam über seine halb geöffneten Lippen - es brauchte ein wenig Zeit, bis er sich an die Enge gewöhnte, aber bei Gott, es machte ihn schier wahnsinnig. Der Alkohol zeigte sich erneut, denn er konnte sich nicht mehr wirklich dabei zurückhalten, tiefer zu gleiten, oder .. überhaupt etwas rücksichtsvoll zu sein. Klar, er stieß nicht einfach so hart zu, aber.. er ließ Minho nicht wirklich Zeit, sich an ihn zu gewöhnen.

Ein süffisantes, feixendes Lächeln zuckte für einen kurzen Moment über Minhos Lippen, als Jae ihn versuchte, zu beleidigen. Aufgrund dessen, was sie hier gerade taten, schmälerte das jedoch ziemlich die Wirkung dessen, was er sagte und brachte den Jüngeren nur zum Grinsen.
Ja. Ja, er wollte es unbedingt. Hart. Dreckig. Unbarmherzig. Und die ganze Nacht lang. Minho fielen da einige passende Worte ein, doch er antwortete nicht, sein schneller Atem, das eindeutige Glänzen seiner dunklen Augen, sein Körper würde für ihn sprechen.
Im nächsten Moment ließ der Ältere seine Gelenke los und Minho war unglaublich schnell dabei, seine Hände auf seinem Körper abwärts zu schicken, auf seinem Weg jeden Muskel, jede einzelne Wölbung seiner Haut zu huldigen, bis seine vor Erwartung bebenden Finger an Jaes Hose stoppten.
Doch der Pinkhaarige war viel schneller als er, binnen Sekunden war Minho seine restliche Kleidung los und er zog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein, als dieses schrecklich einengende Gefühl seiner Hose verschwand.
Doch noch immer war da dieses Ziehen in seinem Körper und ein tiefes, lüsternes Seufzen entglitt Minhos Kehle als er sah wie Jae sich bei seinem Anblick über die Lippen leckte. Langsam ließ er den Kopf ein wenig in den Nacken kippen, während er sich auf die Ellenbogen aufstützte, um sein Gegenüber genauestens im Blick haben zu können, während er sich auszog.
Wie magnetisiert hafteten seine schwarzen Augen auf Jae, der halb über ihm kniete und sich soeben seiner Hose samt Boxer entledigte. Du hast darum gebettelt, braver Junge. Ja, ja das hatte er und er verspürte nicht das geringste bisschen an Schamgefühl dabei.
In zwei zitternden Stößen preschte Minhos Atem, den er ohne es zu merken angehalten hatte, über seine Lippen als sein Blick ein wenig nach unten rutschte, dorthin wo Jae einfach gerade selbst Hand anlegte, sich vorbereitete.
Minhos Kehle wurde trocken, er war so scheiße groß - nicht dass er etwas anderes erwartet hätte - aber der Anblick, der sich ihm bot, war tausendmal besser als alles, was er je hätte fantasieren können.
Krampfhaft schlossen sich Minhos Hände, die von Jaes Körper geglitten waren, in die weißen Laken, sodass sich die Muskeln in seinen Armen deutlich anspannten, er spürte wie seine Lenden sich schon vorfreudig zusammenzogen, ein warnendes Grollen huschte über seine geöffneten Lippen als Jae extra laut aufkeuchte. Bastard. Verdammter Bastard.
Doch schließlich zeigte Jae Gnade, beugte sich zu ihm und instinktiv bäumte sich Minhos Körper auf, die Zähne zusammengebissen wurde das Stöhnen in seiner Kehle halb erstickt. Schweißperlen rannen von seinen Schläfen, über seine Muskeln abwärts, instinktiv zog er sich um Jaes Finger, die ihn so sehr reizten, ihn so wunderbar vewöhnten und seine empfindlichste Stelle immer und immer wieder trafen, zusammen, spürte wie der Leader sie in seinem Innern drehte und spreizte.
"...f-fuck...", presste er gerade noch so heraus, als das erneute Streifen von Jaes Fingern ihn jäh beim Fluchen unterbrach und ihn scharf die Luft einziehen ließ. Ihm war so scheiße heiß und jetzt schon sorgte dieses erfüllende Gefühl in ihm dafür, dass er fast den Verstand verlor. Fast.
Noch war es nicht genug. Zwei Finger bewegten sich nun in ihm und Minhos schmale Hüfte zuckte ihnen unaufhörlich entgegen, er wollte sie tiefer, intensiver, mehr.
Er wollte seine ganze Länge in sich versenkt haben und sich von Jae in die Matratze ficken lassen, bis er ohnmächtig wurde. Sofort.
Lange Finger legten sich wie auf Kommando fest um seine Oberschenkel und Minho grub seine Zähne fest in seine Unterlippe, bevor Jae ihn vor sich schob, anders vor sich positionierte und er im nächsten Moment einfach vorstieß und Minhos Lippen teilten sich in einem stummen Schrei. F u c k.
Zunächst war da dieser bekannte, unangenehme Schmerz, doch Minho nahm es nicht mal wirklich wahr, die brennende Lust in seinem Inneren überwog und seine Muskeln krampften sich bei jedem leichten Bewegung, bei jedem weiteren Zentimeter, den Jae vorwärts wagte, um ihn zusammen. Doch der Pinkhaarige wurde schnell mutiger und jeder kurze Stoß ließ den Jüngeren einen ekstatischen Laut ausstoßen und wie ein Ertrinkender der sich an einen Rettungsring klammerte, legten sich seine Hände um Jaes Schultern, zerrten ihn zu sich runter und Minho erstickte das laute Stöhnen in seiner Schulter. Im Raum hatte sich mittlerweile eine unerträgliche Hitze entwickelt, der Geruch von Sex hing schwer in der Luft... der Duft ihrer Körper, die sich gegeneinander drängten.
Es war so gut, es fühlte sich so verdammt gut an und als Jae anfing einen Rhythmus aufzubauen, ihn einfach genau da traf, wo es Minho Sterne sehen ließ, grub er ohne Vorwarnung seine Zähne in die weiche Haut an seinem Hals, während seine Fingernägel sich in Jaes Rücken schlugen, lange rote Striemen darauf hinterließen.
"Jae...", stieß er aus, musste zwischendurch immer wieder kurz stocken, um nach Atem zu ringen.
"J-jae..." Er konnte nur noch seinen Namen stöhnen und wünschte sich dabei fast, der Ältere würde dasselbe mit seinem tun.

