Wer?: Alec Lightwood und Magnus Bane
Datum?: 2015/ Beginn: Valentines Aufbegehren, danach hauptsächlich nach seinem Fall
Ort/Raum?: New York und Idris
Was soll etwa passieren?:
Magnus lebt seit unzähligen Jahren als Hexenmeister auf der Erde und hat sich selber ständig neu erfunden, während Alec ein junger Shadowhunter ist und nicht immer ganz weiß, wer er eigentlich ist. Zur Zeit von Valentines wieder Aufbegehren treffen die beiden schließlich zum ersten Mal auf einander und obwohl Alex es nicht zugeben würde, ist da etwas, das ihn an Magnus fasziniert und dafür sorgt, dass er seinen Wünschen doch immer wieder nachkommt. Anfangs kann er dabei allerdings weder seinen Parapatei Jace vergessen, noch seine Rolle als Gruppenführer und auch die Tatsache, dass Shadowhunter oftmals sehr traditionell sind, geht ihm nicht aus dem Kopf. Es bleibt also abzuwarten, wie sich all das entwickelt.
Raiting?: FSK 16

Graziöse, elegante Schritte hallten klackernd an den Hauswänden der New Yorker Straße hoch. Gut gelaunte Menschen, Familien, Ehepaare und junge Erwachsene, die auf den Weg zu Parties in ihrer Umgebung waren, trieben sich an diesem Abend auf jener Straße herum, zu der es ebenfalls drei Gestalten verschlagen hatte, die auf einem Vorsprung über den Dächern des Trubels standen und auf das Geschehen vor ihnen herabblickten. Die Brünette, welche noch kurz zuvor das Aussehen eines alten, weißbärtigen Mannes verkörpert hatte, stolzierte in ihrem kurzen, pinken Cocktailkleid zielorientiert auf den Club zu. Eine grelle, neonblau leuchtende Aufschrift prangte über dem befüllten Eingang, auf den es die drei Shadowhunters abgesehen hatten, als sie in einer einzigen, fließenden Bewegung von dem Vorsprung absprangen und in wenigen Augenblicke den harten, nassen Asphalt unter ihren Füßen spüren konnten. Lautlos. Ohne den Blick von der Brünette zu nehmen. Ohne den Schein an Aufmerksamkeit bei den Menschen zu erwecken, die wie gewohnt ihren Weg an ihnen vorbei antraten, nicht die leiseste Ahnung davon habend, wer ihnen geradewegs entgegenkam. Für ihre Augen waren der blonde Jäger, der dunkelhaarige Schütze und dessen - in seinen Augen - kostümierte Schwester wie unsichtbar, nichtexistent. Klar, der natürliche Effekt einer Rune der Stille, und einer der Unsichtbarkeit.
Caldemontel Bar. Darin war das Ziel der Verfolger verschwunden, und es brauchte nur die Wesen mit dem zweiten Gesicht, um die Hervorhebung dieses Clubnamens zu erkennen. [i]demon.[i] Die Spitze der Drei bildete der Scharfschütze Alec, der erstgeborene Sohn der Lightwoods, dicht gefolgt von seiner Schwester Isabelle, welche zwei Jahre von ihm trennten. In seiner Konzentration dem braunhaarigen Dämon ins Innere des Clubs zu folgen, wäre ihm beinahe entgangen, dass sein Parabatai Jace auf halbem Wege kurz vor dem Eingang aufgehalten wurde. Noch bevor Alec einen Fuß auf die Fläche gesetzt hatte, fiel ihm genau dieses Fehlverhalten auf. Wie als hätte Isabelle seine Gedanken gelesen, kam sie zu Wort: "Wo ist Jace abgeblieben?" Der Shadowhunter zögerte nicht lange, nachdem er zum Stehen gekommen war, drehte seinen Kopf zurück und blickte in die Richtung, in der Jace sich aufzuhalten schien. Alec konnte nicht ganz einordnen, was genau er dort trieb, aber das tat auch nicht viel zur Sache. Noch nicht. "Jace!", tönte seine angenehm tiefere Stimme bestimmt durch die Menge zu dem Blonden, der daraufhin den Blickkontakt zu seiner Gesprächspartnerin nach leichtem Hin und Her abbrach, um sich den beiden Lightwoods wieder anzuschließen. Alec vergeudete nicht viel Zeit damit, weder auf den vollkommen irritierten Blick seines Gegenübers einzugehen, noch auf den Gesprächsinhalt seiner kleinen Konversation mit einer Fremden. Gerade gab es wichtigeres zu erledigen, und Alec zeigte auch nichts anderes als das.
