Es war Punkt 8 Uhr, als es an der Tür zu seinem Studio klopfte und Suga verkniff sich nur schwer ein leichtes Grinsen, als er daran dachte, dass Luca vielleicht sogar überpünktlich gewesen war, dann aber vor der Tür bis 8 Uhr gewartet hatte, um nicht irgendwie zu whipped dazustehen. Der Gedanke gefiel ihm seltsamerweise mehr als er zugeben würde und als er dem Rothaarigen die Tür öffnete, strahlte dieser ihn so breit und fröhlich an, dass Suga seinen Frust aufgrund des unfertigen Tracks sofort vergaß. „Ready when you are.", antwortete er dem Jüngeren und folgte ihm, nachdem er alle Computer in den gesicherten Standby Modus gesetzt - falls er später oder irgendwann in der Nacht nochmal zurückkommen würde, wäre ja nicht das erste Mal - und zweimal abgesperrt hatte, nach draußen, nahm ihm auf dem Weg die riesige Decke ab, die er mitgebracht hatte. Er konnte es sich nicht nehmen lassen, ihn einmal von der Seite zu mustern, selbst so - in dem lässigsten und alltäglichsten Klamotten - sah Luca Park aus wie ein verdammtes Supermodel und sie mussten, wie sie hier so über den Campus liefen, das wohl kurioseste Duo abgeben, das es gab. Bevor er sich im Starren verlor, verlegte er sich jedoch darauf, Lucas Auto - einen Ford Mustang Oldtimer, der definitiv schon bessere Zeiten gesehen hatte - zu mustern. „Wow...ich hätte dich eher für den Typ mit dem Sportwagen gehalten.“, kommentierte er, sandte Luca ein feines Grinsen als er ihm die Autotür aufhielt - fucking Boyfriendmaterial, Luca Park, stop und der Rothaarige sich dann durch das Fenster auf den Fahrersitz schwang. Suga konnte nicht leugnen, dass die ganze Szene, die Art wie Luca in dem Sitz neben ihm saß und sie aus der Parklücke lenkte, während das Radio im Hintergrund spielte, das alles hier einen ganzen Schwall an Gedanken und Worten in seinen Kopf setzte und nach seinem sarkastischen „Will ich’s wissen?“ auf Lucas Erklärung, kramte er nach dem Notebook in seiner Tasche und fing an, ein paar Worte hineinzukritzeln. Nur kurz verharrte sein Blick auf den Zeilen, die er als letztes hineingeschrieben hatte. You are the origin of my dreams, take it, take it, my hand held out to you is destiny.
„Das Motorrad ist der Hammer.“ Es gab nicht viel, was Suga als der Hammer bezeichnet hätte, doch der Anblick wie die beiden Protagonisten des Films durch das Nachtleben der Stadt auf einem LED beleuchteten Motorrad rasten, hatte ihn dann doch schon irgendwie vereinnahmt. So viel Aufmerksamkeit wie in dieser Szene hatte er dem Film in den letzten 45 Minuten nicht geschenkt, immer wieder huschte sein Blick zu Luca zurück, der neben ihm eingekuschelt in der flauschigen Decke saß. Seine Hand lag nicht unweit von seiner eigenen und Suga spürte das ziehende Kribbeln in seinen Fingerspitzen, den Drang, sie in seine zu nehmen, dieses Gefühl zu verspüren, wenn ihre Fäden sich miteinander verbanden. Suga hatte die letzten drei Tage damit verbracht, rauszufinden, was das für Emotionen in ihm auslöste und war zu dem Schluss gekommen, dass er sich ... vollständig fühlte. Als hätte die ganze Zeit ein Teil von ihm gefehlt, ein Teil, den er sich selbst ausgerissen hatte, als er beschlossen hatte, seinem Elternhaus komplett den Rücken zu kehren, als er beschlossen hatte, das, was er Zuhause nannte, hinter sich zu lassen. Ein Teil von ihm hatte danach gefehlt und Sugas Finger zuckten ein wenig, bevor er sie zurückzog und sich eine Zigarette anzündete, seinen Blick wieder auf den laufenden Film richtete, wo die Protagonisten sich soeben küssten. Irgendwie ging es ihm mit all diesen neuen Emotionen, diesen unbeschreiblich starken Gefühlen in seinem Inneren zu schnell, kein Mensch konnte sich nach drei Tagen in jemanden verlieben, einfach so...es ging viel zu schnell...und doch nicht schnell genug.
In der Flauschdecke eingekuschelt auf der Motorhaube seines Babys zu sitzen war definitiv eine Sache, die Luca vielem vorziehen würde. Autokino mochte er wahnsinnig gerne, mittlerweile war es auch dunkel genug geworden und ein paar Sterne ließen sich am dunklen Himmel erkennen, auch die Temperaturen sanken ein wenig, jedoch nicht zu viel, um im inneren des Autos verschwinden zu müssen. Den ganzen Film über waren seine Gedanken zu Suga neben ihm geschweift, allerdings gab er sich - sogar erfolgreich - Mühe, nicht zu ihm rüberzustarren. In seinen Händen hielt er eine Packung Fruchtgummis, hielt sie dem Blauhaarigen schließlich hin und er grinste bei seinen Worten. "Motorrad Liebhaber?", riet er als Schlussfolgerung ins Blaue - badummtsch - und klemmte sich einen Fruchtgummi, Erdbeergeschmack, ziwschen die Lippen, während er die Packung neben ablegte. Genug genascht, jetzt wurde gekuschelt. Auch wenn er etwas schüchterner an Suga heranrückte, so war sein Annäherungsversuch doch relativ klar. "Decke?", fragte er niedlich lächelnd und legte sie ihm, ohne wirklich seine Antwort abzuwarten, ein wenig um die Schultern. Seine Hände zog er wieder zurück in den Schoß seines Schneidersitzes, den Blick richtete er wieder auf die riesen Leinwand in der Ferne, auf welcher sich die Protagonisten gerade nach Herzenslust küssten. Gott, sein Herz schug so wahnsinnig schnell, dass er manchmal befürchtete, Suga könne es hören. Und dass er sich automatisch ihn und sich selbst darin vorstellte, war kaum zu fassen; wie ein kleiner Teenager. "Motorrad kann ich nicht fahren, aber.. ich bin 'n echt cooler Begleitfahrer", merkte er an und ein kleines Grinsen formte sich aus seinen Lippen, sandten es ihm seitlich zu. Der Drang ihn zu küssen war mit jeder andauernden Minute unterträglicher, doch hielt er sich zurück. Er wuste, wie schnell das alles ging, aber.. was erwartete man von jemandem, der seinen eternal lover gefunden hatte, auf den er so lange warten musste? Kurz beäugte er wieder die Art, wie Suga rauchte, und eigentlich hätte er dagegen sein müssen, irgendwie war er ja auch dagegen, dass er seine Gesundheit zunehmend aufs Spiel setzte, wie es nicht eh schon der Fall war, aber er redete ihm da nicht dazwischen; und davon mal abgesehen musste er zu seinem Leidwesen feststellen, just in diesem Augenblick, wie.. attraktiv es an ihm aussah. Es zog ihn auf eine unerklärliche, schicksalhafte Art und Weise an, verlockend und einnehmend und er drehte seinen Kopf zu ihm. Und aus irgendeinem Grund ergänzten sich ihre Blicke, ihre Gedanken, sie hatten das selbe im Kopf, automatisch, und Luca beugte sich zu dem Glimmstängel, den er ihm hinhielt, um einen Zug zu nehmen. Seine Augen lagen dabei auf Sugas, ließen ihn nicht los, und es war ein verdammt.. intensiver Moment, den er in seinem Arm kribbeln fühlte, bevor er sich wieder ein wenig zurücklehnte und den Rauch des Schadstoffes durch den Mund ausblies. Wenn ihn sein Trainer jetzt gesehen hätte; dreißig Strafrunden, mit Sicherheit.