Jaes Griff um Minhos Oberschenkel wurde fester, gierig und fast schon besitzergreifend zog er den Jüngeren gegen seine Hüfte, versenkte seine Länge mit jeder Bewegung ein Stück tiefer in ihm. Bis dato war ihm noch kein Stöhnen von den Lippen gekommen, umso kehliger krochen diese lustvollen Laute tief aus der Brust hervor, als seine fließenden Stoßbewegungen zu einem gleichmäßigen Rhythmus steigerten. Sein heißer Atem schlug gegen Minhos Ohr, mit einem bestimmerischen Ruck schob er ihn etwas höher, um einen besseren Winkel zu erwischen. Einen viel besseren. Nichts in diesem Moment hätte den Lee von ihm trennen können, ihre nackten Körper waren im Einklang zueinander wie noch nie zuvor. Beinahe wie beim Tanzen; sie ergänzten sich viel zu gut, viel zu perfekt. Als wäre es nicht das erste Mal, dass sie miteinander Sex hatten.
Der Alkohol gepaart mit dem berauschenden Gefühl seiner Enge spornten Jae an, ihre Lust immer weiter hochzuschaukeln. Er hielt sich nicht gerade zurück, setzte es sich ans Ziel, den Dunkelhaarigen ordentlich ins Nirvana zu vögeln. Und sich selbst gleich dazu. Schweißtropfen bildeten sich an Jaes Schläfe, stöhnend ließ er seine Stirn gegen Minhos Schulter senken, verschnellerte seinen Rhythmus, wurde schier wahnsinnig aufgrund dieser Enge, ein raues Stöhnen vibrierte gegen die Haut seines Gegenspielers. Verdammt, es fühlte sich so scheiße gut an, ihn zu ficken - selbst im betrunkenen Zustand. Seine Sinne waren zwar beeinträchtigt, aber für diesen Moment unsagbar geschärft. Die weiße Hitze stieg in ihm auf wie ein Vulkan, immer intensiver stieß er zu, rieb sich an dem erwärmten Körper Minhos, sorgte dafür, dass kein Blatt Papier zwischen sie gepasst hätte, bearbeitete mit seiner Bauchdecke die Länge des Jüngeren. Verflucht sei er, dass er ihn so anmachte - dass er sich nicht zurückhalten konnte, sobald er hörte, wie Minho seinen Namen stöhnte. Noch nie hatte sich sein Name so gut, so.. zufriedenstellend, so anturnend angehört, wie aus Minhos Mund. Es machte ihn komplett verrückt vor Erregung.
Immer wieder sorgte er dafür, dass er den Jüngeren und sich selbst zu einem Höhepunkt brachte; nur um seine Bewegungen zu verlangsamen, sie Beide auf der hauchdünnen Schwebe schmoren zu lassen. Er nagelte Minho hemmungslos in die Matratze, ohne aus seinem gewollt stolperndem Rhythmus zu fallen.
Seine Lippen wanderten, je intensiver er zustieß, an das Ohr des Dunkelhaarigen. Das Einzige, was er mehr begehrte, als die Tatsache, dass Minho seinen Namen stöhnte, war der Grund dafür: Ihn zum kommen zu bringen. "Komm für mich, Minho..", keuchte er in sein Ohr, wiederholte diese Worte wie ein Mantra, und besonders.. seinen Namen, den er zum ersten Mal stöhnend von sich gab. Komm für mich.

Mit jedem Ruck, jedem festen Stoß gruben sich Minhos Finger fester in Jaes Haare, zogen an den pinkfarbenen Strähnen, zwangen ihn dazu, den Kopf unten zu halten, mit jedem Atemzug gegen die sensible Haut seines Halses zu schlagen.
Sie waren sich so nah, so unglaublich nah und jede noch so kleine Bewegung des Körpers über ihm, das Streifen seiner definierten Brust über seine nackte Haut, jedes fucking Mal in dem er seine Hüften bewegte und fester vorstieß, ließ Minho Sterne sehen und seine Augenbrauen zogen sich angestrengt zusammen, als er die Zähne zusammenbiss, nach der Luft rang, die es in diesem Zimmer nicht mehr zu geben schien.
Immer und immer wieder stöhnte er seinen Namen, packte fester zu, grub seine Fingernägel in seine weiche Haut als Jae ihren gemeinsamen Rhythmus verschnellerte. Er wollte es fester, schneller, härter, auch wenn er spürte, dass er dieses Tempo wohl nicht lange aushalten würde.
Unter ihnen krachte das Bett mit jeder Bewegung ein wenig fester gegen die Wand hinter ihnen und auch wenn Minho der Kopf schwirrte, begann er zu grinsen, grinste darüber, das wohl jeder im Umkreis von zwei Stockwerken mittlerweile wusste, wer hier von wem bis zur Bewusstlosigkeit gefickt wurde.
"F-fuck..", stöhnte er heiser und drückte den Rücken durch, bot Jae noch mehr Fläche, um den heißen Atem an seinem Hals intensiver spüren zu können, verstärkte den Druck seiner Oberschenkel um seine Hüfte, zwang ihn dazu, noch tiefer zu stoßen, denn er bekam einfach nicht genug von ihm und mit jeder Bewegung spannten sich die Muskeln in seinem Körper krampfhaft an.
Seine Augen schlossen sich, öffneten sich jedoch fast sofort wieder und Minhos verschleierter Blick glitt an die Decke, genau in den Moment, in dem Jaes Atem sein Ohr streifte, er ihm hineinraunte und das erste Mal, das verdammte erste Mal seinen Namen stöhnte.
Minho reagierte instinktiv, drehte seinen Kopf beiseite, sodass er Jaes Lippen einfangen konnte. Unordentlich und verdorben tauchte er seine Zunge in seinen Mund, stöhnte gegen seine Lippen, während sein Becken sich ihm weiter entgegendrängte, sein Inneres um ihn herum pochte. Schweiß rann über seine Stirn, seine Schultern und zwischen ihre erhitzten Körper, die aneinanderrieben und gottverdammt, er machte ihn so unglaublich geil und Minho wollte gar nicht, dass es zu ende ging.
Doch es brauchte nicht mehr viel, Jaes raue Stimme an seinem Ohr, sein Name, der in seinem Kopf wie ein Echo schallerte und Minho spürte wie sein Körper nach oben zuckte und diese angestaute Hitze in seinem Unterleib zwischen ihnen in einer geballten Ladung explodierte.
Zitternd stöhnte er gegen Jaes geöffnete Lippen, doch er hörte nicht auf sich zu bewegen, wollte Jae mit sich in die Tiefe reißen, ihn zum Höhepunkt bringen. Es fühlte sich so gut an, dass seine Lunge brannte, sein Blut in seinen Adern kochte und Jaes Name kam wie ein verlangendes Flüstern über seine Lippen, während er den Pinkhaarigen mit seinem Beinen in einem finalen Ruck zu sich zerrte.

Jaes Hände blieben nicht still, er verfiel dem Rausch ihres wilden Treibens so sehr, so hart, dass er die trainierten, definierten Oberschenkel seines Gegenspielers immer fester abtastete, mit jedem Stoß, mit jeder fließenden Bewegung auf dem erhitzten und mittlerweile schwitzigen Körper des Jüngeren. Gottverdammt, er nagelte ihn gerade so intensiv und unnachgiebig in die Matratze, dass ihm selbst ein raues, keuchendes und durch Minhos Schulter gedämpftes Lachen entwich. Das Bett schabte Millimeter um Millimeter über den Hotelboden, knarzte im Sekundentakt drohend unter ihren ineinandergeschlungenen, nackten Körpern, und es hätte ihm nicht egaler sein können. Sollten die Hotelgäste ruhig wissen, dass es hier Zwei gab, die es sich verdammt gut gehen ließen. Er wollte Minho so tief in den Abgrund des Wahnsinns, der Erlösung, reißen, und sich selbst gleich hinterher in die Tiefe stürzen, dass er absolut keine Selbstbeherrschung mehr aufbringen konnte. Fuck, er brauchte es. Er brauchte diesen Sex so sehr, wie die Luft zum atmen - welche deutlich dünner wurde.
Sämtliche Faktoren wie das Ziehen in seinen Haaren, Minhos Akt, sich noch fester um seine Hüfte zu schlingen, seinem schnellen Tempo entgegenzukommen und ihn stöhnend in verdorbene Küsse zu verwickeln, trugen dazu bei, dass er sich der Schwebe, auf welche er sie hochschaukelte, nicht mehr entziehen wollte. Er hatte sie genug auf die Folter gespannt; Zeit für den Höhepunkt, auf welchen er so berauschend und absolut ekstatisch hingearbeitet hatte. Jae gab dem Yoon sogar die Genugtuung, noch mehr Grund für ihn zu kommen, seinen Namen zu stöhnen, zu raunen, noch härter zu werden und ein gewaltiger Schauer durchzog sein gesamtes Rückenmark, als der Schwarzhaarige zuerst kam. Das machte ihn umso verrückter, seine Muskeln spannten sich drastisch an, seine Hände verkrampften sich in den Bettlaken neben Minhos Körper. Der finale Ruck, den der Jüngere von seiner Position aus provoziert hatte, zog - und in einem kehligen, langgezogenen Stöhnen zuckte er über ihm, regte sich nur in winzige, kaum vorhandenen Schüben und entlud den gesamten Druck tief in ihm, der ihn zum Platzen gebracht hatte.
Schwer keuchend sackte er leicht über Minho zusammen, sein Brustkorb hob und senkte sich unruhig, Schweiß rann über seine Stirn. Verdammt.. das hatte ihm den Rest gegeben. Er hatte seine gesamte, scheiß Energie dafür aufgewandt und- es hatte sich gelohnt. Definitiv. Noch entzog er sich ihm noch nicht, genoss erst die Nachbeben des Orgasmus, drehte den Kopf leicht und vergrub seine Nase an dem Hals des Jüngeren.
"Good boy..", verließ es rauchig, heiser seine Kehle und ein verschmitztes, zutiefst zufriedenes Lächeln zupfte an seinem rechten Mundwinkel.
Nach einer Weile, die sie gebraucht hatten, um runterzukommen - und grad noch so nicht einzuschlafen - zog er sich langsam aus ihm heraus, stützte sich über ihm ab und sandte ihm einen erschöpften, dunklen Ausdruck in den glasigen Augen.
"Jetzt darfst du dich ausruhen." Er verwickelte ihn in einen anhaltenden, intensiven After-Sex-Kuss, ließ seinen Zeigefinger fast beiläufig über seine Bauchdecke fahren - ohne Minho dabei aus den Augen zu lassen - und zog diesen schließlich an seine eigenen Lippen. Lasziv leckte er sich seinen Geschmack von der Fingerkuppel und ließ ihn sich auf der Zunge zergehen.
"Mhh.. Träum was schönes.", schnurrte er, ehe er mit diesen Worten aufstand und, wenn auch etwas kraftlos und von seinem alkoholisierten Verstand nicht erlöst, ins Badezimmer.