"Wir teilen uns auf.", ließ er seine Kameraden wissen, als sie bereits in das laute Partygeschehen des Clubs vorgedrungen waren, ehe die Beiden neben ihm seinen Worten Folge leisteten und sich jeweils von seiner Linken und Rechten wegbewegten. Kein einziges Mal ließ sich Alec von den tanzenden Leuten um sich herum, dem tosenden Lärm oder der bassreichen Musik beirren. Seine geballte Aufmerksamkeit lag auf den Auftrag, den sie zu erfüllen hatten, weshalb er sich ohne großen Umschweif durch die Meute hindurch bewegte und dabei seinen scharf konzentrierten, zielorientierten Blick schnurstracks nach vorne gerichtet hielt.

Umringt von einigen der Hexenmeistern und ein paar der Unterweltler der Stadt New York saß Magnus wie gewohnt an seinem VIP Platz auf der gemütlichen Rundcouch. Er war immerhin auch nicht hier um zu tanzen. Er war hier um zu feiern. Stilvoll, in aller Öffentlichkeit und trotzdem unerreichbar. Es gab auf dieser Welt nicht viele die wusste, dass er auch hier war, um unter die Leute zu kommen. Natürlich wüssten die Hexenmeister, dass sie immer zu ihm kommen konnten und auch viele Unterweltler zählten zu seinen gern gesehen Gästen, aber dass er sich wirklich um sie kümmerte war ein Geheimnis, das er die meiste Zeit tief in sich verbarg. Etwas, dass ihm nicht schwer fiel, immerhin war er schon sehr, sehr alt. Noch so etwas, dass man ihm nicht ansah. Die wunderbare Magie der Hexenmeister machte eben viele möglich. Gerade ließ er sich noch bedienen und nahm seinen Lieblingsdrink entgegen, während er sich lachend in die andere Richtung drehte, als ihm etwas oder besser jemand ins Auge fiel, den er nicht ignorieren konnte. Nicht, weil er diesen jemand kannte, sondern weil er ihn nicht kannte und ihm schleierhaft war, warum er ihn nicht wirklich kannte. Mit einer schnellen Bewegung stellte er das Glas wieder ab und stand auf. Er musste sich seinen Weg nicht wirklich bahnen. Die Leute gingen ihm aus dem Weg, ohne wirklich auf ihn zu achten, weshalb Magnus den jungen Shadowhunter, der gerade mit Gefolge den Club betreten hatte, ohne Mühen mit dem Blick folgen konnte. Offensichtlich hatte der schwarzhaarige Bogenschütze einen Auftrag, denn er war ziemlich zielstrebig. Etwas das Magnus nicht nur sofort auffiel sondern ihn wie magisch anzog. Deshalb konnte er kaum den Blick von ihm lassen, obwohl er die ganze Zeit darauf bedacht war, selber nicht aufzufallen.

Alecs konzentrierter Blick lag auf dem Szenario, das im etwas hinten gelegenen Bereich spielte, weshalb ihm alles andere, was um ihn herum geschah, komplett ausgeblendet hatte. Was interessierte ihn schon die ganzen tanzenden, nervtötenden Mundis hier. Klar war es die Aufgabe der Shadowhunters, die Menschen- vor der Schattenwelt zu beschützen. Doch das hieß nicht sofort, dass ihm diese Normalsterblichen außerordentlich sympathisch waren. Mussten sie ja auch nicht sein, solange er seinen Pflichten nachgehen konnte und nicht weiter Kontakt mit ihnen haben musste. Und besonders kein Körperkontakt.
Schnell fingen seine eisblauen Augen die braunhaarige Frau im pinken Cocktailkleid ein, setzten sich an ihr fest, und folgten jeden ihrer Schritte. Wie sie eine Flasche herauszog, im Gehen jemandem überreichte und besagter jemand, ein relativ muskulöser Mann, den Schritten der Frau folgte. Ein Blickwechsel mit seinem Parabatai Jace reichte aus, um ihren Plan in Bewegung zu setzen. Statt wie folgt gerade aus weiter, direkt auf das Geschehen zu zugehen, steuerte Alec nun auf die "Hinterkulisse" zu und verschwand hinter der unbenutzten Bühnenfläche neben eine kleine Treppe, die zu einer Art Notausgang führte. So geschickt, wie er das angestellt hatte, hatten weder die Männer, noch die Frau, oder sonst irgendwer Notiz davon nehmen können. Und jetzt hieß es nur noch: Warten, bis sein Einsatz kommen würde. Izzy und Jace bildeten die Ablenkung, und sobald es in den Angriff übergehen würde, reichte nur eine Bewegung seinerseits um einem direkt und ohne auch nur mit der Wimper zu zucken einen Pfeil durch die Brust zu jagen. Somit zog Alec schonmal einen seiner Pfeile zu sich, ließ den Bogen allerdings vorerst ungespannt. Alles verlief nach Plan.

