Wer?: Charlie Montery & Clarke Kingston #kingtery
Datum?: Mai 2016 (Sprünge vorbehalten)
Ort/Raum?: Dublin // Irland
Was soll etwa passieren?: Charlie wurde von ihrem Freund betrogen und trifft in einer Bar auf Clarke, womöglich rein zufällig die größte Liebe ihres Lebens, was sie Beide allerdings noch nicht wissen.
Raiting?: fsk 16 and however we want it.

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~Charlie~

Eigentlich war sie gerade eben auf dem Weg... irgendwohin gewesen... Hauptsache fort. Fort von diesem.. miesen Typen. Es hatte alles ganz normal angefangen. Sie waren zusammen aufgewacht, hatten Mist gemacht, gefrühstückt, Charlie war in die Uni, ihr Freund war daheim geblieben, weil er zwar keine Uni hatte, später aber arbeiten musste. An den Mittwochen sahen sie sich deswegen aber immer so wenig, also war das schon okay gewesen für Charlie. Besonders, weil sie sich heute irgendwie nach Blossom gefühlt hatte und die hatte ja sowieso immer weniger Lust auf den Typen als der Rest von ihr. In einer zerrissenen, schwarzen Jeans und einem grauen Männerpulli, der locker etwas über ihren Hintern hing war sie aus dem Haus gegangen. Sie trug diese Klamotten auch jetzt noch, obwohl sie mittlerweile wieder Charlie war und obwohl sie sogar kurz daheim gewesen war. Allerdings nicht, wie sonst Mittwochs, direkt nach der Uni um den Abend zu Hause zu verbringen, sondern nur, um einige ihrer Sachen in eine Tasche zu stopfen und zu verschwinden. Diesen Mittwoch war dann nämlich doch vieles anders gewesen als sonst. Eine Freundin hatte sie gefragt, ob sie nicht zum Abendessen irgendwohin wollten, Charlie hatte zugestimmt, sie waren los gezogen, waren danach noch etwas durch die Stadt gelaufen und dann.. dann hatte sie der Schlag getroffen. Als sie nämlich an dem Lokal vorbei kamen, in dem ihr Freund arbeitete, hatte sie ihn eigentlich kurz begrüßen wollen, ihn dann aber schon in der Seitenstraße entdeckt. Wild knutschend mit einem Mädel, dass ihre Hand in seiner offenen Hose vergraben gehabt hatte. Mitten in der Öffentlichkeit am noch hellen Abend. Noch ehe irgendjemand hatte eingreifen können, war Blossom auf die beiden zugerannt, hatte sie auseinander gezogen und allen beiden eine Backpfeife verpasst, bevor sie mit ihrem Freund Schluss gemacht und einfach davon gerannt war. Erst in der Wohnung war Charlie wieder klar geworden und hatte realisiert, was gerade passiert war. Sie fand aber, dass Blossom absolut richtig reagiert hatte, weshalb sie nicht einmal vor hatte sich zu entschuldigen, sondern beschloss, dass sie hier nicht bleiben konnte. Sie hatte nur auch nicht darüber nachgedacht, wo sie stattdessen mit ihrem wenigen Geld hinkönnte, also war sie durch die Stadt gelaufen, bis sie auf diese Bar gestoßen war und da sie seit wenigen Monaten 21 war, betrat sie den Raum jetzt auch, lief direkt auf die Bar zu, ließ die Tasche fallen und schwang sich auf einen der Hocker, während sie ihre Haare, die mittlerweile halb aus dem locker geflochtenem, seitlichen Zopf gefallen waren, hinters Ohr. "Irgendwas.. starkes und kurzes.", antwortete sie nur halb überzeugt, als die Bedienung nachfragte und ließ ihren Kopf kurz auf ihre verschränkten Arme fallen. "Schlechten Tag gehabt?", fragte sie die Frau, während sie ihr einen kurzen einschenkte und rüber schob. "Hm.. kann man so sagen..", murmelte Charlie brummelig, nahm das Glas, drehte es kurz in der Hand und kippte es dann schon, ehe sie mit leicht verzogenem Mund gleich noch eins bestellte.

Nach ein paar Flirtversuchen, auf welche die reizende Bedienung sogar ausgezeichnet eingegangen war, verlor Clarke leicht das Interesse - aber nicht aus irgendeinem Grund. Eigentlich, aus einem relativ Banalen. Beziehungsweise passierten zwei Dinge gleichzeitig, die die Aufmerksamkeit der 23 Jährigen auf sich zogen. Einerseits war es das Vibrieren ihres Handys in der linken, hinteren Hosentasche, sodass sie ihren Blick runter schwenken ließ und das Smartphone herauszog. Eine Nachricht ihres WG-Genossen. Hey, bist du morgen Zuhause? ;) Muss mal mit dir reden. Überraschter Skepsis zog Clarke eine Augenbraue hoch, dass ihr beinahe entgangen wäre, wie sich jemand zu ihr an die Theke gesellte. Naja, neben sie, und wahrscheinlich so, wie ihre Sitzbekanntschaft drauf war, nicht mit Absicht.
Irgendwas starkes und kurzes., hatte die Aufmerksamkeit der Kingston auf sich gezogen, als sie den Blick wieder hob und parallel dazu ihr Handy zurück in ihre Hosentasche schob. Erst als stille Beobachterin sah sie die helle Brünette neben sich an, musterte sie flüchtig, ehe jene gleich nach einem zweiten Fruststiller verlangte. Augenblicklich sandte Clarke der Kollegin ein Kopfnicken zu. "Mach Zwei draus. Gehen auf mich." Mit einem feinen, unvoreingenommenem Lächeln drehte sie ihren Kopf zu der jungen Dame neben sich, als sie eines der Schnappsgläschen zwischen Zeigefinger und Daumen nahm. "Geteiltes Leid ist halbes Leid.", kommentierte sie daraufhin, prostete ihrer neuen Bekanntschaft gastfreundschaftlich zu, bevor sie das brennende Zeug ihre Kehle hinunterjagte, dabei jedoch nicht mal die Miene verzog. "Dann erzähl mal, wen soll ich verhauen?", leitete Clarke das Gespräch weiter ein, während sie das Gläschen auf die Arbeitsplatte schob und dieses sofort von der Bedienung eingesammelt wurde.