Rasselnd ausatmend verdrehte Minho den Kopf in den Nacken, während Jaes heißer Atem gegen seine Haut schlug, er ihn ein paar letzte Male so innig und tief füllte, dass die Muskeln in seinem Bauch erzitterten und die Finger des Jüngeren sich noch fester in Jaes Haare gruben.
Sein ganzer Körper bebte, als der Ältere seinen Höhepunkt erreichte und seine ganze Haltung dann ein wenig in sich zusammenbrach, sie beide erstmal wieder nach Luft ringen mussten.
Flatternd schloss Minho die Augen, bevor ein schwaches Lächeln seine Lippen umspielte als er Jaes raunende Worte vernahm, jedoch nichts antworten konnte, weil seine Gedanken noch viel zu beflügelt von diesem geilen Fick waren. Gottverdammte Scheiße, er hatte das hier so sehr gebraucht.
Ein sanftes, wohliges Seufzen entglitt seinen Lippen als Jae sich ihm noch einmal zuwandte, ihn so tief und eindringlich küsste, dass Minhos Kopf schwirrte.
Er wollte ihn eigentlich gar nicht gehen lassen, doch seine Gliedmaßen waren viel zu schwer, um den Pinkhaarigen noch länger bei sich zu behalten. „Mhh...“, machte er leise und drehte sich ein wenig auf die Seite als der Ältere sich aufrichtete, betrachtete ihn aus halbgeschlossenen Augen und grinste ihm müde zu. Auch jetzt, wo sie durch waren, konnte Jae es nicht lassen, ihn erneut zu teasen und Minho grub spielerisch lächelnd seine Zähne in seine Unterlippe, bevor er dem Älteren mit seinem Blick ins Bad folgte.
Er wollte nicht, dass er ihn allein ließ...doch aufstehen war absolut keine Option gerade, dazu brannten seine Muskeln zu sehr. Seufzend drehte Minho sich auf die Seite, tastete nach den Feuchttüchern auf dem Nachtschrank - er dachte nicht mal darüber nach, wieso die Packung dort so hervorragend praktisch platziert war - und richtete sich auf den Ellenbogen auf, um sich einigermaßen sauber zu machen.
Seine Gedanken waren noch immer vernebelt, sein Kopf fühlte sich an in Watte gepackt und erinnerte Minho wieder daran, dass er eigentlich drunk as fuck war. Auf den Mülleimer zu zielen war demnach nicht gerade einfach, doch dem Schwarzhaarigen war das dann auch egal.
Schon halb am Einpennen tastete er nach der am Fußende zusammengefalteten Decke und versuchte die Augen offen zu halten, bis Jae wieder zu ihm zurückkam...er wollte wirklich nicht alleine sein.
Nur am Rand nahm der Gedanke in seinem Kopf Gestalt an, was das hier eigentlich bedeutete...ob es überhaupt eine Bedeutung hatte, dass er gerade mit Jae geschlafen hatte. Luca würde ihm den Kopf abreißen, wenn er das rausfand und Minho drehte seufzend seinen Kopf in das weiße Kissen, lauschte mit einem Ohr auf die Geräusche aus dem Bad.
Doch die Erschöpfung übermannte ihn nach weniger als einer Minute und Minho zog die Beine leicht an den Körper, schlang seine Arme um das Kissen neben ihn, glitt in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

~ * ~

Oh ja, ein Blick in den Spiegel verriet, dass er gerade verdammt wilden Sex gehabt hatte. Die pinken Haare waren zersaust, sein Körper glänzte an manchen Stellen und vor allem.. hatte er selbst schon ziemlich viel an sich kleben. Ein gepresstes, raues Lachen kroch leise über seine Lippen, bevor er den verschleierten Blick zum Waschbecken gleiten ließ. Sein Gleichgewichtssinn war nach diesem wilden Trip nicht gerade der Beste, der Boden vor ihm drehte sich ein wenig, die Nachbeben des Orgamus' hatten ihn geschwächt und er musste sich am Mamorgestein etwas festhalten, als er sich mit dem Handtuch sauber machte, und es nebensächlich einfach in die teure Badewanne schmiss. Juckt mich nicht. Er war durch für heute.
Irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit, in der er noch seine Hände, sein Gesicht und seinen Oberkörper gewaschen hatte, trat - oder schlenderte.. torkelte.. - er aus dem Badezimmer heraus und fuhr sich müde über das Gesicht. Man, war er fertig.. das war wirklich zu viel für heute gewesen. Beschweren würde er sich nicht; aber wenn man mal bedachte, dass er drei fette Auseinandersetzungen inklusive seines Vaters, zahlreiche Interviews und tausend Gespräche hinter sich hatte, und zusätzlich noch das.. dann war es klar, dass er erschöpft war.
Der Geruch von Sex stieg ihm in die Nase und ein feines Lächeln zupfte an seinen Lippen, während er auf das Bett zukam und- uh. Kurz fragte er sich, ob er auf der Couch schlafen sollte, andererseits verwarf er diesen Gedanken Binnen zwei Sekunden - wenn überhaupt. Erstens war sein Kopf viel zu gefickt für diese Entscheidung, wortwörtlich, und Zweitens.. war er einfach nur scheiß müde. Der Anblick des Jüngeren, der sich in das Kissen vergraben und wie auf Kommando eingeschlafen war, entlockte ihm ein müdes, lautloses Schmunzeln, bevor er sich instinktiv zu ihm legte. Und wie es nicht anders zu erwarten gewesen war, brauchte es keine Minute, bis auch Jae komplett wegpennte.

