Wer: Jikook
Ich hab die Punkte vergessen die hierher gehören, also mach ichs kurz:
1. Pulse wurde zur erfolgreichsten und größten Kpop Group Koreas (und der Fame erstreckt sich international)
2. Ihr Comeback, ab diesem Stand, ist Mic Drop
3. Es ist ein Alternate Universe, was bedeutet, dass Jaenhoe und Yoonmin in diesem Fall NICHT passiert sind
4. Sowie Variationen in Hintergrundstories und/oder Sonstiges treten ebenfalls auf
5. FSK 18 whatcha think
6. "the cost of being famous"
7. Seit sie eine riesen Fanbase haben wird ihnen, schon seit längerer Zeit (knapp ein bis zwei Jahre) strikt verboten, ein Liebesleben in der Öffentlichkeit (und auch sonst) zu haben und/oder Skandale in diese Richtung zu riskieren
8. Sie gehören ihren Fans lmao
9. "the reality of South Korea, specifically its homophobic culture, which is emphasized even more when you factor in religion and concepts like eternal hell fire and heaven"

Minho wusste, Yura würde ihm am Morgen eine dafür reinhauen, dass er sich nicht an ihre Anweisung gehalten hatte, seinen Schlafrhythmus einigermaßen unter Kontrolle zu halten und ihm dies nun mit den Augenringen des Todes gedankt wurde. Er war irgendwann einfach an seinem Tisch eingenickt, nachdem er mit Suga stundenlang über dem neuen Song gebrütet hatte und das obwohl sie erst diese Woche ihr neues Comeback hatten.
Doch ihre Welt sah nun mal so aus, es reichte nicht mehr, Songs nur dann zu produzieren, wenn man in der Lage war und Motivation, Muse dafür hatte. Mittlerweile musste das wie am Fließband laufen und Minho war froh, dass er sich da wenigstens nicht alleine durchquälen musste.
Es war schon eine Kunst an und für sich geworden, an welchen Orten und Stellen und in welchen Positionen Minho in Sekundenschlaf fallen konnte, ob es nur beim Schminken oder zwischen Interviews war, er war dankbar um jede Sekunde, in der er seine Augen schließen konnte.
Auch jetzt juckten seine Augen vor Müdigkeit, doch als er auf dem Weg zu seinem Zimmer und seinem richtigen Bett an Lucas Raum vorbeigekommen und diesen leer vorgefunden hatte, entschied er sich gegen die gemütliche Verlockung, die restlichen 4 Stunden, die ihm noch blieben, auszuschlafen.
Auch im restlichen Haus konnte er den Blonden nicht finden und nachdem Minho wirklich jede Ecke abgesucht hatte, blieb eigentlich nur noch eine Option...Luca war nicht vom Training zurückgekommen.
Seufzend kramte Minho nach seinem Handy, versuchte seinen besten Freund zuerst so zu erreichen, doch er wusste eigentlich schon, dass niemand abnehmen würde. Zwei Minuten später stand er vor der Tür, warf sich seinen Rucksack über die Schulter, atmete einmal kurz in der kühlen Nachtluft aus und schob sich die Kapuze seines Hoodies über die schwarzen Haare, bevor er losjoggte.

Leise schloss der Schwarzhaarige die Tür hinter sich und ließ den Schlüssel in seine Jackentasche gleiten. Es war stockdunkel, doch Minho wusste instinktiv, wo er hinmusste und mit jedem Schritt wurde sein Herz ein wenig schwerer. Er hatte Luca seit heute Vormittag nicht mehr gesehen, er war nicht zum Essen gekommen...wüsste das Management das, würden sie zuerst ihm und dann Minho den Hals umdrehen.
Allein schon dafür, dass er alleine hier war.
Minho blieb stehen, blickte die massive schwarze Tür vor sich an. Nach draußen hin hörte man keinen Mucks, doch das Licht, das unter der Türschwelle hindurchschien, war Zeichen genug und Minho drückte die Klinke hinunter.
Du Idiot...DU IDIOT.
Mit einem lauten Geräusch fiel die Tür hinter ihm ins Schloss, Minho hatte die Klinke losgelassen, ohne es wirklich zu bemerken. Er hatte vieles erwartet, hatte geglaubt, er hätte Luca schon an seinem Limit gesehen, doch der Anblick, der sich ihm da bot, übertraf all seine schlimmsten Befürchtungen und diese Worte, dieser verzweifelte Schrei schien durch seinen ganzen Körper zu pulsieren, in seinem Kopf wie ein Echo zu tönen.
"...Luca..."
Binnen von Sekunden war Minho bei ihm, ging vor ihm in die Hocke und legte eine Hand auf seine Schulter, streifte mit seinen Fingern leicht seine Wange, die blonden Haare, die ihm schweißnass in die Stirn hingen. "Hey...", fing er wieder an und versuchte, seine Besorgnis nicht allzu stark zum Vorschein kommen zu lassen, ließ seine Stimme ganz sanft und sorgsam klingen.
"...es ist vier Uhr morgens, Luca." Er lächelte ein wenig, neigte den Kopf und versuchte, seinen Blick mit dem seines besten Freundes zu kreuzen, der immer noch auf den Boden starrte.
Es war nicht das erste Mal, dass Minho Zeuge davon wurde, wie Luca sich bis weit über seine Grenzen hinaustrieb, sich dazu zwang, immer weiter und weiter zu gehen. Sie waren jetzt schon 4 Jahre im Geschäft und so gut wie vor jedem Comeback hatte Luca sich von ihnen allen am meisten reingesteigert, in Form zu kommen, bis zum Morgengrauen zu trainieren, sich immer und immer weiter zu treiben, er war derjenige, der nie, wirklich nie zufrieden mit sich war.
Minho spannte den Kiefer leicht an, setzte sich dann einfach auf den Boden und schob sein Gesicht vor Lucas, sah ihm in die dunklen Augen. "Yura wird dir den Arsch vermöbeln, wenn sie deine Augenringe sieht. Uns beiden." Während er sprach begann er in seinem Rucksack zu kramen und förderte schließlich eine volle Wasserflasche zutage, die er Luca reichte und erwartungsvoll die Augenbrauen hob.
Mir gehts gut. Das hatte er erst gestern zu ihm gesagt und Minho hatte ihm kein Wort geglaubt. Doch jetzt, wo er ihn so vor sich sah...erkannte er das Ausmaß dieses abartigen Perfektionismus, den Luca mit sich rumschleppte.
Es war viel, viel schlimmer als das letzte Mal.