„Mhhm, hab selbst eins. Allerdings nicht mit LEDs aber...wäre vielleicht ne Idee wert.“ Ein schmales Lächeln umspielte Sugas Lippen, als er den Rauch zwischen den Zähnen ausstieß, den Blick bei seiner Antwort weiterhin auf den großen Screen gerichtet hielt, damit er Luca nicht ansehen musste und diesem prickelnden Drang in seinen Fingern, seinem ganzen Körper nachgab. Suga hatte noch nie jemanden geküsst, für den er so viel empfunden hatte und die Tatsache, dass sich all das binnen weniger Tage so in ihm angestaut hatte, dieses Verlangen, Lucas Lippen auf seinen zu spüren, in Erfahrung zu bringen wie er schmeckte, war neu. So neu, dass es ihm fast ein wenig Angst einjagte, weil er sich so nicht kannte, weil der Rothaarige in ihm Seiten aufzudecken schien, die vorher nicht existiert hatten. Die Seite, die der ganzen Kontrolle entsagen wollte, die sich einfach nur hineinstürzen wollte in was auch immer das Schicksal für sie beide bereit hielt. Ein raues, tonloses Lachen, das fast einem belustigten Schnauben glitt, bahnte sich den Weg aus Sugas Kehle, als Luca meinte, er wäre ein cooler Mitfahrer. „Ach ja?“, hakte er nach und drehte den Kopf dann doch zu ihm, ein amüsiertes Glimmen in den Augen, während er an seiner Kippe zog. „Mhh, are you up for a ride somewhen?“, fragte er dann und wusste gar nicht, wieso er das sagte, wieso es ihm so leicht fiel, Luca einfach dazu einzuladen, mit ihm eine Spritztour durch Seoul zu drehen und woah, fuck diese Lippen. Augenblicklich wanderten Sugas Augen zurück zu dem Film, nachdem sein Blick vielleicht ein wenig zu lange auf ihnen verharrt hatte, fuhr sich ohne wirklich das Geschehen auf dem Screen mitzuverfolgen, mit seiner Zunge über die Oberlippe. Shit. Er hatte Jin einmal als er high war gefragt wie es so war einen eternal lover zu haben, aber das was Jin ihm beschrieben hatte, war die reinste Untertreibung. Mit jeder Minute die verstrich fühlte Suga sich als würde ihn eine unsichtbare Macht zurück zu dem Rotschopf neben ihm ziehen, als wären sie Magnete und würden sich anziehen, jedes versehentliche Streifen ihrer Schultern unter der Decke jagte einen elektrisierenden, jedoch angenehmen Schauer über den Rücken des Älteren. Wieder trafen sich ihre Blicke und dieses Mal konnte der Blauhaarige sich nicht losreißen, ertrank förmlich in diesen dunkelbraunen Augen, eine fremde Macht schien seine Hand zu lenken, die Luca seine schon halb aufgerauchte Zigarette anbot. Wortlos beobachtete er, wie sich diese sinnlichen Lippen darum legten, einen Zug nahmen und Suga widerstand nur schwer dem Drang, zu schlucken, weil er ihn immer noch ansah und dieser Blick in ihn einschlug wie ein verdammter Blitz. Auch als Luca sich wieder zurückgelehnt hatte, sah Suga ihn immer noch an und tat es für den ganzen Rest des Films immer wieder und als der große Screen sich vorne schwarz färbte und der Platz um sie herum sich langsam zu leeren begann, saßen sie immer noch da. Er hatte keine Ahnung, wie es passierte, wer sich zuerst bewegte oder ob sie es beide taten, ob dieser Film, diese Liebesgeschichte sie dazu trieb oder ob sie einfach beide dem Drang nicht mehr widerstehen konnten, einander zu spüren, doch als Suga den Kopf leicht drehte, Lucas Blick begegnete, war es um ihn geschehen und alles restliche bisschen an Selbstkontrolle entglitt dem Älteren wie Wasser, das man versuchte in der hohlen Hand zu halten. Sie waren einander so nah, so verdammt nah und Suga spürte, wie der tiefe Atemzug auf seinen Lippen starb, als sie ineinanderkrachten wie zwei Wellen, diese perfekten, vollen Lippen sich auf seine legten, seine Hände in Lucas Nacken wanderten, Finger sich in den weichen, roten Strähnen vergruben. Trotz der Hektik, dieser plötzlichen Bewegungen war der Kuss sanft, sanfter und wärmer, vertrauter als alles, was Suga in seinem Leben schon erfahren hatte und seine Lippen teilten sich automatisch, empfingen die des Jüngeren auf seinen als wären sie alles, worauf Suga in seinem Leben gewartet hatte. Sein Atem schwand und sein Kopf war leer, alle seine Gedanken lagen blank und alles, was seinen Geist einnahm, war Luca Park, den er auf der Motorhaube seines Ford Mustang Oldtimer küsste als wäre er ein Ertrinkender und Luca die Luft zum Atmen. Es war richtig, das hier war das einzig richtige und wie hatte er jemals daran denken können, den Jüngeren von sich wegzustoßen, wenn der Faden um seinen Arm freudig kribbelte, ihm die perfekte Gänsehaut bescherte, wenn Luca Park nach verdammten Erdbeeren schmeckte, Suga gleichzeitig so viel auf einmal fühlte, dass er praktisch überlief vor was auch immer es war, das in seinem Herzen wucherte, was nach dem Jüngeren verlangte, nach seinen Küssen, seiner Zuneigung, seiner Anwesenheit. Wie hatte er ihn je von sich wegstoßen können?
Are you up for a ride somewhen? Die Augen des Rotschopfes wurden etwas größer vor Begeisterung, leicht blickte er wieder zu Suga zurück und verkniff sich nur schwer, eigntlich gar nicht, ein eindeutiges, ein kleines, süßes Lächeln. Sein Herz pochte wie verrückt, in seinen Fingern kribbelte es wahnsinnig stark und er biss sich leicht auf die Unterlippe. Die Wirkung, die Suga selbst und diese Frage allein auf ihn hatte, war unermesslich und.. nicht in Worte zu fassen. Das war es eben, was die Bindung zwischen ihnen ausmachte; sie waren nicht irgendwelche Bekannte, die sich auf ein Date im Autokino verabredet hatten - sie gehörten zusammen. Sie waren eternal lovers, ein Fakt, den niemand zu ändern vermochte. "I'd love to." Und die Gänsehaut, die ihm seine eigene Antwort dabei bescherte, ließ nicht nach; den ganzen Film über nicht, und insbesondere bei diesem einen, kleinen Schlüsselmoment, der ihn noch näher zu Suga gepusht hatte. Die Art und Weise, wie er an seiner Zigarette gezogen hatte, wie sich ihre Blicke ineinander verflochten hatten, brannte sich in sein Hirn ein und würde für eine Ewigkeit da drin bleiben. Ihre erste, gemeinsame Zigarette; klang kitschig. Perfekt. Luca würde sich auf viele ihrer ersten Male freuen, war Feuer und Flamme dafür, und das machte seine Beherrschung so.. kritisch. Er wusste selbst, wie schnell das alles ging, klar, sie waren keine Fremde, doch.. die Erkenntnis, dass sie weitaus mehr als alles andere abseits normaler Beziehungen waren, gab ihm ein völlig neues Verständnis dafür. Er kuschelte sich tiefer in die Decke, zupfte gelegentlich an seiner Beanie, leckte sich über die Lippen, naschte noch von den Fruchtgummis neben ihm, bis der Film vorbei war und die meisten Pärchen abzischten. Nur Luca und sein Date regten sich nicht, saßen entspannt auf seiner Motorhaube, still, angenehm und doch irgendwie... knisternd. Ohne wirklich auf einen genauen Punkt zu gucken, schaute er vor sich hin, versuchte aus dem Augenwinkel heraus zu erkennen, wie es Suga ging, ob er.. es spürte, das Knistern, diese.. ansteigende Wärme, die immer schwerer wurde zu unterdrücken, zurück zu drängen, und kaum, dass Luca ein wenig zur Seite guckte, einen Blick riskierte, war es um ihn geschehen. Um sie Beide. Ein Impuls, der sie im Bruchteil einer Sekunde zusammenbrachte, der Drang, Suga zu küssen, hatte sein fucking Limit erreicht und Luca konnte nicht mehr, er konnte es nicht zurückhalten, er musste diese Lippen auf seinen Spüren, ihn schmecken, alles in diesen Kuss stecken, was ihm lieb war. Allen voran mit einer, trotz der warmen Sanftheit ihres sinnlichen Kusses, beflügelnden Sehnsucht beanspruchte Luca diese Lippen für sich, küsste Suga, als wäre es das Letzte auf der Welt, das er hier und heute hätte tun können, bevor sie in Höllenlammen unterging. Gerade tanzte er mit diesen Flammen auf einer Wellenlänge mit seinem karibisch blauen Gegenpart, Lucas Kopf schwirrte, seine Sinne spielten ihm Streiche und zeigten ihm im selben Moment, dass es das war, wonach er gesucht hatte, das, was einen einsamen Seefahrer auf den weiten Ozean geschickt hatte, um sein Ziel zu finden. Verdammt, er war angekommen, und das er von diesem, nun weitaus leidenschaftlicher werdenden Kuss partout nicht ablassen konnte, raubte ihm wortwörtlich den Atem. Der Geschmack von Zigaretten und Erdbeeren vereinte sich auf seiner Zunge, die sanft nach Sugas tastete, die Decke rutschte ihnen beinahe von den Schultern, als Luca sich immer weiter hineinlehnte, dem berauschendem Gefühl seines kribbelnden, jubelierendem Fadens um sein Handgelenk vollends nachgab, bis er über dem Blauhaarigen war, sich über ihm abstützte, abrupt nach Atem schnappte. Der Sauerstoffmangel war Schuld, fast schon etwas keuchend trennten sie nicht weniger als ein Zentimeter voneinander, als er Suga tief in die Augen sah. "Wow..", hauchte er atemlos, seine Augen rutschten zu seinen Lippen. "Darauf hab ich den ganzen Abend gewartet.."