~*~

Der Piepton des Weckers neben seinem Ohr riss ihn aus den wohl letzten, friedvollen Stunden Schlaf, die er nach dieser Nacht hatte nachholen dürfen. Faul tastete er nach dem Ausschalter, zog seine Augenbrauen zusammen und registrierte, ohne die Augen überhaupt geöffnet zu haben, das Stechen in seinem Kopf. Ein leises, kaum merkliches, doch umso raueres Stöhnen kratzte in seiner Kehle. Das war bei Gott nicht sein erster Kater, er hatte weitaus schlimmere als diesen hier erlebt.. doch fühlte er sich mit Sicherheit anders an. Irgendwas fühlte sich hier.. gewaltig anders an.
Langsam kehrte er in die Realität zurück, mühsam öffnete er die Augen einen Spalt, drehte den Kopf leicht und- an seiner Nase kitzelten weiche, dunkle Haare, abrupt und aus dem Affekt heraus sog er den Duft ein. .....was. Angestrengt kniff er die Augen ein wenig zusammen, schüttelte seinen Kopf leicht, rieb sich über die Augen und riskierte nochmal einen Blick nach unten, diesmal schärfer. Tatsächlich. In seinem Bett lag Minho Yoon, nackt und im Tiefschlaf versunken an ihn gekuschelt. Diese Erkenntnis machte Jae um einiges wacher, doch nicht wach genug, um Minho von sich zu schieben oder ihn anzukeifen. Nein.. er fragte sich zwar, wie zur Hölle das sein konnte, und warum er nicht wie jedes Mal entweder auf der Couch oder ganz woanders geschlafen hatte, aber.. das Letzte, was er wollte, war ihn aufzuwecken.
Entweder, weil er ihn ausruhen lassen... oder weil er Konfrontation vermeiden wollte. Was genau davon ihn am ehesten dazu bewegte, sich so vorsichtig wie möglich aufzurichten und geräuschlos aus dem Bett zu steigen, konnte er nicht sagen. Aber was feststand war, dass er nicht länger als nötig bleiben wollte.
Im Badezimmer angekommen realisierte er Stück für Stück, was am gestrigen Tag und.. vor allem anhand Bruchteile der gestrigen Nacht passiert war. Unter der Dusche erinnerte er sich an mehr, und nachdem er sich die Haare getrocknet und einen Blick auf die Digitaluhr im Spiegel geworfen hatte, an wenige Details. 6:20am. Dass er mit seinem wohl.. eigentlich verhassten Partner geschlafen hatte, kratzte jedoch nicht halb so sehr an seinem Stolz, wie es müsste.
Nein.. tatsächlich funkelte etwas dunkles in seinen Augen auf, als er sein Spiegelbild betrachtete. Minho hatte sich in sein Terrain begeben, und jetzt auch noch Schätze geplündert.. dass Spiel, dass sie begonnen hatten, nahm eine interessante Wendung.
Mit einem Handtuch um die Hüften und einer Kopfschmerztablette, die er trocken im Gehen runterschluckte, kam er wieder zurück, regstrierte im Vorbeigehen, dass Minho immer noch schlief.. wie ein fucking Stein. Unfassbar. Aber, gut für ihn. Er schlüpfte in trockene Klamotten, räumte ihre verstreuten Sachen zusammen und packte Minhos Sachen auf die Couch, bevor er sich an eine Notiz ranmachte, die er ihm auf das Kopfkissen legte, bevor er das Hotelzimmer verließ. Ob er es sehen oder ausversehen im Schlaf runterschmeißen würde, kümmerte ihn nicht - die Spielregeln waren die Selben. Kam er zu spät, gäbe es Krach.
Training: 8:30. Komm nicht zu spät. - J

Die Unmengen an Bier, Shots und was auch immer, die Minho am gestrigen Abend gekippt hatte, ließ ihn so tief und fest schlafen, dass er sich die halbe Nacht über nicht mal einen Zentimeter bewegte.
Irgendwann drehte er sich dann doch, ließ das Kissen, das er im Arm gehalten hatte los und spürte stattdessen die Präsenz eines anderen Körpers neben sich. Seine Lider flatterten, verpennt blinzelte Minho gegen den Drang, die Augen sofort wieder zu schließen, erkannte dann aber verschwommen, dass Jae tatsächlich neben ihm im Bett lag.
Auch wenn er es irgendwie gehofft hatte, die Tatsache, dass der Leader sich nicht auf die Couch geschmissen hatte, sondern tatsächlich mit ihm sein Bett teilte...schaffte es, dass dem Jüngeren eine undefinierbare Wärme in die Magengegend kroch und aus Instinkt heraus, weil er es eben nicht anders gewöhnt war, rutschte er vorsichtig näher, schaffte es sogar ohne den Älteren zu wecken, sich an ihn zu schmiegen und seinen Kopf an seiner Schulter zu vergraben, bevor er wieder einschlief - nichtmal realisierte, dass er es sonst nur schaffte, so schnell und friedlich neben seinem besten Freund einzunicken.

~ * ~ 

Das peinlich berührte „Oh, Verzeihung, ich dachte, verzeihung...“ gefolgt von einem Türenknallen riss den Schwarzhaarigen aus dem Schlaf. Gerade noch so konnten seine müden Augen die Umrisse einer gedrungenen, kleinen Frau ausmachen, die rücklings aus dem Zimmer stolperte und Minho ließ seinen Kopf mit einer Mischung aus Stöhnen und Lachen wieder in die Kissen fallen.
„Mh...Zimmerservice.“, brummte er leise und drehte sich auf die Seite, realisierte dann im selben Moment, dass er....alleine war. Automatisch und plötzlich hellwach richtete Minho sich auf, ein Move, den sein Körper ihm direkt mit einem deutlichen Stechen heimzahlte. „Woah...fuck..“, stieß Minho leise aus und verzog das Gesicht, fuhr sich an die Stirn und blinzelte in das Licht, das durch die Vorhänge fiel.
Einen Moment blieb er fast regungslos an der Bettkante sitzen, bevor sein Blick zurück zu der Stelle wanderte, wo er Jae vermutet hatte. Statt dem pinkhaarigen Leader fand er einen Zettel und als Minho sich über das Bett streckte, fiel sein Blick auf die Uhr.
7:29 Uhr.
„....shit.“
Es war ein Wunder, dass Minho nicht sofort auf die Fresse fiel, so schnell wie er ins Bad stürmte, die Dusche aufdrehte und sich so schnell er konnte, alle restlichen Spuren der Nacht vom Körper wusch. Dabei fielen ihm wieder einige Details dessen ein, was sie gestern eigentlich getrieben hatten und Minho biss sich fest auf die Unterlippe.
Er hatte es echt getan. Er hatte echt mit Jaehun Lee geschlafen. Ein wenig ungläubig blickte er sich selbst im Spiegel an, bevor ein leichtes Grinsen an seinen geschwungenen Lippen zupfte und Minho sich tief durchatmend durch die Haare fuhr und stockte.
„...fucking Bastard.“, stieß er atemlos lachend aus und reckte den Hals, um den rot-lila stichigen Fleck an seinem Hals zu betrachten.
Er erinnerte sich nicht mal daran, dass Jae ihm den verpasst hatte und eigentlich sollte ihn das stören, weil er so ganz sicher nicht in die Öffentlichkeit treten konnte...doch das tat es nicht.
Als Minho wieder zurück ins Zimmer kam, war es viertel vor 8 und der Schwarzhaarige griff nach seinem Stapel Klamotten, hielt dann beim Anblick der Lederhose inne. Ganz. sicher. nicht.
Auf seinem Handy eine rasche Nachricht an Luca tippend - und dabei die 12 entgangenen Anrufe und gefühlt 1000 Nachrichten ignorierend, bewegte er sich durch das geräumige Zimmer und blieb schließlich vor Jaes Kleiderschrank stehen.
Entweder würde er ihn eigenhändig lynchen oder...er würde ihm die genau entgegengesetzte Reaktion entlocken. Mit einem viel zu breiten Grinsen öffnete Minho die Schranktüren und begann wahllos darin rumzuwühlen.
Ein paar Minuten später stand er in schwarzen Sweatpants und einem grauen, ihm ein weeenig zu großen Tanktop, das ziemlich viel seiner Tattoos freigab vor dem Spiegel und zupfte leicht an dem Stoff, setzte dann eine erstarrte, eiskalte Miene auf und funkelte sein Spiegelbild an.
„Ich bin Jaehun Young-Lee und ich fick dich tot, wenn du zu spät zum Training kommst.", schnarrte er und kicherte dann haltlos, bevor er sich räusperte und sich in Erinnerung rief, dass er ein 18jähriges Idol und kein 7-Jähriger mehr war.
Irgendwie war er seltsam gut gelaunt...und die Aussicht auf das kommende Training trieb ein vorfreudiges, spielerisches Funkeln in seine dunklen Augen.

