Noah hatte noch nie ein Mädchen gehabt, dass so wenig Erfahrung mit Jungs gehabt hatte, wie Sunny, weshalb er vermutlich extra vorsichtig war und versuchte, ihr auf keinen Fall weh zu tun. Er wollte, dass es für sie perfekt wurde. Für Noah selbst war es das jedenfalls. Perfekt. Zum ersten Mal spürte er dabei auch wirklich was, in seinem Herzen und nicht nur körperlich. Irgendwie war es eben doch auch für ihn ein erstes Mal und er würde dafür sorgen, dass Sunny nicht irgendwann zurück blicken und es bereuen würde.
Er konnte spüren, wie es von Mal zu Mal leichter für ihn wurde, wie er sich enger an sie schmiegen konnte und wie sie ihm immer mehr entgegen kam, was dafür sorgte, dass auch er das tiefe Stöhnen nicht mehr zurück halten konnte. Besonders dann nicht, wenn sie so nah an seinem Ohr selber stöhnen musste. Keuchend begann er jetzt wieder ihren Hals, ihre Schultern, ihre Wange oder ihre Lippen zu küssen, wobei er ihr immer wieder ins Gesicht sah und nicht fassen konnte, wie wunderschön sie aussah. Natürlich war da auch das Geräusch ihres Blutes, dass immer wilder durch ihren Körper zu pulsieren schien, was ihn nicht kalt ließ, aber im Großen und Ganzen gab es ihm nur diesen extra Kick, ohne ihn wirklich zu verführen. Sunny selber war sowieso viel zu verführerisch um Platz für irgendetwas anderes zu lassen.
Mit einem leisen Stöhnen schob Noah seine Hand jetzt ganz unter ihren Hintern und drückte sie so mühelos etwas mehr an sich heran, wobei er noch ein wenig schneller wurde. Er wollte mehr von ihr spüren und er wollte vor allem mehr von ihr hören. Viel mehr. Er spürte jetzt auch, wie sie sich immer fester an seinen Rücken klammerte und sich dabei noch mehr gegen ihn drückte, was ihn selber fast schon kirre werden ließ. Es war nie so berauschend, so heiß und gleichzeitig so wunderschön gewesen wie in diesem Moment. Deshalb wollte er ihn auch gar nicht mit mehr Worten unterbrechen, als mit dem halblauten, gestöhnten Sunny, das ihm ab und zu doch über die Lippen rutschte.

Beinahe synchron stimmten meine Laute, die mir unwillkürlich bei jeder Bewegung über die Lippen kamen, in die des Vampiren ein; unsere Körper harmonierten miteinander, fügten sich zusammen, bewegten sich fließend aufeinander wie ein unvollendetes Kunstwerk, das der Maler noch zu vollenden versuchte. Die aufsteigende Lust in mir wurde immer mächtiger, regierte meinen Kopf, meinen Körper, mein gesamtes Handeln. Alles was er tat benebelte meine Sinne, dass ich nichts weiter tun konnte, als es mit jedem Atemzug, nach dem ich verlangend rang, mit jedem Laut, das er aus meiner Kehle lockte, zu genießen, mich dem Rausch zu ergeben. Seine Küsse machten alles nur noch intensiver, inniger. Er trieb meine Lust an den Rand des Wahnsinns, an den Rand der Erlösung. Auch mir entlockte es oft das Gestöhne seines Namens, sobald ich den Kopf geschlagen nach hinten verdrehte, mich ihm verlangend entgegenreckte und immer wilder, immer unruhiger über die Muskeln seines Rückens fuhr. Ich wusste gar nicht mehr, ob er mich in den Himmel oder in die feurige Versuchung der Hölle trieb, doch eines war mir klar: Himmel oder Hölle, ich ließ mich von ihm überall hinführen. Unsere verschränkten, immer fester werdenden Hände neben mir waren das Zeichen dafür. Bring mich überall hin, solange du bei mir bist.

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Der angenehme, warme Atem in meinem Nacken kitzelte mich aus meinem traumlosen Schlaf wach. Zum ersten Map seit langem hatte ich tief und fest geschlafen. Der Grund dafür war offensichtlich, als ich die beiden starken Arme um meiner Taille registrierte, in denen ich eingeschlafen - nach unserem ersten Mal zusammen. Nach meinem ersten Mal. Ich blinzelte ein wenig, öffnete schließlich leicht die Augen, mit einem feinen Lächeln im Gesicht. Die Nacht gestern.. mir fielen darauf nur zwei Worte ein, die das vielleicht noch hätten beschreiben können: Unbeschreiblich perfekt. Und jetzt in seinen Armen aufzuwachen, bescherte mir ein derart warmes Wohlbefinden, dass ich mich wirklich daran gewöhnen könnte. Du wirst dich nie daran gewöhnen. Es ist viel zu besonders, zu vielfältig, als dass du dich jemals daran gewöhnen könntest. Doch das war genau das, was ich wollte. Diesen Vampiren, und nur ihn, der mich jedes Mal auf's Neue überraschen konnte. Dessen Liebe sich so rein, so.. unbezwingbar, so.. unendlich anfühlte. Mein Herz schrie es förmlich mit jedem Schlag: Ich liebte ihn. Langsam drehte ich mich in seinen Armen unter der Decke zu ihm.