In seiner Trance versunken nahm Luca nicht wahr, wie sein Bester - und im Übrigen, der Leader - den Trainigsraum betrat. Wobei, betrat war nicht ganz treffend dafür, wie die schwarze, schwere Tür krachend ins Schloss gefallen war. Eigentlich hätte ihn das aufsehen lassen müssen, hätte ihm zumindest eine Reaktion entlocken sollen; aber das tat es nicht. In seinen Gedanken klapperte er jedes, selbstzerstörerische Mantra ab, das ihm einfiel und das er jemals benutzt hatte. Luca war nie zufrieden mit sich selbst, nie mit der Energie, die er für Pulses Songs und Choreos aufbrachte, nie mit seinem Aussehen, das ihn seit mehreren Tagen, wenn nicht Wochen davon abhielt, volle Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Ein Blick in den Spiegel fiel ihm an manchen Tag schwerer als die Mühe, einen Laster über die Autobahn zu schieben; an anderen Tagen krallte er sich an jedes Detail fest, konnte nicht an Schaufenstern vorbeilaufen, ohne sein Outfit in ihnen abzuchecken, kurz an geparkten Autos stehen bleiben, ohne seine Haare zu richten. Er kannte sie alle, die Bezeichnungen, mit denen man seinen Namen Luca Park befleckte. Es gab tausende gute, hunderte verehrende, mehrere schmeichelnde.
Aber nach dem Sonnenuntergang lauerten in der Nacht die grauenhafte Schatten des Negativen.
Dass er ein Problem damit hatte, streitete er vehement ab. In der Öffentlichkeit kam sowas ohnehin nicht zum Vorscheinen, umso erdrückender wurde es, wenn er mit seinen Gedanken alleine war. Oder mit einem Spiegel. Oder mit Videos, Fotos, Plakaten von sich selbst. Wie oft hatte er sich auf die Zunge beißen müssen, um den Vogue Fotografen nicht direkt ins Gesicht zu sagen, dass er seine Bilder nicht mochte. Und dass sie bitte Neue von ihm machen sollten. Jedes Mal, jedes verdammte Mal unterdrückte er sich Kommentare, die darauf hinwiesen, dass ihr so perfekter Idol Unsicherheiten hinter einer Maske aus Unbeschwertheit und Frohsinn versteckte. Dass er sich an manchen Tagen abgrundtief hasste, mehr als ein Erzfeind jemals tun könnte.
Und an anderen Tagen vergaß er es, trieb sich voran, geizte nicht mit seinem Körper oder seinem Aussehen überhaupt. Wer würde bei seinen Shows, sich das Hemd vom Leib zu reißen und einen öffentlichen, soften Striptease hinzulegen je vermuten, dass er mit sich selbst kämpfte?
Solche Punkte, an denen der Kampf unausweichlich, und ihn nur noch platt zurück ließen, bekam niemand zu sehen. Niemand, außer die Jungs. Und von ihnen nicht mal alle, nicht mal so, wie es Minho augenblicklich bezeugt wurde. Er hörte dem Dunkelhaarigen nicht zu, allerdings schwirrten seine Worte trotz dessen leicht in seinem Ohr herum. Es ist vier Uhr morgens. Eine Tatsache, die ihn nicht verschreckte. In vier Stunden mussten sie fit auf der Matte stehen, bei den Stylisten antänzeln und ihre Schokoladenseite präsentieren. Gerade jetzt schien diese Seite zwischen seinen Händen zerronnen zu sein.
Sein Körper würde diese physische, und pychische Folter früh oder später nicht mehr mitmachen; aber Luca Park kannte keine Grenzen. Er wollte sie nicht kennen, und erst recht nicht vor ihnen Halt machen.
Das Gesicht des Leaders schob sich in sein Blickfeld, abrupt glitten seine Augen in die seines Gegenübers. Das unruhige Flackern der Neonröhre erhellte das Gesicht des Jüngeren, er erkannte, dass er es nicht befürwortete, was er hier tat. Und Yura auch nicht. Ein tonloses Schmunzeln kam über seine Lippen; von der einen Sekunde zur nächsten hatte er sämtliche, üblen Gedanken zur Seite geschoben und sich auf 'es sieht schlimmer aus als es ist' eingestellt. Eine seiner Standardausreden. Stumm nahm er die Wasserflasche, nach kurzem Zögern, entgegen und schüttelte leicht den Kopf, kniff die Augen probeweise zusammen. Schlechte Idee. Ihm wurde schwärzer vor Augen, als mit geschlossenen, was er jedoch beabsichtigt außer Acht und sich nicht anmerken ließ. "Ich hab noch vier Stunden Zeit, bevor sie mir den Arsch vermöbelt", kommentierte er leise und lächelte leicht - ein Lächeln, dass seine Augen fast nicht erreichte. Fast. Er würde alles, selbst in so einer Lage, dafür aufbringen, um seinem Besten zu vermitteln, dass es schlimmer aussah als er für Nötig empfand.
Kurz daraufhin schob er den Kopf in den Nacken, leerte die Wasserflasche in unter vier Sekunden bis auf den letzten Tropfen, und schraubte mit einem tiefen Atemzug den Deckel wieder drauf. Sein Körper war ausgelaugt, schlapp, kraftlos - und trotzdem, trotzdem verbog er sich im Augenblick so sehr, vorzugeben, als wäre alles beim Alten. Als wäre es nicht vier Uhr morgens, sondern elf Uhr abends. Als wäre er nicht kurz davor gewesen, sich in Ohnmacht zu tanzen. "Konntest du nicht schlafen?", lenkte er von sich ab und hob den Kopf, neigte ihn leicht zur Seite.

Minho presste die Lippen ein wenig zusammen als Luca langsam zu lächeln anfing, doch er tat es ihm gleich, erwiderte diesen schwachen Versuch, ihm zu vermitteln, dass alles okay war. Minho hätte sich in diesem Moment selbst dafür ohrfeigen können, dass er vorher nie etwas gesagt hatte. Er und Luca kannten sich seit der Grundschule, aber noch nie, wirklich noch nie hatte er sich ihm gegenüber so ratlos, so überfordert gefühlt.
Stumm betrachtete er Lucas Gesicht, sah zu wie er die Flasche komplett exte und ihn dann fragte, ob er nicht hatte schlafen können. Minho entwich ein leises Schnauben und er fuhr sich seufzend durch die schwarzen Haare, nickte dann aber.
"Ich hab dich gesucht.", erklärte er dann und bedachte den Blonden mit einem kurzen Blick, bevor er wieder so schief lächelte, dass sich seine Grübchen in seinen Wangen abzeichneten.
Minho hatte schon früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen, auf seine kleinen Brüder aufzupassen, wenn ihre Eltern mal wieder durch die Weltgeschichte tourten. Doch an Luca...würde er sich die Zähne ausbeißen, das wusste er schon, ohne irgendetwas gesagt zu haben.
Andererseits, war er der Leader...und tatenlos bei dem, was Luca sich hier antat, zuzusehen würde er eh nicht lange aushalten, selbst wenn dem nicht so wäre. Dafür war er viel zu impulsiv, viel zu sehr auf das Wohl seiner Jungs bedacht...und ein viel zu guter Freund.
"Und jetzt, wo ich dich gefunden hab...gehn wir heim. Und du schläfst gefälligst. Tot nützt du uns nichts." Er streckte die Hand nach der leeren Flasche aus, schob sie zurück in seinen Rucksack und reichte Luca stattdessen nun ein eingepacktes Sandwich.
"Und du isst was."
Er hörte sich an wie seine eigene Mutter und wäre die Situation nicht so ernst, hätte Minho gegrinst. Stattdessen sah er Luca nur auffordernd an, nutzte den Moment um sein Gesicht zu mustern. Jeder, der Luca nicht richtig kannte, hätte sich von diesem sorglosen Lächeln täuschen lassen, von der Art wie seine Augen funkelten, und das obwohl sie eben noch voller Wut und Frust gewesen waren.
Luca Park war so ein verdammter Schauspieler und Minho hatte manchmal den Eindruck, dass Luca selbst nicht mehr wusste, was echt und was eine Rolle war. Er log ihnen allen ständig ins Gesicht, verheimlichte seine strapazierenden Trainingseinheiten vor dem Management...Minho biss die Zähne ein wenig fester zusammen, sodass die Haut über seinen Wangenknochen spannte. Wo sollte das bitte noch hinführen, wenn er da nichts gegen unternahm?
Er wusste ja selbst, dass das Showbiz hart war. Sehr hart. Gerade momentan, wo sich Pulse auf einem Höhenflug nach dem anderen befand, in Los Angeles live performt hatte, zig Shows und Interviews hinter sich gebracht hatte, und das alles innerhalb von ein paar Tagen...all das war auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen.
Die Ansprüche an Pulse hatten sich über Nacht quasi verdreifacht und Minho hatte Vollgas gegeben, sich in den letzten Tagen komplett dem Comeback hingegeben und eigentlich, eigentlich war er zu müde, um sich jetzt noch mehr Sorgen aufzuhalsen. Eigentlich.
"...das grad eben...was war das?"
Es würde nichts bringen, darüber zu schweigen, so zu tun, als hätte er ihn nicht gesehen und gehört. Als könnte er sich nicht schon halb denken, was passiert war.
Und wenn er ihn jetzt mit einem "Mir geht es gut" abspeisen würde, würde das seine Theorie nur bestätigen.
Ernst sah Minho seinen besten Freund an.
Bitte, Luca...lüg mich nicht an.