20 Minuten später schob er sich in den Trainingsraum und wurde dort - Gottseidank hatte er seine Nachricht gelesen - von Luca mit seinen Turnschuhen und ner Zahnbürste empfangen. „Du bist ein Engel.“
Leicht grinsend nahm Minho sein Zeug entgegen, ließ seinen Blick kurz durch den Raum gleiten - doch Jae war noch nicht da. Schnell huschte er in das kleine Bad im Nachbargang, um sich die Zähne zu putzen, doch bevor er die Tür hinter sich schließen konnte, quetschte sich Luca zu ihm rein.
„...wo warst...“, fing er an, brach dann aber ab und kniff die Augen leicht zusammen, während Minho sich total unschuldig dreinschauend mit seiner Zahnpasta beschäftigte.
„...du riechst nach Sex. Und...holy shit, dein Hals, Minho.“
„Mhh...ich glaub ich hab immer noch Sperma in mir drin, frag einfach nicht.“
Das Geräusch, das Luca machte, klang als würde er sich an seiner eigenen Spucke verschlucken und Minho grinste ihn leicht an, spülte sich dann den Mund aus und schlüpfte in seine Trainingsschuhe. Er konnte die Zahnräder in Lucas Gehirn quasi rattern hören, doch der Blonde sagte erstmal nichts, beobachtete ihn nur stillschweigend, während sie sich zurück im Trainingsraum schonmal für das kommende Training dehnten.
Minho saß gerade mit dem Rücken zur Tür, als diese sich öffnete und er drehte den Kopf leicht, ließ seinen Blick an Jae hochwandern und...schluckte.

Der Friseurtermin war nicht spontan gewesen, tatsächlich hatte er um 7:00Uhr einen gehabt - natürlich nicht beim normalen Friseur. Salons dieser Art waren nur zugänglich für Idols, die keine andere Zeit vereinbaren konnten, als die zur frühen Morgenstunde. Inwiefern und wann sich der Leader NCTs die Haare färbte, war ihm prinzipiell selbst überlassen - meistens traf dies lediglich zu neuen Äras, die bei Comebacks einsetzten, zu.
Allerdings.. juckte es ihn heute ganz besonders in den Fingern, einen neuen Abschnitt anzukündigen, selbst obwohl ihr letztes Comeback mit 'Cherry Bomb' auf seine Haarfarbe abgestimmt gewesen war. Doch hatte der Abschnitt, den er im Kopf hatte, nichts mit einer Comeback Ära am Hut.. er entschied den neuen Abschnitt auf eigene Faust. Einen, der so mysteriös und verdeckt ablaufen würde, dass lediglich eine Haarfarbe in Frage kam: Schwarz.

Um Punkt 8:15 Uhr kam er vor dem Trainingsgebäude an, stieg aus dem teuren Wagen seines Chauffeurs aus und brauchte keine zwei Minuten, bis er in seinen Trainingsklamotten das Tanzstudio betrat. Die schwarzen Strähnen hingen ihm tief ins Gesicht, ließen ihn jedoch fast noch mächtiger wirken, als er den Kinn hob und einen überschauenden Blick durch die Reihen warf - einen abgehobenen, natürlich. Die Tatsache, dass er mit Minho geschlafen hatte, änderte nichts an seinem Status - und erst Recht nicht an seinem Verhalten, mit den 'Gästen' umzugehen.
Den Jüngeren beachtete er nicht mal, als er seine Wasserflasche abstellte und Sangeul sowie Mark zu ihm kamen. Die Spannung von gestern war gelöst, Sangeul entschuldigte sich für sein Verhalten und auch Mark wollte Jaehun klar machen, dass sie hinter ihm standen; doch winkte dieser nur ab, klopfte ihnen unberührt auf die Schulter. Er hatte keine Lust, die miesen Dinge von gestern wieder hervorzukramen, geschweigedenn ihnen zu erzählen, wie sein Vater ihn zusammengefahren hatte.
Alles in einem, selbst wenn Jaes Gesichtsausdruck kühl und stets abgehoben war, schien er im Ganzen neutraler zu sein. Beispielsweise hatte er in den paar Minuten, die er hier war, noch keinen angegiftet. Bedeutete zwar nicht, dass sich das nicht noch ändern konnte.. allerdings konzentrierte er sich heute auf das Training.
Und vielleicht.. darauf, Minho eins auszuwischen. Nicht verbal. Actions say more than words.
Er hatte nicht mal bemerkt, dass er seine Sachen trug. Noch nicht. Stattdessen leitete er ihre heute Trainingseinheit erstmal damit ein, dass er sie in einen anderen Aufwärmtanz einführte. Diesmal nahm er Sangeuls Hilfe auch in Anspruch und zeigte mit ihm, welche Schritte sich Pulse zu merken hätte. Ein Fortschritt.. gestern hatte es ihn keinen feuchten Dreck geschert, ob sie mitkamen oder nicht. Heute zeigte er ihnen wenigstens die Schritte, zwar nicht unbedingt langsam, allerdings einprägend. Außerdem schätzte er sie nicht als strunzblöd ein, sie müssten mittlerweile wissen, dass er nicht langsam machte.
Besonders Minho sollte das nun.. mehr als klar sein.
Die ganze Zeit über, während er ganz vorne stand und die Tanzschritte mit ihnen einstudierte, würdigte er Minho keinen einzigen Blick. Es war, als würde er nicht existieren, als wäre er Luft - und Jae konnte einem verdammt gut das Gefühl vermitteln, nichts weiter als Luft zu sein.
Er nickte Sangeul kurz zu, gab das 'Kommando' quasi für fünf Sekunden oder sowas in der Art ab, joggte stattdessen auf die digitaliserte Schaltfläche zu und tippte das Lied ein, das sie dafür brauchten. Und jetzt würde der Spaß erst beginnen.
Jae war viel zu akkurat in kryptischen Nachrichten, und.. Minho würde er ab einem bestimmten, ganz bestimmten Punkt, nicht mehr ignorieren. Zumindest, nicht mehr mit seinem Blick.
NCT und Pulse stellten sich in ihrer einstudierten Formation auf, Jae vorne an der Spitze. Mal sehen, ob sie diesmal besser mitkamen, als gestern. Und er wurde auch nicht enttäuscht, Pulse setzte die Choreo und seine Worte, auch wenn er ganz genau wusste, dass sie ihn nicht leiden konnten - beruhte auf Gegenseitigkeit - Binnen Sekunden in die Tat um. Anscheinend wollten sie ihm beweisen, dass sie mithalten konnten.. süß.
Der Schwarzhaarige erbarmte sich zwischen drin, verkörperte tatsächlich die Figur eines Leaders, eines Choreographen, gab die Zählzeit an, warf Schlüsselbegriffe ein, und.. lip syncte ein Wort, immer und immer wieder, zwischendrin trafen seine dunklen, von den Strähnen umrahmten Augen auf Minho durch den Spiegel; mit einer gehässigen Professionaliät, dass man sich ihm vor die Füße geworfen hätte. In Gedanken merkte er an, dass der Jüngere seine Klamotten trug, zeigte sich jedoch unberührt, ging durch die Reihen und beobachtete die Tanzschritte der Neuen. Luca wich seinem Blick stur aus, war jedoch Feuer und Flamme und Jae wurde das Gefühl nicht los, dass er es ihm reinwürgen wollte, was Jae beinahe ein kaltes Schmunzeln entlockt hätte.
Aber einen hob er sich für den Schluss auf, einen Move - und das war der Letzte. Er kam hinter Minho versetzt zum Stehen, durchbohrte ihn mit seinem Blick durch den Spiegel. Die Spannung zwischen ihnen hing für genau diese Sekunden so stark in der Luft, dass er an sich reißen musste, ihm kein dreckiges, feines Lächeln zuzusenden.