Es war wirklich ein Jammer, dass ihm seine Bemühungen, nicht aufzufallen, am Ende zum Verhängnis wurden. Gerade huschte er nämlich hinter einer Gruppe Mundis vorbei nur, um im nächsten Moment festzustellen, dass der Shadowhunter verschwunden war. "Wie schade...", murmelte Magnus leise vor sich hin, den Blick noch immer auf die Stelle gerichtet, an der er ihn verloren hatte, bevor er sich selbst aus seinen Gedanken riss und gerade herum wirbelte, als eine Hexenmeisterin auf ihn zu trat. Es verging nur eine Millisekunde, bevor sich ein strahlendes Lächeln auf seine Lippen legte, er die andere begrüßte und mit ihr sogar wieder zurück zu seinem Stammplatz lief, aber Alec vergaß er nicht. Mit seinen schwarzen Haaren, dem unbestrittenen Fokus in seinem Gesicht, bei dem man sich wünschte, er würde einem selber gelten, mit den Runentattoos, die schon jetzt alles zu bedecken schienen, was sichtbar war und natürlich auch mit dem eindeutigen Muskelspiel unter seiner Kleidung. Wäre Magnus nicht so in der Öffentlichkeit wäre ihm wohl ein wohliger Schauer den Rücken herunter gelaufen, aber so blickte er nur immer wieder zu der Stelle, an der der Shadowhunter verschwunden war, in der Hoffnung, er würde wieder auftauchen. Dass er hier einen Auftrag hatte und dieser sicher beinhaltete, dass ein Unterweltler ums Leben kam, war dem Hexenmeister dabei schlichtweg egal. Unter seinem Schutz standen all die, die sich vorbildlich verhielten und auch wenn er es nicht immer deutlich machte, stand er doch auf der Seite des Rates und wurde immer mal wieder um Rat gefragt. So war das nun Mal, wenn man der älteste und begabteste Hexenmeister dieser Zeit war.

Auf Jaces aktivierten Charme, den Dämon auszufragen, und Izzys unwiderstehlich verführerischen Tanz zur Ablenkung der Muskelprotze vor ihr, folgte eine Bewegung eines anderen, sodass der schwarze Vorhang das Geschehen vor den Augen ausnahmslos aller verschwinden ließ. Und als die Ausfragung damit endete, dass der Dämon sich enttarnte und den blonden Shadowhunter angriff, hielt es Alec keine Sekunde mehr und er trat mit einem Schritt aus dem Versteck hervor, jagte dem Nächsten, der seinem Parabatai auf die Pelle rücken wollte, blitzschnell einen Pfeil durch das Herz. Auch seine Schwester hatte bereits damit begonnen, mit ihrer silber schlängelnden Waffe die Peiniger niederzuwerfen. Zu aller Überraschung war es jedoch die Anwesenheit eines rothaarigen Mädchens, das Alecs kompletten Plan in die Quere kam. Kurzzeitig verwirrt zogen sich seine Augenbrauen zusammen, als dieses Mädchen es tatsächlich drauf abgesehen hatte, sich in den Kampf einzumischen, doch länger konnte er sich ihr nicht widmen, da griff ihn einer der Männer an. Reflexartig war Alec ausgewichen, hatte den Pfeil, den er zum Spannen hatte benutzen wollen, als Nahkampfwaffe in seiner Hand und durchbohrte damit nach einer schnellen Wendung den Körper des Unterweltlers. Sein Blick fielt auf Jace, der gerade unvorbereitet von dem übriggebliebenem Dämon zu Boden gerissen wurde. "Jace!" Eine für jeden, der das nicht kannte, erstaunlich ergänzende Teamarbeit folgte, bis der Blonde den Schlussstrich zog und den Dämon in den Tod weihte. "Wir müssen los.", gab der Schwarzhaarige etwas außer Atem von sich. "Wir müssen sie mitnehmen, sie ist eine von uns", erwiderte Jace, als er neben dem rothaarigen Mädchen zum Stehen kam, das komplett geistig verwirrt aus der Wäsche schaute. "Wir kennen sie nicht, Jace! Sie ist eine Fremde." Alecs autoritäre, ernste und im selben Atemzug leicht spottende Stimmlage hätte wohl jedem mördermäßigen Respekt eingezollt - so auch dem Rotschopf. Unberührt drehte sich der Scharfschütze um und ging Richtung Notausgang. Zu seinem Leidwesen musste er jedoch gepaart mit den Worten seines Parabatais feststellen, dass die, in seinen Augen hirnverbrannte Mundi, noch eine Weile seine Aura stören würde.