Ich hab dich gesucht, hörte er den Anderen sagen und erwiderte das darauffolgende, schiefe Lächeln, das er an seinem Besten so liebte, aufrichtig. "Du hättest mich nicht suchen müssen", versicherte er ihm und fuhr sich durch die nassen, blonden Haare, fächelte sich Luft zu, damit sein erhitzter Körper nicht noch mehr Enzyme zum Schwitzen anregte. "Ich wollte grad eh duschen gehen und ins Bett. Hab die Uhr voll aus den Augen verloren, mir kam's erst wie.. Zwölf vor." Jetzt lag es an seinem Lächeln, das etwas schiefer wurde - und seine Worte wie gedruckt aus seinen Lippen hervorkommen ließ. Zwar klangen sie nicht danach, doch der Wahrheit entsprachen sie nicht ganz. Wenn es tatsächlich erst Zwölf gewesen wäre, hätte er mindestens vier Songs hinten drangehängt.
Er löste sich aus seiner Position, auf den Knien zu sitzen, plumpste stattdessen auf seinen Allerwertesten und verschränkte seine Beine zu einem Schneidersitz, während er Minho dabei beobachtete, wie er in seinem Rucksack kramte. Einer Diskussion würde er sich nach seinem mehr als normalem Powertraining nicht mehr aussetzen, also nahm er das in Frischhaltefolie verpackte Sandwich entgegen und richtete ein "Ja, Mom.", im Sing-Sang-Ton an ihn. Wie ernst seinem Besten die Lage überhaupt war, schien ihm nicht aufzufallen - nein, vielmehr ignorierte er den auffordernden Blick und sandte ihm als Gegenleistung einen verspielten aus müde funkelnden Augen, ehe er auf das Sandwich guckte und sich ihm fast der Magen umdrehte. Ein Nebeneffekt, wenn er den ganzen Tag nichts aß - der Anblick von Essen hatte nicht die Wirkung, die sie auf einen Hungrigen haben sollte. Lässig spielte er den Würgereflex mitsamt den Alarmglocken in seinem Kopf runter, zog die Frischhaltefolie vom Sandwhich und nahm einen Bissen.
Es hatte durchaus einen Grund, warum er gerade viel lieber saß als stand. Seine Beine und seine Knie fühlten sich an wie wackelpuddigen, sein ganzer Körper lechzte danach einfach mal nichts zu tun und wie festgegossen auf dem Erdboden sitzen zu bleiben. Wie gewohnt, als würde er nicht absichtlich Mahlzeiten überspringen, nahm er Bissen für Bissen und ließ hin und wieder seine Schultern kreisen, oder seinen Nackenwirbel knacksen - bis Minho ihm eine Frage stellte, die ihn innerlich zum Stocken brachte. Äußerlich betrachtete er seelenruhig sein Sandwich, zupfte etwas dran und sagte sowas wie "Ist das Thunfisch?", um vom Thema abzulenken; aber es half nichts. Minho kannte ihn seit er denken konnte, und Luca wusste ganz genau, was er mit seiner Frage meinte.
Nur würde er es nicht zugeben. Niemals.
"Ich hab getanzt", antwortete er das Offensichtlichste der Welt, und ließ dem Anderen keine Chance, ihn bei seiner.. anderen Antwort, die Minho sicher nicht hatte hören wollen, zu unterbrechen, "Ich hab heute Morgen mal die Liste gesehen für die Choreos, die wir in Live Shows hinlegen sollen. Man, I need You hab ich seit DNA und Mic Drop fast schon wieder aus meinem Kopf gestrichen", er lachte leise, nahm einen weiteren Bissen und schluckte - wenn auch erzwungen - alles runter. "Aber 'ner Show in Vegas muss man halt eben mehr bieten, als nur einen Comeback Song, richtig?" In fact führten sie dort sechs Lieder auf, und dazwischen lag wenn's hoch kam zwanzig Minuten Pause. Eine Höllenfahrt, die in Vegas auf sie zukommen würde.. aber, man musste mehr bieten, richtig?