Charlie hatte irgendwie auf gar nichts so richtig geachtet, weshalb ihr auch entgangen war, dass nicht weit neben ihr tatsächlich jemand saß. Jedenfalls so lange, bis dieser jemand plötzlich sprach und Charlie sich wegen den Worten ziemlich überrascht zu ihr drehte und gleich nochmal überrascht wurde, weil die Stimme.. irgendwie nicht so ganz zu dem Erscheinungsbild passte. Also doch schon irgendwie, aber wenn Charlie sie wohl nur ganz kurz so angesehen hätte, hätte sie sie wohl für einen Jungen gehalten, was aber dank der Stimme jetzt nicht mehr ganz so möglich war. "Eh... kay Danke... nett von dir... Glaub ich..", meinte Charlie etwas unsicher deswegen, jedenfalls mit einem schiefen Schmunzeln und eigentlich war es ganz gut so, weil Charlie tatsächlich nicht ganz sooo viel Geld dabei hatte, was ihr jetzt erst wieder einfiel. Deswegen haute sie auch den nächsten schnell runter, bevor es sich das Mädchen neben ihr anders überlegte und sah dann schief grinsend dabei zu, wie die andere das Zeug tatsächlich ohne die Miene zu verziehen einfach kippte. "Kaaay... machst du sowas öfter?", fragte sie im Versuch eines Wtizes, der aber insgesamt schon etwas müder ausfiel und von einem leisen Seufzen begleitet wurde. Eben wegen diesem Seufzen hatte sie aber auch genug Zeit um zu überlegen, ob sie die nächste Frage jetzt beantwortete oder so einfach ging... Nur.. irgendwie war sie ihr ja auch eine Antwort schuldig oder? "Meinen ExFreund bitte...", brummte sie und bestellte dann doch nochmal zwei Kurze, was sicher schlecht war, aber das war ja eigentlich auch egal. Zur Not.. schlief sie eben eine Nacht draußen oder würde beim Waisenhaus angekrochen kommen. "Auf feste Freunde die dich mit einer Schlampe in der Seitenstraße betrügen.", brummte sie wütend und enttäuscht und traurig und müde, während sie das Glas bitter grinsend hob und auch dieses in einem Schluck trank.

Dass ihre neue Bekanntschaft etwas überrumpelt von ihrer spontanen Aktion gewesen war, fand Clarke echt niedlich. Insgesamt machte die Brünette den Eindruck eines eher niedlicheren, unsicheren Mädchens, aber wie hieß es so schön: Der erste Eindruck täuscht, und beurteile ein Buch nie nach seinem Einband. Die alte Leier, an der Clarke tatsächlich ziemlich gut festhielt. Die brennende Flüssigkeit ließ die Unbekannte dann doch hinterfragen, ob sie das nicht schon öfter getan hatte. Das konnte die Kingston mit nichts anderem, als einem belustigten Schmunzeln untermalen. "Viele Gründe im Leben, um einen drauf zu kippen. Ich hab mir geschworen, dass es nur noch gute Dinge sein werden, aber ich denke.. grad hab ich meine Prinzipien gebrochen." Mit einem angenehm breiten, aufmunterndem Grinsen hatte Clarke diese Worte an sie gerichtet, bevor sie seufzte, was dafür sorgte, dass die Platinblonde ihre Stirn leicht runzelte. Sie tippte auf Ex-Liebschaft oder Streit.. ihre Menschenkenntnisse ließen sie da selten im Stich. Und wie richtig sie lag, wurde ihr im nächsten Moment bewiesen. Auf den Umstand, dass sie sich darauf gleich nochmal zwei Kurze hinterher bestellte, ging sie erst nicht wirklich ein. Oder besser gesagt, erntete sie sich dafür lediglich einen kurzen, empathischen Gesichtsausdruck. "Ouhh... dacht ich mir schon. Frustkippen." Freudlos schmal lächelnd erklärte sich Clarke dennoch dazu bereit, das Leid noch immer mit ihr zu teilen. Und als sie den Tost darauf hörte, musste sie den Umständen entsprechend, aber wesentlich sorgloser Seufzen. Das schmale Grinsen auf ihrem Gesicht verschwand dabei auch nicht. "Sei froh, dass du nicht auf einen Schwulen standest. Is' auch 'ne miese Sache.", entgegnete Clarke fast schon melancholisch in Erinnerungen schwelgend, grinste jedoch schief und hob das Gläschen ebenfalls kurz an, um die Flüssigkeit darin im Bruchteil einer Sekunde erneut in ihrem Mund verschwinden zu lassen. "Wenn sie dich mit einem Typen betrügen, dann hast du die Arschkarte gezogen."