Enttäuscht musste Magnus irgendwann feststellen, dass sein Objekt der Begierde sich offensichtlich aus dem Hinterausgang geschlichen hatte, nachdem er mit seinen Freunden ein paar der Unterweltler ermordet hatte. Ein leises Seufzen huschte über die Lippen des Hexenmeisters, ansonsten ließ er sich allerdings nichts anmerken und nur wenig später war er mit ein paar seiner derzeitigen Gäste wieder zurück in seinem Loft. In seinem Loft verblieb er von da an aber auch die meiste Zeit, auch wenn es zwischen drin zwei Mal umzog, denn Magnus hatte erfahren, dass der Kreis zurück auf der Bildfläche erschienen war und er war nie ein großer Freund von ihnen gewesen. Selbst wenn seine Magie ausreichen würde, um sie alle auf einmal zu vernichten, hatte er doch zu viele Wesen die unter seinem Schutz standen, weshalb er sich nur abschirmte. Das funktionierte auch eine ganze Zeit sehr gut, aber so etwas großes konnte nicht einmal er dauerhaft stark genug abschirmen und so kam es, dass der Kreis ihn tatsächlich in der alten Lagerhalle fand. Zum Glück kämpfte nicht nur er, aber es waren trotzdem zu viele, zu starke Männer. Zwei von ihnen hatten Magnus mittlerweile auch deutlich zurück gedrängt, denn während der eine ihn von vorne angriff, griff der andere von hinten an. Das war nicht nur lästig, sondern hielt Magnus auch davon ab richtig einzugreifen. Alleine hätte er sie vielleicht mit samt dem Loft vernichtet, aber hier waren noch immer zu viele seiner Gäste und Schutzbefohlenen, weshalb er sich weiter mit kleinen, aber wirkungsvollen Zaubern wehrte.

Alec interessierte es nicht, wieso, weshalb, und warum dieses Mädchen, dessen Name Clary war und er es sich gnädigerweise gemerkt hatte, nun bei ihnen war. Das einzige Problem daran: Jace schien es sehr wohl zu interessieren. Einen Tick zu viel, als dass man es gesund nennen könnte. Alec ging es wahnsinnig auf den Zeiger, dass sein Team ihre Probleme am Hals hatte. Doch hatte er nicht einmal vernünftig mit seinem Parabatai darüber reden können, ohne ständig unterbrochen zu werden, und wie hieß es so schön: Der Klügere gibt nach. Wenn auch widerwillig, und sicher nicht aus Überzeugung. Er selbst nahm immer den Vorwand, dass es sein Parabatai war und er ihm vertraute. Doch wusste er ganz genau, warum er es über sich ergehen ließ, dass es wieder soweit kam, Jace nachzugeben. Auf diesen Bedanken konnte und wollte der Schwarzhaarige sich jetzt allerdings nicht konzentrieren, gerade gab es weitaus wichtigere Dinge zu klären. Wie zum Beispiel, dass die Vier den größten Hexenmeister ihrer Lebzeiten finden und mit ihm sprechen mussten. Magnus Bane.
Der Teil mit dem "Finden" entsprach einer größeren Leichtigkeit. Durch die Parabatai Verbindung zwischen ihm und Jace fanden sie schnell ihr Ziel und hatten es unwillkürlich vor Augen. Im diesem Moment hatte Alec jedoch seine Augen ganz woanders. Sein Gegenüber sorgte allerdings ziemlich schnell dafür, dass sein intensives Starren ins Leere tauchte, indem jener sich nach der Verbindung sofort wieder zu den anderen umwandte. Ohne es sich anmerken zu lassen glitt Alecs Blick etwas geschlagener zur Seite, in Binnen weniger Sekunden war dieser Schimmer an wahren Gefühlen wieder verschwunden und räumte den Platz in seinem Kopf für die Mission. Das letzte, was er sich gerade erlauben durfte, waren Zeichen von Schwächen.