Suga vergaß in diesem Moment alles, vergaß, das in seinem Kopf ein Tumor wucherte, vergaß, dass er noch vor knapp einem Jahr dieser Stadt, diesem Campus, seinem Leben, seiner Beziehung den Rücken gekehrt hatte, dass sein ganzes Dasein ein einziger Scherbenhaufen war, dass er Angst davor hatte, dass Luca sich an seinen Scherben die Hände zerschnitt, dass er ihn verletzte, ins Verderben stürzen würde, er vergaß einfach alles. Der Faden um sein Handgelenk kitzelte, kribbelte wie verrückt und Sugas lange Finger fuhren auffordernd durch Lucas kürzere rote Haare in seinem Nacken, trieben ihn dazu, ihn weiter, tiefer zu küssen, denn Lucas Lippen auf seinen fühlten sich wie Zuhause an, gaben Suga ein so warmes, geborgenes und sicheres Gefühl, nach dem er binnen Sekunden süchtig wurde. Ein leises Geräusch verließ seine Lippen als Luca sich tiefer in ihren Kuss hineinlegte, seine Hände zu seinen Schultern rutschten, er sich den Bewegungen des Jüngeren anpasste, langsam zurücksank, bis Luca über ihn gestützt war, ihre Lippen sich wieder und wieder in einem nicht enden zu wollenden Tanz vereinten. Es war unglaublich, was Suga alles fühlte und wie sehr es ihm daran mangelte, diese Gefühle in Worte fassen zu können, seine Gedanken rasten, sein Herz überschlug sich förmlich und schien ihm aus seiner Brust springen zu wollen, als ihr Kuss leidenschaftlicher wurde, seine Zunge gegen Lucas stieß, bevor der Jüngere ein wenig Abstand zwischen sie brachte. Ein flacher Atemzug verließ Sugas Lippen, über die er sich kurz leckte, seine Augenlider hoben sich an, sein dunkler Blick verfing sich in dem seines Partners, das leise „Fuck“, das er ausstieß, war fast nicht hörbar. Noch immer pochte sein Herz gegen seinen Hals und sein Puls raste, seine Hände waren von Lucas Schultern zu seiner Brust gerutscht, hatten sich in den Stoff seines gestreiften Shirts gekrallt und Suga wollte eigentlich nicht mehr, als Luca wieder zu sich zu ziehen, ihn in einen weiteren Kuss zu verwickeln und sein Kopf übersprang schon die nächsten paar Schritte, sah sie schon auf dem Rücksitz von Lucas Karre ficken. Am Abend ihres ersten Dates. Es ging eigentlich viel zu schnell und wenn Suga darüber nachdachte, dass er fast acht Monate darauf auf Sex mit Hoseok gewartet hatte und er seit dem nur Sex für das reine Vergnügen gehabt hatte, war es schon fast erschreckend, wie sehr er sich wünschte, mehr über den Rotschopf zu erfahren, jeden Streifen Haut auf seinem Körper mit seinen Lippen nachzufahren, rauszufinden, wo er besonders empfindlich war, er wollte mehr als nur Sex von ihm und das war etwas, was er schon lange nicht mehr so erlebt hatte. Ein schmales, scharfes Lächeln durchzuckte seine Züge als er Lucas gehauchte Worte vernahm, befeuchtete sich wieder die Lippen, auf denen der Geschmack des Anderen immer noch verharrte, verschwieg, dass er seit gefühlt Ewigkeiten darauf gewartet hatte, den Jüngeren zu küssen. In der nächsten Sekunde hatte er sich ein wenig auf die Ellenbogen aufgerichtet, ihre Lippen legten sich wieder aufeinander und Sugas Hände krochen zurück in Lucas Nacken, zogen ihn zu sich herunter, weil er diese Lippen ein weiteres Mal spüren wollte. „Du schmeckst nach Erdbeeren...“, murmelte er zwischen zwei Küssen, ließ eine filigrane Hand flach über Lucas Schulter über seinen Brustkorb gleiten, während er mit seiner Zunge gegen Lucas Lippen stieß, ihn komplett auskostete, jeden Winkel seines Munds erkundete, leicht an seiner vollen Unterlippe zupfte, am liebsten seine Zähne hineingegraben hätte. „Schreib das in deine Liste."
Das scharfe Zucken eines Lächelns in Sugas Gesicht jagte dem Rotschopf, wie es der Kuss schon abertausende Male getan hatte, einen elektrisierenden, wohligen Schauer ein. Gott, sein Kopf schwirrte schon seit Tagen nur um den Blauhaarigen, dessen Zigaretten Geschmack er nun auf seiner Zunge trug, dessen Atem er jetzt so heiß gegen seine vollen Lippen schlug - und er bekam nicht genug. Er bekam nicht genug von diesem Gefühl der totalen Hingabe, die er verspürte, das Gefühl, alles für seine andere Hälfte sein zu wollen, mit ihm alles erleben und fühlen zu müssen, denn nur das, verdammt, nur das konnte Lucas einsames, gebrochenes Herz heilen. Eines, das anscheinend dazu gemacht war, Schicksalsschläge einstecken zu müssen, denn obwohl er den einen nun hinter sich hatte, folgte der nächste mit Suga; und trotzdem war sich Luca noch nie so sicher gewesen wie jetzt. Er wollte das, er wollte ihn, er wollte alles, was er war, alles, was er in diese schicksalhafte Bindung mitnahm, hineinfließen ließ, er wollte einfach alles. Und er würde nicht zulassen, das ihm sein eternal lover entglitt. Nicht nochmal. Nie wieder. Es war naiv, vollkommen irrsinnig und unrealistisch, doch konnte Luca nicht größer drauf scheißen als in diesem Augenblick, er musste naiv sein, er war verliebt. Er war so unfassbar verliebt in den Blauschopf unter ihm, in seinen Glücksbringer auf dem Footballfeld, seine lang ersehnte Hälfte, und Liebe machte nunmal keinen Sinn, war nicht zu erklären oder in Worte zu fassen. Sie war einfach da und sorgte dafür, dass Luca ihm alles von sich geben und mit ihm die Zeit verbringen wollte, die ihnen zustand. Sie gehörte ihnen. Sehnsüchtig durchatmend schloss Luca die Augen wieder, als Suga sich in den nächsten Kuss hineinlehnte, ihn an seinem Nacken wieder zu sich runterzog. Hingebungsvoll schmiegte sich der Jüngere gegen die Hand an seinem Brustkorb, verlor sich in ihrem intensiven, so ungalublich intimen Zungenspiel, der Faden um sein Handgelenk spielte verrückt und übertrug sich automatisch auf seine Gedanken. Luca konnte nicht aufhören, Sugas Lippen nachzugeben, bei seinen Worten dahinzuschmelzen, eine seiner Hände glitt an Sugas Seite entlang, die Wärme erfüllte ihn komplett, machte ihn leidenschaftlich, setzte ihn in Flammen. Und das ging.. zu schnell, ganz gleich wie sehr er es wollte, wie sehr er sich gegen ihn bewegen wollte, ihn auf sich spüren und seine nackte Haut ertasteten wollte - sie hatten vielleicht nicht mehr viel Zeit, aber die, die ihnen zustand, sollten sie sich in Ruhe nehmen. Oder? Klang das eventuell vernünftiger, als Luca zu sein vermochte? Schwer atmete er gegen die Lippen des Blauhaarigen, versuchte, einen minimalen Abstand zwischen ihnen zu gewinnen. "Mach ich.. auf jeden.. ich.. ich bring dich nach Hause, ok?", stammelte er, den Kopf sichtlich und ordentlich verdreht, bevor er wieder nachgab, und wieder, und wieder, und immer wieder, weil er sich nicht von diesen Lippen reißen konnte, verdammt. Bis er sich, fast schon in einem verzweifelten, geschlagenen Grollen, von ihm riss und sich schnell aufrichtete. Die Decke sammelte er von ihren Schultern auf, warf sie sich zusammengerollt über seine eigene, krabbelte pseudo entschlossen vond er Motorhaube runter und schmiss die leere Fruchtgummitüte zusammengeknüllt in den nächsten Mülleimer, bevor er sich ins Auto schwang und Suga zu seiner Verbindung nach Hause fuhr. Still drehte er den Motor ab, zog den Zündschlüssel heraus und - schwieg. Er brauchte einen Augenblick, um die Gedanken in seinem Kopf zu ordnen, dem Kribbeln in seinem Handgelenk nicht nachzugeben und sich wieder zu ihm zu beugen. Ein klarer Gedanke war hier echt von Nöten; etwas nervös zog er sich die Beanie vom Kopf und spielte mit dem weichen Stoff zwischen seinen Fingern. "Hör zu.. ähm.. ich weiß, dass das.. alles.. ziemlich schnell geht, aber ich will, dass du weißt, dass wir uns Zeit lassen können, wenn.. wenn..", da war es wieder, das Stammeln, das er mit einem leisen Lachen überspielen wollte, sich durch die roten, seidigen Haare fuhr, und zu ihm rübersah. Oh shit, er war so verliebt, es glich einer einzigen Lächerlichkeit, wie schnell er ihm verfiel und ihn aus verträumten Augen ansah.