Obwohl Charlie gerade in ihrem eigenen Chaos verschwand hörte sie ihrer neuen Bekanntschaft doch ziemlich aufmerksam zu und lächelte dabei schief und matt und so, wie wenn man das Gefühl nur zu gut nachvollziehen konnte. "Nahhh klingt mies.. und sorry fürs brechen deiner Prinzipien.. die sind nämlich eigentlich ziemlich gut.", stellte Charlie schief grinsend fest, aber jetzt konnte die andere den Kurzen ja eh nicht mehr zurück nehmen und Charlie hatte schon wieder zwei bestellt, also passte das schon irgendwie. Fand Charlie zumindest. "Yep. Ganz schönes Frustkippen. Ich weiß nämlich nicht mal wohin für heute. Gemeinsame Wohnung und so ein Zeug.. Im Ernst.. Zieh nie mit einem Typen zusammen, wenn er dich nicht gleichzeitig heiratet... Bei einer Scheidung hast du mehr Zeit und meistens sogar mehr Glück was die Wohnung angeht.", redete Charlie so vor sich hin und lachte dabei freudlos, bevor sie wegen Clarkes Antwort schief grinsen musste und kurz zu ihr rüber sah. "Ouhh mies.. ", murmelte sie und weil sie mittlerweile ein etwas lockereres Mundwerk hatte, konnte sie sich den nächsten Kommentar einfach nicht verkneifen. "Wie lange hats denn gedauert bis er erkannt hat, dass du nicht auch schwul bist?", fragte sie ziemlich knallhart, ehe sie rot wurde und das nächste Glas in die Hand nahm. "Na ja.. ich glaube.. mir wäre ein Typ lieber gewesen.. Da hätte ich mich zumindest nicht gefragt, ob es nicht an mir lag.. Aber hey.. was solls.. Immerhin war er nicht mit einem Typen verheiratet stimmts?", meinte Charlie fast ein bisschen bitter und seufzte dann tief, während Alec sich kurz meldete. Ist auch mies, wenn man sich in eine Lesbe verliebt... ... Alec.. das wäre gut für dich... Charlie: sag das nicht... Blossom. Natürlich. Und Charlie konnte nicht anders, als kurz aufzulachen bei dem Gedanken wie ihre Sitznachbarin wohl geschaut hätte, wenn sie das doch versehentlich gesagt hätte. Oder wenn Alec das gerade gesagt hätte und auch Alecs Gesichtsausdruck war im Moment ziemlich witzig.

"Die sind richtig gut, sag ich dir. Frusttrinken ist einfach nur lame. Du ersaufst deine Probleme zwar in null komma nix weg, aber irgendwann gammelt man betrunken in 'ner Ecke und heult rum, dass das Leben so scheiße ist." Mit einem lässigen Schulterzucken blickte sie, gekonnt locker grinsend, zu ihrer Bekanntschaft rüber. "Aber jetzt sitzen wir im selben Boot. Und hey, wenn's ganz blöd läuft, ich bin dein Wingman. Ich pass auf dich auf." Mit einem freundschaftlich, und dennoch sanfteren Schulterklopfen, als Clarke es eigentlich sonst tat, schob sie das Gläschen wieder zurück. Innerhalb der nächsten zwanzig Sekunden wurde ihr jedoch schnell klar, dass dieser Abend a) noch verdammt lustig und interessant werden würde und b) dass sie wahrscheinlich selbst nicht drumrum kommen würde, ordentlich was wegzusaufen. Bei den Aussichten. Zum Glück war sie mit der Eigenschaft gesegnet, wie ein Fass ohne Boden trinken zu können. Natürlich gab es bei ihr irgendwann auch eine Grenze, die keinesfalls überschritten werden sollte - aber überschritten werden konnte, sollte es noch mehr werden, doch bis dahin müssten sich schon ordentlich viele Shots ansammeln.
"Zwei von Drei Ehen enden mit Scheidung. Ich würde nicht zu viel erwarten, Scheidung is' auch 'n ordnetlicher pain in the ass.", schob die Platinblonde ein, ehe sie sich einmal kurz streckte. "Sei froh, dass du immerhin da raus bist. Ich glaub, an deiner Stelle hätte ich dem noch 'n ordentliches Goodie hinterlassen. 'n Schrottplatz in der eigenen Wohnung kann jedes Arschloch gebrauchen." Mit eine fetten, verschwörerisch breitem Grinsen, das allerdings einfach nur ansteckend und gute-Laune-weckend war, nahm sie das nächste Gläschen entgegen, das ihr die Bedienung zuschob. Gerade, als sie es an ihre Lippen führte, fror sie bei den Worten ihrer Gegenüber in ihrer Bewegung ein. Ihre Augen lagen einen Moment etwas länger auf ihr, ehe sie in ein haltloses Lachen verfiel und das Glas vorsichtshalber wieder sinken ließ. "Sagen wir's mal so. Schwule haben auch ein Sinn dafür, wer jetzt Eier in der Hose hat, und wer nicht. Aber spätestens, als es zur Sache ging, waren da plötzlich Titten und ein Genital anders als erwartet, oops." Mit einem scheinheiligen Ausdruck in den Augen drehte Clarke ihr Glas auf dem Tisch, bevor sie bei der nächsten Aussage nicht anders konnte, als das Glas anerkennend zu heben. "Richtiiiig!", und darauf kippte die 23 Jährige erneut, grinsend, und ziemlich gut aufgelegt durch diese amüsante Unterhaltung.