„...nein.“
„...schlag mich nicht.“
„...nein.“
„...mhm.“
„...n e i n.“
„...wir hatten Sex.“
„.....“
„....was?“

Fast hätte Minho gekichert, als er den Blick von Jae lösen konnte und Lucas Gesicht sah, doch sein bester Freund schien das alles andere als amüsant zu finden. Im Gegenteil. Er sah dem Leader, der - die gewohnte Arroganz in Person - seinen unterkühlten Blick über sie alle drüber schweifen ließ, nur kurz nach, ehe er sich wortlos erhob und sich ans andere Ende des Saals zu Suga verzog, Minho mit einem feinen Grinsen auf den Lippen zurückließ. Er würde sich später noch n Talk anhören müssen, das war ihm klar, doch viel wichtiger: Sie mussten das Training heute überstehen.
Langsam kletterte Minhos Blick zurück zu dem Älteren und er widerstand gerade noch so dem Drang, seine Lippen zu befeuchten. Bei seinem Anblick hatte der überdeutliche Knutschfleck an seinem Hals angefangen zu kribbeln und Minho spannte den Kiefer leicht an.
Schwarz ließ ihn so herrisch, so stolz und irgendwie noch biestiger als sonst schon wirken und dem Jüngeren kroch eine leichte Gänsehaut in den Nacken. Fuck.
Schnell erhob er sich und nahm seinen Platz vor dem großen Spiegel ein, während Jae ihnen vorne die Schritte für den neuen Aufwärmtanz zeigte. Innerlich schüttelte Minho den Kopf, er hätte sich ja denken können, dass der Ältere Pulse’ Bemühungen vom Vortag, den alten Tanz zu lernen, zunichte machte, indem er ihnen nun was neues vor die Nase setzte.
Das wahre Motiv, das Jae zu dieser Choreo und dem dazu passenden Song verleitet hatte, kannte er nicht. Noch nicht.
Jae zog den ganzen Tanz ziemlich schnell durch, doch er schien heute irgendwie...milder gestimmt zu sein, jedenfalls hielt er sich ziemlich zurück, hatte auch noch keinen von ihnen angeschissen - fast eine Meisterleistung, wenn man mal seinen Auftritt von gestern in Betracht zog. Minho konnte nicht anders als dadrüber zu grinsen, doch er merkte dem Rest der Pulse Members an, dass sie alles andere als gut auf den NCT Leader gestimmt waren.
Und Minho konnte es ihnen nicht mal übel nehmen - kurz, nur kurz schoss ihm wieder in den Kopf, was Jae am vorigen Tag alles Hässliches zu ihm gesagt hatte und sein Grinsen verblasste ein wenig. Vielleicht...bildete er sich schon wieder zuviel ein. Vielleicht hoffte er schon wieder auf zuviel..verlor sich in der Utopie, dass sich irgendwas zwischen ihnen nun ändern würde.
Bis jetzt hatte Jae ihn jedoch noch keines Blickes gewürdigt, tat einfach so, als wäre er nicht da und es provozierte Minho so fucking sehr, dass er die Zähne fest zusammenbiss. Er war so ein verdammter Bastard und er brachte sein Inneres zum Glühen.
Doch er riss sich zusammen, konzentrierte sich einfach auf die Schritte und hoffte, dass keiner Jae einen Grund geben würde, ein paar abfällige Kommentare zu verteilen.
Denn dann würde Luca ihn nicht nur für bescheuert erklären, sondern ihn verdammt nochmal zusammenscheißen.
Der Vorsatz mit dem Zusammenreißen hielt jedenfalls so lange, bis die ersten Takte des Songs ertönten, den Jae für ihre Choreo ausgewählt hätte und Minho für den Bruchteil einer Sekunde ungefähr alles aus dem Gesicht fiel, seine großen Augen sich noch ein wenig mehr weiteten.
Oh mein Gott.
Es kostetete ihn alles, wirklich alles, nicht instinktiv dreckig zu lächeln, als Jae zu ihnen zurückkehrte, sich an die Spitze der Formation stellte. Dieser Song, diese eine Stelle, die immer und immer wiederkam, schickte Bilder in seinen Kopf, erinnerte ihn an Laute, Worte, an das Gefühl seiner Finger, die sich auf seiner Haut bewegten, an das Gefühl seiner Lippen, die ihm immer und immer wieder diese zwei kleinen Worte gegen den Hals flüsterten und Minho unterdrückte den Schauer, der über seine Schultern lief, richtete seinen Blick kurz auf den Boden und grinste die Tanzfläche an, bevor er den Kopf hob, mit diesen Bildern, Lauten, Empfindungen in seinem Kopf anfing sich zu bewegen.
Der laute Bass schien unter seine Haut zu kriechen und Minhos Blick lag fest auf seinem Spiegelbild, krallte sich quasi daran fest, doch als er das erste Mal spürte, dass Jae ihn ansah, dass sein funkelnder Blick ihn durchbohrte, war es als würde sich irgendjemand Fremdes seiner Sinne bedienen und Minhos dunkle Augen trafen auf seine.
Der tiefe Atemzug, den er ausstieß, schoss flach über seine Lippen und als er sah, dass Jae jedes „good boy" lipsyncte, hätte wirklich nicht mehr viel gefehlt, um Minho auf die Knie zu bringen. Wirklich nicht viel.
Entschieden drehte er den Kopf beiseite, ließ sich davon nicht aus der Fassung bringen - zumindest äußerlich - und folgte der Choreo weiter, bemerkte nur aus den Augenwinkeln, wie Jae prüfend durch die Reihen ging, sie alle einzeln abcheckte, um zu sehen, ob sie die Schritte richtig vollführten.
Und als Minho durch den Spiegel sah, dass er bei ihm angekommen war, klang das Lied schon in seinen Schlusstakten an seine Ohren und Minho klatschte in die Hände, während sein Blick sich fest in den des Älteren krallte, er ihn nur in den wenigen Sekunden, in denen er den Kopf wenden musste, losließ, bevor Jae ihn wieder erbarmungslos an sich zu reißen schien.
Es war als wären sie wieder in seinem Zimmer und Minho würde nur für ihn tanzen, während er ihm zusah, der Jüngere fühlte sich so beobachtet, so kontrolliert von diesem unnachgiebigen Blick, dass seine Lippen sich automatisch teilten.
Flach atmend machte Minho den letzten Schritt, bevor er sich zuerst zur Seite, dann ganz umdrehte und ihm direkt gegenüberstand, ihm sein charakteristisch, schiefes Lächeln schenkte, den Kopf leicht neigte, Jae das gab, was er wohl von ihm hatte hören wollen, die letzten Worte des Songs mitsprach:
„I am a good boy."