"Hab ich aber.", hielt Minho stur dagegen und sandte Luca ein leichtes Lächeln, als er meinte, er hätte die Zeit aus den Augen verloren. "Mhm, sicher...", murmelte er leise und wandte kurz den Blick ab, beobachtete den Blonden jedoch von der Seite weiter.
Er fühlte sich fast ein wenig schlecht dabei, ihn so in die Enge zu treiben...doch mittlerweile war Minho soweit, dass er hinter jedem Lächeln, hinter jedem seelenruhig daher gesagten Wort seines Gegenübers, Verdacht schöpfte.
Und es kotzte ihn unglaublich an. Wieso war er nicht einfach ehrlich zu ihm?
Wieso zwang er Minho quasi dazu, alles zu hinterfragen, was er tat? Oder...dachte er einfach, ihm würde das gar nicht auffallen? So wie es keinem aufzufallen schien, nicht den Managern, nicht dem Rest vom Team, nicht den Fans, niemanden.
Bei seiner Antwort auf seine Frage verrutschte das leichte Lächeln, gefror zu einer nicht gerade überzeugten "Aha?" Miene und er schnalzte kurz mit der Zunge, bevor er entschieden näher an Luca rutschte, sich vorbeugte und seine Hände auf Lucas Knie legte. Es machte ihn krank dabei zuzusehen, wie er munter weiterplapperte, scheinbar so als wenn nichts wäre auf seinem Sandwich herumkaute, als hätte er eben nicht vor Wut brüllend auf dem Boden gekniet.
"...Luca..." Minho hob die Brauen an und sah ihm unmittelbar in die Augen. "Verarsch mich nicht. Ich hab dich schreien gehört. Ich hab das gesehen...also was. war. das.", wiederholte er seine Frage und blickte ihn dabei so unbarmherzig an, wie er es in dem Moment übers Herz brachte.
"Du weißt, ich verlange nicht mehr von dir, als du geben kannst...aber gottverdammt, Luca...lüg mir nicht ins Gesicht, dafür haben wir schon zuviel gemeinsam durchgestanden, oder?" Er schüttelte leicht den Kopf, versuchte ihn dabei im Blick zu behalten, einen erneuten Blick hinter diese stur lächelnde Maske zu werfen.
Gemeinsam. Das war hier eigentlich das Schlüsselwort. Minho hatte schon vorher beobachtet, dass Luca sich abkapselte, natürlich nur, wenn gerade niemand von BigHit dabei war und es bemerken konnte. Aber er hatte sich verändert. Und das war nicht nur dem Leader aufgefallen, die anderen - allen voran Suga - hatten das ihm gegenüber auch schon geäußert.
"...ich weiß, es ist viel momentan und du läufst innerlich Amok wegen dem Comeback. Aber...das geht uns allen so. Trotzdem muss hier niemand n Einzelkämpfer sein. So sind wir nicht. Wir sind n Team und wir stehen das zusammen durch. Alle deine Probleme sind unsere Probleme, also rede mit uns. Rede mit mir."
Er neigte den Kopf noch ein wenig mehr nach vorne, schob Luca eine Hand in den Nacken und lehnte kurz seine Stirn gegen seine, atmete dabei ruhig aus.
Wieso machte er es sich selbst nur so schwer, wieso...war er nur so streng mit sich selbst?

Er hätte damit rechnen müssen, dass Minho ihm nichts von alldem, was er vorgab zu sein, abnahm. Wieso er es überhaupt vor seinem Besten tat, war ihm.. just in diesem Moment ein Rätsel. Hier befanden sich keine Kameras, keine Geschäftsleute, keine Managers, keine Fans.. lediglich Minho und Luca saßen sich gegenüber, in einem leeren Raum, der von nichts weiter als einer Neonröhre und einem Spiegel lebte. So nackt, wie sich Luca in diesem Augenblick fühlte, als Minho an ihn heranrückte. Er kaufte es ihm nicht ab.
Sein Gesichtsausdruck veränderte sich abrupt, beinahe hätte er das Sandwich aus den Fingern verloren vor Überraschung - er erwartete nicht mehr, dass man hinter seine Fassade blicken konnte. Dass es einen gab, der den Hilfeschrei dahinter, den er selbst nicht mal zu hören vermochte, erkannte. War es denn ein Hilfeschrei? Nein. Eine entschiedene Antwort, die er Binnen von Sekunden fällte - aber nicht aussprach. Und auch nicht den Anschein erweckte, als wäre es das Gegenteil. "Ich bin nur müde.. du weißt, ich bin gereizter, wenn ich müde bin", rechtfertigte er sein Geschreie, von dem Minho sprach, instinktiv, wurde aber zum Ende hin immer leiser, bis er komplett verstummte. Seine unbeschwerte Haltung schien unter dem unbarmherzigen Blick des Leaders zu bröckeln, aus seinen Augen wich das sonst so lebensfrohe Funkeln Stück für Stück, während Minho weitersprach.
Lüg mir nicht in Gesicht. Unzufrieden, und trotzdem wie ein in die Ecke gedrängter Welpe senkte er den Blick, schob mit seiner Zunge die Essensreste zwischen seinen Zähnen runter und schluckte. Wieso musste ihn Minho gerade jetzt vor die Rede stellen.. er war zu müde dafür. Zu ausgepowert. Und.. zu ängstlich, ihm die Wahrheit zu sagen. Er war nicht bereit dafür, überhaupt irgendwas in diese Richtung zu sagen.
Kommentarlos packte er das Sandwich wieder ein, hatte ein bisschen mehr als die Hälfte erfolgreich gegessen, aber mit dem Gespräch bekam er keinen Bissen mehr runter, ohne das Gefühl zu haben, den kleinen Anteil in seinem Magen wieder auskotzen zu müssen. Alle deine Probleme sind unsere Probleme. "Nein..", schob er leise ein, es war nichts weiter als ein Murmeln, das bei seinem resignierten Schweigen unterging. Er sträubte sich auch dagegen, Minho anzusehen, als er ihn an seinem Nacken zu sich zog, seine Stirn gegen ihn lehnte - sein Atem ging flach, sein Blick blieb gesenkt. Sein Herz schlug unruhig gegen seinen Brustkorb, und seine Hände verbarg er in seinem Schoß, als er merkte, dass sie leicht zitterten. "Es ist okay, Min. Ich brauche..", er brach ab und seufzte leise, versuchte nicht in diese treuherzigen Rehaugen zu gucken, die ihm sonst ausnahmslos alles aus der Kehle entlockt hätten.
"Kannst du mich.. einfach umarmen? Bitte." Nichts weiter als ein erschöpftes Flüstern; zu mehr war er nicht fähig. Die 3am thoughts konnte er sich erst von der Seele sprechen, wenn er in einer besseren Verfassung war als dieser. "Es tut mir Leid, dass ich dich- dass ich dir zu Last falle, Min." Es tat ihm selbst weh, dass er den Mund nicht aufbekam, dass er nicht einsah, was aus ihm geworden war. Er wusste nicht mehr, wer er war - wusste nicht mehr, ob er überhaupt noch der sein konnte, mit dem Minho zusammen aufgewachsen war.