Einen Moment hörte Charlie ihr zu und fragte sich, was sie hier gerade eigentlich machte, aber dann zuckte sie die Schultern und seufzte tief. "Jahhhh normalerweise mach ich sowas iwrklich nicht.. Sowieso trinke ich eigentlich nie.." Was du mir zu verdanken hast ~A "Aber heute.. muss das einfach mal.. Und wie du sagst. Jetzt sitzen wir sowieso im selben Bott und wenn man zu zweit trinkt ist man schon nicht mehr so armselig wie alleine.", stellte sie fest und musste dann doch grinsen und dann sogar lachen, als Clarke noch weiter redete. "Ist es nicht witzig, dass ich viel vorsichtiger wäre, wenn du ein Kerl wärst? Aber so darfst du gerne mein.. Wingman sein.", meinte Charlie einfach kichernd, wobei auch ein bisschen Lia mit rauskam, allerdings nur so halb, weil im Moment.. Im Moment wollte Charlie sie selbst sein und sie fühlte sich in ihrem Körper gerade auch seltsam wohl.. Trotz allem, was heute passiert war.
"Ich weiß.. ich studiere Jura... Hab mir schon oft überlegt ob ich mir einfach Katzen kaufe..", sagte Charlie fast ein wenig bitter und kippte direkt noch ein Glas. Dass sie auch noch Psychologie studierte sagte sie erst mal nicht. Vor allem, weil es ja nicht so ganz direkt etwas damit jetzt zu tun hatte. Stattdessen musste sie jetzt aber auch wieder wegen Clarkes Kommentar Grinsen. "Ich hab beiden kräftig eine geknallt.. und sie mussten direkt danach wieder arbeiten gehen.. Ich glaube.. das hat schon ganz gut gepasst.", stellte sie kichernd fest und grinste die Andere dann kurz an, bevor sie ziemlich rot wurde, weil Clarke mitten drin stoppte und sie erst mal einfach nur anstarrte. "Sorry.. das.. ist mir so rausgerutscht..", nuschelte sie schnell, aber da brach Clarke schon in Gelächter aus und bei ihrer Antwort musste Charlie einfach laut mit lachen. "Jahhh na ja.. dasss er es irgendwann gerafft haben muss .... wäre auch peinlich gewesen wenn nicht.. Also für ihn.", stellte sie lachend fest und kippte dann ebenfalls auch dieses Glas, ehe sie es etwas weg schob. "Oh man... ", nuschelte sie danach, ehe ihr etwas einfiel und sie lachen musste. "Wie heißt du eigentlich?"

Ein zustimmendes Nicken vergönnte Clarke der noch Unbekannten, ließ noch ein knappes "So läuft das.", verlauten, ehe sie belustigt schmunzeln musste und die Augenbrauen als geborener Könner ihrer Art, gepaart mit einem breiten Grinsen, hochzog. "Na klar bin ich dein Wingman! Wer braucht schon Kerle, wenn man mich haben kann." Eine flüchtige Pause untermalte die buchstäbliche Zweideutigkeit ihrer Aussage, bevor sie sich doch dazu hinreißen ließ, es "eindeutiger" zu machen. Jedenfalls, eindeutiger für den Inhalt ihrer gemeinsamen Unterhaltung. "Also, als Wingman, natürlich."
Mit einem weitaus anzüglicherem, feinen Lächeln nahm Clarke das nächste Gläschen entgegen, legte jedoch dazwischen eine kleine Pause ein, in welcher sie wieder zu der Brünetten neben sich blickte und sich erstmal anhörte, was sie sonst noch so zu erzählen hatte. Und tatsächlich erfuhr sie mehr über die hübsche Gesellschaft, die auf Anhieb auch irgendwie sympathischer damit wirkte. Oder, angetrunkener. Je nach dem, egal was es war, es gefiel Clarke. Irgendwie, weil sie aus irgendeinem Gefühl heraus sagen konnte, dass sich ihre Gegenüber nicht verstellte. Anerkennend nickte Clarke langsam und neigte den Kopf schließlich leicht, ihre Sitznachbarin leicht musternd. "Jura also? Verdaaaammt, das ist..", zur Abwechslung verkniff sie es sich mal, eindeutige Kommentare zu geben, weshalb sie anstatt ihren Satz mit "heiß" zu beenden, ein " sehr interessant.", von sich gab. Das kecke Lächeln, das daraufhin ihre Lippen umspielte, versteckte sie leicht, indem sie das nächste Glas auf ein nächsten Prost mit ihrer neuen Kollegin in Sachen "ich sauf mir das Hirn weg" kippte. Doch wenn sie nicht aufgepasst gehabt hätte, oder in jenem Moment auch nur ansatzweise zugelassen hätte, dass die nächste Aussage sie richtig erreichte, hätte sie den Inhalt des Glases lachend ausgespuckt. Um dem ein Hindernis zu bieten, hatte sie es Gott sei Dank bereits runtergeschluckt, bevor sie feierlich auflachte. "Sehr geil! Sehr, sehr geil. Das verdient ein Highfive!" Und auf ihre Worte folgten auch taten - sie hielt ihr die Hand hin, um auf diese glorreiche Tat, ihrem Ex und der Bitch, für die er sie hatte fallen lassen, eine geknallt zu haben.
Locker schüttelte Clarke ihren Kopf und machte eine wegwerfende, abwinkende Handbewegung, die verdeutlichen sollte, dass sie es der Brünetten gar nicht übel nahm und ihre Entschuldigung eigentlich auch gar nicht nötig gewesen war. "Kein Ding, ich hör sowas öfter. Und ich find es immer wieder lustig, darüber zu reden." Das breite Grinsen auf ihrem Gesicht vertiefte sich, als sie weitersprach, ehe Clarke zum selben Zeitpunkt auffiel, dass sie ihre Namen noch nicht wusste. "Ohh fuck, wie unhöflich von mir." Die Platinblonde ließ ihre Hand vom Glas ab und reichte sie stattdessen ihrer neuen Bekanntschaft. "Clarke. Clarke Kingston. Ich weiß, das hört sich nach 'nem schlechten Anmachspruch an, aber kommst du öfters her? Ich hab dich hier echt noch nie gesehen." Zum Ende hin musste sie tatsächlich selbst relativ gut erheitert, mit einer leichten, rauen Spur, lachen, jedoch noch lange nicht zu erheitert.