Nach der letzten Nacht hatte sogar Noah seltsam ruhig geschlafen. Zwar träumte er nie wirklich viel, aber für gewöhnlich schlief er auch nicht länger als ein paar wenige Stunden. Diesmal war das anders gewesen. Er hatte bis jetzt durchgeschlafen, die Arme immer noch so um Sunny gelegt, wie kurz bevor sie eingeschlafen waren. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Noahs Lippen, als er an die letzte Nacht zurück dachte. An ihr erstes Mal, dass sie ihm geschenkt hatte. Etwas, dass dem manchmal fast altmodischen Vampiren viel bedeutete. Er hätte es nie von ihr verlangt und er hätte sie nie dazu gezwungen, weshalb es aber fast noch schöner war. Kurz lief ihm ein Schauer über den nackten Rücken. Anfangs hatte er nicht geglaubt, dass sie so einfach so aus sich heraus kommen würde, weshalb es ihn fast überrascht hatte, dass sie sich so schnell auf jede erdenkliche Weise auf ihn eingestimmt hatte, aber sollte das so weiter gehen, würde er das nächste Mal auf jeden Fall in sein Haus verlegen. Gerade als er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte und sich ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen zeigte, drehte sich Sunny langsam zu ihm um. Er hatte schon vorher bemerkt, dass sie wach war, aber es war zu angenehm gewesen sie einfach bei sich festzuhalten, dass er nichts gesagt hatte. Jetzt aber bedachte er sie mit einem sanften Schmunzeln. "Guten Morgen Darling.", murmelte er, bevor er ihr einen sanften Kuss gab und sie jetzt wieder etwas an seine Brust zog. Er wollte sich noch nicht ganz von ihr lösen.

Sein sanftes Schmunzeln sorgte dafür, dass sich das feine Lächeln, das meine Lippen umspielte, ein wenig zufriedener wurde. Automatisch kuschelte ich mich an ihn, als er mich enger an seine Brust zog und mir dabei noch einen sanften Kuss gestohlen hatte. "Guten Morgen", entgegnete ich, ehe meine Augen von seinen Lippen zu den Seinen glitten. "Ich hab... ziemlich gut geschlafen", ließ ich ihn niedlich und extra eine Spur verspielter Unschuld wissen, bevor ich mit den Fingern meiner rechten Hand kleine, federleichte Kreise auf seiner Brust zog. Kurz senkte ich meinen Blick auf diese Stelle, während ich bereits ansetzte, nach der kurzen Pause weiterzusprechen. "Das war.. wunderschön letzte Nacht." Diese fünf Worte hatten genug Freiraum, um sie nicht ehrlicher gemeint haben zu können. Denn es war die volle Wahrheit. Und das implizierte auch das warme Funkeln in den dunklen, braunen Augen, als ich wieder zu ihm sah.

"Hmm..", machte Noah, ganz eindeutig völlig zufrieden mit ihr an seiner Brust. "Das freut mich." Ein leichtes Grinsen umspielte Noahs Lippen, während er sie weiter betrachtete und dabei einfach nicht genug von ihr bekommen konnte. Auch nicht von ihren Fingern, die jetzt leichte Kreise auf seiner Brust zogen. Völlig entspannt ließ er sich etwas nach hinten sinken, wobei er sie auf sich zog und dann anfing wirklich ehrlich zu lächeln. Er brauchte da keine Komplimente oder Bestätigungen, aber zu wissen, dass es für sie genauso schön gewesen war wie für ihn, tat einfach gut. Mit einem Schmunzeln drehte er sich jetzt doch wieder halb über sie, küsste ihren Hals, dann ihre Lippen, während seine Hände sie festhielten. "Geht mir genauso.", gab er leise zu und küsste sie dann nochmal sanft. Er konnte auch einfach nicht genug von ihr bekommen.