Ja, Minho fühlte sich definitiv verdammt schlecht, als er sah wie Luca auf seine Worte reagierte, doch dass er überhaupt reagierte, dass er - wenn auch nur ein kleines bisschen - auf seine Worte einging, ihm durch seine Miene, die leisen Worte, seine Haltung verriet, dass ganz sicher nicht alles in Ordnung war...das war immerhin ein Anfang.
Denn das Luca selbst derjenige war, der sich am meisten einredete, dass es ihm gut ging, war klar wie Wodka. Er log sich selbst am meisten an und das konnte Minho nicht mitansehen.
Er hielt den Mund, ließ Luca ohne ein weiteres Kommentar Widerworte geben, ihn einfach sprechen, selbst wenn es nicht viel war und er sich auch dagegen zu wehren schien, ihn anzublicken.
Sanft zogen sich Minhos Finger in Lucas Nacken zusammen, kraulten die blonden Strähnen, um Luca ein wenig zu beruhigen, während er mit seiner freien Hand in seinen Schoß langte und Lucas bebend Finger festhielt.
Es tat ihm weg, Luca so zu sehen, so instabil und unsicher, so beschämt aufgrund dessen, was mit ihm los war...doch er drängte ihn nicht weiter, nickte nur leicht auf seine Bitte und richtete sich ein wenig auf, zog den Blonden einfach in eine feste Umarmung und lehnte seine Wange gegen seinen blonden Schopf.
Auf seine geflüsterten Worte musste Minho fast wieder grinsen und ein leises, jedoch freudloses Lachen vibrierte in seiner Brust. "Wenn du mir nicht zur Last fallen kannst, wem dann, mh?", meinte er, jedoch eher spaßeshalber, wurde dann jedoch wieder ernst und festigte den Griff um den Kleineren ein wenig. "Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst oder?", fragte er leise an seinem Ohr und fuhr dabei sanft über seinen Rücken, über sein komplett durchgeschwitztes Shirt.
Es musste nicht heute und auch nicht morgen sein, doch Luca musste klar sein, dass Minho das hier nicht vergessen würde. Er würde davon niemandem etwas erzählen, natürlich nicht, doch dass er Luca nun noch ein wenig mehr im Auge behalten und früher oder später auf diesen Moment zurückkommen würde, war logisch.
"Luca Park...", seufzte er leise und vergrub seine Nase in den Haaren seines besten Freundes, ließ ihn aber immer noch nicht los. Wer wusste schon, wie sehr Luca diese Umarmung, diese Geborgenheit und Nähe einer vertrauten Person gebraucht hatte. In der Öffentlichkeit konnten sie sowas nicht zeigen, da wurde dann direkt wieder zuviel spekuliert. Gerade bei Luca musste Minho immer mal wieder aufpassen, nicht zu touchy zu sein...aber in dem Moment waren sie alleine und vollkommen ungestört. Hier und jetzt konnten sie genauso sein, wie sie wirklich waren.
"...sei nicht so hart zu dir selbst."
Erst als Luca sich von ihm löste, trat Minho einen Schritt zurück, beugte sich dann aber nochmal vor und legte seine Hände an Lucas Wangen, lächelte ihn tröstend an.
"Los komm, wir gehen heim..."
Und damit nahm er ihn einfach ohne Widerworte an der Hand.

Die ganze Anspannung, die sich noch irgendwie in seinem Körper festgesetzt hatte, fiel mit einem Mal, als er sich in Minhos Armen wieder fand. Selten erlaubte es sich Luca überhaupt zu zeigen, wie gezeichnet er von dem Stress war, wie sehr er sich eigentlich selbst zur Last fiel, sich selbst im Weg stand - und das kostete ihn so viel Energie. Das Lügen, die Rollen, seine perfekte Miene, sein Aussehen - er achtete über den Tag verteilt auf verdammt alles, was es gab. Es raubte ihm unzählige Nächte; an Tagen, an denen vorhergesehen war, seinen Schlafrhythmus zu regulieren, schreckte er jede halbe Stunde auf. Aber bei Minho.. obwohl er auch vor ihm den Mund nicht aufkriegte, und sich anfangs verstellte, um ihm keine Sorgen zu bereiten, war er der Erste und der Letzte, der erfahren durfte, wie.. zerbrochen er sich doch fühlte.
Eigentlich war das Tanzen immer sein Rückzugsort gewesen. Mit dem Effekt, dass es einen Zwangscharakter angenommen hatte, nicht mehr - sein Zufluchtsort war bei Minho.
Niedergeschlagen schloss er die Augen, bemühte sich darum, seine Atemzüge kontrollierter über die Lippen zu bekommen, versuchte, das Zittern in seinen Händen abzustellen. In den Armen seines Besten fühlte er sich so.. geborgen. Sicher. Minho hatte eine unglaublich starke Wirkung auf ihn, beruhigte ihn in wenigen Minuten und sorgte dafür, dass sich sein Körper von den Angszuständen erholten - oder diese erst gar nicht loslegten. Jede Berührung, jedes Streicheln nahm sein Körper, seine Seele auf wie Balsam. Wie die Luft zum Atmen. Er brauchte Nähe, er brauchte die Wärme einer zweiten Person. Er brauchte es so sehr.
Die Stimme in seinem Ohr verleitete ihn leicht dazu, ein Nicken von sich zu geben, während er fast im Inbegriff war einzuschlafen. Er wusste, dass er mit Minho reden konnte; er wollte ihn nur nicht tiefer reinziehen, als er müsste. Luca war der Überzeugung, dass er das selbst hinkriegen würde.. hinkriegen musste. Das Einzige, was er brauchte, war jemanden, der an seiner Seite war, wenn er versuchte, sich selbst zu retten.
Sei nicht so hart zu dir selbst.
Er blinzelte müde, blickte zu dem Jüngeren auf und ließ sich zu einem kleinen, schmerzlich sanftem Lächeln hinreißen. Minho war zu gut zu ihm. Er war zu gut für diese Welt.. er trug sein Herz auf dem rechten Fleck, und Seines zog sich bei dem Gedanken, es könne ihm jemals gebrochen werden, widerlich zusammen.
Aber das war ein anderes Thema.
Ohne wenn und aber ließ er sich von ihm auf die Beine ziehen und trat, nachdem er sich seine Sachen angezogen hatte, aus dem Gebäude heraus. Mittlerweile musste es halb fünf sein, trotzdem war die Stadt noch in tiefes, beängstigendes Schwarz der Nacht getaucht. Die ganze Zeit über war Luca an Minhos Seite gegangen, langsam, stets seine Hand haltend. Sie redeten nicht viel, eigentlich kaum; die Stille um sie herum lud einfach dazu ein, keinen Mucks von sich zu geben. Und das war Luca gerade auch viel lieber.
In der Wohnung angekommen streifte er sich die Schuhe von den Füßen, stellte sie zur Seite und ließ sich von Minho die Jacke abnehmen. "Ich geh noch schnell duschen", flüsterte er ihm matt lächelnd zu, rieb sich über die Augen und schlenderte Richtung Badezimmer. Wie gut, dass sie mittlerweile ihr eigenes Zimmer hatten.. so war das Risiko, dass er jemanden aufweckte, nicht sehr hoch.
Unter dem warmen Wasserstrahl wusch er den gesamten, selbstzerstörerischen Stress von seiner Haut ab, genoss den Moment der Ruhe, der vollkommenen Entspannung, schloss die Augen und lehnte seine Stirn gegen die beschlagene Wand vor ihm. Das Wasser floss seelenruhig an seinem Körper entlang, erinnerte ihn daran, dass er in dieser Welt lebte, dass er mit seinen Jungs hier war, dass er mit ihnen Dinge erlebte, die sonst keiner behaupten konnte, dass.. ein leises, unterdrücktes Schluchzen blieb in seinem Mund gefangen, ein Beben überkam seine Schultern. Wie gut, dass er unter der Dusche nur anhand des Gefühls wusste, dass er traurig war. Nicht anhand der Tränen, die sich mit dem Wasser vermischten.
Ich muss perfekt sein. Ich darf sie nicht enttäuschen. Ich darf Minho nicht enttäuschen.

Trocken angezogen kam er aus seinem eigenen Zimmer heraus, schlich sich auf den Gang zu den restlichen Zimmern und kam wenige Sekunden später vor der angelehnten Tür Minhos Zimmers an. Er hatte ihm gesagt, dass er nochmal rüberschauen sollte, wenn er fertig war.. und, mal davon abgesehen, Luca wollte nicht alleine sein. Kurz ließ er seine Fingerknöchel, ausgesprochen leise, gegen das Holz klopfen, bevor er eintrat und sich zur Tür drehte, um sie zu schließen. Er trug seine Schlafboxer und ein oversized, langärmliges Oberteil, so wie fast jeden Abend zum Schlafen. Instinktiv schob er sich die Ärmel über die Handknöchel, müde rieb er sich über die, leicht geschwollenen, Augen und schlenderte auf Minhos Bett zu. "Noch drei Stunden.. dann müssen wir wieder aufstehen", murmelte er leise, eher zu sich selbst, und konnte ein Gähnen dabei nicht unterdrücken.