Beim lachen legte Charlie den Kopf ein wenig in den Nacken und schloss die Augen, ehe sie sich wieder nach vorne fallen ließ und Clarke kichernd ansah. "Aaaahhh ja klar! Sicher! Nur als.. Wingman natürlich. Vor allem als Wingman.", antwortete sie kichernd, weil sie das anfänglich Zweideutige natürlich kapiert hatte. Deshalb konnte sie es sich auch nicht verkneifen mit den Augenbrauen zu Wackeln und dann gleich wieder so zu lachen und sogar kurz ein wenig den Kopf zu schütteln deswegen. Allerdings musste sie ihr doch auch zustimmen.. im Moment war ihr Clarkes Gesellschaft so viel lieber als die eines jeden Kerls. Mal ganz davon abgesehen, dass Clarke ihr sowieso unglaublich sympathisch war. Freundschaft auf das erste Glas oder so eben.
Grinsend sah Charlie rüber zu ihrer neuen Bekanntschaft und dachte eigentlich fast, dass jetzt wieder so ein komischer Spruch kommen würde wie bei jedem, wenn sie erzählte, dass sie Jura studierte, aber obwohl Clarke das ganze nur mit einem "interessant" schloss, hatte sie sich etwas begeisterterer angehört, weshalb Charlie einfach lachen musste. "Jaahh ich weiß. Das klingt nach Streberin, aber so schlimm ist es gar nicht!", beteuerte sie grinsend und trank dann schon das nächste Glas, wobei sie gar nicht mehr wusste, wie viele sie jetzt eigentlich schon getrunken hatte. Sie wusste nur, dass sie mittlerweile viel gelöster war und dass ihre Beine sich etwas mehr nach Gummi anfühlten und sie nicht mehr ganz so klar sah und auf jeden Fall mehr erzählte, als sie normalerweise erzählen würde. Deshalb hatte sie sicher auch zugegeben, dass sie beiden eine geknallt hatte, aber Clarke quittierte das mit einem lauten lachen und einem angebotenen Highfive, das Charlie natürlich sofort annahm und mit einem lachen einschlug. Allerdings sachte sie nicht mehr direkt etwas dazu, weil es dann ja auch irgendwie schon wieder interessanter war über Clarke zu reden.
"Tja.. na ja.. damit muss man leben oder? Und nebenbei steht es dir. Du hast einfach diesen.. Touch... Weißt du? Nicht alle können so kurze Haare tragen und sich so kleiden und dann noch gut aussehen.", stellte Charlie grinsend fest, ohne wirklich darüber nachzudenken, was sie gerade sagte.
"Clarke also! Freut mich!", sagte Charlie lachend und musste dann nur noch mehr lachen oder besser so kichern, dass sie kurz das Gesicht in den Händen vergrub. "Das klingt wirklich nach nem schlechten Anmachspruch.", gab sie grinsend zu. "Aber.. nope. Ehrlich gesagt hab ich mich auch mehr hier her verirrt weil.. ich eigentlich eine Bleibe für die Nacht gesucht hab, aber nach den Drinks kann ich mir das wohl abschminken.", erzählte sie einfach grinsend.

Dass die Brünette ihre angeklingelte Zweideutigkeit erfasst hatte, quittierte Clarke mit einem unwissendem, nichtsahnendem Schulterzucken, wobei ihre Augen deutlich mehr zu verstehen gaben. Belustigung und feurige Kühnheit, die sie nur zu gerne für ein paar Sekunden aufleuchten ließ. Sie mochte es, jemandem einen Einblick über ihre Eindrücke anhand ihrer Augen zu vermitteln; etwas, was nicht viele erkannten. Nur aufmerksame Beobachter und Menschen, die sich wirklich für sie interessierten. Aber das mal außen vor, denn ihre Unterhaltung ging auch schon weiter, und da wollte Clarke einfach aufmerksam bleiben. Klar, ihre Konzentration war sicher nicht mehr die, die sie vor knapp fünfzehn Minuten gewesen war, jedoch würde sie daran sicherlich nicht scheitern. So viel, wie sie vertragen konnte, schon dreimal nicht. Mit einem rauen Schmunzeln bestellte sie sich stumm ein Bier, da ihr die Shots langsam zu wider in der Kehle wurden, bevor sie den Kopf leicht schüttelte. "Ja, klingt echt nach Streberin. Aber ich hatte immer eine Schwäche für intellektuelle Gesellschaft, mit der man Spaß haben kann." Ein anzügliches, feines Lächeln zupfte an Clarkes Mundwinkel. Sie hatte wirklich eine Schwäche für intelligente Bekanntschaften, die sie sich vielleicht angeln wollte. Clarke fand Intelligenz verdammt attraktiv, was man wohl so nicht von ihr erwartet hätte. Aber das war ja nicht das, was zählte. Was von Bedeutung war, war die Tatsache, dass sie sich immer mehr dem Drang widersetzen musste, ihre neue Bekanntschaft zu direkt anzumachen. Ob sie sie vielleicht trotzdem zu sich mit nach Hause bekommen würde? Klang wahrscheinlich wie die Gedanken des größten Arschloches der Welt, doch eigentlich wollte Clarke nur, dass sie erstens nicht auf der Straße landete, am besten auch noch betrunken, und zweitens würde es sie ablenken.
Dieser Gedankengang stahl sich in den Kopf der Kingston, als sie wieder ein Ohr für sie offen hielt, und dabei sogar mit einem Kompliment belohnt wurde. Gleich nachdem sie ein Highfive zurückbekommen hatte. Perfekte Bedingungen. "Du findest alsooooo.. ich sehe gut darin aus?", stachelte die 23 Jährige extra frech drauf rum, was das dazugehörige Grinsen deutlich machte. "Nah, mit deinem Streetstyle Look geben wir gerade das perfekte Paar ab. ...ein Paar, dass sich besauft. So fangen die besten Beziehungen an, Leute!", verkündete die Platinblonde selbstbewusster Lässigkeit, lachte schließlich und führte ihre Flasche Bier an die Lippen. Mit ein paar kräftigen Schlucken wurde das brennende, taube Gefühl in ihrer Kehle etwas aufgelöst.
Das Kichern der Brünette klang so niedlich, dass sie selbst etwas breiter lächeln musste. Allein ihrer Gestik halber. "Eine Bleibe für die Nacht?", wiederholte Clarke nochmal, bevor ihr ein Lichtlein aufging. "Ahh stimmt. Weil wegen der gemeinsamen Wohnung und.. nahh, ja. Shit. Okay warte, wie heißt du eigentlich?"