Jaes Blick blieb kühl und gleichgültig, als sich Minho zu ihm drehte und ihm sein typisches, schiefes Lächeln schenkte - doch seine Augen, die ihn durch die schwarzen Strähnen ansahen, zeigten etwas anderes. Das dunkle, mächtige Funkeln dominierte im dunkelbraunen Farbspiel und wurde unwiderruflich tiefer bei den letzten Zeilen, die Minho ihm förmlich zusprach. Ihn daran erinnerte, welche wilde Nacht sie hinter sich hatten, wie es gewesen war, dass Minho einen Striptease für ihn hingelegt hatte, wie es sich angefühlt hatte, ihn in so hart in die Matratzen gefickt zu haben, dass das Bett unter ihrem Gewicht drohend erzittert war. Und wie sehr es der Jüngere genossen hatte, von ihm gefickt zu werden.
I am a good boy.
Wenige Sekunden lang war lediglich die Atmung der Jungs im Trainingsraum zu hören, allesamt blieben sie wie auf Kommando in der letzten Pose stehen und warteten auf ein Zeichen. Auf Jaes Zeichen. Dieser nahm seinen Blick von Minho, überkreuzte die Hände hinter dem Rücken und nickte in den Spiegel, bevor er sich aus seiner Position löste und, so dicht wie es nur ging, an Minho vorbei nach vorne schritt. Er trug seine Sachen, seinen Geruch, und einen Knutschfleck von ihm am Körper... wie ätzend befriedigend und gleichzeitig abscheulich das doch war.
Vorne angekommen stellte er sich neben Sangeul hin, drehte sich zu den Anderen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Für den grottenschlechten Anfang gestern.. ward ihr heute nur halb so bedauernswert." Oh, und zurück war das Arschloch, das sie alle doch so liebten - trotz dessen kam es einem... negativen Kompliment ziemlich nahe. Sangeul beugte sich zu seinem Ohr, flüsterte ihm was zu und Jae überlegte kurz, nickte dann neutralen Gesichtsausdruckes. Er musste das nächste Vorgehen, egal wie wider ihm Minhos Kameraden waren, erklären und darauf hinarbeiten.
"Also. Von uns wird eine Collaboration erwartet, und das in genau zwei Monaten im Gocheok Sky Dome. Je nach dem, wie gut ihr euch anstellt, ist das eure..", seine Stimme nahm einen abfälligeren Ton an, "Chance", ehe er fortfuhr, "bei den MNET Awards mit uns live aufzutreten." Dass das eine verdammt gute Nachricht für Pulse war, die ihre Manager ihnen noch nicht erzählt hatten, da es an Jaehun lag, es ihnen mitzuteilen, war klar wie Vodka.
"Ein riesen Karrieresprung, Jungs", kommentierte Sangeul leicht grinsend und zwinkerte ihnen zu, bevor Jae mit einem - zugegeben, sexy - Augenrollen weitermachte. "Ob ihr wirklich mit uns auftretet, hängt - wie gesagt - davon ab, wie.. ihr euch anstellt." Und wie sehr ihr mich verärgert. Der Schwarzhaarige dachte nicht einmal daran, es ihnen so einfach wie möglich zu machen. Er würde sie auf das schlimmste vorbereiten, denn mit einem potentiellen Karrieresprung würde auch die brutale Realität einkehren. Das folgenschwere Business. Sie würden an den Erwartungen der hohen Tiere zerschellen, wenn er sie nicht in die Mangel nahm.
"Das sieht folgendermaßen aus. Wir performen zwei Songs, im Übergang zwischen NCT und...", er hielt spielerisch inne, setzte eine arrogant grüblerische Miene auf und sah zur Seite, zog einen Finger hoch und versuchte sich 'zu erinnern'. Ja, er erinnerte sich extra nicht an ihren Namen. "...Pulse", sagte Sangeul ein, was Jae die Erleuchtung gab. "Ah. Pulse." Er konnte erkennen, wie sich die Wangen von Minhos Besten leicht aufplusterten, er die Arme verschränkte und irgendwas murmelnd zu dem Jungen neben sich guckte.
"Bei dem Übergang wird eine Art Remix gespielt, und da kommt ihr ins Spiel. Für den Übergang müssen wir eine gemeinsame Choreo performen, bevor ihr mit euren Songs weitermacht. So läuft das sowohl in der Konzerthalle, als auch - wenn ihr Erfolg habt - bei den Awards ab."

Sacht grub Minho seine Zähne in seine Unterlippe, zupfte leicht an der empfindlichen Haut als Jae an ihm vorbeizog, nachdem sie einander einen Moment - der gefühlt zehntausend Jahre gedauert hatte - nur angesehen hatten. Ein Millimeter hätte gefehlt und sie hätten sich gestreift und der Schwarzhaarige grinste leicht in sich hinein, bevor er sich umwandte.
Spätestens jetzt musste er bemerkt haben, dass Minho sich aus seinem Kleiderschrank bedient hatte und Minho wusste, er hatte damit einen Nerv getroffen. Welcher Nerv das genau war, ließ Jae jedoch nicht durchscheinen, stellte sich vor ihnen auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Wie hypnotisiert lag Minhos Blick auf ihm, er sah so bossig aus und das auf eine...mühelose, unangestrengte Art, die den Jüngeren, je mehr es ihm auffiel, so verdammt hart anmachte. Gottverdammt, ey.
So wirklich ganz aufmerksam war er deswegen nicht, doch als Jae die MNET Awards erwähnte, riss das dann doch seine Aufmerksamkeit an sich und Minho wechselte einen kurzen Seitenblick mit Luca.
Das war eine Neuigkeit und durch den Spiegel konnte Minho sehen, wie Pulse entsprechend überrascht reagierte.
Sie waren natürlich schon dort vertreten gewesen, sogar schon öfter nominiert gewesen, doch bisher war es dabei geblieben. In einem gewissen Grad war das natürlich frustrierend, doch bisher hatte es noch niemand geschafft, innerhalb von zwei Jahre nach dem Debüt dort wirklich einen Preis abzuräumen, die Ansprüche und die Konkurrenz waren eben groß. Verdammt groß.
Ein leichtes Lächeln bildete sich auf Minhos Lippen, als Sangeul sich einschaltete und er grinste den Älteren vielleicht ein wenig zu selbstsicher an. Sie arbeiteten hart, wirklich hart und wenn sie sich hier mit NCT gut anstellen würden, würde ihnen das einen saftigen Schubs nach oben geben. Dass Jae nicht dazu bereit war, es ihnen einfach zu machen war klar...Minho hatte nichts anderes von ihm erwartet, doch als Jae dann weiterredete und allzu offensichtlich so tat, als würde er sich an ihren Groupname nicht erinnern, zuckten seine Augenbrauen angekratzt in die Höhe.
Neben ihm raunte Luca Suga etwas zu und Minho konnte durch den Spiegel sehen, wie der Rapper - der schon fast angriffslustig die Augen zusammengekniffen hatte - plötzlich schief anfing zu grinsen. Keiner von ihnen ließ sich gerne so erniedrigen und einige von ihnen hatten noch mehr Probleme damit, die Klappe zu halten als Minho selbst.
Er konnte sich zurücknehmen, daran denken, dass die Collab einer höheren Sache diente, dass sie Pulse zuträglich war, er konnte sich benehmen, wie der pflichtbewusste Leader, doch das war bei weiß Gott nicht allen so.
Entschlossen richtete Minho seinen Blick wieder auf Jae und neigte leicht den Kopf.
Blood, Sweat & Tears war zwar eigentlich ihr neuster Song, doch in Minhos Kopf hatte sich schon eine ganz andere Idee geformt und der Schwarzhaarige wurde binnen Sekunden so hyped dadrauf, dass er einfach so rausplatzte: „Ich hab nen Vorschlag für den Remix!“
Da schien durch, wie sehr er sich schon immer für NCT und ihre Songs begeistert hatte, denn seine dunklen Augen fingen sofort an zu leuchten und das Grinsen auf seinem Gesicht nahm überdimensionale Züge an.
„Ihr nehmt Limitless und wir performen I need you im Anschluss. Das sind beides Songs von unseren neusten Alben und der Remix dadraus...vertraut mir, das wird...scheiße geil klingen, oh mein Gott.“, betonte er und drehte sich dabei zu dem Rest von Pulse und NCT um, grinste sie alle erwartungsvoll an, bevor ihm dann einfiel, dass Jae da wohl auch so ein paar Wörtchen mitzureden hatte und er sich begeistert von seiner eigenen Idee zu ihm umwandte.
Er wusste nichtmal, ob Jae ihren Song kannte...und eine bittere Stimme in ihm redete ihm ein, dass er wohl - selbst wenn es so wäre - nicht einfach so zustimmen würde.