Auch wenn ihm die ganze Sache gerade unglaubliche Sorgen machte, spürte Minho selbst, dass ihm diese Umarmung selbst auch verdammt gut tat. Sie alle hatten ja ihr Päckchen zu schleppen und als er sich so gegen Lucas Kopf lehnte, seine weichen Haare seine Wange kitzelten, merkte er, dass er ihn vermisst hatte. Die Nähe, ihre persönlichen Gespräche, doch dadurch dass sie alle so beschäftigt waren und oft auch einzeln oder kleineren Gruppen choreo und vocal lessons hatten weil es sonst mit dem Zeitplan nicht aufging, hatten sie einiges an ihrer gemeinsamen Zeit einbüßen müssen.
Freizeit kannten sie sowieso nicht mehr und umso mehr genoss Minho gerade diesen Moment.
Er spürte das leichte Nicken des Kleineren und lächelte spürbar gegen seine Haare, versuchte sich selbst nicht von diesen Sorgen auffressen zu lassen. Er durfte eigentlich niemanden von Pulse bevorzugen, doch mit Luca war eben nochmal alles anders.
Er würde sprichwörtlich für ihn durchs Feuer gehen, alles hinwerfen, für das er so hart gearbeitet hatte, solange es zu seinem Besten wäre. Und das schwache Lächeln des Älteren bestärkte ihn darin nur noch mehr.
Als er mit Luca an der Hand in die kalte Nachtluft trat, hatte der leichte Niesel von vorhin aufgehört und das Gewitter sich verzogen und hier und da blitzten Sterne zwischen den Wolkenfetzen hervor. Während sie durch die Straßen liefen, beobachtete Minho Luca immer mal wieder unauffällig von der Seite. Schon beim Anblick des Himmels hätte er gerne seine Kamera gezückt und ein paar Schnappschüsse gemacht, doch Minho war nicht nur ein Fan von Naturaufnahmen, sondern vor allem von einem: Authentizität. Unverfälschte Wahrheit. Menschen in ihrem normalen Alltag, die nicht posierten, die am besten die Kamera nicht mal bemerkten. Vielleicht war es der Tatsache zuzuschreiben, dass er nahezu 24/7 darauf achten musste, wie er aussah und wie er sich gab, dass er so an der Natürlichkeit von Menschen festhielt, aber wie er Luca so von der Seite betrachtete, kam ihm mal wieder in den Sinn wie schön er eigentlich war.
Nicht perfekt - schön, wie es ihm die 10 Millionen kreischenden Fangirls immer mitteilen wollten...schön auf eine ganz andere Weise, die Minho immer wieder auffiel und die für ein paar Sekunden sein dummes Herz schneller schlagen ließ. Gerade jetzt, wo er ihm diese verletzliche, ganz andere Seite von sich gezeigt hatte...er war so real und echt in dem Moment gewesen und Minho liebte ihn dafür.
Leise schloss er die Haustür hinter sich ab und half Luca dann aus seiner Jacke, hängte sie in den Flur und nickte auf seine Worte leicht. "Schau nochmal bei mir rein, wenn du fertig bist.", meinte er dann leise, um den Rest des Hauses nicht aufzuwecken, bevor er sich in sein eigenes Zimmer begab und die Tür einen Spalt offen stehen ließ.
Seufzend fuhr er sich über die Augen - Yura würde ihn sowas von töten - und schälte sich dann aus seinen Klamotten, warf sich schließlich in Boxer und T Shirt in sein Bett und angelte blind nach der Spiegelreflex auf seinem Schreibtisch.
Während er auf Luca wartete, scrollte er durch seine letzten Bilder und musste über das ein oder andere ein wenig grinsen. Je weiter er durch die Bilder ging, desto mehr fiel ihm ein Motiv auf. Luca, Luca und immer wieder Luca.
In den alltäglichsten und normalsten Situationen und vor allem eins: Immer wieder beim Lachen. Wie ein roter Faden zog sich dieses Motiv durch seine Bilder und Minho grub seine Zähne ein wenig in seine Unterlippe, sah dann auf als es sacht gegen die Tür klopfte und Luca sich ins Zimmer schob.
Bei seinen Worten musste er ein wenig grinsen und zuckte dann die Schultern. "Ich schlaf beim Schminken, da kann Yura sich noch so sehr auf den Kopf stellen..."
Kurz betrachtete er den Blonden, der sich in die Richtung seines Bettes bewegte und Minho rutschte ein Stück beiseite, schlug die Decke zurück und pattete wortlos auf den Platz neben sich, zog ihn dann als er sich zu ihm gelegt hatte, einfach wieder in die Arme und deckte sie beide zu. Instinktiv vergrub er seine Nase in seinen frisch gewaschenen, duftenden Haaren und schloss die Augen.
Er war so scheiße müde...aber eine Sache war da dann doch noch. Eine Sache, die er noch unbedingt loswerden musste.
"...du bist keine Last, Luca."

Eine Hand noch schlaff über die Gesichtshälfte haltend lächelte er dem Dunkelhaarigen, welcher bereits auf dem Bett lag, schief entgegen. "Ich glaub, das sollte ich auch in Erwägung ziehen, bevor ich mitten im Interview einfach wegpenn.." Oder, er besorgte sich davor noch eine ordentliche Ladung an Energy Drinks. Jetzt zählte allerdings, dass er wenigstens die restlichen drei Stunden Schlaf abbekam. Ganz ohne ging dann doch nicht, selbst wenn er das gerne gekonnt hätte.
Kaum, dass er sich zu seinem Besten auf das Bett gesetzt hatte, gab sein Körper der weichen Matratze nach und ließ sich sehnsüchtig in die Kissen legen. Sofort fühlte er sich in guten Händen, wortwörtlich, machte sich automatisch klein und kuschelte sich in seine Umarmung. Früher hatten sie ständig im selben Bett geschlafen, selten in ihren eigenen; heute lag das letzte Mal bereits mehrere Wochen zurück, bis zu diesem Zeitpunkt. Es fühlte sich so schön vertraut an, sicher und geborgen.. als könne ihm die Welt nichts anhaben, solange er in Minhos Armen lag, seinen Herzschlag minimal hören konnte, von dem Gefühl, wie sich dessen Brustkorb regelmäßig hob und senkte, beruhigt wurde. Sein Körper schaltete schon komplett ab, seine Augen waren zugefallen längst bevor er von Minho an sich gezogen wurde. Sein eigener Herzschlag passte sich von alleine an den seines Besten an, sodass es keine zehn Sekunden dauerte, bis er einnickte.
Jedoch nicht, ohne die Worte wahrgenommen zu haben. Du bist keine Last.
Den Rest an Schlaf, den sie für sich hatten beanspruchen können, verbrachten sie ineinander geschlungen. Es war lange kein Geheimnis, dass Luca Kuscheln liebte - und Minho ebenso. Ein Dreamteam - wortwörtlich. Zwar hatte er immer noch mit Unruhen im Schlaf kämpfen müssen, allerdings nicht so lange, wie er es womöglich alleine hätte tun müssen. Ein Weckerton riss den Blonden, wenn auch widerwillig, Stück für Stück aus dem Schlaf - ihm waren diese drei Stunden wie lediglich eine einzige vorgekommen. Sie hatten sich in ihrer Position kaum bewegt, außer, dass Luca mit dem Rücken zu Minho gedreht war; seine Arme jedoch um sich geschlungen hielt. Angestrengt blinzelte er gegen die fahle Dunkelheit des Morgengrauens, entschied sich aber schnell dagegen - besser gesagt nahm ihm sein Körper die Entscheidung ab und sorgte dafür, dass ihm die Augen erneut zufielen. Er war so.. fertig. Wenn er es nicht besser wissen würde, hätte er glatt dazu tendiert, den ganzen Tag mit Minho einfach nur.. im Bett liegen zu bleiben, zu kuscheln, Musik zu hören.. so wie damals.
Als er mit seinen frischen siebzehn Jahren noch keinerlei Selbstzweifel verspürt hatte. Keinerlei Drang nach perfekter Selbstzerstörung.