Im Loft des Hexenmeisters angekommen musste der Scharfschütze als Erstes feststellen, dass besagter Meister sich die Freiheit genommen hatte, seine kleine Fete hier weiter zu feiern. Großartig. Doch verstrich der Sarkasmus in seinen Gedanken von einem Moment auf den Nächsten, als das Loft von Valentines Kreismitgliedern angegriffen wurde. Zu allem Überfluss wurde den Vieren klar: Magnus war nirgendswo aufzufinden. Und das mochte nur eins heißen.
Eine Absicherung von Jace und Izzy, alles im Griff zu haben, und Alec konnte sich auf den Weg in den oberen Bereich des Lofts machen, um den Hexenmeister zu suchen. Zwar hatte er keinerlei Ahnung wie er aussah, geschweige denn ob er ihn überhaupt noch hier finden würde, doch klärten sich diese Überlegungen im nächsten Augenblick. Drei Männer, einer von ihnen verteidigte sich vor den anderen Beiden mit Zauberei. Und bevor irgendeiner von ihnen Alecs Anwesenheit hätte registrieren können, hatte er einen Pfeil gezückt, seinen Bogen gespannt und den Angriff des zweiten Mannes, der dem Hexenmeister nahe kommen wollte, blitzschnell zu seinem Verhängnis erklärt. Scharf durchbohrte die Spitze den Körper des Mannes und beförderte ihn auf direktem Wege zu Boden.

Natürlich hatte Magnus gespürt, dass nochmal jemand sein Versteck gesucht hatte, aber er hatte nicht verhindern können, dass derjenige es auch gefunden hatte, denn er war noch immer viel zu abgelenkt. Immerhin kannte der Kreis ihn gut, besonders Valentine und er hatte seine Anhänger nicht ohne Vorbereitungen hier her geschickt, was es für Magnus noch schwieriger machte wirklich etwas zu bewirken. Das wehren an sich war dafür allerdings kein Problem, weshalb er sich noch immer gut hielt, als plötzlich ein Pfeil einen seiner Angreifer durchbohrte, Ohne sich sofort darum zu kümmern reagierte Magnus aber auf den anderen und einen kräftigen Zauber später lag auch dieser leblos zu seinen Füßen. Erst jetzt erlaubte Magnus es sich umzudrehen und.. blieb wie angewurzelt stehen, bevor seine Augen ein wenig anfingen zu funkeln. Es war der schwarzhaarige Shadowhunter aus dem Club. So viel Glück musste man erst mal haben. "Ich glaube wir wurden uns noch nicht vorgestellt. Magnus Bane.", sagte der Hexenmeister, wobei er sich mit einem Schritt aus seiner Starre löste und Alec die Hand hinhielt. Aus der Nähe und in diesem Licht sah er sogar noch besser aus als in dem halbdunkel des Clubs und Magnus konnte seine Augen nicht von seinen nehmen.

Nachdem ohne großen Umschweif auch der Körper des letzten Angreifers leblos zu Boden fiel, wagte es Alec, seinen Bogen sinken zu lassen. Im Notfall war er dafür bereits gewesen, einen zweiten Pfeil abzuschießen, doch hatte der Hexenmeister ihm das geniert abgenommen. Sowie den Part, sich dem jeweils anderen vorzustellen. Das kurz andauernde Funkeln in den Augen seines Gegenübers faszinierte ihn einen kleinen Augenblick, weshalb Alec es sich nicht wirklich verkneifen konnte, idiotischer als gewollt dreinzugrinsen. Er war sich gerade selbst mehr als dankbar, dass er seinen Namen noch wusste. "Alec", kam es ihm somit über die Lippen und er nahm Magnus' Hand mit seiner Freien, um sie einmal leicht, eigentlich kaum, zu schütteln. Länger als geplant sah er dem Hexenmeister in die Augen; er wusste nicht, was sein Gegenüber tat, dass er seinen Blick nicht so schnell vom ihm nehmen konnte. "Ähh.. wir sollten.. also.. ich sollte wieder..", stammelte der Schwarzhaarige unbeholfen, gab sich wirklich aller größte Mühe, seinen Satz zu beenden - scheiterte aber kläglich daran. Das kannte er gar nicht von sich. Innerlich verdammt irritiert darüber, ließ er seinen Anlauf auf ein Aussage einfach in der Luft hängen, wandte sich stattdessen wieder zum Ausgang um und durchschritt diesen. Sein Team wartete bestimmt auf ihn. Schlaue Ausrede.