Bei Clarkes scheinbar völlig unwissendem Schulter zucken schielte Charlie zu ihr rüber und beobachtete sie kurz, ehe sie doch ein kleines Funkeln in ihren Augen entdecken konnte und dann einfach mit einem Grinsen leicht die Augenbrauen hochzog, als würde sie sagen: jaja schon klar. Das sagte ie aber nicht wirklich, weil ihr Gespräch dann auch schon weiter ging und das war im Moment ziemlich interessant oder besser gesagt, ziemlich toll. Außerhalb ihres studentischen Freundeskreises hatten ihr bisher nur die vom Waisenhaus gesagt, dass sie es toll fanden, was sie da machte. Für alle anderen war es eher langweilig und sogar ihr Exfreund hatte sie damit eigentlich meistens aufgezogen.... Solche Kleinigkeiten über ihn fielen ihr jetzt irgendwie erst so richtig auf und irgendwie veränderten diese Sachen ihr Bild über ihn ziemlich drastisch. "Tja dann.. Auf Strebergesellschaften.", sagte Charlie leise lachend und überlegte, mit was sie jetzt anstoßen sollte, weil sie ja gerade nichts hatte. Da Clarke sich jetzt aber ein Bier bestellt hatte, das Charlie nicht so unbedingt mochte, bestellte sie sich einfach Wein. Vermutlich ein Fehler, denn Wein sorgte für gewöhnlich dafür, dass sie schneller betrunken wurde und noch dazu vertrug Charlie eigentlich wirklich gar nicht. Deswegen wackelte sie auch ein bisschen als sie kichernd das Glas hob und einen Schluck trank, bevor sie es lieber wieder hinstellte. Wenn es irgendwie in Ordnung wäre, würde sie sich im Moment sogar vorbeugen und so aus dem Glas trinken, aber da hatte sie nicht nur Angst vor den Blicken sondern schon auch so ein bisschen davor, dass sie dann nur noch eher irgendwas verschüttete, also war es doch besser, wenn sie wohl ganz normal trank. Hatten sie gerade eben wirklich noch von Intelligenz gesprochen? Langsam befürchtete Charlie, dass sie doch schon etwas viel zu viel hatte, nur.. sie konnte auch nicht so ganz wirklich aufhören... Immerhin wurde ihr nicht schlecht. Aber das passierte ihr zum Glück wirklich nie. Toi Toi Toi dafür. Fast hätte Charlie dafür sogar auf die Theke geklopft, aber dann wandte sie sich doch lieber wieder ihrer Sitznachbarin zu und bei den frechen Worten konnte sie nicht anders als gleichzeitig rosa zu werden und zu grinsen. "Jaaaaahh möglich...", sagte sie etwas neckend und musste dann wieder lachen. "Sowieso!! Das sollte jedes Paar vorher machen! Erst besaufen und dann bähm! Sonst bringt das alles nichts. Und sie müssen so perfekt aussehen wie wir!!", kicherte Charlie und merkte nicht so wirklich, dass die Stimmen in ihrem Kopf mittlerweile verstummt waren. Wenn sie viel trank dann verschwanden sie meistens. Als könnten sie dann nicht in ihrem Kopf bleiben, weil der zu vernebelt war. Das war auch normalerweise das Zeichen für sie aufzuhören... Aber nicht heute. Heute wurde sie davon abgelenkt. Von Clarke und von dem Wein, von dem sie jetzt wieder ein paar Schlucke trank.
"Jaaap und jaap.. Das ist... das war nicht ganz so genial von mir..", brummelte Charlie, bevor sie richtig rot wurde. "Ooohh Mist! Das hab ich voll vergessen... Ups.. Ähm Charlie Montery!", stellte sie sich verlegen grinsend vor.