Auch bei Minho dauerte es keine halbe Minute, bis ihn der Schlaf übermannte und er sich bis zu dem schrillen Weckerton drei Stunden später eigentlich kaum bewegte. Ein leises Brummen kam über seine Lippen als dieses nervtötende Geräusch immer lauter wurde und er tastete blind nach seinem Handy, das neben ihnen auf dem Nachtisch lag, stellte den Wecker aus und schlang seinen Arm einfach wieder um Luca.
Der Blonde lag immer noch direkt neben ihm, hatte sich in der Nacht nur in seiner Umarmung gedreht und Minho rutschte automatisch ein wenig näher, vergrub sein Gesicht in Lucas Nacken und weigerte sich strikt, die Augen zu öffnen.
Der Moment war gerade zu friedlich, zu gemütlich und erinnerte viel zu sehr an die damalige Zeit, ihre Anfangsphase mit Pulse, wo sie das erste Jahr lang noch alle zusammen in einem Zimmer in lauter Stockbetten geschlafen hatten.
Auch da war sehr schnell klar geworden, dass weder Luca noch Minho dafür gemacht waren, alleine in einem Bett zu pennen und nicht selten hatte sich einer der beiden zu dem anderen auf die Matratze gequetscht.
Jetzt, wo Minho in diesem sau teuren Doppelbett schlief, war zwar mehr Platz, doch den brauchten sie, so eng umschlungen wie sie da lagen, eigentlich gar nicht. Dafür passte Luca einfach viel zu perfekt in seine Arme und manchmal, wenn Minho vor ihm wach wurde, beobachtete er ihn beim Schlafen und Aufwachen, er liebte den Moment, in dem seine dichten Wimpern leicht flatterten, bevor sie die dunklen, von Schlaf durchzogenen Augen enthüllten. Gott, er liebte es, neben Luca aufzuwachen.
"...wie hoch, glaubst du, stehen die Chancen, dass sie das Interview ohne den Leader durchziehen, wenn ich nicht aufkreuze?", murmelte Minho schließlich gegen Lucas Hals und grinste müde, bevor er seine Augen einen Spaltbreit öffnete und in das leichte Dämmerlicht blinzelte.
Er wollte wirklicht nicht aufstehen, wenigstens für einen Tag die ganze Welt dadraußen ignorieren und sich nicht von der Stelle bewegen. "...ich versprech dir, wenn wir aus Vegas zurück sind...fahrn wir wohin, ins Disneyland oder sonst wo, mir egal, irgendwohin. Nur wir zwei. Und dann kann der Rest der Welt mich mal am Arsch." Ein leises, kratziges Lachen vibrierte in seinem Brustkorb, seine Stimme hatte morgens immer so einen verpennten, rauen Ton an sich, der erst wieder verschwand, wenn Minho mindestens drei Tassen Kaffee oder mehrere Dosen Energy unten hatte.
Heute würde er vermutlich beides brauchen.
Langsam wanderte Minhos Blick durch sein Zimmer, blieb an der drohend tickenden Uhr hängen und er seufzte leise, gab ihnen innerlich noch eine halbe Stunde, bevor sie sich wirklich aufraffen mussten um pünktlich auf der Matte zu stehen.

Sein Hals war eine empfindliche Stelle für Berührungen jeglicher Art; gleichzeitig genoss er die Nähe und den warmen Atem Minhos, welcher ihn dort kitzelte und ihm trotz der Müdigkeit, die ihn noch immer heimsuchte, ein Lächeln auf die Lippen trieb. Er drehte seinen Kopf automatisch tiefer ins Kissen und verbarg damit das Lächeln, welches genau so gut in einem leisen, fast tonlosen Kichern mündete. Wie sehr er dazu gewillt war, seiner Frage auf den Grund zu gehen - anhand der Praxis. "Wenn wir.. noch 'n paar Stunden schlafen finden wir's heraus..“, murmelte er verschlafen, nahe zu säuselnd und wagte es erst gar nicht, die Augen wieder zu öffnen. Bis jetzt hatten sie keines ihrer Interviews je verpasst oder verschlafen; gerade schien ihm diese Option nicht sehr abwegig vorzukommen.
Nur wir Zwei. Die Wärme in Lucas Brustkorb, der kleine Stolperschritt seines Herzens hätte ihm eigentlich verdeutlichen sollen, dass er das auf einer ganz anderen Ebene auffassen müsste. Tat er nur nicht. Nicht einmal im Traum wären ihm diese Art von Gefühlen aufgefallen, da es für ihn wie etwas ganz normales, simples und.. freundschaftliches vorkam. Immerhin kannten sie sich ewig, besser als jeder andere, und dass sie so herzlich und liebevoll miteinander umgehen war selbstverständlich - richtig?
"Mhm.. klingt verdammt gut..", stimmte er seufzend hinzu, streichelte leicht über die Unterarme des Dunkelhaarigen und lehnte sich, wenn das überhaupt noch möglich war, enger an ihn. Automatisch, was bei ihm jedes Mal der Fall war, wenn er langsam aufwachte, fröstelte er vor sich hin und zog den Kopf ein. "Wir haben das lang nich mehr gemacht", murmelte er weiter und blendete dabei aus, dass er jeden einzelnen Knochen im Körper spüren konnte und im Endeffekt sogar für's Sprechen zu platt gewesen war. Aber Minho war die Ausnahme - er war immer die Ausnahme.
Was er mit seiner Aussage gemeint hatte, blieb vorerst in der Luft hängen. Ob er sich auf den Urlaubstrip bezogen oder ihren Kuscheleinheit gemeint hatte, war schwer zu sagen; um genau zu sein traf nämlich Beides zu. Tief durchatmend drehte er sich in der Umarmung zu Minho zurück, hielt die Lider jedoch gesenkt. "Wir sollten.. das aber echt machen.. irgendwann", flüsterte er dem Jüngeren müde entgegen, genoss die ruhige Atmosphäre um sie herum und die Nähe zu seinem Besten, ehe er langsam unter dem dichten Wimpernpaar zu ihm aufsah. Knapp vier bis fünf Zentimeter trennte ihre Gesichter voneinander, ein schlaftrunkenes Lächeln zierte sein Gesicht. Neben dem Leader auf diese Art und Weise aufzuwachen hatte er schon wahnsinnig vermisst.
Vielleicht etwas mehr, als er im Moment vermutete.
Lucas Hand rutschte an Minhos Gesicht, sanft streichelte er die Konturen seiner Wange, seiner Schläfe, hoch zu seiner Stirn, wo er ihm die wuscheligen, dunklen Strähnen zurück strich. Egal, was er tat.. er sah immer gut aus. Immer. Ein tiefer Atemzug, der in seiner Lunge ein wenig brannte, glitt durch seine Nase und er schloss die Augen wieder, während seine Hand reglos an Minhos Gesicht liegen blieb. Eine Weile lang herrschte Stille, Luca hätte nichts lieber getan, als in den nächsten drei Sekunden wieder komplett im Land der Träume zu versinken. Aber das würde es sowohl ihm, als auch Minho schwerer machen, überhaupt mal aus diesem Bett rauszukommen.
Doch unter all dem Stress, unter all der Hektik und der Unruhe vergangener Tage, fiel ihm eine entscheidende Sache auf, die er aussprechen musste. "Ich hab dich vermisst."