Schlagartig lagen sämtliche Augenpaare auf dem Pulse Leader, der nach Jaehuns Ansprache abrupt die Stimme erhob und dazwischen quatschen anfing. Dermaßen hyped und energiegeladen, dass es den einen ein breites Grinsen ins Gesicht trieb, wie Sangeul beispielsweie, und den anderen - okay, dem Anderen - eine unbeeindruckte Miene entlockte. Die Arme vor der Brust verschränkt hörte er ihm zu, eine Augenbraue wanderte leicht, kritisch in die Höhe, während der Rest im Raum auf die Idee ziemlich gut anzusprechen war. Mark tippte Johnny an und brabbelte irgendwas von wegen "Ehy, den Remix müssten wir auf unseren Channel hochladen!", Haechans Augen leuchteten begeistert und Sangeul grinste Minho zustimmend, wenn auch etwas vorsichtiger, da er direkt neben Jae stand, entgegen. Einen Augenblick befanden sich NCT und Pulse in einem nicht allzu chaotischen Stimmengewirrwarr, besonders - wie hießen sie? JHope und V? - sprangen Minho von hinten an und alberten herum.
Das ging vielleicht für gute.. zwanzig Sekunden so, bis der Einzige,der sich noch kein Stück dazu geäußert oder sich überhaupt geregt hatte, das Kinn reckte und den Mund öffnete. "Ich kenn den Song nicht.", gab er relativ hart und unberührt von sich, was darauf schließen ließ, dass er kein Statement dazu abgeben, ergo keine Zustimmung von ihm verlangt werden konnte.
"Ich hab ihn gehört", meldete sich Haechan, der Maknae in NCT, niedlich lächelnd zu Wort und hatte dafür sogar die Hand gehoben, Johnny fasste sich nachdenklich ans Kinn und sagte, "War das nicht irgendwie.. ging das nicht irgendwie so", und begann die Melodie mitsamt ein paar Brocken der Lyrics zu summen und parallel dazu den Beat zu schnippsen. Sangeul erinnerte sich auch wieder und stieg mit ein, irgendwann verhaspelten sich die Beiden aber, was in einem Lachen unter den NCTs und Pulses mündete.
"Also wir habens obviously nicht so gut drauf mit dem Song wie ihr", meinte Sangeul zu den Jungs, begegnete dabei Minhos Blick und lächelte charmant, was Jae mit einem flüchtigen, augenscheinlich emotionslosen, aber stattdessen eher finsteren Blick quittierte. Sangeul hatte ein viel zu ästhetisches Gesicht, das ihn jedes Mal davor rettete, eine Faust reinzubekommen.
"Na, dann lasst mal hören.", entschied der Schwarzhaarige schließlich für sich, immerhin musste er sich sicher sein, dass er keinem Bullshit seine Zustimmung gab. "Mich würde brennend interessieren, wie sich das aus euren Mündern anhört."
"Oh, eine Acapella Version!", rief Mark dazwischen, "kann ich beatboxen?"
"Nein."
"Oh, cmon.."
Ein verstimmten Mark hätte Jae früher nie so grummelig zurückgelassen. Vielleicht würde sich das auch noch ändern, wie seine Ansicht auf bestimmte Dinge.

Grinsend ließ Minho sich von V und JHope anspringen und legte schließlich seine Ellenbogen auf ihrer beiden Schultern ab, sah Jae an und kurz, nur kurz huschte so etwas wie ein Zögern durch seine Miene, als dieser meinte, er würde den Song nicht kennen.
Es war zwar keine Überraschung, aber etwas in seiner Stimme schaffte es, Minhos Begeisterung einen kleinen Dämpfer zu verpassen. Doch hinter ihnen erhob Haechan dann die Stimme und Minho schenkte dem Jüngsten von NCT durch den Spiegel ein dankbares Lächeln, bevor sich die anderen NCT Member auch zu Wort meldeten und Johnny und Sangeul anfingen, den Song vor sich hinzusummen.
Minho begann zu lachen, als sie schließlich aufgaben und der Rest des Raums in Lachen ausbrach. Nun gut, bis auf Jae. Obviously.
Kokett lächelnd erwiderte der Schwarzhaarige Sangeuls Blick und zuckte dabei leicht mit den Schultern. „Mhh, ich fands gut...vielleicht spannen wir euch NCT aus.“, meinte er und neigte den Kopf dabei - vielleicht ein wenig zu adorably - zur Seite, bevor er wieder lachte und zu dem Leader sah, der sie aufforderte, I need you jetzt vor ihnen zu performen.
Automatisch stieg ein leichtes Kribbeln in Minhos Körper auf, denn dieses Lied bedeutete ihm eine Menge und er hatte einen nicht ganz unwesentlichen Teil zu zu den Lyrics und der Komposition beigetragen.
„Alright, auf drei.“ Pulse war natürlich sofort Feuer und Flamme, wann immer sie die Gelegenheit hatten, NCT und vor allem Jae zu zeigen, dass sie es verdammt drauf hatten und sie stellten sich alle in einem kleinen Halbkreis auf, Minho in der Mitte und mit drei Fingerschnipsern zählte er ein, bevor er mit Namjoon einstieg.
I need you war ein unglaublich gefühlvoller, starker Song weswegen sie sich alle darauf verlegten, sich selbst nur leise zu begleiten, bei diesem Lied stand jede einzelne Stimme, jedes einzelne Gefühl im Vordergrund und Pulse harmonierte hier unglaublich gut. Er selbst hatte seinen Part erst in der Mitte vom Lied, ließ anfang nur hier und da einzelne Teile einfließen und begleitete seine Member leise mit seiner Stimme.
Lächelnd hob Minho seinen Blick von Jin, der gerade seine Strophe beendet hatte und stieg in dem Moment mit JHope und Luca, die die ganze Zeit schon die Choreo halb vor sich hintanzten ein - denn fuck it, wenn sie sich hier beweisen sollten, dann richtig - , ließ seine Hand seine Hüfte runtergleiten, packte das graue Shirt dort leicht wo normalerweise ein Gürtel sitzen würde und ließ sein Becken in einer fließenden Bewegung nach vorne rollen, machte zwei Schritte beiseite und schob seine linke Hand in den Nacken, eine zweite Body Roll erfasste seinen Körper, alles, ohne ihre Zuhörer aus den Augen zu lassen: I need you girl, wae honja saranghago honjaseoman ibyeolhae, I need you girl, wae dachil geol almyeonseo jakku niga piryohae Seine Stimme war von Natur aus sehr klar und angenehm, doch wenn er Songs performte, in die er sich gefühlsmäßig reinknien konnte, in der pure Emotion seine Stimme dominierte, vor allem eins: Gänsehautgarantie.
Ein feines Grinsen umspielte Minhos Lippen als vorne in die Knie ging, sie alle Luca als einziges im Center stehen ließen und er den Move in die andere Richtung wiederholte, Sangeul, der vor ihm stand, zuzwinkerte.
Erst als er sich wieder erhob, den Refrain einleitete, traf sein Blick auf den Jae und Minhos Miene war eins: ein verdammt offenes Buch. Dieser Song war so voller Schmerz und Sehnsucht und es passte viel zu gut zu dem zusammengebündelten Haufen an Gefühlen in seinem Magen, den er unter einem schiefen Grinsen, lässigen Sprüchen zu verstecken versuchte.
Aber hier konnte er das nicht tun, nicht wenn er ihn so ansah und er diese Lyrics sang.
Immer wieder huschte sein Blick zu dem schwarzhaarigen Leader zurück, auch als er sich aus seinem kleinen Sprung aufrichtete und Pulse um ihn herum auf die Knie fiel und das letzte sanfte „I need you girl“ im Raum verklang.