Clarke war bereits nach den letzten paar Shots klar gewesen, dass Charlie, wie sich später herausstellte, bereits zu tief ins Glas geguckt hatte. Nur war sie selbst jemand, der andere nicht davon abhielt, schlichtweg weil Clarke eine Einstellung vertrat, die besagte, dass sie jedem selbst überließ, was er mit seinen Entscheidungen anstellte. Außer es kam zu drastischeren Ausnahmefällen, wo sie eingreifen musste, oder es für besser und schlauer empfand, einzugreifen. Nur sah sie hier, im Moment, keinen Nutzen oder gar eine Gefahr darin. Außerdem konnte sie es völlig nachvollziehen, warum ihre neue Bekanntschaft sich in ihrem Alkohol verlor. Ein gebrochenes Herz, gepaart mit angekratztem Stolz. Keine gute Kombi, das wusste Clarke genau. Schließlich hatte sie selbst schon die ein oder anderen Beziehungen hinter sich gehabt, jedoch immer stets darauf bedacht, nicht zu viel hinein zu interpretieren, sich abhängig zu machen oder zu sehr daran zu hängen. Natürlich konnte man nicht jedes Mal verhindern, dass es einem mal mehr, mal weniger schmerzte, wenn es nicht mehr klappte. Aber, um es offen und ehrlich ihrerseits zuzugeben, gab es kaum eine Beziehung, dessen Schluss ihr tatsächlich so sehr geschmerzt hatte, dass sie alles hingeworfen hätte. Das einzige Mal, wo sie wirklich jeglichen Faden ihres Herzens verloren hatte, war das unglückliche Ereignis vor ein paar Jahren gewesen.
Ein vielsagendes Augenbrauenwippen quittierte das "Jaaaaahh, möglich..", ihrer Sitznachbarin, worauf sie im Nachhinein selbst leise lachen musste. Insbesondere, da sie ihr in dem Punkt zustimmte, dass sie ein wundervolles Paar abgeben würden, dessen Prioritäten wohl von Alkohol bestimmt sein würden. Der Kingston war anhand des Gekichers und sonstigen Faktoren mehr als klar, dass die Brünette eine verdammt lose Zunge vom Alkohol davontrug - ob ihr das was ausmachte? Keineswegs. Sie genoss es, so viel Zustimmung von jemandem zu bekommen, den sie sogar an und für sich ins Visier genommen hatte. "Ganz richtig. Ich seh' schon, du hast ein Gespür für Dinge, die ich anstrebe." Ein freches, anzügliches Zwinkern unterstrich ihre Aussage, ehe sie ihre Bierflasche lachend an die Lippen führte und ein paar große Schlucke zum runterspülen trank. Wein war nichts, was Clarke in einer Bar trinken würde - nicht, weil es ihr zu classy war, sondern weil es im Endeffekt nichts war, was sie mit den Shots und Flaschen Bierchen im Magen kombinieren wollte. Das war zu viel gemischt, für ihren Geschmack.
Dass sie sich nun mit hochrotem Kopf vorstellte, da sie es anscheinend in ihrem kleinen Kicherrausch komplett vergessen hatte, brachte die Platinblonde zum Grinsen. "Charlie.. passt zu dir.", stellte Clarke fest und grinste diesmal, für einen kurzen Moment, sanfter. "Aber sag mal, C h a r l i e...", betonte sie ihren Namen extra, und neigte den Kopf wieder abschätzend zur Seite, bis ihr Charlies Tasche auch noch kurz ins Auge fiel, "du hast nicht zufälligerweise vor, auf der Straße zu pennen, oder?" Mit einem leisen Lachen sah sie der Brünetten in die vom Alkohol glasiger gewordenen Augen, und fuhr sich lässig durch ihr kurzes Haar.

Bei dem Wippen von Clarkes Augenbrauen verfärbten sich Charlies Wangen gleich noch ein wenig mehr, was sie aber nicht daran hinderte weiter zu kichern, einfach, weil sie das sowieso nicht verhindern konnte, wenn sie betrunken war und ja mittlerweile war sie betrunken und nicht mehr nur angetrunken. Etwas, dass sie heute allerdings gar nicht so wirklich störte seltsamerweise. Normalerweise redete ihr ja aber auch Alec ewig ins Gewissen oder übernahm die Kontrolle und sie war sich sicher, dass sie ihn morgen dafür verfluchen würde, dass er es nicht getan hatte, aber andererseits brauchte sie das im Moment auch einfach. Und sie hatte es so immerhin auch direkt geschafft jemanden kennen zu lernen. "Absolut!! Warte.. was genau strebst du nochmal an??", fragte Charlie halb lachend, halb verwirrt, weil sie erst total euphorisch zugestimmt hatte, ehe ihr aufgefallen war, dass sie, gepaart mit dem anzüglichen Zwinkern, jetzt gar nicht so genau wusste, was Clarke eigentlich meinte. Um was ging es überhaupt? Ach ja genau.. um Paare. Egal! Charlie trank lieber noch einen Schluck Wein statt sich wirklich damit zu befassen, vor allem weil sie ja hoffte eine Antwort zu bekommen.
"Hm findest du?", fragte Charlie schief grinsend, während sie ein klein wenig verlegen zu Clarke sah und dann etwas die Schultern hochzog, weil die weiter redete und ihren Namen so betonte, dass sie nicht anders konnte als zu lachen. Nur.. die Frage die dann kam war immerhin etwas ernster und vor allem auch eine Frage, die auch Charlie beschäftigte. "Ähhh nein... eher.. nöö.. Straße wäre nicht so geil.. und unbequem..", nuschelte sie vor sich hin und sah ebenfalls auf ihre Tasche, dann auf das Glas, dann zu Bedienung und schließlich seufzte sie sehr tief. Es war Ende des Monats und die Eltern ihres Exfreundes waren die Hauptverdiener gewesen... Sie hatte also nicht mehr wirklich viel.. und tatsächlich keine Schlafplatz.. und das Waisenhaus war sicher super weit entfernt und betrunken konnte sie da auch nicht hin. "Ich hätte nicht trinken sollen...", gab sie schließlich geschlagen von sich, trank aber noch einen großen Schluck Wein.