Es war wirklich unglaublich, wie.. zufrieden er war. Wie er auf seine Art und Weise völlig glücklich zu sein schien, allein durch meine Anwesenheit. Es machte mich wirklich fertig, auf eine schöne Art, die nur er aus mir hervorlocken konnte. Mein Vampir. Niedlich lächelnd bettete ich meinen Kopf auf seine Brust, blickte zu ihm hoch und verschränkte meine Hände ineinander, um sie ebenfalls auf seiner Brust abzulegen. Für eine Weile genoss ich nur diesen Moment der Stille, den Moment seines ehrlichen Lächelns, das mir wieder eine süße Windböe an Schmetterlingen durch den Magen sandte, bevor ich durch seine nächste Aktion prompt in ein leises, kicherndes Lachen verfiel, seinen Kuss zierlich hingabevoll erwiderte, und auf seine Antwort hin nur noch lächeln konnte. So wie für den ganzen Tag, schätzte ich.
Meine Hände vergruben sich während dem Kuss in den Ansatz seines dunklen Haares, und gerade als ich schon mit dem Gedanken spielte, ob es nicht doch eine Runde zwei geben würde, hörte ich Jace nach mir rufen. "Sunny, Frühstück!" Mittlerweile besaß er den Anstand, nicht in mein Zimmer zu kommen am Morgen; oder war oftmals einfach zu faul dafür, wofür ich ihm allerdings echt dankbar war in diesem Augenblick. Seufzend ließ ich von Noahs Lippen ab und schlug die Augen ergebend auf. "Mein langweiliges Alltagsleben ruft mich wieder zurück..", merkte ich an, was leider im übertragenen Sinne hieß, dass Noah gehen müsste. Jedenfalls so lange, bis ich meinen Alltagskram hinter mich gebracht hätte.

Noah genoss im Moment jede einzelne Sekunde mit Sunny direkt so nah bei sich, weil es sich einfach so wunderschön perfekt anfühlte. Dabei war eigentlich alles an dieser Beziehung schrecklich unperfekt, völlig durcheinander und wenn sie ehrlich waren, dürften sie nicht zusammen sein. Aber das waren se eben und sie würde nicht sicher nicht mehr so einfach voneinander lösen. Um genau zu sein wollte Noah sich unter keinen Umständen mehr von ihr trennen, weil er sie wirklich liebte. Deshalb wollte er sich auch jetzt nicht von ihr lösen und als sie ihre Hände in seinen Haaren verschwanden, hätte er sie am liebsten wieder komplett für sich beansprucht. Bevor es allerdings dazu kommen konnte, drang die Stimme von Jace an sein Ohr und er seufzte leise. "Hmmm... Ich will dich aber nicht dahin lasen...", brummte er leise und küsste sie nochmal, bevor er sich doch löste und ihr in die Augen sah. Langsam legte sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen. "Kommst du danach zu mir?", fragte er leise.

~Zeitsprung~

Auch wenn Noah schon fast seit Beginn seiner Schulzeit hier im Football Team spielte, war es heute irgendwie etwas anderes. Nicht, weil es ein super besonderes Spiel war, sondern ganz einfach weil Sunny heute als Ersatz für Caro bei den Cheerleaderinnen mitwirken würde. Nach all den verrückten, fast chaotischen und zum Teil ganz eindeutig gefährlichen Sachen die in letzter Zeit passiert waren, hatte es nur noch wenige normale Momente bei ihnen gegeben und heute würde einer davon sein. Ein ganz normales Spiel, mit ganz normalen Cheerleaderinnen, seiner wunderschönen Freundin und ganz normalen Freunden. Er selbst durfte sich natürlich nie wieder zu den normalen Dingen zählen, aber das interessierte ihn kein bisschen, als er jetzt in der kompletten Footballuniform hinter dem Quarterback den Weg zwischen den Cheerleadern aufs Feld trabte. Allerdings nicht, ohne einen ganz kurzen Moment bei seiner Sunny stehen blieb, sie angrinste und gar nicht anders konnte als sich einen kurzen Kuss von ihr abzuholen. "Mein Glückskuss.", erklärte er breit grinsend und lachte ein wenig, weil er natürlich wusste, dass alleine diese Geste ganz sicher ein Tratschgespräch werden würde und weil er wusste, dass Sunny niemand war der gerne im Mittelpunkt stand. Zumindest normalerweise nicht. Er hingegen war mittlerweile wahnsinnig gerne das Gesprächsthema hier. Seltsam eigentlich, wo er früher doch immer versucht hatte so versteckt wie möglich zu leben. Natürlich hatte er auch damals die Öffentlichkeit nicht unbedingt gescheut und die paar, die er getroffen hatte, immer beeindruckt hatte, hatte er immer dafür gesorgt, dass sich niemand wirklich an ihn erinnerte, wenn er erstmal weg war. Jetzt allerdings würden sich alle hier an ihn erinnern. Und er würde sich auf ewig an das alles hier erinnern. Und vor allem würde er sich auf ewig an seine Sunny erinnern. Noch musste er sich aber gar nicht an irgendetwas erinnern, immerhin war er ja noch da und hatte all das hier live um sich herum. Vollkommen entspannt trabte er im Moment noch über den Platz und tat so, als müsste er sich noch aufwärmen und vorbereiten, ehe das Spiel schon begann.