Es war so fremd, so fremd und neu, dieses feurige Brennen in seinen Venen, diese hingebungsvolle Art, mit der er den Rothaarigen küsste, ihn wieder und wieder in einen Kuss verwickelte, bis Suga sich sicher war, dass er seinen Geschmack für die Ewigkeit auf seinen Lippen trug. Es war anders als damals, als er Hoseok das erste Mal geküsst hatte - voll von Adrenalin und so wild und harsch, dass es ihn nicht gekümmert hätte, wenn er dem Anderen damals die Unterlippe aufgebissen hätte. Das hier war so anders und Suga kannte sich so nicht, so vollkommen seinen Gefühlen ausgesetzt, dem Drang, Luca für sich und nur für sich zu beanspruchen. Er war nie allzu eifersüchtig mit Hoseok gewesen - außer natürlich der Dunkelhaarige hatte es drauf angelegt - doch drei Jahre Beziehung hatten damals in Suga ein so starkes Vertrauen in den anderen hergestellt, dass er sich seiner Zuneigung einfach sicher war. Und es hatte wenige Dinge damals gegeben, denen Suga sich sicher war. Im Endeffekt hatte er es hinter sich gelassen und sich geschworen, nie mehr so viel für jemand anderen zu empfinden, wenn auch nur der Hauch einer Chance bestand, seinen Partner unglücklich zu machen...doch das Schicksal hatte andere Pläne gehabt und Suga konnte sich nicht wehren, wollte Luca für sich haben, nur für sich. Hier, genau jetzt, war allein der Gedanke, Luca mit jemand anderem zu sehen, wie Gift und trieb eine Bitterkeit in seinen Hals, ließ Suga den Jüngeren nur noch verlangender, ausufernder küssen, weil er ihn so sehr wollte und fuck, wie konnte der Rotschopf ihn binnen von ein paar Tagen so vereinnahmt haben, alle seine Gedanken bewohnen, sich in sein abgefucktes Herz eingenistet haben, wie hatte er das zulassen können? Das heftige Prickeln in seinem Arm war Antwort genug und der Griff seiner Finger in Lucas Nacken wurde ein wenig fester, bestimmend drückte er ihn immer wieder zurück, wenn er merkte, dass der Jüngere sich losreißen wollte, dann aber doch immer wieder nachgab und Suga fast ein wenig in ihre Küsse hineingrinsen musste. Es ging alles so schnell, doch Suga hatte keine Zeit, sie rann ihm durch die Finger wie Sand und wenn er und Luca Park am Abend ihres ersten Dates fickten, was war schon dabei? Dementsprechend lag schon ein lauerndes Funkeln in seinen schmalen Augen als Luca sich schließlich aufsetzte, ihr Zeug zusammenklaubte und bei dem atemlosen Stottern des Jüngeren wurde dem Blauhaarigen seltsam warm unter der Haut. Kurz fuhr er sich durch die Haare, während er sich aufsetzte, nickte dann aber nur und nahm auf dem Beifahrersitz Platz, schwieg den kurzen Weg, den sie bis zu seinem Wohnblock brauchten. Suga hatte das Glück, sich nicht mit einem Mitbewohner seine Wohnung teilen zu müssen und während er darüber nachdachte, wie dankbar dieser Umstand gerade war und wie sehr er den Drang, Luca einfach mit sich in sein Apartment zu zerren, erhöhte, fing der Rotschopf an zu sprechen und Suga drehte den Kopf zu ihm, hob fragend eine Augenbraue an, als er seinen etwas unsicheren Ton bemerkte. Seine Worte waren so sanft, so ehrlich und Suga spürte wortwörtlich wie sie ihn straight in die Brust, in sein dummes, schnell pochendes Herz schlugen und machte nur eine verstehende Kopfbewegung, sah Luca aber immer noch an. „...willst du trotzdem noch mit raufkommen?“, fragte er dann und neigte den Kopf leicht und ausnahmsweise war in seiner Stimme kein mitschwingender Unterton vorhanden, der darüber Aufschluss gegeben hätte, dass Suga eigentlich nur flachgelegt werden wollte. Der Gedanke, einfach Zeit mit ihm zu verbringen, an ihren Listen, die schon ein paar Punkte enthielten, weiter zu schreiben, war genug. Vorerst. Nicht mal fünf Minuten später saßen sie in Sugas Wohnzimmer Schrägstrich Küche Schrägstrich Homestudio und Suga saß - mit Absicht - am anderen Ende der Couch, die Knie angezogen und das dunkelblaue Ringbuch, das Luca ihm feierlich überreicht hatte, aufgeschlagen. Er brauchte dieses bisschen an Distanz, würde sich sonst sicher nicht zusammenreißen können, es war schon so schwer genug, nicht andauernd verstohlen zu dem Rothaarigen rüberzuschielen. Vertieft in seine Überlegungen mit der Spitze seines Kugelschreibers gegen seine Lippen tippend starrte er deswegen auf einen Punkt über Lucas linker Schulter, grinste dann ein wenig und gab ein überzeugtes „Busan“ von sich. Er hatte darüber eigentlich nicht lange nachdenken müssen, Lucas leicht gebräunte Haut und der leichte Akzent, der nicht dem von Seoul entsprach, hatte ihn zu seiner Schlussfolgerung geführt, aus welcher Stadt der Rothaarige eigentlich stammte. Er hatte schon immer ein viel zu gutes Gehör für die Stimmen von anderen Menschen gehabt, hob deswegen triumphierend eine Augenbraue an und sah zu, wie Luca den Fakt über sich in das Büchlein schrieb, blieb ein wenig länger als nötig an seinen Lippen hängen, bevor er den Blick auf seine Knie richtete. Fuck man. „Ich war letztes Jahr für ein paar Wochen dort...vermisst du’s?“, meinte er schließlich, entschlossen, dass er mit dem Jüngeren eine normale Unterhaltung führen konnte, dass sie gemütlich auf seiner Couch sitzen und einfach nur Zeit miteinander verbringen konnten.