Alecs Händedruck löste ein leichtes Kribbeln in seinem Arm aus, was Magnus dazu bracht fast ein bisschen schief zu Lächeln, wobei er auch seinen Kopf so schief legte. "Alec. Freut mich.", murmelte er, bevor sein Blick deutlich amüsierter wurde, weil der Shadowhunter so vor sich hin stammelte um dann einfach umzudrehen und aus dem Raum zu laufen. "Jaa... Gehen wir..", murmelte er vor sich hin, ehe er sich selbst auf den Weg machte und in die Gruppe Shadowhunters lief. "Ich fürchte ich bin euch zum Dank verspflichtet. Sagen wir ihr habt einen Wunsch bei mir frei.", verschaffte Magnus sich auf seine Art Gehör, bevor er sich umsah. "Aber zuerst ziehen wir um.", stellte er fest, ehe er die Hände hob. Ein paar Bewegungen, eine bestimmte Geste und ein Klatschen später, bevor das Loft wackelte und, ohne dass man es wirklich sehen konnte, wo ganz anders stand. "ich habe einen neuen Schutz aufgelegt, also seid ihr wieder sicher meine Kinder.", sagte er sanft, wobei er all seine Gäste kurz anlächelte nur, um sich dann wieder umzusehen und mit ein paar Gesten beinahe alles wieder in Ordnung brachte. "Ich mag es ja eigentlich dreckig..", sagte er mit einem intensiven Blick in Richtung Alec, wobei er als letztes auch den Tisch mit dem Fuß wieder aufrichtete. "Aber das hier war einfach schmuddelig." Gerade hielt er noch den Blickkontakt zu Alec, als auf einmal die neue Shadowhunter dazwischen kam und sich wohl ganz besonders fühlte in diesem Moment.

Auch wenn Alec das vermutlich niemals, besonders jetzt nicht, zugeben würde, hatte die Klangfarbe von Magnus' Stimme etwas an sich, das neben seinem.. gewöhnungsbedürftigen Outfit und seinen anmutigen Bewegungen, ziemlich.. magisch war. Faszinierend. Irgendwie, einfach anders. Doch war das im Moment nichts, worum sich Alec kümmern sollte.
Mit seinem gewohnten, pflichtbewussten Gesichtsausdruck kehrte er zu den anderen zurück und ging durch das Wohnzimmer entlang auf die andere Seite, um sich näher zu seiner Schwester zu stellen. Dort wartete er darauf, genau so wie die anderen, dass Magnus auftauchte, was er auch gleich nach dem Dunkelhaarigen gewesen war. Noch bevor die anderen, oder besser gesagt die nervtötende Clary, ihr Anliegen präsentieren konnte, sah Alec hinter einer Fassade aus Gleichgültigkeit zu, wie der Hexenmeister erstmal mit seinem Loft umzog. Kurz glitt sein Blick über die neuen Fassaden entlang, ehe er Magnus' Worte vernahm und wieder zu ihm blickte. Genau in diesem Moment sah sich der Scharfschütze mit den Augen des Anderen konfrontiert, und gepaart durch die Worte, die er ausgerechnet ihn wissen ließ, wurde Alec ein wenig.. ungewiss zumute. Besonders, als besagter Meister den Tisch vielsagend zurechtrückte, und dabei kein einziges Mal den Blick von ihm abwandte. Irritiert regten sich Alecs Gesichtszüge einen Moment; er war nicht dumm, er hatte die Anspielung durchaus begriffen. Doch ging es ihm schlichtweg gegen den Strich, solche.. Anspielungen an ihn zu richten. Weil er ja nichts für Männer übrig hatte, wie er es andere gerne wissen lassen wollte, ohne es direkt zu sagen. Weshalb es kein Wunder war, dass sich Alec von dem direkten Blickfeld des Älteren stahl und zu seinem Parabatai Jace ging.
"Sie müssen mir helfen.. ich muss unbedingt meine Erinnerung wieder zurückbekommen, nur so kann ich meine Mom finden!", hörte Alec die Stimme des Rotschopfes erklingen und musste sich schwerstens zurückhalten, nicht genervt die Augen zu verdrehen.