Die betrunkene Charlie wäre definitiv ein amüsanter Augenschmaus für jeden gewesen, das merkte Clarke ziemlich schnell anhand der Blicke mancher männlichen Gäste hier, die ab und zu bereits zu den beiden Frauen rübergesehen hatten. Und aus irgendeinem Grund, allerdings noch ziemlich leicht und einfach, weil es Clarke an sich nie gefiel, wenn sich jemand in ihren Beutezug einmischte, gefiel ihr das nicht. Insbesondere, weil sie solche Blicke allgemein nicht leiden konnte. Dafür könnte sie jedem Kerl, der jemanden wie Charlie so ansehen würde, hochkant die Fresse polieren - was sie früher auch getan hatte. Inzwischen, so mit dem kommenden Alter, besann sich Clarke schneller ihrer sarkastischen Höflichkeit, da sie im Laufe der Jahre für sich selbst erkannt hatte, dass das die meisten Leute viel mehr auf die Palme brachte. Jedenfalls bekam Clarke langsam die Idee, Charlie doch aus dieser Bar wegzubringen und.. naja, sie wollte sie nur ungern alleine lassen. Verdammt ungern, vor allem, wenn man bedachte, um welche Uhrzeit es sich gerade handelte. Da ließ man betrunkene, abservierte, junge Frauen nicht alleine; unter gar keinen Umständen, das sprach komplett gegen Clarkes Beschützerinstinkt.
Mit einem leisen, rauen Lachen nahm die Platinblonde erst einen weiteren Schluck ihres Bieres, um damit die Nachfrage der Jüngeren noch etwas auf die Folter zu spannen, bevor sie sich zu einer Antwort hinreißen ließ. "Was ich anstrebe, hm? ...Charlie, ich verrate dir mal was." Mit einem gefährlich feinem, charmanten Lächeln beugte sich Clarke zu der Brünette, als müsse sie ihr ein Geheimnis anvertrauen, das sonst keiner erfahren durfte. Und damit, damit war es nicht sonderlich verwunderlich, dass sie ihrem Gesicht ziemlich nahe kam. "Finde es heraus." Ein raues, leises Hauchen, das noch zusätzlich durch das freche Funkeln in ihren Augen untermalt wurde, ehe sie sich mit ihrer Falsche wieder zurücklehnte und beinahe belanglos zur Seite sah, um die Uhr kurz anzuvisieren. Es war.. tatsächlich später geworden, als es sich angefühlt hatte.
Kein Wunder, warum Clarke ausgerechnet jetzt zu dem Thema Wo wird sie heute Nacht bleiben gekommen war. Sie hoffte eigentlich schon einerseits, dass sie vielleicht etwas hatte, wo sie bleiben konnte. Geld für ein Hotelzimmer, beziehungsweise in einem Motel, oder bei einer Freundin oder sonst wo.. andererseits, und das war mal wieder typisch und fast schon ein wenig egoistisch, würde Clarke es sehr empfangen, wenn Charlie doch nirgendswo einen Platz hatte.. einfach, um sie mit zu sich nehmen zu können. Kleine Arschlochgedanken von jemandem, die Arschlöcher in die Flucht schlug. Na, aber so schwerwiegende Arschlochgedanken waren das ja nicht einmal. Clarke könnte das nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, wenn sie Charlie ihrem eigenen, bestürzten Schicksal überlassen würde - vor allem im alkoholisierten Zustand.
Ziemlich schnell hatte sie schließlich den Gedanken gefasst, Charlie nicht alleine zu lassen, kippte den letzten Rest an Bier runter und stellte die Bierflasche entschlossen, mit einer gewissen Kraft, auf der Theke ab. "Na dann. Heute ist, wie man es auch sehen will, dein Glückstag, deeeenn zuuufälligerweise habe ich genau den richtigen Platz für dich. Und ja, ich schließe Übernachtungen-unter-der-Theke-einer-Bar aus." Mit einem schiefen, einladendem Grinsen zog sie ihr Portmonnaie aus der hinteren Hosentasche heraus, erklärte sich dafür bereit, den Abend heute auszugeben, bis ihr.... bis ihr auffiel, dass sie nicht genug hatte. Fuck. Das passierte Clarke öfters. Sie gab sehr gerne aus, aber manchmal überschätzte sie das, was sie in ihrem Geldbeutel hatte. Weil sie sich keine Gedanken machte, ob sie genug dabei hatte oder nicht. Sie dachte nicht an Konsequenzen, das tat sie nie. Und da kam es eben nicht selten vor, dass sie es ab und zu verschissen hatte. Unglücklicherweise bekamen nicht mal Beide die Summe zusammen, die sie brauchten, um ihre endlosen Shots abzuzahlen. Clarke murmelte ein fast schon lautloses "Fuck.", bevor sie sich gegenüber der Kollegin hinter dem Thresen nichts anmerken ließ und ihr Portmonnaie wunderbar galant in ihrer Hosentasche verschwinden, ohne die Ausschenkerin nichts aus den Augen zu lassen. "Sieh zu und lerne.", hatte sie dabei Charlie noch flüchtig zugeflüstert, ohne dass es jemand anderes hätte hören können, ehe sie sich leicht zu der Bedienung vorbeugte. "Hey, weißt du was, wir wetten jetzt: Wenn ich es schaffe, mir jemanden aus dieser Bar klarzumachen, den ich heute zum ersten Mal in meinem Leben gesehen habe, und derjenige zu mir mit nach Hause kommt, dann krieg ich die Shots umsonst." Die Platinblonde hatte dabei die Uhr exakt im Blick gehabt: 23:59 Uhr. Die Blonde hinter dem Thresen schmunzelte unglaubwürdig, nahm sich der Wette allerdings Spaßes halber an. Damit klopfte Clarke feierlich mit ihrer Faust auf die Thekenablage, ehe sie sich umdrehte, entspannt und lässig zurücklehnte und einen Augenblick wartete. So lange, bis der Zeiger nicht mehr 23.59 Uhr anzeigte, wobei sie sich währenddessen spielerisch suchend im Raum umsah, sondern bei 00:01 stehen kam. Damit sah sie, pünktlich, theatralischer Überraschung zu Charlie rüber. "Hay! Wir haben uns doch erst gestern kennengelernt! Bock bei mir Zuhause drauf anzustoßen?" Dabei fiel weder der Kollegin, noch Charlie selbst wirklich auf, dass Clarke sich zu der Tasche der Brünetten gebeugt, sie locker über ihre Schulter geschwungen und ihre "Klargemachte" für den Abend, worum die Wette im Endeffekt ging, an der Hand genommen hatte. "Wette gewonnen, hasta la vista!", verkündete Clarke völlig ungebunden und kühner Frechheit, bevor sie mit Charlie an der Hand loslief.