Bevor Luca noch über seine eigenen Worte gestolpert oder von der dominierenden Macht, von seinem stechend roten Faden ausgehend, wieder vereinnahmt worden wäre, hörte er Sugas Frage. Wieder etwas schüchtern, allerdings weniger nervös, guckte er von dem schwarzen Stoff seiner Beanie auf und lächelte den Blauhaarigen sanft an. Ja, ja er wollte noch mit zu ihm rauf - nicht mit dem Hintergedanken, Sex mit ihm haben zu wollen. Diese Wärme in seinem Inneren war nicht nur von Gelüsten bestimmt, nein, vielmehr von der überdeutlichen, unermesslichen Zuneigung, die er für ihn empfand und dieser Wunsch, dieser lächerlich naive Wunsch, der von einem anhänglichen Kleinkind hätte stammen können, jede Sekunde mit ihm verbringen zu wollen. Luca Park war ein Mensch der Liebe, ein Sohn der Aphrodite. Und das war schon immer so gewesen - nur zahlte sich das nur bei einer einzigen Person aus, eine, auf die er viel zu lange hatte warten müssen. Und bei der er sich, selbst nach wenigen Tagen, pudelwohl fühlte. Er wusste genau, dass der Sicherheitsabstand zwischen ihnen, als sie in Sugas Zimmer saßen, alleine dem Zweck diente, dass sie nicht.. dass sie sich beherrschten. Wie sich das anhörte; als wären sie Tiere, die gezähmt werden mussten, dabei war ihre Liebe gerade weitaus weniger bestialisch. Kaum bestialisch, um genau zu sein. So fühlte es sich jedenfalls nicht an; nicht einmal ansatzweise. Das weinrote Ringelbuch in seinem Schoß kritzelte er ein paar Doodles an den Rand des letzten Punktes, 28. He tastes like strawberries, eine lächelnde, niedlice Erdbeere. Er war einer der beliebtesten, begehrtesten Footballer auf dem gesamten Campus, und dann hatte er so ein Softie Herz - für das er sich nicht schämte. Kein Bisschen, genau deswegen standen so viele Mädchen bei ihm Schlange, aber das interessierte ihn nicht. Langsam hob er den Blick vom Papier und begegnete kurz den dunklen, kontrastierenden Augen seines Gegenüber. Er machte ihn so schwach, setzte Schaltkreise in ihm lahm, von denen er nicht gedacht hätte, sie überhaupt steuern zu können. Ein kleines Grinsen formte sich auf seinen Lippen, zwischen denen das Kopfende seines Stiftes geklemmt war und er setzte die Kugel wieder an. "Ist das so offensichtlich?", fragte Luca, ohne aufzugucken, nach und lachte beinahe lautlos in sich hinein. 29. He's a Busan Boy Leise seufzend legte er den Kopf kurz in den Nacken, ließ seinen Halswirbel knacksen und kratzte sich mit der freien Hand im Nacken. "Ja.. schon. Ich meine, Seoul ist schön, gar keine Frage, aber..", spielerisch bedrückt neigte er den Kopf zur Seite und lenkte seinen Blick auf Sugas marineblaues Ringelbuch, das ihn an die Tiefen des Ozeans erinnerten. "Ich vermisse den Strand und die Meeresluft. Es ist schwierig in Seoul komplett abzuschalten, wenn überall Autos rumfahren und sich tausende Business Gebäude auftun." Leicht schüttelte er den Kopf, setzte sich aufrechter hin und beugte sich zu der Tasse Tee, die Suga ihm nach seiner Frage und auf Wunsch für ihn gemacht hatte. Tee konnte Luca zu ausnahmslos jeder Jahreszeit trinken, und gerade, weil sie so schön lauwarm war, ging das total klar. "Okay, ich bin dran", kündigte der Rotschopf nach ein paar Schlucken an und räusperte sich entschlossen. Der Blick durch sein Zimmer gab Hinweise darauf, dass Suga bestimmt ein Instrument spielen musste - allein schon, weil er selbst Musik mixte. "Duuuu.. spielst ein Instrument?" Und bei der Annahme blieb es nicht, natürlich musste er jetzt erraten, um welches Instrument es sich handelte. Eine Frage allein würde da nicht aussreichen. Grüblerisch schürzte er die Lippen, neigte den Kopf wieder zur Seite und musterte Sugas filigranen, feingliedrigen Hände, die langen Finger, die sich vor weniger als zwanzig Minuten in seinen Nacken geschoben hatten. "Mhh.. Klavier?"
„Mh...I’m good with accents and voices. Besides...you’re pretty tanned, so...I just figured." Schulterzuckend und ein wenig in sein eigenes kleines Büchlein lächelnd ließ Suga seinen Blick über die letzten Punkte, die er aufgeschrieben hatte, wandern. Es waren schon fast 30 Stück und Suga war sich ziemlich sicher, dass Luca binnen wenigen Tagen mehr über ihn herausgefunden hatte, als alle seine Freunde es in dieser kurzen Zeitspanne geschafft hatten. Er hatte freiwillig nie sonderlich viel von sich preisgegeben, doch mit Luca war es einfacher und er genoss seine Anwesenheit, die leichte träumerische Art, die manchmal zum Vorschein kam, auch gerade, als er von seiner Heimatstadt sprach. Seine Mimik fixierend blickte Suga ihn über seine angezogenen Knie hinweg an, konnte sich aus welchem Grund auch immer genau vorstellen, wie Luca am Strand entlang lief, in den Wellen umhersprang und über das ganze Gesicht strahlte. Allein die Vorstellung trieb eine flaue Wärme in seinen Magen und Suga senkte schnell wieder den Blick, weil er nicht darauf starren wollte, wie Luca an seinem Stift kaute und wie er dem Tee, den Suga ihm gemacht hatte, nippte. Seinerseits beschäftigte er sich mit seiner Dose Energy - er lebte quasi von dem Kram und fuhr sich die etwas zu langen blauen Strähnen aus dem Gesicht, hob dann den Blick als Luca verkündete, dass er nun an der Reihe war. „Mhhhm, korrekt.“, bestätigte der Blauhaarige seine Annahme, dass er ein Instrument spielte, lehnte sich ein wenig in den Sofakissen zurück und neigte erwartungsvoll den Kopf als er merkte, dass Luca nun darüber nachdachte, was er spielte. Suga konnte nicht anders, als ihn innerlich mit einem Welpen zu vergleichen, wie er den Kopf neigte und seine Hände musterte und diese unschuldige Geste hätte ihn schon fast wieder zum idiotisch lächeln gebracht. Gottverdammt, Luca schien alles in ihm einfach umzukehren, seine ganze unterkühlte und einzelgängerische Art und Weise einfach zunichte zu machen und Suga war sich sicher, dass er in den letzten Tagen so viel gegrinst und gelächelt hatte wie seit Monaten nicht mehr. Schließlich rutschte er - auch wenn er es eigentlich nicht hatte tun wollen, er absichtlich Abstand zwischen sie gebracht hatte - ein wenig zu Luca rüber, setzte sich vor ihn in den Schneidersitz und reichte ihm eine seiner Hände, ließ ihn mit seinen tätowierten Fingern spielen und presste dabei die Lippen ein wenig aufeinander, versuchte die leichte Gänsehaut in seinem Nacken zu unterdrücken, während Lucas kleinere Hände seine nahmen, über seine Handinnenfläche streichelten. „Mhh, very good. Two more to go.", meinte er schließlich leise, wagte es für ein paar Sekunden, Luca in die Augen zu sehen, bevor er den Blick wieder auf ihre Hände richtete, auf seine blassen, langen, verzierten Finger, die in Lucas lagen, als würden sie genau dorthin gehören. Mit Absicht hatte er ihm nicht die Hand mit dem Faden gereicht, denn eine einzelne Berührung dort hätte vermutlich ausgereicht, um Sugas ganze Selbstkontrolle ins absolute Nichts zerplatzen zu lassen. Doch auch diese sanften Berührungen reichten schon aus, um sein Herz anschwellen zu lassen und Suga hatte vergessen, wie lebendig es sich anfühlte, verliebt zu sein, wie jede Faser seines Körpers plötzlich unter Strom zu stehen schien, er bei dem Mozart-Kommentar von Luca leicht lachte. „Well, Mozart played my second instrument as well.", gab er ihm einen weiteren Tipp, sah den Rothaarigen unter seinem blauen Pony dann wieder an, versuchte seinen Blick auf seine dunklen Augen und nicht seine Lippen zu richten, nicht darüber nachzudenken, wie sie sich auf seinen angefühlt hatten, wie verlangend er ihn auf der Motorhaube seines Autos geküsst hatte und .... „Mhh, wanna tell me about my future? Am I gonna be famous?“ Sein Grinsen war fast sarkastisch, denn das er Luca nach seiner Zukunft fragte, war einfach pure Ironie, ein viel zu großer Teil in ihm war überzeugt davon, dass er es niemals erreichen würde, er niemals auf vor einem riesigen Publikum in den Arenen der Welt performen könnte, obwohl dieser Wunsch alles war, was ihn bisher durch sein Leben gebracht hatte. Sicher, sein Computer war voll von Tracks und Files und in den Monaten die ihm noch blieben, würde Suga sie vollenden, damit wenigstens etwas von ihm in dieser Welt übrig blieb. Doch ein kleiner, anderer Teil von ihm...erhoffte sich so viel mehr und vielleicht hatte er genau deswegen Luca diese Frage gestellt. Weil er nicht sterben wollte.