Da die rothaarige aber sowieso Jace Wyland angesprochen hatte, ignorierte Magnus auch erst mal ihr hektisches Rufen und lief stattdessen hinter Isabell. "Sag mal.. dein Bruder.. Ist er eher der Typ für Blumen oder für Parfüm?", fragte er mit einem Schmunzeln, wofür er ein Kichern erntete, was dem Hexenmeister auch direkt sagte, dass er von Isabell offensichtlich schon die Zustimmung für seine Anmachen hatte, auch wenn Alec die gerade eben noch nicht so ganz erwiderte. Allerdings hatte ihm das Grinsen vorhin, als sie alleine waren, zumindest das Gefühl vermittelt, dass er die Hoffnung nicht aufgeben musste. Bevor er aber weiter etwas sagen konnte, mischte sich schon wieder Clary ein um ihr Anliegen vorzubringen, weshalb Magnus seufzte und ein paar Schritte in die Mitte machte. "Ich kann dir deine Erinnerungen nicht einfach so wieder geben.", sagte er fast ein wenig spöttisch, hob dann aber schon die Hand, bevor irgendwer protestieren konnte. "Aber... ich kann den Dämon rufen der deine Erinnerungen hat. Der verlangt dann irgendwas von euch und so weiter und so fort." Die Stimme des Hexenmeisters war angesichts der Aufgabe, die ihn gerade eher aufhielt, mehr gelangweilt, was zumindest die Rothaarige aber kaum zu merken schien. Die plapperte nämlich munter weiter und erklärte, dass ihr das alles egal war, weil sie ihre Erinnerungen brachte um ihre Mutter zu finden. Darunter wurde Magnus Blick sogar fast mitleidig. Er hatte etwas übrig für Joce und für solche dramatischen Geschichten. "Schön ich rufe ihn, aber du musst die Arbeit machen. Mein Hübscher... mach dein Team startklar.", sagte er mit einem Winken der Finger in Richtung Jace und Alec, dass leider genau der Falsche für sich beanspruchte. Jace trat nämlich jetzt, großspurig wie immer, nach vorne, wurde von Magnus aber mit einem Augen verdrehen aufgehalten. "Ich habe nicht mit dir gesprochen... ", meinte er seufzend, bevor er mit dem Finger auf Alec zeigte und zu ihm rüber sah. "Ich habe mit dir gesprochen. Ganz kurz hielt Magnus den Blick auf den schwarzhaarigen gerichtet, der vor sich hin grinste, was ihn grinsen ließ, ehe er sich wirbelnd wieder nach vorne drehte und auf Clary zu ging. "Also schön komm mit.", sagte er jetzt gnädiger, immerhin hatte sie die kleine Zoe gerettet, und brachte sie durch eine Türe in einen angrenzenden Raum. "Du musst dieses Ornament auf den Boden zeichnen.", erklärte er und hielt ihr das Bild kurz hin. "Soll ich es dir nochmal erklären oder dir helfen?" Kurz fragte er sich, ob sie ihrer Mutter auch hier ähnlich war, aber Clary bestätigte es schon, in dem sie sagte, dass sie keine weiteren Erklärungen brauchte, weshalb er sie Jace für die letzten Vorbereitungen überlies und stattdessen wieder in das große Wohnzimmer ging, wo er Alec immer mal wieder einen kleinen Blick zuwarf.

Die Situation, in der sich Alec mit seinem Team nur aus dem Grund befand, weil Clary die Mission - was Alec schon von Anfang an mächtig gegen den Strich gegangen war - in die Hände genommen hatte, mündete darin, dass ein Dämon ihre Erinnerungen bei sich behielt. Sofort weiteten sich seine charakteristisch beißend blauen Augen eine Spur. "Ein Dämon?", war das erste und das vorerst letzte, was Alec verwundert hinterfragt hatte, verstummte jedoch bei dem Blick des Hexenmeisters sofort wieder und wich diesem aus, indem er zu Jace rüberschaute. Dem Gelaber seiner rothaarigen Begleiterin folgte Alec nur widerwillig, atmete einmal lautlos durch und ließ seinen Blick erneut zu den Wänden, den Möbeln, der gesamten Einrichtung wandern.