"Verdammt, verdammt gut.", grinste Minho leise und schmiegte sich ein wenig enger an die Wärme von Lucas Körper, diesen Duft in seinem Nacken. In dem Moment wusste er gar nicht, ob er damit den Trip meinte oder diesen ungestörten Moment, dachte darüber aber auch nicht wirklich nach. Er war viel zu müde und sein Verstand wollte ihn schon wieder dazu zwingen, aufzustehen, sich anzuziehen...sich auf den Tag vorzubereiten. Entschieden schob Minho alle Gedanken dieser Art beiseite, ließ für diese paar Minuten den verantwortungsbewussten Leader beiseite und Minho übernehmen.
Den Minho, der es liebte, dass Luca sich wieder zu ihm umdrehte und ihn sanft anlächelte, bevor er die Augen öffnete. Den Minho, der es nicht bemerkte, wie abhängig er von der Gewissheit war, dass Luca immer an seiner Seite stehen würde, dass nie etwas zwischen sie kommen würde, der sich nach ihm verzehrte als würde er ihn wie die Luft zum Atmen brauchen.
Sein Grinsen wurde ein wenig tiefer, als Luca seine Finger nach ihm ausstreckte, so sanft und vorsichtig die Konturen seines Gesichts nachzeichnete, dass dem Jüngeren eine angenehme Gänsehaut in den Nacken kroch. Unter dieser Streicheleinheit hätte er problemlos wieder einschlafen können, sich in diese liebkosende Hand schmiegen können, wie eine Katze.
Ein zufriedenes Schnurren kam über seine leicht geöffneten Lippen, bevor Minho leise lachte und Luca dann ansah, der die Augen wieder geschlossen hatte. Er hatte ihn vermisst und Minhos Lächeln nahm ein wenig sanftere Züge an.
"Mhmm...ich dich auch.", meinte er leise und ließ den Blick seiner dunklen Augen ein wenig beiseite wandern.
Über seinen Kopf hinweg angelte der Schwarzhaarige nach seiner Kamera, die immer noch direkt neben ihnen lag und schaffte es tatsächlich, sie ohne sich groß zu bewegen in die Hand zu bekommen.
Als Luca bemerkte, was er vorhatte, war es schon zu spät und Minho hatte abgedrückt, den wohl sanftesten und unschuldigsten, friedlichsten Moment festgehalten, den er sich vorstellen konnte.
Lucas entspanntes Gesicht, gefangen in der wohligen Wärme zwischen der sonnengelben Decke und seinem eigenen Körper und nur die Schatten unter seinen Augen zeugten von dem Stress und all den Sorgen, die er hatte. Lächelnd betrachtete Minho seinen Schnappschuss.
Ja, ja verdammt.
Er hatte ihn auch vermisst.

Auf gutem Wege, für die nächsten Minuten wieder einzuschlafen, bemerkte er kaum, dass Minho bereits was ganz anderes im Kopf hatte. Bewusst wurde es ihm erst, als sich der Jüngere ein wenig, sehr wenig, bewegte, und mit dem Wissen, dass seine Kamera direkt neben ihnen lag, brauchte es nicht lange, bis es Luca trotz Übermüdung raffte. Allerdings nicht schnell genug, um darauf zu reagieren - der Schnappschuss war getätigt, noch bevor er sich in irgendeiner Weise hätte regen können. "Minhua...", murrte er nach verzögerter Reaktionszeit, zog seine Hand von ihm und anstelle dessen vor sein eigenes Gesicht, dass er beschämt ins Kissen drehte. "Wieso tust du das..", kam es gedämpft, kläglich von ihm. An Minhos Faible für Schnappschüsse in den wohl ungünstigsten Augenblicken war Luca eigentlich gewöhnt, aber.. jetzt, hier, komplett übermüdet und platt in seinem Bett fotografiert zu werden? Ugh. Er wollte gar nicht wissen, wie das aussehen musste - so wie immer, wenn Minho unerwartete Bilder von ihm schoss.
Unvorbereitet ging Luca nie in ein Shooting, seine Selbstkritik war meistens heftiger als die Kritik von Außen. Er fokussierte sich streng auf sein Ebenbild, wenn er ausdrücklich.. beweisen wollte, dass er nur Schokoseiten besaß, wie es Tag ein Tag aus über ihn behauptet wurde. Minho hingegen hatte viel lieber ein Auge für nicht gestellte Szenarien, was er eigentlich wahnsinnig an ihm schätzte - nur nicht bei ihm selbst.
Ein leises Klopfen an der Tür bot ihm die Chance, sich die Decke zu krallen und über den Kopf zu ziehen. Zwar würden die Jungs spätestens am Set checken, wie verschlafen und ausgelaugt er war.. aber bis dahin brauchte er erstmal etwas Zeit, sich zu sammeln. Und das ging nur mit Minho an seiner Seite. "Hey Minho, bist du wach? Hast du Luca gesehen?", fragte V, als er den Kopf langsam reinstreckte, einen Blick auf den Leader erhaschte und einen... in Decken eingerollten, unerkennbaren Luca bei ihm liegen sah. Er machte sich nicht mal die Mühe, von selbst zu antworten - Minho würde das bestimmt für ihn übernehmen.
Nach einer kurzen Unterhaltung, die Luca halbwegs mitbekam, atmete er tief durch und riskierte einen Blick aus seinem Versteck raus in Richtung Minho. Er wollte nicht aufstehen.. jedoch blieb ihm keine andere Wahl. "Kannst du mir.. 'n Glas Wasser holen, bitte?", bat er ihn leise um einen Gefallen und hing noch ein "mit einer Tablette", hinten dran, womit er nichts anderes meinte als seine Tabletten, die er gegen Schlafstörung verschrieben bekommen hatte. Eigentlich musste er diese jeden Morgen und Abend einnehmen, vergaß es jedoch in gewissen Abständen immer mal wieder.