Irgendwie - es war wie sämtliche Zwischenfälle vorher, wie das mit der Zigarette, oder ihr abrupter, leidenschaftlicher Zusammenschluss erfolgte wieder der selbe Impuls, der sie zur gleichen Zeit, mit dem absolut gleichen Hintergedanken, näher aneinanderrücken ließ, kaum, dass Luca angefangen hatte, seine Hände zu mustern.In weniger als zwei Sekunden saßen sie sich unmittelbar gegenüber, Sugas tättowierte Hand in Lucas im Vergleich zu seinen winzigen Händen, die seine langen Finger sanft abtasteten, mit derartig zärtlichem Druck, dass Luca sofort bemerkte, wie angenehm warm ihm wurde. Wie sicher er sich fühlte. Wie diese Geste alleine dafür sorgte, dass sein Herz schneller gegen sein Brustkorb klopfte, dass seine eigenen Finger bei der Berührung seiner Haut kribbelten. Eine ruhige und einfach nur.. verträumte Aura umgab den Rotschopf, er wagte es nicht, den Blick mehr als nötig zu heben, denn er wusste genau, sollte er mehr als einmal die Gelegenheit nutzen, um Suga in die Augen zu sehen, würde er seiner starken Zuneigung zu ihm nachgeben. Als könnte Luca aus seiner Handinnenfläche lesen, lächelte er niedlich vor sich hin und blickte kurz auf. Two more to go. "Oh, so I got a Mozart in front of me", kommentierte er witzelnd, während seine Fingerkuppeln über die Vertiefungen in Sugas Handinnenflächen strichen, seinen Lebenslinien. "...damn, now I wish I would've paid attention in 7th grade..", entgegnete er, gespielt demotiviert, lachte allerdings gleich daraufhin leise in sich hinein und fuhr damit fort, seine Handinnenfläche zu streicheln, seinen Handrücken, die Tattoos an seinen Fingern abzutasten. Er kniff eines seiner Augen leicht zusammen, als läge es ihm gleich auf der Zunge, ehe ein gedehntes "You're playing the... violine?", seine Lippen verließ - und er sogar richtig lag. Ein erfreuter Ausdruck funkelte in seinen Augen. "Wow, that's so cool! Uff, I love violines.." Obwohl er sein zweites Instrument auch schon erraten hatte, blieb natürlich noch eins aus und er fuhr mit seiner Streicheleinheit fort. "Mhh.. the third one is way harder to guess.. I'd say either drums or..", er wartete auf eine Reaktion des Blauhaarigen, ob drums stimmte, zog aus diesem Grund auf sein 'or' wahnsinnig in die Länge. Davon mal abgesehen fand er es witzig, wie er versuchte aus Sugas Hand zu lesen, so Fakten über seine Gegenwart herauszufinden, wenn das doch eigentlich aus anderen Gründen getan wurde. "If I keep doing that I might become a fortune teller one day", kicherte er - und bei der Frage seines Gegenpartes grinste er eine Ladung puren Sonnenscheins. "Ok ok, hold on, I can do that", versicherte er voller Überzeugung, zog seine Hand enthusiastischer zu sich und beugte sich tief darüber, fast schon wie der Gollum mit dem Ring. Die Kuppel seines Zeigefingers fuhr die Lebenslinie entlang, sanft und analytisch, in der Mitte seiner Hand bohrte er probeweise hinein, guckte kurz auf und lachte leise, wandte sich wieder der Innenfläche zu. "I can see.. a big stage, somewhere in.. wait.. is that Chicago? Or L.A.? Mhh.. no, definitely Chicago", fing er an, rumzurätseln, wirkte in seiner gesamten Haltung so verspielt und unbeschwert, dass man meinen könnte, er hätte über Sugas Krankheit vergessen. Ganz im Gegenteil. "You're on a big stage, performin.. thousands of people screaming your name, and woah.. did that girl just throw her bra on the stage?" Wie er sich diese Szene vorstellte zeigte er ihm ganz genau auf, er wollte Suga sehen lassen, was er für ihn im Kopf hatte, dass er für ihn.. träumte. Für ihn, der sich nicht mehr wagte, zu träumen. Plötzlich wurden Lucas Züge unglaublich schüchtern, verlegen, als er damit anfing, ihm davon zu erzählen, wie er nach seinem Gig Backstage ging und dort ein Junge auf ihn wartete. "He's running in his arms.. a special one, I'd say.. his significant other.." Langsam blickte er von der Handinnenfläche auf, direkt in Sugas Augen. "Seems like you keep him." War das angebracht? Durfte er das sagen? Die Antwort war recht simpel: Wenn er es nicht tat, wer sollte es sonst tun.
„Yeah, drums. But not as good as the rest." Es war schon fast bemerkenswert, wie schnell Luca auf die richtigen Antworten gestoßen war, als könnte er in Suga lesen wie in einem offenen Buch und das besondere war, dass es Suga nichts ausmachte, dass Luca so schnell hinter das Mysterium, das er verkörperte, kam. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass Luca Park gut mit Menschen war. Auf der anderen Seite Suga, der sich dem Dasein als Einzelgänger verschrieb, wann immer er konnte und der seinen kleinen, feinen Freundeskreis seit Jahren eigentlich nicht erweitert hatte, weil es ihm schwer fiel, neue Menschen in sein Leben zu lassen. Eigentlich. Der verräterisch rote Faden, den er eines Tages während seinem Aufenthalt in Busan einfach aus dem Nichts bekommen hatte, hatte andere Pläne gehabt und eigentlich hatte Suga gedacht, wenn er ihn lange genug versteckt hielt, würde er von selbst wieder verschwinden. Wie sehr er sich doch geirrt hatte und wie sehr er die Macht eines Schicksalsfadens unterschätzt hatte. Stumm sah er Luca ins Gesicht, als er ihn angrinste und sein Strahlen hätte mit Sicherheit Krebs heilen können - eine fast bitter schmeckende Erkenntnis, die Suga aber nichtsdestrotrotz durch den Kopf huschte. Sein ganzes, kleines Apartment schien sich mit der Anwesenheit des Rothaarigen zu erhellen, die Düsternis der Stunden, die Suga hier alleine in der Dunkelheit gehockt und sich alles von der Seele geschrieben hatte, beiseite drängte. Als hätte Suga die Fenster aufgerissen und die Sonne hereingelassen. Während Luca sich in aller Wahrsager-Manier über seine Hand beugte, begann Suga auf seiner Unterlippe zu knabbern, leckte sich kurz darüber, weil der Drang mit jeder verstreichenden Sekunde, jeder feinen Berührung auf seiner Haut stärker wurde. Er war fast froh drum, dass Luca ihn nicht ansah, doch seine Worte reichten schon aus, um Suga vollkommen schwach zu machen und seine Selbstbeherrschung stürzte in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Bei der Erwähnung von Chicago hatte er noch ein charakteristisch scharfes Grinsen gelächelt, das jedoch bei jedem weiteren Wort ein wenig kleiner geworden war und irgendwie machten diese Worte ihn traurig, füllten ihn gleichzeitig mit Hoffnungslosigkeit und einem Funken dessen, was Luca ihm da beschrieb. Die Aussicht auf eine Zukunft. Eine Zukunft mit ihm. Seems like you keep him. Ein flacher Atemzug entkam seinen Lippen als Luca den Kopf hob, sein Blick auf seinen richtete und neben ihm hätte eine Atomrakete hochgehen können und Suga hätte es nicht gemerkt. Für ein paar Sekunden sah er den Rothaarigen einfach nur an, während diese fünf Worte in seinem Kopf rotierten, sein ganzes Denken einnahmen, sein Herz und seinen Kopf fluteten. Und dann küsste er ihn, hatte sich vorgebeugt, ohne darüber nachzudenken, küsste Luca Park so hingebungsvoll und warm und intensiv, dass ihm gleichzeitih heiß und kalt wurde. Seine Hand lag noch immer in denen des Jüngeren und als Suga seine zweite Hand dazulegte, Lucas Finger mit seinen verschränkte, ihre Fäden einander berührten, sich verbanden, unterbrach er den Kuss, sah hinab auf ihre Hände, seine Stirn leicht gegen Lucas gelehnt. „Seems like I love him."
Die ganze Zeit über hatte Lucas Herz wie verrückt geschlagen und er war sich sicher, dass er den Augenkontakt vielleicht doch hätte abbrechen sollen. Jetzt, da es ohnehin schon zu spät war, konnte er sich diesen Augen nämlich nicht mehr entreißen, er verlor sich in dem Anblick seines Gegenüber - und wollte ihn küssen. Er wollte ihn so, so sehr küssen, doch war ihm mehr als alles andere klar, dass er sich nicht mehr zurückhalten könnte, dass das, was sie verband, mächtig genug war um sie immer und immer weiter voranzutreiben, weil es schlichtweg unmöglich war, diesen berauschenden, intensiven und komplett einnehmenden Gefühlen zu entfliehen - es war so einfach, sich in dieser Liebe zu verlieren. Und das, genau das, passierte auch, bevor sich Luca überhaupt hätte weiter zu Wort melde können; seine Sehnsucht nach dem Kuss wurde gestillt, Suga lehnte sich zu ihm und verschloss ihre Lippen, und bei Gott, es tat so gut, wie konnte ein Mensch nur so viel für einen anderen empfinden - und das innerhalb weniger Tage? Das starke Kribbeln an seinem Arm wurde von einem stärkeren Schub untermalt, kaum dass Suga seine Hände hielt und ihre Fäden zueinander fanden, und als sie kurz wieder etwas Abstand gewannen, blieb ihm das Herz stehen. Seems like I love him. Damit hatte er nicht gerechnet, Suga war ihm so nahe, so unglaublich nahe, dass er seine verdammte Niere darauf verwettete, dass er sein Herz im nächsten Moment pochen hören konnte. Diese Worte lösten so viel in Luca aus, nein, diese gesamte Situation, ihre Fäden, die einander umschlangen, der Atem auf seinen Lippen, Sugas Stirn an seiner - es war zu viel. Und das auf eine Weise, die Luca für nichts auf der Welt eingetauscht hätte. Niemals. Schlagartig lehnte sich Luca in einen zweiten, weitaus leidenschaftlicheren Kuss hinein, verzweifelt und doch voller Hoffnung und Zuneigung, legte seine kleineren Hände automatisch in Sugas Nacken, küsste und küsste ihn in einem schier endlos scheinenden, geschmeidigendem und hingebungsvollen Tempo. Diesmal waren es seine Finger, die sich in den blauen Strähnen verirrten, er versuchte zwischen den Küssen genug Luft zu holen, um ihn so lange wie möglich küssen zu können, richtete sich ein wenig auf, rutschte wie von selbst in den Schoß des Älteren. Er brauchte ihn, oh Gott, er brauchte ihn und die Liebe zu ihm so sehr und diese Sehnsucht trieb ihn an, ihn und den Rausch, der durch seinen Arm pulsierte und direkt in sein Herz traf, seine Schaltkreise zum Durchdrehen brachte, weil es zu spät war, um sich zurückzuhalten. Die Fäden machten es einem unmöglich, und Luca fühlte es so unglaublich stark, diese Liebe, dieses.. Unendliche. Die Unendlichkeit. Denn er schwor, dass es sich hier wie die Unendlichkeit anfühlte. Schwer keuchend hielt er kurz inne, hielt sich in Sugas Nacken fest, gegen seinen Körper geschmiegt, in seinem Schoß sitzend, blickte ihn aus treuen, verliebten Augen an, voller Hingabe und.. Entschlossenheit. "He loves you too."