Als feststand, dass Magnus den Erinnerungsdämon rufen würde, war Alec geradewegs im Gange gewesen, seinen Bogen leicht zu schultern. Mein Hübscher... mach dein Team startklar., hörte er ihn noch sagen, doch bevor überhaupt irgendjemand anderes hätte reagieren können, hatte Jace sich selbstbewusst und -verständlich in Bewegung gesetzt, kam allerdings hingegen Alecs Erwartungen nur einen Schritt voran. Ausnahmslos jeder in diesem Raum,besonders Alec, wurde Zeuge davon, wie Jace Waylands Ego einen verdammten Riss bekam, und Magnus stattdessen auf den Scharfschützen deutete. Ich habe mit dir gesprochen. In seinen Gedanken völlig aus dem Konzept gebracht, musste Alec feststellen, wie sich ein stutziges, feines Grinsen auf seine Lippen legte - ohne, dass er irgendwas dagegen hätte machen können. Er wandte seinen Blick unbewusst zur Seite, zu seinem Parabatain, der alles andere als zufrieden aussah - und mit seinem Gesichtsausdruck den des Dunkelhaarigen hinterfragte, worauf dieser nur ein unschuldiges, abwinkendes, beinahe schon scheinheilig unwissendes Schulterzucken übrig hatte. Als wisse er selbst nicht, was Magnus damit eigentlich hatte. Grundlegend, als ob er das selbst als vollkommen egal wertete. Klar.
Nachdem Clary kurz mit Magnus ins Nebenzimmer verschwunden, und Izzy, Jace und Alec im Wohnzimmer gelassen hatte, konnte der Lightwood Jaces angekratzten Blick förmlich auf sich spüren. "...was?", gab Alec von sich, während er die Arme locker vor der Brust verschränkt hielt. "Was.. was sollte das grad von dem?", fragte der Blonde völlig verstimmt bei ihm nach, doch was konnte er schon drauf antworten? Eigentlich, mehr als was er eigentlich erwiderte. "Denkst du ich hab 'ne Ahnung?" Lediglich das wissende Grinsen von Izzy ließ ihn einmal kurz unentschlossen zwischen den Beiden hin und herschauen. "Izzy, wie alt sind wir.", gab er nun deutlich ernster von sich, ehe Magnus' Erscheinen dafür sorgte, dass wieder Stille einkehrte. Der unzufriedene Gesichtsausdruck von Jace, das scheinheilig feine Lächeln von Izzy, und der unberühte Blick von ihm standen in einem derartigen Kontrast, dass man als Außenstehender tatsächlich darüber hätte lachen können.

Magnus bekam zwar von den ersten Blicken von Alec zu Jace und Jace zu Alec alles mit, aber dann war er ja schon hinten mit Clary. Schade eigentlich. Eine ganze Zeit lang waren sie einfach nur im Wohnzimmer und beschäftigten sich irgendwie, bis Clary wieder zurück kam und offensichtlich fertig war. "Hmm.. oh ja du kommst ganz eindeutig nach deiner Mutter.", murmelte Magnus leise, bevor er seufzte und alle anwies die Plätze einzunehmen, die ihnen zustanden. Ab hier dauerte es nur ein paar dramatische Sekunden, bis sie sich alle an den Händen hielten und der wirbelnde Erinnerungsdämon in ihrer Mitte war. Eigentlich hätte ab hier auch alles gut laufen können, wäre Alec geliebte Person nicht Jace gewesen. Magnus überraschte es eigentlich nicht, auch wenn es so für ihn natürlich schwerer werden würde. Alec schien das aber sehr aus der Fassung zu bringen und die Tatsache, dass davor noch alles normal gewesen war, machte klar, dass Alec nicht einmal damit gerechnet hatte. Deshalb war es zwar sehr dumm, dass er sich aus der Formation löste, für Magnus aber nicht unbedingt überraschend, weshalb er den Dämon im Griff hielt, bis Clary ihn zurück in die Unterwelt schickte. Jace bekam dabei zwar ein bisschen was ab, aber nichts, was für Magnus wirklich Besorgnis erregend wäre, was ihn dazu brachte einen sarkastischen Kommentar zu machen, der vom Rest aber sehr viel ernster aufgefasst wurde als gedacht. Tatsächlich bewegte Jace sich aber kurz danach und Magnus verschwand, mit einem langen, nachdenklichen Blick auf Alec, hinter eben diesem aus dem Raum, um ihn in einem Nebenzimmer abzufangen. "Du solltest dich wegen so etwas nicht schämen.", leitete er das Gespräch ein, während er sich eine Tasse frischen Tee einschenkte. "Auch einen?"