Er wusste nicht, wieso ihm diese Worte so einfach von den Lippen geglitten waren, wieso es sich so richtig anfühlte, sie auszusprechen, aber Suga wusste, dass er es nicht bereute. Nicht in diesem Moment, denn Lucas Vorhersage hatte ihm eines gezeigt: Er hatte noch Zeit. Vielleicht nicht genug Zeit mit dem Rotschopf Jahre zu verbringen, doch was brachte es, die allzu offensichtlichen Gefühle in seinem Herzen zurückzuhalten, wenn es vielleicht nur noch ein paar Monate schlagen würde? Wieder küssten sie sich, diesmal von Luca ausgehend und Suga schloss die Augen, empfing die Lippen des Jüngeren auf seinen, als wären sie alles, was er jemals gebraucht hatte, alles, nach dem er sich verzehrte. Lucas Hände glitten in seinen Nacken, fuhren durch seinen Undercut und Suga entwich leises Geräusch, als er sich in seinen Schoß setzte, der Geschmack von Erdbeeren, der leichte, unschuldige Duft nach Rosen seine Sinne binnen Sekundenbruchteilen vernebelte. Automatisch glitten Sugas Hände zu seinen Seiten, fuhren zu seiner Hüfte, hielten ihn dicht bei sich, während ihre Lippen sich im Einklang bewegten, er durchflutet wurde von dem Kribbeln in seinem Arm, seinem Herzen, seinem ganzen Körper. Gott sei gedankt, dass er noch nie Probleme damit gehabt hatte, die Luft lange an zu halten, denn so konnte er den Rotschopf in seinem Schoß küssen und küssen und küssen, ohne dass ihm die Luft einging, fing seine Lippen, seine Zunge immer wieder ein. Doch Luca brauchte eine kleine Pause und als er ihn ansah, so offen und herzlich und treu und voller Liebe und Zuneigung, schien Suga an seinem eigenen Herz zu ersticken, wusste nicht, was er darauf sagen sollte, denn er war schlecht mit Gefühlen, wenn er sie nicht in Lyrics niederschreiben konnte. Stattdessen verwickelte er den Jüngeren in einen weiteren, tiefen, immer leidenschaftlicher werdenden Kuss, seine schlanken Hände fuhren unter den Saum von Lucas Shirt, ertasteten die weiche Haut, die sich über seinen definierten Muskeln spannte und Suga unterdrückte ein Seufzen weil fuck, Luca war gebaut wie ein junger Gott und er konnte es bereits durch den dünnen Stoff seines T-Shirts spüren. Noch immer konnte er nicht wirklich glauben, was hier gerade passierte, dass sie sich nicht wie sonst einfach die Kleider vom Leib rissen und hier und jetzt an Ort und Stelle übereinander herfielen, wie Suga es gewöhnt war. Nein, das hier war so viel sanfter und intimer, so viel liebevoller und als er Luca sein Shirt über den Kopf auszog, wanderten seine Hände direkt wieder zu seiner Hüfte, schoben ihn mit ein wenig Kraftaufwand tiefer in den Schoß. Kurz kratzten seine Zähne über Lucas Unterlippe, bevor er sie einfing, leicht daran zog, bei den leisen Worten des Jüngeren dann innehielt, seine Daumen streiften über seine definierten Hüftknochen, die sich unter seiner Haut abzeichneten. Do we do that? Kurz sah Suga ihn stumm an, betrachtete dieses vollkommen scheinende Wesen in seinem Schoß, das ihn so voller Hingabe ansah, als wäre Suga alles für ihn, als wäre er bereit, alles für ihn aufzugeben und er wusste, Luca fragte, weil er Angst hatte sie würden es überstürten, doch Sugas legte eine Hand gegen seine Wange, streifte seine Unterlippe einen Moment, bevor er nickte: „Yeah, we do." In der nächsten Sekunde hatte er sich aufgerichtet, obwohl er Luca am liebsten in seinem Schoß behalten hätte, zog ihn mit sich auf die Beine und öffnete - ihn weiter und weiter küssend - blind die Tür in sein Schlafzimmer, dirigierte Luca durch das Chaos am Boden, an seinem Klavier vorbei zu seinem Bett. Kurz stolperten sie dabei gegen den Türrahmen und Suga entwich so etwas wie ein dunkles Kichern, ein lautloses Lachen, das in Lucas Mund verloren ging, bevor er auf dem Bettrand Platz nahm und Luca wieder zu sich zog, sodass er beide Knie zu seinen Seiten gestützt über ihm war und Sugas Hände an seinem muskulösen Rücken nach oben wandern konnten, jede Hebung unter seiner Haut abtasteten, bevor sie wieder hinabglitten, sie sich beide wieder und wieder in ihren Küssen verloren, ein kurzes Grinsen Sugas Lippen umspielte, weil es sich so richtig anfühlte, so als würde das hier etwas bedeuten, als würde er sich das erste Mal seit dem Zeitpunkt, in dem er zurück nach Seoul gekommen war, wieder sicher und geborgen bei jemandem fühlen können.
Unaufhaltsam kroch eine Gänsehaut in seinen Nacken, der Kuss vertiefte sich gefühlt mit jedem Mal, das ihre Lippen sich gegeneinander bewegten, mit jedem Mal, das ihre Zungen aufeinander trafen und sich in trotz dieser Sehnsucht, dieser eindeutigen Liebe und nun hinzukommender, ansteigenden Gier schier endlosen Kreisen zu verschlingen drohten. Luca konnte nicht aufhören, er konnte nicht eine Sekunde lang mit dem Gedanken spielen, es abbrechen zu wollen, Suga hatte ihm gesagt, dass er ihn liebte, und Luca hatte es erwidert. Alles an ihrem Date hatte einfach gestimmt, er seufzte leise, wohlig in den Kuss hinein, direkt gegen Sugas Zunge, als er dessen Hände unter seinem Shirt spüren konnte und er schließlich ohne auf seinem Schoß saß. Seine warme, fast schon hitzige Haut kribbelte bei dem Kontakt seiner Finger, seine Lippen verfingen sich in Sugas und kaum, dass er wieder Luft bekam, viel ihm eine entscheidende Sache ein. Er wollte nicht, dass sie es sich einfach nahmen, nur weil ihre Fäden für diesen.. natürlich nicht falschen, aber weitaus - ja, fuck, mehr als weitaus - verstärkten Drang sorgten, ohne es wirklich.. entschieden zu haben. Luca trug sein Herz auf der Zunge und er für seinen Teil spürte, dass er eins mit Suga werden wollte, dass er diesen Abend nicht mehr abklingen lassen konnte, wenn sie sich nicht so nahe waren, wie es seine Gefühle, sein wild pochendes Herz begehrte. Er liebte ihn, ja verdammt, es war absurd es so schnell zu behaupten, doch kam es ohne jeglichen Zweifel auf und er wollte mit ihm genauso verschmelzen, wie es ihre Fäden taten. Sex war für ihn nie das gewesen, was es jetzt war: Geborgenheit, Sicherheit, Sanftheit, Zuversicht, Vertrauen.. Liebe. Unerschütterliche Liebe, und die Zeit, die sie sich nahmen, wollten sie sich doch nicht ganz vergeuden. Ganz nach dem Sprichwort was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen - oh, das klang versaut. Dabei war Luca Park gerade alles andere als versaut, als er dem Blauhaarigen leise keuchend in die Augen sah, tief, liebevoll, zärtlichen Ausdruckes und ihn fragte, flüsternd, vorsichtig, ob sie es tun würden. Ob Suga sich genau so fühlte wie er, ob Suga damit einverstanden war, ob er es nicht für überstürzt halten würde - denn klar, das war es, aber.. wieso sollten sie es nicht tun, wenn sie es so sehr begehrten? Ein unglaublich verliebtes Grinsen zupfte an seinen Lippen, als Suga zustimmte, und wenige Sekunden später stolperten sie schon in sein Schlafzimmer, was Luca während des nicht endenden Kusses ebenfalls ein Kichern entlockte. Es war perfekt, so scheiße perfekt und es war alles, was er sich jemals gewünscht hatte, selbst wenn Suga es angezweigelt hatte - Suga war ein Geschenk für ihn. Ein Geschenk für die Ewigkeit, ganz gleich, was Ärzte sagten, was seine Gesundheit sagte. Er gehörte zu ihm, sie gehörten sich gegenseitig und.. das war im Augenblick genug. Mehr als genug. Über dem Blauhaarigen gebeugt küsste er ihn weiter, innig und voller Hingabe, seine Muskeln vom Training spannten unter Sugas Berührungen und Gott, dieses Rauschen in seinem Körper, es fühlte sich so unglaublich intensiv an und Luca bekam nicht genug, es verdrehte ihm den Kopf und ließ ihn ganz anders fühlen als bei den Malen, die er mit anderen gehabt hatte. Das hier war etwas komplett anderes, sein Körper stand Binnen von Sekunden buchstäblich in Flammen, seine Gedanken formten nichts anderes als ein Geständnis nach dem anderen. Immer und immer wieder hauchte er Sugas Namen in dessen Mundhöhle, es klang nicht mal verführerisch, vielmehr wie Liebeserklärungen, als wäre Suga alles, was er auf dieser Welt besaß. Seine Hände wanderten an seinen Seiten entlang, schoben sich ebenfalls unter seinen schwarzen, größeren Sweater und mit ein paar Handgriffen, in denen sich Suga hatte aufrichten müssen, zog er ihm diesen ebenfalls über den Kopf. Sofort verfielen sie wieder in diese süchtig machenden Zungenküsse, die so viel mehr aussagten als Lust, Lucas Finger ertasteten die freigelegte, nackte Haut des Älteren und seine Fingerkuppel kribbelten bei jeder Berührung. Völlig automatisch wanderten seine vollen, sinnlichen Lippen zu Sugas Wange, runter zu seiner Kinnlinie und an seinen Hals, liebkosten diese weiche, blasse Haut hingebungs- und liebevoll - er fühlte sich so unfassbar geborgen. Seine Hände wanderten zu Sugas, die an seinem eigenen Körper lagen, langsam zog er sie zu sich in die Seine, verschränkte sie ineinander und drückte sie in die Matratze neben Sugas Kopf. Alles, ohne ihre tausend Küsse zu unterbrechen, bevor er kurz innehielt, gegen seine Lippen atmete. Er war verunsichert, was das folgende anging, nur wusste er, dass er es.. unbedingt wollte.. langsam rutschte er ein wenig zurück, ohne Sugas Hände loszulassen, versuchte ihm Indizien zu geben, dass er sich zwischen seine Beine legen wollte, erreichte dies auch und mit einem fließenden, geschmeidigem Mal rollte er direkt auf sein Unterleib, so vorsichtig und langsam, aber doch ausschlaggebend genug.
Noch ausnahmslos nie hatte Sugas Körper so nach den Berührungen eines anderen verlangt, als er in die weißen Laken sank, Luca über sich gebeugt, seine Hände tastend über seinen nackten Rücken nach unten fuhren, seinen Arsch in diesen engen Jeans zu fassen bekamen und ihn tiefer drückten, Lucas Brust streifte seinen noch bedeckten Oberkörper und Suga verdrehte die Augen ein wenig nach hinten, als ihre Lippen sich kurz voneinander trennten, ehe sie sich wieder in einem immer heißer werdenden Kuss vereinten. Er konnte und wollte gar nicht mehr von seinen Lippen ablassen, wollte ihn küssen, während sie sich auszogen, während Luca ihn in die Matratze vögelte, wollte all die Dinge tun, die er sonst mit noch niemandem so geteilt hatte, denn es war so komplett anders. Anders als mit Hoseok, anders als mit all diesen bedeutungslosen One Night Stands, aus deren Bett er am Morgen danach mit hämmerndem Kopf gekrabbelt war, das hier war anders und Lucas definierter Körper bewegte sich gegen seinen, entlockte Suga einen tieferen, lustvollen Atemzug. Unfreiwillig lösten sie sich für ein paar Sekunden voneinander und der Blauhaarige richtete sich ein wenig auf, als Luca ihn aus seinem schwarzen Hoodie befreite, warf den Stoff achtlos beiseite und fand sich sofort wieder in diesen sinnesbetäubenden Küssen wieder, während er zurück in die Laken glitt, Luca mit sich nach unten zog. Immer und immer wieder klang sein eigener Name an seine Ohren und Suga wollte diesen Klang niemals mehr missen, wollte Luca immer und immer wieder seinen Namen flüstern hören, während sie sich küssten, unaufhörlich wanderten seine Hände über seinen nackten Körper, huldigten jeden Zentimeter freigelegte Haut, die Muskeln, die sich in seinem Rücken regten, während er sich bewegte, bevor Luca seine Lippen freigab, seine Küsse auf seinen Hals übergehen ließ und Suga den Kopf zur Seite drehte, sein Kinn reckte, um ihm mehr Spielraum zu geben, dabei heiß und tief ausatmete. „Luca...“,kam es über seine Lippen und sein Brustkorb hob und senkte sich rasch, während der Rothaarige seine Hände einfing, sie neben seinem Kopf festhielt und Sugas Augen öffneten sich einen schmalen Spalt, das tiefe Schwarz seiner Iris blitzte den Jüngeren unter schweren Lidern an und als er erkannte, was er vorhatte, formte sich wieder dieses leichte Grinsen auf seinen Zügen und Suga drehte den Kopf beiseite, seine Lippen teilten sich kurz, Zähne kratzten über seine Unterlippe, während seine Finger sich fester mit Lucas verschränkten. Er hielt ihn fest, an Ort und Stelle, ließ ihm kaum eine Möglichkeit, sich aus seinem Griff zu befreien und trotzdem hatte diese kontrollierende Geste etwas so Sanftes und Vertrautes an sich, etwas so Intimes und Liebevolles, dass es Suga nach mehr lechzen ließ. Er wollte Luca alle Kontrolle überlassen, wenn es ihm danach verlangte, wollte sein abgefucktes Leben in seine Hände legen, weil er wusste, er würde ihn nicht fallen lassen oder auch nur ansatzweise irgendetwas tun, was ihm schaden konnte. Und er wünschte sich so sehr, dass es andersrum auch genauso einfach sein könnte, dass er Luca auch diese Sanftheit und diese pure Liebe entgegen bringen könnte. Dass hier weit mehr im Gange war als harmloser, belangloser Sex erkannte er schon in dem Gesichtsausdruck des Jüngeren, dem kurzen Zögern, während er sich zwischen seine Beine schob, seinen Unterleib in Sugas Schritt rollen ließ und dem Blauhaarigen entfuhr ein halb ersticktes Keuchen, während er sein Becken ein wenig hochzog, sein Kopf sich von einer Seite auf die andere drehte, weil es nicht genug war, weil er ihn nicht durch zwei Lagen unnachgiebigen Jeansstoff spüren wollte, weil er Luca Haut an Haut brauchte, in seiner Wärme versinken und nie mehr auftauchen wollte. Seine Lippen kribbelten, schienen das Gefühl, den Geschmack ihrer Küsse schon zu vermissen, doch es war nichts im Vergleich zu ihren Fäden, die wieder zueinander gefunden hatten und eine Hitze in Sugas Körper trieben, die nur Luca zu stillen vermochte. Heiß und verlangend trafen ihre Blicke aufeinander und Suga wollte Luca im Nacken packen und ihn erneut in einen schwindelerregenden Kuss verwickeln, doch Lucas Hände lagen immer noch um seine Handgelenke und Suga genoss es viel zu sehr, dass Luca ihn so lenken wollte. „Luca...take them off...", verlangte er schließlich, zog seine Augenbrauen dabei ein wenig zusammen und seine Stimme war nur noch ein dunkles Raunen, das in dem abgedunkelten Zimmer verklang.
Forevermore 
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27.04.2018 12:30 (zuletzt bearbeitet: 27.04.2018 12:38)
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